SystemD & *BSD & Linux auf älteren Systemen

Welche Linuxe ohne systemd kann man denn empfehlen und warum?
Du kannst auch Debian ohne systemd betreiben. Ansonsten gibts ne ganze Reihe an systemd-less-Distributionen: https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Linux_distributions_without_systemd
Mit generellen Empfehlungen ist es immer so ne Sache. Wenn man so allgemein danach fragt, kriegt man in der Tendenz das jeder seinen Liebling empfiehlt was einen dann nicht wirklich weiter bringt, weil man diesen 10-Leute.haben-11-Meinungen-Effekt hat.
Besser man formuliert klare/exakte Anforderungen und dann kann einem ne zielgenaue Antwort gegeben werden.
 
Auch wenn jetzt off-topic: Welche Linuxe ohne systemd kann man denn empfehlen und warum? Gehört habe ich von Devuan, Slackware und Alpine.
Keine Ahnung... Ich hab' mich einfach ein wenig mit systemd auseinandergesetzt und dann alles darauf umgestellt. Bin zufrieden, und vor allem froh, den verstaubten, alten Initscriptverhau von sysvinit los geworden zu sein.
 
Zu dem Thema systemd gibt es ja einige Threads hier, einer sogar 49 Seiten lang. Ob ich in diesem Thread die Antwort auf meine Frage finde, bezweife ich, deswegen frage ich lieber hier direkt nach. Keine Sorge, hat nichts mit irgendwelcher Polemik oder Wertung zu tun. Mir geht es nur um das Thema Belastung der Ressourcen gerade bei älterer Hardware und sowas wie Raspberry Pi 3:
Aus meiner Erfahrung war für mich FreeBSD auf derartigen Geräten immer gefühlt schneller und angenehmer als beispielsweise Fedora oder Ubuntu. Kann man also sagen, dass ein Linux mit systemd "fetter" ist als FreeBSD? Und dementsprechend ein Linux ohne systemd "schlanker" ist als eines mit? Natürlich rede ich hier von gleichwertigem Userland, also X, LightDM mit xfce oder MATE.
Oder gibt es Linux-Distris ohne systemd nur aus rein ideologischen Gründen?
 
Zu dem Thema systemd gibt es ja einige Threads hier, einer sogar 49 Seiten lang. Ob ich in diesem Thread die Antwort auf meine Frage finde, bezweife ich, deswegen frage ich lieber hier direkt nach.

Seit dem letzten dedizierten Thread zu systemd ist auch viel Zeit vergangen. Einiges davon wird wohl sowieso nicht mehr aktuell sein.

Aus meiner Erfahrung war für mich FreeBSD auf derartigen Geräten immer gefühlt schneller und angenehmer als beispielsweise Fedora oder Ubuntu.

Ich würde mich weniger auf Gefühle und mehr auf Messungen verlassen. Gefühlt ist immer das eigene bevorzugte Betriebssystem das schnellste und angenehmste, das ist nur menschlich.

Kann man also sagen, dass ein Linux mit systemd "fetter" ist als FreeBSD? Und dementsprechend ein Linux ohne systemd "schlanker" ist als eines mit? Natürlich rede ich hier von gleichwertigem Userland, also X, LightDM mit xfce oder MATE.

Bei diesem Userland ist eigentlich ziemlich egal, wieviele Ressourcen dein Init-System benötigt. Zwar braucht systemd weniger CPU und RAM, bootet schneller und hat weniger Overhead (C vs. Shell), aber das ist eher akademischer Natur.

Die Performance-Vorteile, die Linux so mit sich bringt, weil deutlich mehr Manpower in die Optimierung geflossen ist, merkt man eher im Highend-Bereich.

Oder gibt es Linux-Distris ohne systemd nur aus rein ideologischen Gründen?

Das ist das Schöne an Open Source. Wenn dir etwas nicht passt, kannst du dein eigenes Ding machen (was natürlich in der Praxis leichter gesagt als getan ist). Deswegen gibt und gab es einige Distros ohne systemd.

Ich persönlich könnte mir aber heutzutage nicht mehr vorstellen, mit einer Linux-Distribution ohne systemd zu arbeiten, dafür sind die Vorteile zu gravierend.

Welche Distribution man einsetzt, kann aber zum Glück jeder für sich selber entscheiden.
 
Seit dem letzten dedizierten Thread zu systemd ist auch viel Zeit vergangen. Einiges davon wird wohl sowieso nicht mehr aktuell sein.

Beim letztem war System-D glaub ich auch schon so gut abgehangen das größere Bugs im alltag enorm selten sind - glaube kaum das sich sooo viel seit dem verändert haben kann

Ich würde mich weniger auf Gefühle und mehr auf Messungen verlassen. Gefühlt ist immer das eigene bevorzugte Betriebssystem das schnellste und angenehmste, das ist nur menschlich.

Bei diesem Userland ist eigentlich ziemlich egal, wieviele Ressourcen dein Init-System benötigt. Zwar braucht systemd weniger CPU und RAM, bootet schneller und hat weniger Overhead (C vs. Shell), aber das ist eher akademischer Natur.

Die Performance-Vorteile, die Linux so mit sich bringt, weil deutlich mehr Manpower in die Optimierung geflossen ist, merkt man eher im Highend-Bereich.

Man merkt es auch bei etwas abgehangener aber gut unterstützter Hardware - ich verwende aktiv noch ein Thinkpad X230 und Linux ist da deutlich performanter als *BSD

Bei der Ressourcenfrage ia stellt sich ja auch die Frage "welche ressourcen" und sind die für das System und die Anwendungen erheblich. Ich glaube bei den wenigen MB Arbeitsspeicher ist das auf selbst schwachen modernen Systemen mit nur 4GB ist der Ram-Verbrauch zb vernachlässigbar. Und wenn ich "im alltag" mal untert top schaue ist systemd weit unter "ferner liefen" was CPU-Ressourcen angeht. Weniger oder mehr als sys5, rc oder so? Keine Ahnung, ist glaub ich wirklich egal.
(Und ja, 4GB sind sehr wenig Ram, das X230 hat das doppelte, mein alter Rechner von 2012 hatte schon 16GB)

Das ist das Schöne an Open Source. Wenn dir etwas nicht passt, kannst du dein eigenes Ding machen (was natürlich in der Praxis leichter gesagt als getan ist). Deswegen gibt und gab es einige Distros ohne systemd.

Ich persönlich könnte mir aber heutzutage nicht mehr vorstellen, mit einer Linux-Distribution ohne systemd zu arbeiten, dafür sind die Vorteile zu gravierend.

Welche Distribution man einsetzt, kann aber zum Glück jeder für sich selber entscheiden.
Neben Ideologischen gründen (und auch das ist natürlich legitim!) fällt mir spontan als möglicher "praktischer grund" so eine distri zu verwenden ein, das man gerne selber am boot-prozess oder der art wie dienste gestartet werden rumschraubt und da etwas flexibler sein möchte.
Es ist kein Hexenwerk seine eigene unit zu schreiben, aber eine Handvoll kommandoss unter /etc/rc.local ist doch evtl. etwas schneller reingehackt. Das hab ich z.B. bei meinen Problemen mit dem Raspberry-WLAN "Verstärker" gemerkt.
(Nichts davon war aber für mich so gravierend das ich deswegen mit dem gedanken gespielt hab mir extra eine systemd-freie distri zu suchen)

Zu dem Thema systemd gibt es ja einige Threads hier, einer sogar 49 Seiten lang. Ob ich in diesem Thread die Antwort auf meine Frage finde, bezweife ich, deswegen frage ich lieber hier direkt nach. Keine Sorge, hat nichts mit irgendwelcher Polemik oder Wertung zu tun. Mir geht es nur um das Thema Belastung der Ressourcen gerade bei älterer Hardware und sowas wie Raspberry Pi 3:
Aus meiner Erfahrung war für mich FreeBSD auf derartigen Geräten immer gefühlt schneller und angenehmer als beispielsweise Fedora oder Ubuntu. Kann man also sagen, dass ein Linux mit systemd "fetter" ist als FreeBSD? Und dementsprechend ein Linux ohne systemd "schlanker" ist als eines mit? Natürlich rede ich hier von gleichwertigem Userland, also X, LightDM mit xfce oder MATE.
Oder gibt es Linux-Distris ohne systemd nur aus rein ideologischen Gründen?

Würde ich nicht sagen, es kann aber tatsächlich sein das ein *BSD auf so einer Hardware bei bestimmten Workloads (!) besser funktioniert als z.B. ein Linux, da ist systemd oder nicht aber vermutlich relativ unerheblich.
(Ich bastel ja selbst gerne mit alter Hardware, und auf Pentium4 Modellen war ich mit OpenBSD z.B. bei bestimmten dingen (!) besser unterwegs als mit Linux - in dem fall meiner ermutung nach durch bessere Optionen bei den Ports, aber ich hatte nie die muße das genauer zu ergründen - ich hatte auch gegenteilige Applikationen die unter Linux besser löppten)
 
Weniger oder mehr als sys5, rc oder so?
Sowohl als auch. systemd ist in C geschrieben und dementsprechend ressourcenschonender, als wenn da Skripte ablaufen. Allerdings sind die klassischen Init-Systeme nach dem Bootup halt durch und da läuft nix großartig mehr, während systemd aktiv bleibt um z.B. Service-Supervision zu machen.

Mir gefällt ja persönlich das BSD rc-System ganz gut. Ist nicht so unhandlich wie SysIV-Init aber trotzdem vergleichsweise simpel. Hab aber im Linux-Bereich natürlich auch systemd im Einsatz

Neben Ideologischen gründen
Ja. Die sind legitim. Und gerade so in die Richtung hat man sich bei systemd nicht wirklich Freunde gemacht. Da braucht man nicht mal in Sachen wie Architektur zu gucken, sondern das äußert sich schon in kleinen Dingen wie das man z.B. als Backup-Server (für DNS und Time) irgendwelche Google-Server eingetragen hat oder auch der Umgang mit Bugreports.
Wie schwer man sowas gewichtet und wie sehr es einen betrifft ist dann natürlich ne individuelle Geschichte.
 
Würde ich nicht sagen, es kann aber tatsächlich sein das ein *BSD auf so einer Hardware bei bestimmten Workloads (!) besser funktioniert als z.B. ein Linux, da ist systemd oder nicht aber vermutlich relativ unerheblich.
(Ich bastel ja selbst gerne mit alter Hardware, und auf Pentium4 Modellen war ich mit OpenBSD z.B. bei bestimmten dingen (!) besser unterwegs als mit Linux
Also entsteht dieser Eindruck auch bei anderen. Aber wenn systemd "vermutlich relativ unerheblich" ist, was kann es noch sein, was Linux im Gegensatz zu den BSD's als "fetter" erscheinen lässt? Vielleicht auch der neuere Linux-Kernel selbst? Ich kann nur sagen, dass Fedora auf einem Raspberry Pi 3 praktisch nicht benutzbar war. Der Raspberry Pi 3 hat ja auch nur 1 GB RAM. Noch eine weitere Vermutung über einen möglichen positiven Faktor bei FreeBSD von mir: Kann es sein, dass UFS auch flotter ist als ext4 oder btrfs?
 
Die Erklärung dürfte relativ Einfach sein: Du testest mit "standard" Linux Desktop Distributionen und da wird weder auf schmalbrüstige Systeme geschaut noch getestet. Ebenso Nieschendesktops. Du kombinierst dann beides.

Die einzigen Linuxe die eigens gepatchte/optimierte Kernels für RPI haben sind - meines Wissens nach, ist schon 2 Jahre her oder so dass ich das dass letzte mal überprüft habe - Ubuntu LTS, Raspbian und SLES/D. Letzteres natürlich kostenpflichtig.

Was also eventuell ein fairer Vergleich wäre - wenn du denn die Zeit dafür aufbringen möchtest: Ubuntu LTS für RPI (das musst du über deren eigenes Flash Tool direkt auf die SD Karte packen - bei der Gelegenheit kommst du auch gleich mit cloud-init in berührung ;) ) installieren - die Serverversion wohlgemerkt, die hat andere defaults. Und dort dann einen leichten Desktop nachinstallieren.

Allgemein kommt immer viel auf den Anwendungszweck an: So verwende ich z.b. einen RPI 4 als File und iSCSI Server. Die Platte auf der das läuft (externe USB3) will ich aber verschlüsseln. Auf *BSD hätte ich da nur AES zur Auswahl, was leider extrem lahm ist auf nem RPI (und vermutlich null optimiert). Unter einem halbwegs aktuellem Linux steht mir adiantum zur Verfügung was deutlich schneller ist und weniger von der begrenzten CPU braucht.
 
Hi

Devuan.

Und es gibt keinen guten Grund für
Systemd , ich hab und hatte immer
Wieder Probleme mit diesen "Öko system".

Z.b. schalt ich den systemd-resolvd immer
Ab weil der sich regelmäßig aufhängt
Oder keine Antworten gibt

Und für ein paar Sekunden weniger boot
Zeit , muss ich das Ding nicht haben

Holger
 
Hi

Devuan.

Und es gibt keinen guten Grund für
Systemd , ich hab und hatte immer
Wieder Probleme mit diesen "Öko system".

Z.b. schalt ich den systemd-resolvd immer
Ab weil der sich regelmäßig aufhängt
Oder keine Antworten gibt

Und für ein paar Sekunden weniger boot
Zeit , muss ich das Ding nicht haben

Holger


Ich glaub du bist da etwas auf der Spur! Geh mal zu IBM, SUSE, Cannonical und Co, offensichtlich verkaufen die ja alle für teures Geld ein System was nichtmal ordentliche Namensauflösung kann! Das auch noch mit Supportverträgen! Was die an Geld sparen könnten, wenn sie dich als Consultent einstellen!
 
Die Erklärung dürfte relativ Einfach sein: Du testest mit "standard" Linux Desktop Distributionen und da wird weder auf schmalbrüstige Systeme geschaut noch getestet. Ebenso Nieschendesktops. Du kombinierst dann beides.
Nun, wenn die (also z.B. Fedora) einen Download speziell für den Raspberry anbieten, muss ich doch davon ausgehen können, dass es dafür geeignet ist? Den Vorwurf "Nischendesktop" verstehe ich nicht. Soll etwa xfce ein Nischendesktop sein? Und außerdem ist der doch allgemein als schlanker Desktop bekannt und von daher für knappe Hardware geeignet und empfohlen.

Wird mittlerweile "Raspberry Pi OS" genannt und habe ich momentan drauf und bin zufrieden damit. Allerdings musste ich Googeln und Fummeln, bis dort der LightDM die Leiste anzeigt, auf der man auswählen kann, welchen DE man überhaupt booten will. Wie / warum man so eine grundlegene Funktion von LightDM verstecken kann, ist mir rätselhaft. Fand ich überhaupt nicht lustig. Auch nicht die Tatsache, dass die Installation nur 100MB swap einrichtet??? Aber OK, habe ich auch hingekriegt. Jetzt bin ich zufrieden, die Bootzeit erscheint mir aber als sehr lang. Deswegen mein Traum, dass FreeBSD irgendwann den Raspberry PI 3 voll unterstützt.

Z.b. schalt ich den systemd-resolvd immer
Ab weil der sich regelmäßig aufhängt
Oder keine Antworten gibt
Klingt nicht gut... Und das mit der kürzeren Bootzeit wage ich zu bezweiflen. Also wenn das dann der große Bringer von systemd sein soll...

Und natürlich kommt es auf den Anwendungszweck an: Bei mir hauptsächlich Kodi, deshalb brauche ich Hardware Video Beschleunigung, Sound und Wifi.
 
Kann es sein, dass UFS auch flotter ist als ext4 oder btrfs?
ext4 und UFS haben ja schon so ihre Ähnlichkeiten. Vermutlich wirds da eher darauf hinaus laufen, wie man die konfiguriert hat.
btrfs ist ja eher in der Gewichtsklasse ZFS und somit auch anspruchsvoller was die Hardware angeht.

Wobei mit IBM als ne Art "Gütesiegel" zu argumentieren schon ziemlich straff ist. :-)
 
(Ich hab das mal rausgezogen)

Also entsteht dieser Eindruck auch bei anderen. Aber wenn systemd "vermutlich relativ unerheblich" ist, was kann es noch sein, was Linux im Gegensatz zu den BSD's als "fetter" erscheinen lässt? Vielleicht auch der neuere Linux-Kernel selbst? Ich kann nur sagen, dass Fedora auf einem Raspberry Pi 3 praktisch nicht benutzbar war. Der Raspberry Pi 3 hat ja auch nur 1 GB RAM. Noch eine weitere Vermutung über einen möglichen positiven Faktor bei FreeBSD von mir: Kann es sein, dass UFS auch flotter ist als ext4 oder btrfs?

Also da hilft es meinen Post GENAU zu lesen ich hab nie gesagt das irgend ein *BSD pauschal "schneller" ist als Linux auf sehr alter Hardware- es kommt wahnsinnig stark auf zwei sachen an:

-> Welche Hardware wird konkret verwendet und wie gut ist die Unterstützung in den jeweiligen Kernel-Versionen
-> Was für ein Workload, also welche Programme, werden genau verwendet in welcher Kombination

Die tendenz ist da bei mir auch eher das Linux ne idee schneller ist und breitere Unterstützung bietet, aber in der speziellen Kombination die ich bis vor 2,3 Jahren mal genutzt habe - OpenBSD auf einem Thinkpad X31 mit 2GB Ram, BJ 2004, Pentium 4, langsama PATA-HDD, mit viel CLI und mehreren dafür kleinen Programmen gleichzeitig - lief OpenBSD tatsächlich etwas runder. (Natürlich sind das rein "Bastel" probleme und keine "echte welt" probleme)

Die einzigen Linuxe die eigens gepatchte/optimierte Kernels für RPI haben sind - meines Wissens nach, ist schon 2 Jahre her oder so dass ich das dass letzte mal überprüft habe - Ubuntu LTS, Raspbian und SLES/D. Letzteres natürlich kostenpflichtig.

Ich bin mir nicht sicher, aber dieses archlinux-arm das ich mal getestet habe war auch "rattenschnell" auf dem pi4 - aber die entwicklung scheint da etwas einzuschlafen.

Und es gibt keinen guten Grund für
Systemd , ich hab und hatte immer
Wieder Probleme mit diesen "Öko system".

Z.b. schalt ich den systemd-resolvd immer
Ab weil der sich regelmäßig aufhängt
Oder keine Antworten gibt

Also ich betreu jetzt nicht hunderte Systemd systeme - aber bei den 2 dutzend Linux-Servern die ich beruflich betreue, bei meinen Privaten Systemen, sowohl Desktop als auch Server und all dem Bastelzeugs das ich so mache hatte ich nach dem ende der Kinderkrankheiten, sagen wir mal so um 2017 rum, keinerlei größere "technische Probleme" mit Systemd - meist unter debian, seltener unter archlinux.
 
ext4 und UFS haben ja schon so ihre Ähnlichkeiten. Vermutlich wirds da eher darauf hinaus laufen, wie man die konfiguriert hat.
btrfs ist ja eher in der Gewichtsklasse ZFS und somit auch anspruchsvoller was die Hardware angeht.
ich spiele immer wieder gerne mit Dateisystemen und habe dabei so manche Erfahrung gemacht. Doch tatsächlich auf dem Prüfstand habe ich derzeit nichts, die Eindrücke sind also schon was älter.
ZFS nehme raus, das verhält sich ja deutlich anders als Dateisysteme es früher taten.
Unter Linux mit 64Bit mochte ich XFS am liebsten, aber ein ext4, in etwa so konfiguriert, dass es nur noch ext2 genannt werden konnte, verhielt sich am reaktivsten und sparte dann auch die meiste Energie (man hatte damals noch Festplatten und jeder Zugriff braucht ja Strom).
Zu UFS kann ich da keinen Unterschied feststellen, aber FreeBSD verbrauchte damals insgesamt schon mehr Strom.
BTRFS mag ich nicht, was damit zusammen hängt, dass ich es nicht verstehen kann. Es soll irgendwie so ähnlich sein, wie ZFS, aber es kommt dann doch wieder eher als klassisches Dateisystem daher. Aber damals war ich doch erstaunt, wie wenig Ressourcen es benötigte. Auf einem P3 mit 500M RAM lief es sehr gut und sogar performanter, als ein default eingerichtetes ext4. Es kann Kompression, irgendwie. Wenn man das gut ausnutzt (wozu man aber das Dateisystem schon mit Kompression eingerichtet haben muss, bevor man es befüllt), kann ich mir vorstellen, dass dies den Hauptanteil an seiner Geschwindigkeit hat. All die Sachen, die wir mit ZFS so einfach und alltäglich nutzen, wie etwa Snapshots, habe ich nicht verstanden und nicht benutzt.
 
Wie läufts damit, kannst du dazu was ausm täglichen Gebrauch sagen? Ist das ein 1:1 Ersatz für Debian halt nur ohne systemd, oder gibts noch weitere Einschränkungen damit (z.B. Software welche es dafür nicht gibt weil von systemd abhängig etc)?

Z.b. schalt ich den systemd-resolvd immer
Ab weil der sich regelmäßig aufhängt
Oder keine Antworten gibt
... und ich dachte schon, ich sei der einzige dem das passiert und der den resolvd-müll gleich nach Installation abhängt...
Sind da eigentlich immer noch die Google-DNS hart verdrahtet drin, als Fallback?

Und für ein paar Sekunden weniger boot
Zeit , muss ich das Ding nicht haben
das einzig schöne, was ich dem systemd bisher abgewinnen konnte, war die 'blame' Funktion, also die Startzeiten der Services relativ einfach nachsehen zu können
 
All die Sachen, die wir mit ZFS so einfach und alltäglich nutzen, wie etwa Snapshots, habe ich nicht verstanden und nicht benutzt.
Benutzt auch nie bislang und mich auch immer gefragt, wieviel Speicherplatz so ein Snapshot benötigt.

Sagen wir mal, ich habe lediglich eine 50 GB grosse .ZIP Datei, mache einen Snapshot, und füge der ZIP Datei noch 5 GB Daten hinzu, so dass ich eine 55 GB ZIP erhalte. Wieviel GB habe ich jetzt belegt (inkl Snapshot) ?
 
Sagen wir mal, ich habe lediglich eine 50 GB grosse .ZIP Datei, mache einen Snapshot, und füge der ZIP Datei noch 5 GB Daten hinzu, so dass ich eine 55 GB ZIP erhalte. Wieviel GB habe ich jetzt belegt (inkl Snapshot) ?


So wie du das beschrieben hast, braucht der Snapshot vielleicht 1-2 MB - das wass sich am ZIP - Header ändert + etwas Metadaten. Die 5 GB werden ja hinten beim ZIP angeschoben. Gesamt halt du also 55 GB belegt. Ein Snapshot wird ja nur größer, wenn sich Blöcke ändern.

BTRFS mag ich nicht, was damit zusammen hängt, dass ich es nicht verstehen kann. Es soll irgendwie so ähnlich sein, wie ZFS, aber es kommt dann doch wieder eher als klassisches Dateisystem daher. Aber damals war ich doch erstaunt, wie wenig Ressourcen es benötigte. Auf einem P3 mit 500M RAM lief es sehr gut und sogar performanter, als ein default eingerichtetes ext4. Es kann Kompression, irgendwie. Wenn man das gut ausnutzt (wozu man aber das Dateisystem schon mit Kompression eingerichtet haben muss, bevor man es befüllt), kann ich mir vorstellen, dass dies den Hauptanteil an seiner Geschwindigkeit hat. All die Sachen, die wir mit ZFS so einfach und alltäglich nutzen, wie etwa Snapshots, habe ich nicht verstanden und nicht benutzt.

Ich nutze BTRFS u.a. auf meinem PI4 Fileserver, selbst da tut es gut seinen Dienst. Compression kannst du bei BTRFS via Mountoption für das gesammte FS machen, oder du nutzt die Linuxattribute, also chattr / lsattr. Das hat den Vorteil, dass es unabhängig vom eigentlichen FS ist.

ob jetzt "btrfs subvol snap PATH DEST" so viel komplexer ist als "zfs snap PATH@NAME" lass ich mal im Raum stehen :D.
Das Toolset von BTRFS ist aber etwas low leveliger, da muss ich schon Zustimmen. Dafür gibts aber wirklich tolle Tools wie z.b. "snapper" zum Verwalten der Snapshots.

Das Killerfeature - vorallem im Heimbereich - für BTRFS ist aber, dass man Raidlevel wechseln, Datenträger hinzufügen kann, alles on the fly. Ich starte also z.b. ohne Raid mit einer Platte, mach dann eine zweite hinzu und kann im laufenden Betrieb alles auf Raid1 umstellen, bekomme dann eine dritte und mach ein Raid 5 daraus, lese dann, dass Raid5 unter BTRFS noch immer das Writeholeproblem hat und mach dann wieder ein Raid 1 mit 3 Platten daraus, wo ich aber die Kapazität von 1.5 Platten als Raid1 nutzen kann. Dann hol ich mir ne 4. Platte und mach ein Raid 10 daraus, ...

Sind da eigentlich immer noch die Google-DNS hart verdrahtet drin, als Fallback?

Das kann und konnte man schon immer Einstellen.
 
Ich habe festgestellt, dass Fedora standardmäßig eine Root-Partition mit ext4 und eine Home-Partition (wohin dann also der Großteil des Datenträgerplatzes vergeben wird) mit btrfs erstellt wird. Ob das jetzt bei einem Image für den Raspberry auch so der Fall ist, weiß ich nicht. Aber auf dem Laptop mit dem Intel Atom Baytrail habe ich auch nur eine interne Karte von Kingston. Ich habe gelesen, dass ext4 wesentlich schneller sein soll als btrfs. Vielleicht ein Grund, warum Fedora auf microSD-Karten nicht so flott wirkt wie andere Systeme? Und ich fage mich, was das überhaupt soll, die Root-Partition mit ext4 und die Home-Partition mit btrfs zu erstellen?
 
1: Fedora macht defaultmäßig eine /boot auf ext4, den Rest dann auf BTRFS. Weiß nicht was du gemacht hast, aber keine Standardinstallation vom offiziellen Fedoraimage.
2: In der Theorie sollte BTRFS schneller für Flash speicher sein, da es seine Daten nie direkt überschreibt. Bei aktuellen Wearleveling aber auch immer weniger relevant. In der Praxis dürfte die Wahl der SD Karte deutlich mehr Einfluss haben (Geschwindigkeitsklassen).
3: Wenn du irgendwo liest, ein Filesystem sei schneller als ein anderes, würd ich der ganzen Quelle nicht mehr trauen. Für die Praxis ist das FS in 99% der Fälle nicht relevant, und für die Fälle wo es releavant wird kann man keine pauschalen Aussagen treffen.
 
Fedora macht defaultmäßig eine /boot auf ext4, den Rest dann auf BTRFS. Weiß nicht was du gemacht hast, aber keine Standardinstallation vom offiziellen Fedoraimage.
Habe ich doch gesagt. Aber was für einen Sinn hat das, zwei verschiedene Dataeisysteme für /boot und für den Rest? Ich bin am überlegen, ob ich nicht einfach manuell eine für EFI, eine für swap und den ganzen großen Rest eine mit ext4 mit Mountpoint "/" anlegen soll? Oder braucht man zumindest doch auch eine für /boot? Unter FreeBSD sieht es bei mir ganz einfach aus (Die Platte ada1 ist nur ein zusätzlicher Datenträger):

Code:
$ gpart show
=>        63  1953525105  ada0  MBR  (932G)
          63  1953525105     1  freebsd  [active]  (932G)

=>       40  488397088  ada1  GPT  (233G)
         40  488397088     1  freebsd-ufs  (233G)

=>         0  1953525105  ada0s1  BSD  (932G)
           0     8388608       2  freebsd-swap  (4.0G)
     8388608  1945136497       1  freebsd-ufs  (928G)

Wenn du irgendwo liest, ein Filesystem sei schneller als ein anderes, würd ich der ganzen Quelle nicht mehr trauen.
Warum nicht? Also Phoronix z.B. kann man nicht trauen?
 
Habe ich doch gesagt.

Nein, hast du nicht, lies doch deinen eigenen Post von gestern...

Ich habe festgestellt, dass Fedora standardmäßig eine Root-Partition mit ext4 und eine Home-Partition (wohin dann also der Großteil des Datenträgerplatzes vergeben wird) mit btrfs erstellt wird.


Aber was für einen Sinn hat das, zwei verschiedene Dataeisysteme für /boot und für den Rest?
Grub kann nicht (nur eingeschrenkt) von btrfs booten, daher ist /boot auf ext4. Wo ist dein Problem mit der 512 MB großen /boot Partition?

Ich bin am überlegen, ob ich nicht einfach manuell eine für EFI, eine für swap und den ganzen großen Rest eine mit ext4 mit Mountpoint "/" anlegen soll? Oder braucht man zumindest doch auch eine für /boot? Unter FreeBSD sieht es bei mir ganz einfach aus (Die Platte ada1 ist nur ein zusätzlicher Datenträger):

Code:
$ gpart show
=>        63  1953525105  ada0  MBR  (932G)
          63  1953525105     1  freebsd  [active]  (932G)

=>       40  488397088  ada1  GPT  (233G)
         40  488397088     1  freebsd-ufs  (233G)

=>         0  1953525105  ada0s1  BSD  (932G)
           0     8388608       2  freebsd-swap  (4.0G)
     8388608  1945136497       1  freebsd-ufs  (928G)

Problem ist es sicher nicht, aber wieso? Lass doch den Standard. Wenn du BTRFS nicht willst stell auf ext4 oder xfs um im Installer.

Warum nicht? Also Phoronix z.B. kann man nicht trauen?

Wenn du highend Hardware hast und damit Bencharks machen willst ist das sicher korrekt. Wenn du auf lowend Hardware normale Usersachen machst ist das nicht relevant oder sogar irreführend.
 
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