Tips zur Hardware-Auswahl?

Errorsmith

Kompiliertier
Moin

Ich baue gerade meinen Heimserver um. Ziel der Aktion ist es: Den älteren Server auszumustern und durch einen neuen zu ersetzen: Altes GigaByte Board, AMD Athlon X2, 4GB DDR2 RAM
Dabei soll die Speicherkapazität erweitert werden, die Netzwerkkarten behalte ich, der Rest wir neu gekauft, konkret also: CPU, Board, RAM und 2 Platten. Wenn eh schon neu, will ich auf auf geringen Verbrauch achten. Instlallieren möchte ich dann 9.1 RELEASE.

Zur Zeit steht diese Combo in der engeren Auswahl:

CPU: Intel® Core™ i3-2120T, CPU
Board: MSI B75A-G41
RAM: G.Skill DIMM 4 GB DDR3-1333 Kit
HDD: 2 x HGST HDS721010CLA332 1 TB

Zur Weiterverwendung vorgesehen außerdem:
3 Festplatten (insgesamt ca 3.5TByte), 3 Netzwerkkarten (2 x em, 1 x rl), 19" Gehäuse (4 HE), Netzteil

Eventuell kommt noch ein (besseres) Netzteil, das ist aber noch offen. Die obige Zusammenstellung kostet etwa 340€ und liegt damit am oberen Ende des Budgets.

Anforderungen:
Klassischer Heimserver & Spielwiese, d.h. hauptächlich Samba+NFS, Benutzerverwaltung, ein interner Webserver, DHCP, NTP, Bind, eventuell noch Asterisk. Keine GUI in irgendeiner Form, lediglich Kosole

Meine Fragen:
- Reicht die Leistung aus?
- Ist da irgendwas problematisch im Zusammenhang mit FreeBSD? Habe in der Compatibility Liste nichts gefunden was dagegen spricht, wollte aber lieber hier auch nochmal nach Erfahrungen fragen
- Das Board hat ein UEFI-BIOS. Ist das ein Problem bei einer reinen FreeBSD Kiste oder geht das? Der Status von EFI in FreeBSD ist mir etwas unklar
- Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Komponenten (sollte aber nicht viel teurer werden und nicht mehr Strom verbrauchen)
- Da die Platten alle unterschiedlich sind, würde ich kein ZFS / Z-Raid nehmen sondern die Platten einzeln als UFS benutzen. Einwände?

Grüße,
errorsmith
 
Hallo

Ja Leistung sollte das Teil sicher genügend haben. Ich habe einen N36L von HP und der läuft als NAS. (Minidlna, Samba, DNS und Druckserver).

Auch wenn deine Festplatten unterschiedlich sind, würde ich trotzdem auf ZFS setzen. Du kannst deine HDD partitionieren und dann jeweils die ZFS Partition für den ZPOOL verwenden. Eine Partition für ZFS musst du so wieso erstellen. Der Rest der bei der grössten HDD noch verfügbar ist, kannst du immer noch als UFS verwenden.

Mit UEFI kann FreeBSD 9.1 Release noch nicht umgehen, glaube ich!
Infos: https://wiki.freebsd.org/SummerOfCode2012/IntelEFIBoot
 
Hi

Danke für die Info.

Also etwa so:
0.5 TB Platte: UFS, ( / & Swap)
1 TB Platte -> ZFS
1 TB Platte -> ZFS
1.5 TB Platte -> 1 TB ZFS, 0.5 TB UFS (/usr & Swap)
2 TB Platte -> 1 TB ZFS, 1 TB ZFS

Das ganze dann, so habe ich dich verstanden, in einen Raid-Z1 Pool mit ca 4TB Kapazität einbinden. Reicht der Arbeitsspeicher dafür aus? ZFS ist ja in dieser Hinsicht nicht zimperlich...

Wie bootet man von einem Board mit UEFI Bios?

Grüße,
errorsmith
 
Genauso wie von einem Board mit BIOS. Schlimmstenfalls musst du die Boot-Methode in diesem bunten UEFI-Menü auf "Legacy" stellen. Wenn die Platte größer als 2TB ist, musst du noch sicherstellen, dass /boot/loader und /boot/kernel in den ersten 2TB liegen. Sonst könnte es sein, dass er den Boot verweigert...
 
Also derzeit würde ich dir zum HP N54L für ca. 200€ als Heimserver raten, wenn du nicht absolut 1Gb/s trotz verschlüsselter Platten brauchst.
 
Crest:
In dem HP Server habe ich keine "Steckplätze" um Netzwerkkarten oder HDD Controller einzubauen wenn ich den erweitern möchte. Außerdem ist er nicht 19" fähig, paßt also nicht in meinen "Schrank".

Yamagi:
Also grundsätzlich geht es und macht keine größeren Probleme?

Grüße,
errorsmith
 
Naja du hast einen PCI-e 16x (low-profile) und einen PCI-e 1x Slot (low-profile). In nen 19" Rack passt die Hardware dadurch allerdings nicht sinnvoll.
 
Hm, da kriege ich aber trotzdem nicht meine drei Netzwerkkarten rein, geschweige denn noch einen zusätzlichen Disk-Controller. Wobei ich zugeben muß, daß das Teil eigentlich ziemlich ansprechend ist, vor allem auch für 200€. Eigentlich schade das es das nicht mit 19" Gehäuse gibt.

Grüße,
errorsmith
 
Ich verstehe die Update-Gründe noch nicht genau, von einer Dual-Core CPU auf eine andere Dual-Core CPU, von 4GB RAM auf 4GB RAM... lohnt sich das zu upgraden?
 
Immerhin brauchts weniger Strom...

Vermutlich hat das alte Board auch nicht genügend SATA Plätze.

Für letzteren Fall empfehle ich, nichts zu kaufen außer der Festplatten und einen HBA.
Der ultimative Geheimtipp für Privatleute ist da momentan der IBM ServeRAID M1015, den man zum LSI SAS 9211-8i umflashen kann. Dann hat man einen leistungsfähigen HBA, der normalerweiße sehr viel mehr kostet und unter Linux, FreeBSD (laut LSI Seite) und OpenBSD (mpii) funktioniert.
 
Ich würde als Prozessor lieber zu einem Intel Celeron G1610 mit 2x2,6 Ghz greifen der Kostet um die 35 Euro mit einem Mainboard wäre man bei 60-70 Euro. Das wäre vom Stromverbrauch her auch besser als ein i3. Ich zumindest habe bis jetzt auch als Desktop mit dem G1610 sehr gute Erfahrung gemacht.

Grüße
 
Du kannst auch einfach einen günstigen Intel® Xeon® Prozessor E3-1220LV2 nebst Mainboard und 32 GB ECC Speicher nehmen. Für Steckkarten hast Du dann mehrere PCIe x16 und ne Pfote voll SATA-3 Anschlüsse. Zum Ganzen packst Du dann noch ein schönes effizientes Netzteil und ein paar stromsparende SATA-3 HDD und zwei kleine SSD und gut isses. Danach oifach fein FreeBSD 9.1 mit zfs als raidz druf nageln, die SSD spiegeln und scho hassu en Servbär der wenig Strom braucht, büssel Wurst vom Brot zieht und gut Platz hat.

Gruß Bummibär
 
Du kannst auch einfach einen günstigen Intel® Xeon® Prozessor E3-1220LV2 nebst Mainboard und 32 GB ECC Speicher nehmen. Für Steckkarten hast Du dann mehrere PCIe x16 und ne Pfote voll SATA-3 Anschlüsse. Zum Ganzen packst Du dann noch ein schönes effizientes Netzteil und ein paar stromsparende SATA-3 HDD und zwei kleine SSD und gut isses. Danach oifach fein FreeBSD 9.1 mit zfs als raidz druf nageln, die SSD spiegeln und scho hassu en Servbär der wenig Strom braucht, büssel Wurst vom Brot zieht und gut Platz hat.

Gruß Bummibär

Klingt toll, aber würde das nicht den finanziellen Rahmen von etwa 300€ sprengen?

Habe zwar keinen tollen Hardwaretipp abzugeben, muß aber sagen, das alle genannten Optionen interessant sind.
 
Hi,
von den Anschaffungskosten her JA - von den Betriebskosten später wäre es halt deutlich günstiger. Auch wenn man die Betriebskosten pro GB Speicherkapazität anschaut ist das dann natürlich wenn man viel Platz braucht und die Kiste 24/7 liefe deutlich günstiger als andere Lösungen. Davon abgesehen wird Strom vermutlich zukünftig nicht gerade günstiger werden, sondern eher teurer.

Gruß Bummibär
 
Hi,

naja ich bin mir nicht sicher ob sein Heimserver wirklich 24/7 läuft. nur mal angenommen er würde. Was meinst du in welchem Zeitraum sich die höheren Anschaffungskosten amortisiert hätten?

Ich schätze das er eher etwas günstiger anschaffen möchte und quasi für ein Maximum von 340€ die größtmögliche Stromersparnis erzielen möchte. Lasse mich aber gerne eines bessern belehren ;)

Zumal ich es auch wie h^2 sehe und etwas verwundert bin, warum ein ähnlich leistungsfähiges System ersetzt werden soll. Dann lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und ein auf längere Sicht leistungsstarkes System zusammenstellen, wie z.B. Bummi es empfohlen hat.

Grüße

nixnux
 
Der Core i3 ist dank deutlich besserer Mikroarchitektur, SMT und aktuellem Befehlssatz in realen Anwendungen bei gleichem Takt schon mehr als doppelt so schnell wie der alte Athlon X2. Wahrscheinlich dank höherem Takt sogar weitaus mehr als das. Der Stromverbrauch des Gesamtsystems dürfte dank stromsparender CPU (Stichwort Powergating), insgesamt besserer Plattform und technischem Fortschritts zugleich deutlich geringer sein. So gesehen lohnt sich das schon. Das einzige, was wirklich gegen den Core i3 spricht ist, dass er kein AES-NI kann. Das wird sich aber wohl mit Haswell ändern.
 
Hmm Hmm

nun ja deine Argumente stechen Yamagi. Aber bin mir immer noch nicht so sicher ob das die Anschaffungskosten wirklich lohnt. Evtl. etwas sparen und dann für mehr Geld ein etwas runderes Paket erwerben?

Ich hoffe ich trolle hier jetzt nicht nur rum. Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren und mir eine etwas zu defensive Haltung vorwerfen.
 
Hmm Hmm

nun ja deine Argumente stechen Yamagi. Aber bin mir immer noch nicht so sicher ob das die Anschaffungskosten wirklich lohnt. Evtl. etwas sparen und dann für mehr Geld ein etwas runderes Paket erwerben?

Ich hoffe ich trolle hier jetzt nicht nur rum. Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren und mir eine etwas zu defensive Haltung vorwerfen.

Ich denke so allgemein kann man das nicht beantworten da es meiner Meinung stark auf den Einsatzzweck ankommt. Wenn ich ein einfaches nas baue wo der Prozessor die meiste Zeit im Leerlauf ist wird wahrscheinlich ein sparsamer Prozessor der im Leerlauf wenig braucht und unter Volllast mehr benötigt besser geeignet. Wenn ich jetzt ein nas baue auf welches eine ganze Firma zugreift und noch weitere Aufgaben erfüllen muss wäre vielleicht eine cpu besser die mehr Strom benötigt aber dafür die Aufgaben schneller erledigt.
 
Man sollte auch bedenken, das der Prozessor nicht die einzige Komponente ist die Strom verbraucht und es auch teilw. eine Frage des Netzteils ist, gerade im Bereich von unter 70W Leistung sollen die ja teilw. relative stromfresser sein, trotz 80+ Zertifizierung.

Generell lässt sich das ja rel. leicht ausreichnen, ich würde z.B. Excel verwenden und einfach mal schauen was 10W / 24h / 365 D / tatsächlich so Kosten.

Ich habe für mich persönlich entschieden das ein dauerlaufender "Heimserver" - egal ob ultra-stromsparend oder stromfresser - im endeffekt an Strom finanziell nicht zu unterschätzen ist, und habe mich dagegen entschieden.

Anstelle dessen hat mein "Hauptrechner" mit dem ich, wenn ich zuhause am PC bin, eh zu ca. 85% Arbeite eine 2. etwas größere Festplatte bekommen die ich per NFS/Samba e.t.c. freigegeben hab für meine anderen Rechner. In den wenigen Situationen in denen ich nicht am "Hauptrechner" sitze (Notebook/Sofa <- 1% der Zeit) und ich aus irgendwelchen Gründen unbedingt Daten von der Platte im Netz möchte, dann lass ich den halt eben mal ne Stunde "mehr" laufen.
Ein Homeserver läuft dagegen, wenn man bedenkt das man ca. 7 Stunden schläft, ca. 9 Std auf der Arbeit ist, die meiste Zeit ohne jede Funktion.
Der Rechner selber ist auch kein sooo großer Stromfresser wie z.B. meine WIndows-Daddel-Kiste, da der Athlon II mit Onboard-Grafik zum Surfen, Chatten, Muskhören e.t.c. völlig ausreicht.
 
Späte Rückmeldung, teilweise weil ich die Benachrichtungsmails nicht bekommen habe, teilweise hatte ich in den letzten Tagen etwas viel um die Ohren.

Danke für eure vielen Antworten!

Ok, zunächst ein wenig mehr Info:

Anforderungsprofil:

Primär ist (soll es werden) das Teil ein Fileserver der seine Daten für das komplette Netzwerk bereitstellt. Konkret bedeutet daß, das er 24/ läuft. Ansonsten:

1. die üblichen Freigaben (samba, NFS) für die angeschlossenen Clients (Win, FBSD, Linux)

2. Benutzerverwaltung für obige Clients, Windows via Samba an openldap, die anderen greifen direkt auf openldap zu

3. Ich habe zwei Thinclients im Netz, im Laufe der Zeit sollen alle Rechner (bis auf zwei) als Thinclient laufen. Bisher habe ich mit älteren IGEL Clients gute Erfahrungen gemacht, ebenso wie mit alten "konventionellen" PC's. Der Rechner muss entsprechend die Daten dafür einigermaßen zügig rausgeben können.

4. MailScanner: Holt Mails von verschiedenen Accounts ab, scannt sie auf Spam/Viren und verteilt sie an die lokalen Benutzer. MailVersand über Relayhost

5. Proxy (geplant: Virenscanner im Proxy)

6. Webserver: eine Jail mit typischer AMP Installation zum Testen und Entwickeln

7. Groupware: Ein jail mit "egroupware". Das ist das einzige das auch extern erreichbar ist.

8. Paketserver. Soll Pakete für die lokalen Rechner bereitstellen

9. Diverser Kleinkram: Caching Bind, ntpd, ftp-proxy, etc.pp.

Die ursprünglich geplante Hardware war für das alles nicht wirklich ausreichend (Pakete bauen, ThinClients bedienen). Da der Unterschied zwischen den "normalen" und "T" CPU's nicht sooo groß ist, hat er nun eine Core i3-3220 CPU bekommen die fast 50€ weniger kostete und nur wenig mehr Strom frißt. Außerdem 16GB RAM und eine weitere Festplatte gleichen Typs. Der Rest ist geblieben. Für später ist aber eine Aufrüstung auf mehr Plattenplatz geplant. Dabei möchte ich langsamere, aber energiesparende 2.5" Festplatten benutzen. Diese sollen dann das "Datengrab" bilden. Die drei großen Platten werden ein Raid-Z1 bilden und die Daten bereitstellen auf die mit hohem Durchsatz zugegriffen werden muß.

Für die Aufrüstung suche ich noch einen netten aber bezahlbaren HBA, der Tip mit dem ServeRaid wird auf jedenfall vermerkt, Danke hierfür :)

Zur Frage warum 2Core CPU gegen 2Core CPU tauschen:
Yamagi hat es im Prinzip schon beantwortet: Die Core i3 verbraucht unter Vollast weitaus weniger Strom als die ältere Athlon X2. Im Idle - was ja eher der Normalzustand ist sowieso. Trotz dessen ist sie ein ganzes Stück leistungsfähiger. Ich bekomme sozusagen mehr Rechenoperationen pro Watt Stromverbrauch. Da ich durchaus - manchmal - etwas Power brauche, kann ich keine der "kleinsten" CPUs nehmen sondern habe mich für den o.g. Kompromiß entschieden.

Dazu kommt: Der Athlon wird wesentlich wärmer, ich habe im Sommer Probleme die unter Tmax zu halten.

Zu guter Letzt: Richtig ist auch, das das Mainboard schon recht betagt ist. SATA150, davon nur 4 Stück, nicht genug Steckplätze um neben den Netzwerkkarten noch einen PCIe SATA Controller einzubauen. Im 16xPCIe Steckplatz funktionieren auch nur Grafikkarten, keine Controller. Speicher kann ich auch nur 16GB einbauen.

Grüße,
errorsmith
 
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