Hallo BSD-Forum,
da ich mein Wochenende mit dem Aufsetzen meiner ersten BSD-Box (NetBSD 2.0.2) zugebracht habe, dachte ich, teile ich fuer weitere interessierte BSD-Neueinsteiger mal meine ersten Erfahrungen mit dem System.
Nach gut 4 Jahren intensiver Debian GNU/Linux und Gentoo Nutzung konnte ich bereits mit ein wenig Erfahung auf dem Gebiet der Unix-Derivate auffahren, was mir bei der Installation des Betriebssystems natuerlich von Nutzen war; doch Dank guter Dokumentation sollte es auch einem voelligen Neuling moeglich sein, ein Basissystem auf seinem Heim-PC zum Tun zu bewegen.
Doch zunaechst einmal zur Auflistung der Komponenten meines Testsystems, das Dank
Intel Pentium 3 Prozessor / 450MHz
ASUS P3B-F Mainboard
256MBytes PC100 SDRAM
15GBytes EIDE IBM HardDrive
WinTek GeForce3 Ti500
Creative SB Live!
3Com 100Mbit Ethernet Device
und einem Toshiba 24x ATAPI Drive
zwar ein wenig konservativ, aber doch zu Testzwecken weitestgehend ausreichend konfiguriert ist, ausserdem recht gaengige Hardware zur Verfuegung stellt, die wenig Probleme in Sachen Treibersupport schaffen sollte.
Installiert habe ich Anhand der sehr gut verstaendlichen und uebersichtlichen Anleitung von Newbie-Net, als Quelle fuer mein Basissystem wurde allerdings nicht die zur Installation verwendete CD Benutzt, sondern nach kurzer und problemloser DHCP-Konfigurierung ueber FTP eingespielt.
Die nach Basis-Installation noetige Shell-Auswahl fiel auf ksh (immer schoen langsam mit den jungen Pferden), da kein weiteres Betriebsststem installiert ist, landete die Einrichtung eines Bootmanagers unter den Tisch.
Nach dem Reboot sollte man sich nun erstmal eine halbe Stunde Zeit fuer eine neue Kanne Kaffee, ein paar Zigaretten und man afterboot nehmen, in der so ziemlich alles zunaechst Nennenswerte in Sachen Standart-Konfiguration (Systemzeit, Keyboard encoding, Hostname, Netzwerk-Einstellungen, ssh-server, disk mounts, Drucker, weitere Benutzer etc) und Informationen bezueglich weiteren "Finetunings" in /etc/foobar respektive der Benutzung von Sushi (ein Konfigurations-Frontend) erwaehnt wird.
Waehrend der gesamten Installation trat eigentlich nur ein einziges nennenswertes Problem auf, das in einer selbstverschuldeten Fehlverlinkung zu /bin/bash fuer die rootshell bestand. Ein Login als root war daraufhin nicht mehr moeglich, auch superuser-Betrieb konnte nicht gefahren werden, da sich zu diesem Zeitpunkt kein angemeldeter Nutzer in der dafuer notwendigen Gruppe 'wheels' befand.
Die Loesung brachte ein Recovery-Boot von der Installations-CD und chroot.
Ausserdem stellt NetBSD fuer solche Faelle einen weiteren User 'toor' mit root-Rechten zu Verfuegung; haette ich mir /etc/passwd vorher einmal angesehen, haette dieser Benutzer auch ueber ein Passwort verfuegt, mit dem er sich haette anmelden und das Schlamassel loesen koennen.
Hinterher ist man eben immer schlauer.
Als naechstes ging's ans Eingemachte, den Paket-Manager.
Eine gute deutsche Dokumentation hierzu findet sich auf der offiziellen NetBSD Seite, beim Kompilieren der pkgsrc-Quellen fiel mir auf, wie langsam das System zu arbeiten schien. Ein Blick in process status zeigte aber, dass sich der Prozessor zu Tode langweilt, mag also am DMA-Modus der Festplatte liegen, der aber laut dmesg bereits optimal eingestellt war... Koennte an den verwendeten, alten DMA-Kabeln liegen.
Die (natuerlich sehr zeitaufwaendige) Kompilierung der wichtigsten Komponenten, wie dem Xserver, einem xfce-Metapackage (wir Linuxer moegen's gerne bunt), Firefox und Thunderbird, Gimp, der NetBSD Doc und einigem anderen Kram sollte nun ueber Nacht laufen. Da ich mich mit dem Paket-Manager noch nicht sonderlich gut auskenne, hab ich mir als Workaround einfach ein kleines Shellscript gebastelt, das aus einer manuell angelegten Textdatei, die alle zu kompilierenden Sourcen aus /usr/pkgsrc/ enthaelt, ausliest, um dann schlicht und einfach ein make && make install fuer jede auszufuehren:
Nicht grade die feine englische Art, aber selbst mit dieser Holzhammer-Methode befand sich heute Morgen bei der Fruehstuecks-Tasse Vierfachespresso schon so manch dickes Paket frisch kompiliert auf meiner Box.
So, damit duerften die ersten Huerden ueberstanden sein, nun werd ich mich mal ans Einrichten der etwas hartnaeckigeren Fraktionen wie Mail-Konfiguration und diversen Prozess-Automatisierungen machen, sowie an ein besseres Verstaendnis der Paket-Werkzeuge.
Ich hoffe ich konnte damit den ein oder anderen Neueinsteiger anregen, sich auch einmal mit einem BSD-System auseinanderzusetzen; ist naemlich alles halb so wild.
Ich fuer meinen Teil freu mich schon sehr auf die Arbeit mit dem neuen Sproessling und auf die Erfahrungen, die ich mit ihm machen werde.
Ich glaube (sofern ich das nun ueberhaupt schon beurteilen kann), wer zuvor mit Linux gearbeitet hat (v.A. mit der Gentoo-Distri), wird sich bei BSD auf eine gewisse Art und Weise "zu Hause fuehlen", aber dennoch jede Menge neue, andere Erfahrungen damit einfahren.
In diesem Sinne bis die Tage,
P
da ich mein Wochenende mit dem Aufsetzen meiner ersten BSD-Box (NetBSD 2.0.2) zugebracht habe, dachte ich, teile ich fuer weitere interessierte BSD-Neueinsteiger mal meine ersten Erfahrungen mit dem System.
Nach gut 4 Jahren intensiver Debian GNU/Linux und Gentoo Nutzung konnte ich bereits mit ein wenig Erfahung auf dem Gebiet der Unix-Derivate auffahren, was mir bei der Installation des Betriebssystems natuerlich von Nutzen war; doch Dank guter Dokumentation sollte es auch einem voelligen Neuling moeglich sein, ein Basissystem auf seinem Heim-PC zum Tun zu bewegen.
Doch zunaechst einmal zur Auflistung der Komponenten meines Testsystems, das Dank
Intel Pentium 3 Prozessor / 450MHz
ASUS P3B-F Mainboard
256MBytes PC100 SDRAM
15GBytes EIDE IBM HardDrive
WinTek GeForce3 Ti500
Creative SB Live!
3Com 100Mbit Ethernet Device
und einem Toshiba 24x ATAPI Drive
zwar ein wenig konservativ, aber doch zu Testzwecken weitestgehend ausreichend konfiguriert ist, ausserdem recht gaengige Hardware zur Verfuegung stellt, die wenig Probleme in Sachen Treibersupport schaffen sollte.
Installiert habe ich Anhand der sehr gut verstaendlichen und uebersichtlichen Anleitung von Newbie-Net, als Quelle fuer mein Basissystem wurde allerdings nicht die zur Installation verwendete CD Benutzt, sondern nach kurzer und problemloser DHCP-Konfigurierung ueber FTP eingespielt.
Die nach Basis-Installation noetige Shell-Auswahl fiel auf ksh (immer schoen langsam mit den jungen Pferden), da kein weiteres Betriebsststem installiert ist, landete die Einrichtung eines Bootmanagers unter den Tisch.
Nach dem Reboot sollte man sich nun erstmal eine halbe Stunde Zeit fuer eine neue Kanne Kaffee, ein paar Zigaretten und man afterboot nehmen, in der so ziemlich alles zunaechst Nennenswerte in Sachen Standart-Konfiguration (Systemzeit, Keyboard encoding, Hostname, Netzwerk-Einstellungen, ssh-server, disk mounts, Drucker, weitere Benutzer etc) und Informationen bezueglich weiteren "Finetunings" in /etc/foobar respektive der Benutzung von Sushi (ein Konfigurations-Frontend) erwaehnt wird.
Waehrend der gesamten Installation trat eigentlich nur ein einziges nennenswertes Problem auf, das in einer selbstverschuldeten Fehlverlinkung zu /bin/bash fuer die rootshell bestand. Ein Login als root war daraufhin nicht mehr moeglich, auch superuser-Betrieb konnte nicht gefahren werden, da sich zu diesem Zeitpunkt kein angemeldeter Nutzer in der dafuer notwendigen Gruppe 'wheels' befand.
Die Loesung brachte ein Recovery-Boot von der Installations-CD und chroot.
Ausserdem stellt NetBSD fuer solche Faelle einen weiteren User 'toor' mit root-Rechten zu Verfuegung; haette ich mir /etc/passwd vorher einmal angesehen, haette dieser Benutzer auch ueber ein Passwort verfuegt, mit dem er sich haette anmelden und das Schlamassel loesen koennen.
Hinterher ist man eben immer schlauer.
Als naechstes ging's ans Eingemachte, den Paket-Manager.
Eine gute deutsche Dokumentation hierzu findet sich auf der offiziellen NetBSD Seite, beim Kompilieren der pkgsrc-Quellen fiel mir auf, wie langsam das System zu arbeiten schien. Ein Blick in process status zeigte aber, dass sich der Prozessor zu Tode langweilt, mag also am DMA-Modus der Festplatte liegen, der aber laut dmesg bereits optimal eingestellt war... Koennte an den verwendeten, alten DMA-Kabeln liegen.
Die (natuerlich sehr zeitaufwaendige) Kompilierung der wichtigsten Komponenten, wie dem Xserver, einem xfce-Metapackage (wir Linuxer moegen's gerne bunt), Firefox und Thunderbird, Gimp, der NetBSD Doc und einigem anderen Kram sollte nun ueber Nacht laufen. Da ich mich mit dem Paket-Manager noch nicht sonderlich gut auskenne, hab ich mir als Workaround einfach ein kleines Shellscript gebastelt, das aus einer manuell angelegten Textdatei, die alle zu kompilierenden Sourcen aus /usr/pkgsrc/ enthaelt, ausliest, um dann schlicht und einfach ein make && make install fuer jede auszufuehren:
Code:
#!/bin/sh
for f in 'cat ~/install-list'
do cd /usr/pkgsrc/$f
make && make install
done
Nicht grade die feine englische Art, aber selbst mit dieser Holzhammer-Methode befand sich heute Morgen bei der Fruehstuecks-Tasse Vierfachespresso schon so manch dickes Paket frisch kompiliert auf meiner Box.
So, damit duerften die ersten Huerden ueberstanden sein, nun werd ich mich mal ans Einrichten der etwas hartnaeckigeren Fraktionen wie Mail-Konfiguration und diversen Prozess-Automatisierungen machen, sowie an ein besseres Verstaendnis der Paket-Werkzeuge.
Ich hoffe ich konnte damit den ein oder anderen Neueinsteiger anregen, sich auch einmal mit einem BSD-System auseinanderzusetzen; ist naemlich alles halb so wild.
Ich fuer meinen Teil freu mich schon sehr auf die Arbeit mit dem neuen Sproessling und auf die Erfahrungen, die ich mit ihm machen werde.
Ich glaube (sofern ich das nun ueberhaupt schon beurteilen kann), wer zuvor mit Linux gearbeitet hat (v.A. mit der Gentoo-Distri), wird sich bei BSD auf eine gewisse Art und Weise "zu Hause fuehlen", aber dennoch jede Menge neue, andere Erfahrungen damit einfahren.
In diesem Sinne bis die Tage,
P