PS3 und Linux (BSD?)

h^2

h^2

hat ne Keule +1
Hallo Leute,

ich spiele mit dem Gedanken eine PS3 als Wohnzimmer-PC zu betreiben, also mit Linux. Hauptsächlich ist sie nützlich weil sie BDs lesen kann und weil ich hoffe damit schnell DVDs und BDs transcoden zu können ohne Desktop-PCs zu belasten.

Ich habe mich jetzt durch den Wust an Informationen bei Wikipedia gekämpft (PS3-Modelle und Firmware-Versionen) und wüsste da schon welche ich nehmen muss. Leider finde ich (wie auch bei Linuxen so üblich) keine gute Übersicht über die Distros. Ich hatte ja auch mal gehört, dass NetBSD drauf läuft. Geht das Hassel-free oder ist das Frickelei?

Also im Endeffekt soll das Ding Filme von der NFS-Freigabe, BDs und DVDs spielen und zumindest DVDs mit Ogmrip konvertieren.

Auch ist mir noch unklar welche Hardwarebeschränkungen im Linux-Mode genau vorliegen. Zugriff auf die GraKa soll komplett geblockt sein, außer bei einigen FW-Modellen wo ein Nouveau drauf läuft. Aber wie ist es mit den Cores? Kann ich alle 7 zum kodieren benutzen?
Angeblich unterstützt der Cell-Prozessor direkt Anweisungen zum Kodieren von bestimmten Codecs. Gibt es dafür Support in Mencoder?

Danke für Hilfe, wenn jemand eine Ressource weiß wo es solche Infos gibt wäre ich natürlich auch über einen Link erfreut :)
 
Servus,

h^2 schrieb:
Angeblich unterstützt der Cell-Prozessor direkt Anweisungen zum Kodieren von bestimmten Codecs. Gibt es dafür Support in Mencoder?
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Stimmt so nicht ganz.Die SPUs des Cell Prozessors unterstützen aber Vektoroperationen. Mit diesen können sie zum Beispiel 4 32-Bit Multiplikationen in einem Rechenschritt durchführen. Für Decoding oder Encoding von Videomaterial ist diese Eigenschaft allerdings sehr hilfreich.

h^2 schrieb:
Auch ist mir noch unklar welche Hardwarebeschränkungen im Linux-Mode genau vorliegen. Zugriff auf die GraKa soll komplett geblockt sein, außer bei einigen FW-Modellen wo ein Nouveau drauf läuft. Aber wie ist es mit den Cores? Kann ich alle 7 zum kodieren benutzen?
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Nur maximal 6. Auf einer SPU läuft der Supervisor, der unter anderem verhindern soll, das auf die GraKa zugegriffen wird :)

Es gibt Encoder, die auf die Cell-Engine portiert wurden. Diese sind so aufgebaut, dass z.B. die verschiedenen Schritte wie Macroblock-Decoding, Motion Prediction oder Deblocking auf jeweils einer SPU laufen. Das Problem: Die Software muss genau für diesen Zweck geschrieben sein. Die Workload wird nicht automatisch auf die Kerne verteilt. Dass heisst: Auch wenn ein Betriebssystem auf der Cell "läuft", wird erstmal nur die PPU verwendet und man hat keinen Vorteil von den vielen Cores. Nur Software, die sich auch um das Verteilen der Workloads kümmert, kann den Vorteil nutzen. Du musst also in den meisten Fällen speziell angepasste Software besorgen und diese selbst kompilieren. Und die Auswahl an Bibliotheken, die auf die Cell portiert wurde ist nicht gerade groß.

Eine Linux-Distri, die auf der Cell läuft: http://www.yellowdoglinux.com

Fazit: Es ist leider viel Arbeit
 
Och, doch. Es soll da schon Mittel und Wege geben unter freien Betriebssystemen auch kopiergeschützte Blurays behandeln zu können. Aber genaueres weiß ich natürlich auch nicht. ;)
 
Der Linux Support der PS3 ist _komplett_ weggefallen. Es gibt jedoch einen Hack der es nach wie vor ermöglicht, also entweder Garantie void, oder das klappt mit dem Linux nicht.
 
@Muffi
Der Support ist aber nur weggefallen, wenn du die aktuellste Firmware eingespielt hast.
 
Frage PS3 8Kerne voll unter BSD nutzbar? z.B. Webserver?

Hallo@All

sind alle 8 Kerne voll nutzbar?
(top -P)
hat jemand Erfahrungen mit PS3 als flotten Webserver? (FAMP)

wollte mir sowas mal zu legen..
Stromverbrauch?
Gruss..
 
linuxhelp schrieb:
Hallo@All

sind alle 8 Kerne voll nutzbar?
(top -P)
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Die in der PS3 verbaute Cell hat nur 7 Kerne, einer ist Deaktiviert um die Ausbeute zu vergrößern.

linuxhelp schrieb:
hat jemand Erfahrungen mit PS3 als flotten Webserver? (FAMP)
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Das ist glaub ich ziemlich große Stromvergeudung...ich glaube auch irgendwie nicht daran, dass ein Webserver von der Cell all zu sehr profitieren kann.

linuxhelp schrieb:
wollte mir sowas mal zu legen..
Stromverbrauch?
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180 - 200 Watt
 
Die PS3 frisst je nach Generation 140W bzw. 200W [1] unter Volllast. Die Slim begnuegt
sich zwar mit 100W, ist mangels OtherOS Support aber keine Option. Generell wuerde
ich von einer PS3 als HTPC Loesung abraten.

Unter Linux kannst 6 SPUs benutzen und es bleiben i.d.R. von den 256MiB Hauptspeicher
~215MiB uebrig, was nicht grade viel ist - allerdings kannst du da noch den ps3vram als
Swap zweckentfremden (sollte man in jedem Fall tun).

Die CELL Architektur ist durchaus interessant, in ihrerer jetztigen Form aber bald [2] so
gut wie tot - nicht nur, weil Sony die PS3 um OtherOS beschnitten hat.

Investier dein Geld lieber anderweitig, auszer dich draengt der Basteltrieb.
Zumindest bis ich mal die FreeBSD pre-alpha Patches probiert habe bleibt meine PS3
auf 3.15 FW ;)

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/PlayStation_3#Geh.C3.A4useabmessungen_und_Stromverbrauch
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/SC09-IBM-laesst-Cell-Prozessor-auslaufen-864497.html
 
cnuke schrieb:
Die PS3 frisst je nach Generation 140W bzw. 200W [1] unter Volllast. Die Slim begnuegt
sich zwar mit 100W, ist mangels OtherOS Support aber keine Option. Generell wuerde
ich von einer PS3 als HTPC Loesung abraten.

Unter Linux kannst 6 SPUs benutzen und es bleiben i.d.R. von den 256MiB Hauptspeicher
~215MiB uebrig, was nicht grade viel ist - allerdings kannst du da noch den ps3vram als
Swap zweckentfremden (sollte man in jedem Fall tun).

Die CELL Architektur ist durchaus interessant, in ihrerer jetztigen Form aber bald [2] so
gut wie tot - nicht nur, weil Sony die PS3 um OtherOS beschnitten hat.

Investier dein Geld lieber anderweitig, auszer dich draengt der Basteltrieb.
Zumindest bis ich mal die FreeBSD pre-alpha Patches probiert habe bleibt meine PS3
auf 3.15 FW ;)

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/PlayStation_3#Geh.C3.A4useabmessungen_und_Stromverbrauch
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/SC09-IBM-laesst-Cell-Prozessor-auslaufen-864497.html
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Hm, wenn immerhin 6 Kerne zur Verfügung stehen müsste das aber doch ordentlich Saft geben, oder haben die Cores keine Power? Ich meine, wenn ich versuche irgendwas anderes mit auch nur 4 Kernen zusammenzubasteln, bin ich ganz schnell in anderen Preisdimensionen… Ram brauch eich eigentlich nicht so viel. Ich dachte so eine kleine Kiste mit 6 Cores wäre ideal zum kodieren von Video. Da sie außerdem noch mit Gbit kommt kann sie auf NFS zugreifen und Dinge können von Remote gestartet werden.

Wenn dann mal lokal ein Film geguckt werden soll, gibts ein HDMI-Out für TFT oder Beamer, ist doch super, oder nicht?

Gibts denn was den Cell angeht irgendwo Statisken, ich meine, was bringen die 6 Cell-Cores im Vergleich z.B. mit einem Phenom X4 @ 2.5Ghz oder @ 3Ghz?
 
Die CELL SPUs sind keine "vollwertigen CPUs" und koennen nicht einfach so benutzt werden.
Unter Linux wird der Zugriff u.a. durch das spufs [1] ermoeglicht. D.h. du musst explizit dafuer
programmieren, um sie nutzen zu koennen. Die Hardware ist durchaus leistungsfaehig, blosz
muss man sich das erst mal in Software zu Nutze machen.
Es wurde an einem ffmpeg Port fuer CELL gearbeitet - wie weit sie damit sind kann ich dir
jedoch nicht sagen.

Es gibt auch eine optimierte mplayer-ps3 Variante [2], aber mein Eindruck eher ist der, dass
die Entwicklungen bzgl CELL bzw. PS3 mittlerweiler eher schleppend voran gehen, wenn
ueberhaupt noch.

Deswegen sagte ich, dass es wohl sinnvoller ist sich einen PC hinzustellen und das
Encoding z.b. von der GPU erledigen zu lassen, wobei mir da jetzt nur kommerzielle
Windows Programme einfallen. Ob es da etwas benutzbares aus der opensource Ecke
gibt kann ich dir auch nicht sagen. Das Thema tauch aber ab und zu mal auf der ffmpeg
Mailingliste auf.


[1] http://www.ibm.com/developerworks/power/library/pa-cell/
[2] http://psubuntu.com/forums/viewtopic.php?f=16&t=2116
 
cnuke schrieb:
Die CELL Architektur ist durchaus interessant, in ihrerer jetztigen Form aber bald [2] so
gut wie tot - nicht nur, weil Sony die PS3 um OtherOS beschnitten hat.
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IBM hat die Entwicklung bereits eingestellt. Damit ist das Ding imo eigentlich schon tot. Die einzig verbliebenen Cell Schmieden sind damit Sony mit der PS3 und Toshiba mit ihrem HD Beschleuniger Gedönse. Für die PS4 gab es ja mal verhandlungen zwischen Intel und Sony, aber ich weiß nicht, was daraus wurde.
 
hi
also mein tip waehre , finger weg von der ps3 , bau dir nen schoenen multimedia pc
zusammen mit bluray und nvidia graka und setze windows multimedia center software ein
alternativ , wenn du auch fernsehen schauen willst mit HD bzw aufnehmen dann vdr mit
vdpau

holger
 
Wenn's funktionieren soll: Windows Rechner mit Grafikkarte inkl. HD-Beschleunigung und darauf achten, dass SD-Material durch die Grafikkarte auch gut hochskaliert wird. Auch dort gibt es Unterschiede. Deinterlacing ist gar nicht so einfach wie man denken mag ;)
 
Ja ne, Windows kommt nicht in die Tüte.

Dachte nur die PS3s kömen da ganz gut. Aber wenn man da alles frickeln muss und am Ende doch nicht glücklich wird, werde ich erstmal für die Wohnzimmerfähigkeiten eine alte FreeBSD-Kiste nehmen und fürs transcoden den Desktop.
 
Das Zauberwort für solche Multimedia-Geschichten heißt imo "DLNA". DLNA ist ein proprietäres System zum Streamen von diversen Multimediainhalten über das Netzwerk, das Endgerät hat dabei den Client eingebaut. Bei mir ist es der Fernseher selbst - Sony KDL-32W5800 - aber es gibt auch Bluray-Player die sowas eingebaut haben und die PS3 besitzt ebenfalls einen Client. Auf dem Computer läuft der Server, für FreeBSD und co. gibt es da mehrere. Ich nutzte den PS3MediaServer, das ist ein mencoder zurückgreifendes Java-Programm. Der Ablauf ist dann ganz einfach:
1. Am Server die Multimediasammlung - Filme, Bilder, Musik - freigeben.
2. Am Client per Fernbedienung den Server auswählen, durch die Inhalte scrollen und den Film / die Musik starten.
3. Kurz warten, damit die Buffer sich füllen können.
4. Zurücklehnen.
Das ist schon extrem cool und einfach. Für Aufnahmen kann man in den Rechner noch eine TV-Karte stecken, bzw. einen USB-Stick. Spielt außnahmslos alle Dateiformate ab, zur Not wird in Echtezeit transkodiert, wofür inzwischen jeder kleine Dualcore ausreicht. Wenn er aus einer der aktuelleren Generationen stammt, ein Pentium D oder ein alter Athlon X2 wird da eher nicht reichen, wenn es 1080p sein sollen... Auch sollten Server und Client per Kabel-LAN verbunden sein, WLAN wird von einigen Clientgeräten zwar unterstützt, ist aber (in meiner Umgebung) zu wackelig, als das Filme wirklich ruckelfrei laufen würden. Mag hier aber auch daran liegen, dass ca. 30 WLANs um die Wette funken.
 
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