Warum nicht Solaris?

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Vielleicht darf ich das mal ein wenig zusammenfassen, was wir in diesem Thread bisher erleben.
Es gibt individuelle Erfahrungen mit unterschiedlichen Betriebssystemen und auch einige Vorurteile. Bei Abgleich mit Meinungen und Erfahrungen von anderen an der Diskussion Beteiligten werden beide oft relativiert und es ergibt sich kein einheitliches Bild, das eine Beurteilung der Systeme zulassen würde. Scheinbar sind die wenigen Erfahrungen nicht statistisch relevant und müssen als Einzelfälle betrachtet werden, die keine weiteren Schlussfolgerungen zulassen. Gegenbeispiele zu Vorurteilen sind grundsätzlich geeignet, diese aus der Welt zu schaffen und wir sahen einge Beispiele im Verlauf der Diskussion, dennoch halten sich manche dieser Vorurteile doch länger, besonders, wenn sie durch eigene Erfahrungen belegt zu sein scheinen.

Wir konnten einge Argumente sehen, die gegen Solaris sprechen. Die vorgebrachte ethische Sehweise stieß weitgehend auf Ablehnung, ist aber ganz offenbar doch bei vielen ein ernsthafter Grund, wenn immer wieder auf das Verhalten der Herstellerfirma gegenüber ihren Kunden gezielt wird.
Vor allem die mangelhafte Entwicklung des Systems in Richtung Desktop-PC scheint aber das heftigste Gegenargument zu sein. Die vorgestellten Vorteile von Solaris überzeugen die "Gegner" nicht, sie haben entweder an diesen Vorzügen kein Interesse, sprich keine Verwendung dafür, oder bemängeln den Support dafür sowohl in Hinsicht Qualität auch in Hinsicht Kosten. Alle haben ein schales Gefühl, dass die verwendete SW irgendwann auf Grund der speziellen Lizenz nicht mehr zugänglich sein könnte und sie dann im Regen stehen.
Die Befürworter von Solaris sahen in der Schilderung der Vorteile weniger in Richtung Desktop und Gebrauch als Privatperson, so dass diese Argumente eben bei den meisten Gegnern nicht positiv ankommen.

Im Gegenzug haben die Befürworter von Solaris, allen voran Lance, nur positive Erfahrungen mit diesem System gemacht und mit jedem anderen System immer wieder Ärger gehabt. Das sind individuelle Erfahrungen, die stark wirken und dass viele Gegner mit erwähnten alternativen Systemen überhaupt keine Probleme haben und gänzlich andere Erfahrungen machen, kann Lance sicher zur Kenntnis nehmen, es überwiegt aber offensichtlich nicht die eigenen Erfahrungen.

An dieser Stelle würde ich meinen, dass Hopfen und Malz verloren sind und es keine Möglichkeit für eine Einigung gibt.

Es könnte sein, dass unterschiedliche Vorstellungen zu den Begriffen eine unterschiedliche Bewertung hervorbringen, aber im Verlauf des Threads wurden immer wieder Versuche unternommen, die sprachlichen Regelungen zu vereinheitlichen und die Aussagen gegeneinander abzugleichen. Deshalb sehe ich keine Notwendigkeit, dies wieder aufzurollen. Es besteht zwar meiner Ansicht nach noch immer ein zu großes Gewicht bei Lance auf der Versuchung, Distributionen und nicht die von diesen zusammengstellten Komponenten für Fehler verantwortlich zu machen, aber, wenn keine Fehlersuche erfolgt, die ja die Komponenten als schadhaft zurükmelden könnte, dann bleibt für den Anwender eben das komplette Produkt schadhaft und das muss man dann so akzeptieren. Ähnlich gilt dies für die Ablehnung von FreeBSD mit dem Argument, dass es Arbeit macht einen Desktop einzurichten. FreeBSD-Nutzern ist natürlich vollkommen klar, dass so gut wie nichts in ihrem System ohne eigene Arbeit funktioniert, aber, wenn andere dies nicht mitmachen wollen, dann ist das eine zu akzeptierende Entscheidung, dann ist FreeBSD kein System, das für diese in Frage kommt.

Es bleibt nur der eine Schluss: die Positionen sind unverrückbar und fest und die Argumente sind nicht vereinbar, weil immer durch eigene Erfahrungen bestimmt oder entkräftet.

Mir fällt nur ein alternatives Ende ein: den Aufbau eines Systems gemeinsam mit einem Forum von Helfern durch zu führen und sehen, ob das dann zu einem Erfolg führen kann, oder wo die Probleme denn liegen. Dabei wäre es egal, ob dies FreeBSD oder ein GNU/Linux wäre. Es bedeutet aber viel Arbeit und zwar für alle Beteiligten und es ist unklar, ob sich überhaupt ausreichend Helfer fänden. Das Ergebnis ist außerdem unklar, denn am Ende könnte die Bewertung doch so aussehen, dass nichts über die eigenen guten Erfahrungen mit Solaris geht und die gesamte Arbeit verworfen wird.

Ansonsten sehe ich nur, dass Lance bei Solaris bleiben wird und die Gegner von Solaris sich mit ihren Alternativen weiter wohl fühlen werden und es keine Übereinkunft geben kann. Es nutzt nichts, wenn Lance uns erklärt, wie zufrieden er mit Solaris ist und wir immer nur sagen: wir wollen es aber nicht! Und es nutzt auch Lance nichts, wenn wir erklären, wie zufrieden wir mit unseren anderen Systemen sind und er immer wieder nur erklärt: ich aber nicht!
Da gibt es keinen Kompromiss. Das muss man gegenseitig akzeptieren, zumal es keine relevanten Zahlen gibt, die eine der Positionen statistisch herausheben könnten.
 
Es gibt ein Kompromiss: In BSD-Foren werde keine Systeme jenseits der BSDs behandelt, erst recht nicht wenn sie prop. sind.
 
Ich danke allen für die rege Beteiligung.
Worum es mir ging: siehe erster Beitrag. Ich musste halt zu einigen Kommentaren hier meinen Senf dazu geben. Nehmt es mir nicht übel. Ich mache keine Religion daraus. Solaris war bis heute treu und ich "verteidige" es nur. (oder denke es zu müssen)

Viele Grüße

Lance
 
Definiere mal brauchbares OS brauchbar eingerichtet...

Ich habe Rechner selber gehabt, bzw. betreut unter:
  • MSDOS
  • Windows - so ziemlich alle Varianten
  • OS/2 - was ich bis auf den heutigen Tag, sehr vermisse!
  • FreeBSD
  • OpenBSD
  • MacOS - diverse Varianten vor OSX
  • linux: CentOS, Scientific Linux, RedHat, Slackware
alle hatten keine Probleme, die einen Einsatz idiotisch machten oder verhindert hätten.
Problematisch waren irgendwann die Updates bzw. Sicherheitsprobleme.

Die Frage ist, was ich damit machen möchte und welches OS mit Hardware dafür geeignet ist.

Einzig bei Fedora hatte ich irgendwann das Problem, daß es mit Einführung von systemd unbenutzbar für mich wurde und mit kmail bzw. evolution bin ich an die Belastungsgrenzen der Programme gekommen und sie haben angefangen wichtige Mails zu verlieren bzw. ganze Boxen unbenutzbar zu machen. mail, mutt, sylpheed und imap sind seit dem meine besten Freunde und mir ist ein schlichtes DE immer lieber, als eines, was alle Resourcen an sich reißt und nichts mehr zum arbeiten übrig läßt.
Allerdings wechsele ich die aus Langweile dann und wann mal. Meist sind es aber Mate/Gnome 3 classic, xfce4 und fvwm - bzw, wenn es denn mal wieder compilierbar ist CDE.
 
PCBSD war genauso verbuggt und bei FreeBSD bekomme ich den Desktop nicht zum laufen (ohne mich Stundenlang auf Fehleranalyse zu begeben)

PCBSD ist nicht "verbuggt", sondern versucht es so einfach wie möglich für Leute zu machen, die nichts machen wollen, sondern alles "out of the box" laufen lassen wollen, OHNE dafür Geld zu bezahlen.

Mit deinem FreeBSD Problem machst DU irgendwas falsch und sei es, daß Du die falsche Hardware hast.
Ein nicht laufendes X11 liegt auch eher an X11 und weniger an FreeBSD oder sonstigem OS. Das liegt IMHO an den Linuxboys, die da ständig irgendwelche Magie reinfummeln wollen, anstatt eine anständige xorg.conf erstellen zu wollen. Als würde man permanent irgendwelche Hardware tauschen.
 
Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und behaupten, dass im Jahr 2015 durchgehend alle Betriebssysteme und / oder Distributionen ohne größere Qualitätsprobleme kommen. Klar, es gibt mal bessere und mal schlechtere Releases, aber im Großen und Ganzen bewegen wir uns inzwischen auf einem sehr hohen Niveau. Meiner bescheidenen Erfahrung nach resultieren fast alle Probleme aus zwei einfachen Dingen:
  • Es werden Betriebssysteme oder Distributionen für Einsatzzwecke genutzt, für die sie nicht gedacht sind. Beispielweise will FreeBSD kein einfach zu bedienendes Desktopsystem sein, stattdessen versteht es sich als eine Art Baukasten, aus dem man sich das gewünschte unixoide erstellen kann. PCBSD geht davon aus, dass der Nutzer es übernimmt, wie es ihm serviert wird und nicht noch große Veränderungen vornehmen möchte. Das Arch Linux auf meinem Laptop ist ein Bleeding Edge System, was sich klar an Nutzer mit den entsprechenden Kenntnissen richtet. Und so weiter.
  • Der Administrator oder Benutzer ist unfähig. So viele Beschimpfungen auf Windows, auf verschiedene Linux-Distros, auf BSDs und auf dem Rest der Welt resultieren einfach daraus, dass Anwender einfach keinen Plan von dem haben, was sie treiben und sich gleichzeitig für den größten Nerd seit Steve Woz halten. Das ist gut am Beispiel X.org zu sehen, wo gefühlt 75% der Anwender es nicht mal schaffen es zu konfigurieren und dann laut rumschreihen, wie doof doch die zugrunde liegende Distribution ist. Oder bei Windows, wo blind geschimpft wird, anstatt sich mal 120 Minuten Zeit zu nehmen und das Ding den eigenen Ansprüchen entsprechend zu konfigurieren.
 
Das ist gut am Beispiel X.org zu sehen, wo gefühlt 75% der Anwender es nicht mal schaffen es zu konfigurieren und dann laut rumschreihen, wie doof doch die zugrunde liegende Distribution ist. Oder bei Windows, wo blind geschimpft wird, anstatt sich mal 120 Minuten Zeit zu nehmen und das Ding den eigenen Ansprüchen entsprechend zu konfigurieren.

Vergleiche ich gerne mit : Jemand kauft sich ein neues Auto. In der ersten Woche versagen die Bremsen. Der Käufer schreibt natürlich dem Autohersteller die Schuld zu, obschon die Bremsen seines Autos von einem Zulieferer produziert wurden und der Fehler auch da lag.

Nun kann man sagen, dass der Vergleich hinkt, das tut er auch tatsächlich. Obwohl sowohl Auto als auch die meisten unixartigen OS modulartig aufgebaut sind, ist das Bewusstsein dafür zB bei einem FreeBSD Anwender ungleich grösser. Und natürlich kommt noch hinzu, dass die Bremse ein Schadensfall ist, bei dem sich der Anwender an den Händler und damit indirekt dem Hersteller wenden muss.

Interessant fände ich an dieser Stelle den Vergleich von FreeBSD und OpenBSD welches Xenocara ja quasi von Haus aus optional mitbringt.
Als ich von OpenBSD erfuhr und eben auch, dass zum Projekt Xenocara gehört (& es quasi per default Binärpakete gibt) , sprach das für mich als Laie sehr für einen Versuch.

Ich glaube Lance führte uns hier das vor Augen, wie uns (ausschliessliche) Nutzer der beiden Quasi-Monopolisten des Desktops-Bereichs - OS X & MS Windows betrachten.

Solaris mag ein eingeschränkt nutzbares OS sein - im Prinzip sind alle OS eingeschränkt nutzbar die noch keine "Eierlegende Wollmilchsau" geworden sind.
Vermutlich sind die Diskussionspunkte die hier dargelegt wurden, also eher eine Frage des Ausmasses.

Ich sehe es auch nicht ein, weshalb man ein OS nicht nutzen bzw versuchen sollte wenn
- entsprechende Kenntnise & Lernwillen vorhanden sind
- keine Ansprüche die über die Fähigkeiten des OS hinausgehen gestellt werden
- es plausibel nutzbar und für den Betrieb am Internet sicher genug ist

Ich habe nicht den Eindruck, dass Software im Allgemeinen den Anspruch an Ewigkeit stellen kann.
Also, dass bestimmte Software (sei es aus Gründen der Sicherheit, Projektbestand, Kompatiblität usw) auch in Zukunft garantiert vorhanden sein wird. Ob proprietär oder OpenSource, ob gratis oder kostenpflichtig.
Software embedded kann natürlich jahrzehnte lang laufen. Aber ums solche geht's nicht.

Als ich 2010 erst mals ein OpenSurce OS installierte, entsprach dieses einer "Eierlegenden Wollmilchsau". Sogar Bildschrimkalibration war möglich und USB-Sticks liessen sich lediglich über die "Passwort-Hürde" ein-und wieder ausstöpseln. Praktisch kein periphes Gerät das nicht kompatibel war. So eine Art "Gratis-Windows".
Doch die "Wollmilchsau" wurde mir mit der Zeit zu viel und begann nach simpleren Alternativen zu suchen.
Ich glaube, so ähnlich erging's manchen, die über proprietäre Desktops-OS irgendwann mal bei den BSD's landeten (ohne bereits beruflich damit zu tun haben).

So wie ich Lance verstand bietet Solaris quasi eine Alternative zur Alternative der Alternative - Mac OS X/MS Windows - (A1) Linux - (A2) BSD's - (A2) Solaris.
Wie es auch Minix, Plan9 oder eComstation (OS/2) sein könnten. Je nach Verwendungszeck.

Meine Kenntnisse reichen ohne Hilfe nicht aus, um sagen zu können, was zB an FreeBSD technisch "besser" als OpenBSD wäre. Mittlerweile mit letzterem etwas vertraut, gefällt's mir sehr und einziger Nachteil die Hürden-reiche SoftwareAktualisierung. Trotz dieses Nachteils juckte es mich bisher noch nie, FreeBSD zu versuchen. Warum sollte ich auch.
Aus dieser (auch eigener) Perspektive kann ich Lance's Anliegen durchaus verstehen.
 
- es plausibel nutzbar und für den Betrieb am Internet sicher genug ist

Ich würde die Liste gerne um "bezahlbar" erweitern.

Selbst wenn ich die für mich persönlich negativen Aspekte von Solaris als Desktop-OS mal außen vor lasse, die 1000 USD netto pro Jahr und Rechner sind für mich Ausschlusskriterium. Für Desktop-Rechner und Laptop zusammen reden wir von über 2.500 EUR pro Jahr (inklusive Mehrwertsteuer), damit ich die Kisten ans Internet anschließen kann und Bugfixes bekomme. ;'(

Ich habe nicht den Eindruck, dass Software im Allgemeinen den Anspruch an Ewigkeit stellen kann.

Ich betrachte die Qualität von Software auch immer als Momentaufnahme. Es gibt reichlich Beispiele für Software, die sich gemausert hat - und leider auch reichlich Beispiele für Software, die den Bach runtergegangen ist.
 
Solaris ist für mich quasi eine Alternative zu Windows und MacOSX. (Keine Alternative zur Alternative!) Ein System welches stabil läuft so wie die beiden anderen. Am meisten schätze ich zwar MacOSX: ich kann damit super arbeiten und liebe es, Apps ohne Installation direkt starten zu können. (klar gibt es Ausnahmen, es sind abwr wenige). Insgesamt komme ich mit OSX am besten klar, ich finde, es ist das beste Betriebssystem überhaupt (momentan). Aber die Apple-Hardware ist teuer und sagt mir nicht immer zu, erst recht wenn ich nichtmal eine Festplatte tauschen kann. Und Hackintosh läuft auf den wenigsten Notebooks bernünftig.

Solaris hat den einzigen Nachteil (abgesehen von den Patches) dass es dafür wenig Programme gibt, aber im Prinzip nutze ich ausschliesslich Audacity, VLC, Open-/LibreOffice, Gimp, Mediathekview, Virtualbox und (jetzt immer seltener, früher beruflich) Scribus. Aber natürlich kommt man da schneller an seine Grenzen als bei beispielsweise PCBSD oder Linux, ein dicker Wehmutstropfen muss ja sein.
 
Solaris hat den einzigen Nachteil (abgesehen von den Patches) dass es dafür wenig Programme gibt, aber im Prinzip nutze ich ausschliesslich Audacity, VLC, Open-/LibreOffice, Gimp, Mediathekview, Virtualbox und (jetzt immer seltener, früher beruflich) Scribus. Aber natürlich kommt man da schneller an seine Grenzen als bei beispielsweise PCBSD oder Linux, ein dicker Wehmutstropfen muss ja sein.

Du solltest OpenBSD nutzen, wenn Du schon hier bist und dringend was anderes nutzen möchtest, als OSX und Windows.
Da mußt Du nur wenig einstellen, es läuft in der Regel auf Laptops und gibt von den üblichen Flash-Problemen einen sehr guten flexiblen Desktop ab. Du kannst auch Gnome Classic nutzen und mußt nicht an fvwm verzweifeln.
 
Du solltest OpenBSD nutzen, wenn Du schon hier bist und dringend was anderes nutzen möchtest, als OSX und Windows.
Da mußt Du nur wenig einstellen, es läuft in der Regel auf Laptops und gibt von den üblichen Flash-Problemen einen sehr guten flexiblen Desktop ab. Du kannst auch Gnome Classic nutzen und mußt nicht an fvwm verzweifeln.

Och danke, aber wie gesagt, ich habe keinen Grund von Solaris zu wechseln. Die fehlenden Prgramme laufen zur Not über WINE. Und dann gibt's ja noch Virtualbox, welches gefühlt gut an Performance zugenommen hat.
 
Ich mach hier mal zu. Wir können auf BSDForen sicherlich auch über andere Unixe als BSD quatschen, aber tragt die OS-Wars bitte wo anders aus. Das ist weder konstruktiv, noch dient es irgendeinem anderen Zweck. Reine Zeitverschwendung.
 
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