Seit dem letzten dedizierten Thread zu systemd ist auch viel Zeit vergangen. Einiges davon wird wohl sowieso nicht mehr aktuell sein.
Beim letztem war System-D glaub ich auch schon so gut abgehangen das größere Bugs im alltag enorm selten sind - glaube kaum das sich sooo viel seit dem verändert haben kann
Ich würde mich weniger auf Gefühle und mehr auf Messungen verlassen. Gefühlt ist immer das eigene bevorzugte Betriebssystem das schnellste und angenehmste, das ist nur menschlich.
Bei diesem Userland ist eigentlich ziemlich egal, wieviele Ressourcen dein Init-System benötigt. Zwar braucht systemd weniger CPU und RAM, bootet schneller und hat weniger Overhead (C vs. Shell), aber das ist eher akademischer Natur.
Die Performance-Vorteile, die Linux so mit sich bringt, weil deutlich mehr Manpower in die Optimierung geflossen ist, merkt man eher im
Highend-Bereich.
Man merkt es auch bei etwas abgehangener aber gut unterstützter Hardware - ich verwende aktiv noch ein Thinkpad X230 und Linux ist da deutlich performanter als *BSD
Bei der Ressourcenfrage ia stellt sich ja auch die Frage "welche ressourcen" und sind die für das System und die Anwendungen erheblich. Ich glaube bei den wenigen MB Arbeitsspeicher ist das auf selbst schwachen modernen Systemen mit nur 4GB ist der Ram-Verbrauch zb vernachlässigbar. Und wenn ich "im alltag" mal untert top schaue ist systemd weit unter "ferner liefen" was CPU-Ressourcen angeht. Weniger oder mehr als sys5, rc oder so? Keine Ahnung, ist glaub ich wirklich egal.
(Und ja, 4GB sind sehr wenig Ram, das X230 hat das doppelte, mein alter Rechner von 2012 hatte schon 16GB)
Das ist das Schöne an Open Source. Wenn dir etwas nicht passt, kannst du dein eigenes Ding machen (was natürlich in der Praxis leichter gesagt als getan ist). Deswegen gibt und gab es einige Distros ohne systemd.
Ich persönlich könnte mir aber heutzutage nicht mehr vorstellen, mit einer Linux-Distribution ohne systemd zu arbeiten, dafür sind die Vorteile zu gravierend.
Welche Distribution man einsetzt, kann aber zum Glück jeder für sich selber entscheiden.
Neben Ideologischen gründen (und auch das ist natürlich legitim!) fällt mir spontan als möglicher "praktischer grund" so eine distri zu verwenden ein, das man gerne selber am boot-prozess oder der art wie dienste gestartet werden rumschraubt und da etwas flexibler sein möchte.
Es ist kein Hexenwerk seine eigene unit zu schreiben, aber eine Handvoll kommandoss unter /etc/rc.local ist doch evtl. etwas schneller reingehackt. Das hab ich z.B. bei meinen Problemen mit dem Raspberry-WLAN "Verstärker" gemerkt.
(Nichts davon war aber für mich so gravierend das ich deswegen mit dem gedanken gespielt hab mir extra eine systemd-freie distri zu suchen)
Zu dem Thema systemd gibt es ja einige Threads hier, einer sogar 49 Seiten lang. Ob ich in diesem Thread die Antwort auf meine Frage finde, bezweife ich, deswegen frage ich lieber hier direkt nach. Keine Sorge, hat nichts mit irgendwelcher Polemik oder Wertung zu tun. Mir geht es nur um das Thema Belastung der Ressourcen gerade bei älterer Hardware und sowas wie Raspberry Pi 3:
Aus meiner Erfahrung war für mich FreeBSD auf derartigen Geräten immer gefühlt schneller und angenehmer als beispielsweise Fedora oder Ubuntu. Kann man also sagen, dass ein Linux mit systemd "fetter" ist als FreeBSD? Und dementsprechend ein Linux ohne systemd "schlanker" ist als eines mit? Natürlich rede ich hier von gleichwertigem Userland, also X, LightDM mit xfce oder MATE.
Oder gibt es Linux-Distris ohne systemd nur aus rein ideologischen Gründen?
Würde ich nicht sagen, es kann aber tatsächlich sein das ein *BSD auf so einer Hardware bei bestimmten Workloads (!) besser funktioniert als z.B. ein Linux, da ist systemd oder nicht aber vermutlich relativ unerheblich.
(Ich bastel ja selbst gerne mit alter Hardware, und auf Pentium4 Modellen war ich mit OpenBSD z.B. bei bestimmten dingen (!) besser unterwegs als mit Linux - in dem fall meiner ermutung nach durch bessere Optionen bei den Ports, aber ich hatte nie die muße das genauer zu ergründen - ich hatte auch gegenteilige Applikationen die unter Linux besser löppten)