Welche Programmiersprache lernen / Buchempfhelung

Keine mehr. Auch wenn ich finde, dass es gut ist sich andere Sprachen anzusehen, sollte man da auch in die Tiefe gehen, sie verstehen und zwar nicht nur Syntax und andere oberflächliche Dinge. Es bringt einem nicht viel eine weitere Sprache nur oberflächlich zu verstehen. Das führt dann zu dem altbekannten "X ist besser als Y, weil.."-Flamewars.

Die Art von Diskussionen, für die das Leben deutlich zu kurz ist. :rolleyes:

Zumal bei all den oberflächlichen Diskussionen gerne vergessen wird, dass hinter einer Programmiersprache in der Praxis auch immer ein Ökosystem aus Tools, Bibliotheken, Frameworks & Co. steckt, das oftmals mehr Lernaufwand als die Programmiersprache selbst ist.

Das stimmt so nicht. Ob du Java oder Python nimmst spielt im großen und Ganzen keine Rolle. Wahrscheinlich hast du im Enterprise-Bereich ein wenig mehr Java und derzeit ein wenig mehr Python im Machine Learning Bereich. Allerdings halte ich die Aussage, dass eine Programmiersprache (wenn's nicht grad was wie Brainfuck ist) zu einer besseren Karriere führt für Unfug, der sich in der Realität kaum halten lässt.

Nach zwei Jahrzehnten Vollzeit als Entwickler kann ich bestätigen, dass die erste Programmiersprache für die Karriere vollkommen irrelevant ist. Hätten die Leute - statt sich ständig ohne ausreichend Erfahrungsgrundlage Gedanken um ihre Karriere zu machen - die Zeit in die Programmierung gesteckt, wäre ihre Karriere schon viel weiter. :p

Wenn man erstmal 2-3 Jahre Erfahrung gesammelt hat und erstmals eine Ahnung vom eigenen (Un-)Wissen hat, dann schaut man, wohin die Reise gehen soll.

Als Frischling sollte man sich nach Interessenslage (und vielleicht noch Nachfragelage vor Ort) eine populäre Programmiersprache raussuchen und einfach anfangen, anstatt zu prokrastinieren.

Du wirst auch für Erlang in großen und kleinen Firmen einen Job finden, genau so wie für PHP, Ruby, Go, oder Rust. Außerdem hast du den Effekt, dass für weniger weit verbreitete Sprachen Unternehmen ebenfalls eine kleinere Auswahl an freien Programmieren am Markt haben.

Zu klein sollte die Nische aber auch nicht werden. Sogern ich ein Projekt mit Haskell oder FreeBSD hätte, in der wirtschaftlichen starken Gegend hier mit über 3,5 Millionen Einwohnern gibt es aktuell exakt 0 Projekt- und 0 Stellenangebote mit Haskell oder FreeBSD.

Gerade als Einsteiger würde ich eine populäre Sprache wählen.

Wenn's eine kleine Community ist gehst du auf's nächste Meetup oder Event und wenn du willst mit einem Job wieder raus. Mit vielleicht der Ausnahme von COBOL hat auch die Wahl der Sprache mittlerweile nicht mehr sonderlich viel mit der Bezahlung zu tun. Da ist vieles einfach eine durch Gefühle geleitete falsche Vorstellung.

Gut genug bezahlt wird man mit jeder Programmiersprache. Wenn man ab und zu eine der vielen vorbeifliegenden Gelegenheiten ergreift, ist man nach wenigen Jahren sowieso in einer Einkommensklasse, in der ein paar Euro mehr kaum noch zur Lebenszufriedenheit beitragen und andere Faktoren mehr an Gewicht gewinnen.

Manche Sprachen wie COBOL und ABAP werden trotzdem erheblich besser bezahlt, das liegt aber nicht an der Programmiersprache - die sind beide sehr einfach. Als COBOL-Entwickler wird man für sein Wissen über arkane Mainframe-Tools bezahlt, als ABAP-Entwickler für sein Wissen über den Moloch SAP. In beiden Bereichen ist man zudem bei Unternehmen unterwegs, in denen das Geld für Entwickler eh keine Rolle spielt, sonst könnten sie sich weder den Betrieb von Mainframes noch den Betrieb von SAP leisten.

Die Empfehlung, sich einfach mit Leuten der diversen Meetups, User Groups, Barcamps, Softwerkskammern etc. zu unterhalten, kann ich nur unterschreiben. Das bringt an einem Abend soviel Einsichten, Kontakte und Angebote. Immer wieder schade, wieviele IT-ler nichtsahnend und spekulierend vorm Rechner versauern, anstatt sich einfach mal mit Leuten aus der Praxis zu unterhalten.
 
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