Software aus Freshports installieren - wie geht das?

micha OS

Active Member
Hallo

bei Gentoo gibt es die Moeglichkeit ueber USE-Flags zu steuern, ob man neue oder aeltere Software installieren will.

Welche Chance habe ich bei FreeBSD ueber Freshports sowas zu machen, ohne die ganze Installation auf Current umzustellen?

Ich brauche z.B. den aktuellen MPV. Der ist in den Ports aus 2013 und in den FreshPorts aus 2020.

LG Micha
 
Moin,

du verwechselst da etwas. Freshports (www.frehsports.org) ist lediglich eine Wiedergabe von dem, was aktuell in den Ports ist. Wenn also auf Freshports der aktuelle mpv ist, ist er auch in den Ports.

Da du bereits Ports hast, musst du den kompletten Portstree aktualisieren. Das machst du mit "portsnap fetch update". Danach kannst die Ports aktualisieren (mehr dazu im Handbuch [1]). Sofern du überhaupt die Ports benutzten willst (oder musst), lege ich dir poudriere ans Herz. Alternativ kannst du pkg benutzen. Auch bei pkg bekommst du - mit ein paar Stunden/Tagen Versatz) die aktuellsten Pakete (die aus den Ports gebaut werden). Dafür musst du lediglich umstellen, dass du die aktuellsten Pakete haben möchtest. [2]

HTH

[1] https://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/ports-using.html
[2] https://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/pkgng-intro.html
 
letzte Woche pkg update und nun:
Code:
pit@Celsius ~:- > mpv --version
mpv 0.32.0 Copyright © 2000-2020 mpv/MPlayer/mplayer2 projects
 built on Thu Feb 20 03:13:38 UTC 2020
ffmpeg library versions:
   libavutil       56.31.100
   libavcodec      58.54.100
   libavformat     58.29.100
   libswscale      5.5.100
   libavfilter     7.57.100
   libswresample   3.5.100
ffmpeg version: 4.2.2
ffmpeg baue ich anschließend aus den Ports mit eigenen Versionen.
 
Danke euch beiden. Ich hatte ein sudo portsnap fetch update gemacht, hatte dann aber das Problem, dass da irgendwas nicht richtig durchgelaufen ist. Soll heissen
Code:
mpv URL
hat trotzdem nicht funktioniert.

Mein Fehler lag vermutlich darin begruendet, dass ich mpv nicht mit make install clean, sondern nur mit make install gebaut habe. Darum waren noch so viele Dateien im Weg, die erst mal weg mussten. Habe dann make clean ausgefuehrt und danach neu gebaut - mit clean.

Nun funktioniert es. Werde auf jeden Fall das Ganze beobachten und hoffe dass beim naechsten update alles ordnungsgem. funktioniert.

LG Micha
 
hört sich aber in meinen Augen schon schräg an.

Nur mal ganz vorsichtig nachgefragt, man kann ja nie wissen, auch, wenn es in anderen Threads den Eindruck erweckt, als würdest du nicht über Anfängerprobleme stolpern: du weißt, dass sudo kein FreeBSD Default-Konzept ist? Du musst es eigens installieren und einrichten, um es zu nutzen.

Zurück zu den Ports: ich würde, wo immer es geht, zu Paketen raten. Das war nicht immer so, aber inzwischen bin ich bei FreeBSD davon überzeugt.
Nun, make install macht nichts mehr oder weniger im System, als make install clean. Während des make (install) wird im Verzeichnis des Ports ein work-Verzeichnis angelegt und zum Bauen benutzt. Mit make clean wird dieses dann gelöscht. Es gibt so Kommandos wie portsclean, mit denen man dann auch in einem Schritt aufräumen kann, wenn man viele install ohne clean gemacht hatte. Es kann nämlich durchaus sein, dass es Vorteile hat, zunächst mal keinen clean zu machen. In der Regel baut dann nämlich ein Port mit leicht geänderten Optionen deutlich schneller, weil große Teile aus dem work-Directory wiederverwendet werden können.
Das ist aber mehr oder weniger Nostalgie. Es gibt nur ganz wenige Gründe, weswegen man heute noch seine eigenen Ports bauen möchte.
 
Hallo Pit,

danke fuer die Antwort. Sicherlich kann es viele Gruende haben, warum das mpv URL nicht funktioniert hat. Mich interessiert, warum es nicht ging. Ich schau mir mal die Log/Dateien an, vielleicht werde ich da fuendig, wenn nicht dann habe ich trotzdem was gelernt.

Zu den Ports. Ich habe definitiv keine Lust, mein gesamtes System komplett zu kompilieren. Ich will hier nur etwas ausprobieren und ein bisschen vergleichen. Darum baue ich das System schrittweise aus. Ich installiere die Software erst, wenn ich sie brauche. Bis jetzt habe ich von den normalen Desktopanwendungen nur den Firefox, DWM, Sterm und eben MPV installiert. Das wird noch eine Weile so bleiben.

Ausserdem beabsichtige ich, den Kernel zu optimeren. Das wird meine naechste Baustelle. Parallel dazu arbeite ich das Handbuch durch, dass richtig gut gemacht ist. Es gibt immer was zu lernen.

FreeBSD laeuft auf meinem Zweitlaptop, ist (noch) kein Produktivsystem. Da habe ich keinen Druck.

Kurzes Zwischenfazit - bis jetzt gefaellt es mir wirklich. Was mir im Moment Gedanken macht ist, dass es nach dem startx verglichen mit Linux relativ viel Speicher belegt - darum auch die Sache mit dem Kernel.

LG Micha
 
Hier die Top - Ausgabe

Code:
24 processes:  1 running, 23 sleeping
CPU:  0.2% user,  0.0% nice,  0.5% system,  0.1% interrupt, 99.2% idle
Mem: 14M Active, 1704K Inact, 167M Wired, 29M Buf, 7437M Free
Swap: 4096M Total, 4096M Free

  PID USERNAME    THR PRI NICE   SIZE    RES STATE    C   TIME    WCPU COMMAND
1308 root          1  20    0    20M  9720K select   2   0:00   0.00% sshd
1018 root          1  20    0    11M  2260K select   0   0:00   0.00% powerd
1312 micha         1  20    0    12M  3320K wait     0   0:00   0.00% sh
1311 micha         1  20    0    20M  9744K select   3   0:00   0.00% sshd
1223 root          1  20    0    17M  6908K select   0   0:00   0.00% sendmail
  905 root          1  20    0    11M  2684K select   3   0:00   0.00% syslogd
1301 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    1   0:00   0.00% getty
1300 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    2   0:00   0.00% getty
1303 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    3   0:00   0.00% getty
1302 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    2   0:00   0.00% getty
1307 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    0   0:00   0.00% getty
1230 root          1  20    0    11M  2820K nanslp   2   0:00   0.00% cron
1304 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    3   0:00   0.00% getty
1305 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    2   0:00   0.00% getty
1306 root          1  52    0    11M  2452K ttyin    1   0:00   0.00% getty
  743 root          1  20    0    10M  1472K select   2   0:00   0.00% devd
1226 smmsp         1  25    0    16M  7616K pause    0   0:00   0.00% sendmail
  705 root          1  20    0    17M  6904K select   1   0:00   0.00% wpa_supplicant
 
Hallo,
vielleicht ist das ja noch interessant. Ich berichtete darüber, dass FreeBSD relativ viel Speicher belegt. Das scheint aber nicht zu stimmen. bezogen habe ich mich auf die neofetch-Ausgabe, wenn die zsh im Terminal getstartet ist. Dem geht natürlich einige voraus.

Auf meinem Haupt-PC läuft ein Gentoo-Linux, dass wohl am ehesten mit FreeBSD verglichen (werden kann) wird.

Als einen Vergleich habe ich die Ausgabe von Neofetch herangezogen, in einer zsh-Konsole, die beim Terminalstart aufleuchtet. Auf meinem Haupt-PC (Gentoo) stehen ca. 220MB-RAM-Auslastung gegenüber 540 MB bei FreeBSD auf dem Schirm.

Aber kann man das denn wirklich vergleichen???

Jetzt habe ich eine jungfräuliche Konsole über SSH auf meinem LAP-Top über gestartet - und da stehen in der Shell plötzlich 650 MB (220 MB im Originalsystem) für die RAM-Auslastung.

Dann habe ich die top-Ausgaben von FreeBSD (mit Xorg-Start) und Gentoo (ohne Xorg-Start) aber in der BSD-Shell über SSH verglichen und komme zu keinem Ergebnis.

1. die Tabellenspalten weichen voneinander ab und
2. wurden beim Ur-FreeBSD unter 50 Prozesse und bei Gentoo 147 Prozesse (ohne xorg) gestartet und sollen die tatsächlich mehr Speicher als unter 50 Prozesse bei FreebSD belegen?

Bei mir hat sich die Vermutung eingeschlichen, dass ich Äpfel mit Birnen verglichen werden. Holen sich die top-Varianten (kann man davon überhaupt sprechen?) die Daten aus unterschiedlichen Quellen???

Für mich stellen sich hier auf alle Fälle mehr Fragen, als ich Antworten bekomme. Da fehlt mir einfach Background.

Wenn ich das für mich zusammenfasse:

Vorteile FreeBSD vs. Gentoo - deutlich einfachere Installation. Auch die Konfiguration ist m.E einfacher.
Ich kann Source-Code-basiert und/oder binär installieren. Bei Gentoo fast nur binär.

Über USE-Flag oder deren Alternativen habe ich bei Free BSD noch nicht so viel in Erfahrung bringen können. Aber da steige ich noch tiefer ein.

Ich präferiere in der Regel speicherschonende Software was heute in der Prioritätenliste etwas nach unten gerutscht ist. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass man die Datenerhebung beider System ohnehin nicht 1 zu 1 vergleichen kann, schaue ich mir das Ganze noch 'ne Zeit lang an und entscheide dann, was passiert.

FreeBSD hat bei mir in jedem Fall viele Punkte gesammelt.

Was mich etwas runterholt sind die Releases gegenüber dem Rolling Releases von Gentoo. Das Konzept gefällt mir wirklich sehr. Aber - wie läuft bei Releaswechsel bei FreeBSD ab? Wie unproblematisch ist er?

Ich für meinen Teil fahre zunächst eine Doppelstrategie.

Was für mich noch wichtig ist, ist die Update-Problematik bei FreeBSD. Bei mir war das fetch update ohne Fehlermeldung durchgelaufen und ich konnte trotzdem keine Videos über mpv streamen. Erst nach delete und Neuinstallation ging es wieder. Warum auch immer. Bei vieln Programmen ist das wohl nicht so wichtig - wie z.B bei LibreOffice. Da ist es mir egal, mit welcher Version ein Text geschrieben wurde,; Hauptsache er hat keine ortographischen Fehler.

Mein Zwischenfazit - FreeBSD hat eine große Chance mein Produktivsystem zu werden.

LG Micha

LG Micha
 
Ich berichtete darüber, dass FreeBSD relativ viel Speicher belegt. Das scheint aber nicht zu stimmen.

RAM vollknallen ist gut und wichtig, dh. es wird gepuffert und gecached, genau das will man. Damit das Angeforderte möglichst schnell 'da' ist.
Aber bei FreeBSD haben wir noch den ARC, der grapscht sich am liebsten den RAM, der noch in der Schublade liegt. ;)

Also zwei Paar Schuhe!
 
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