Welches OS für meinen Homeserver? - Umstieg auf Grund von Unzufriedenheit mit Ubuntu

lord-of-linux

New Member
Hallo,

ich hoffe, mein Thema passt in dieses Unterforum, ich fand es jedenfalls am Passendsten, nachdem ich eine weile überlegt habe, wo ich posten soll.


Ich betreibe nun seit ca. einem dreiviertel Jahr einen Homeserver. Dieser dient als File und Medienserver in einem Heterogenen Netz (Linux/BSD, Windows und Mac OS). Außerdem habe ich mit Xen eine DMZ aufgesetzt, die per Router-VM am Internet angebunden ist und durch eine weitere Router-VM ins Intranet verbunden ist.

Bisher läuft der Server mit Ubuntu 8.04 (LTS) Server, allerdings bin ich mit der Stabilität sehr unzufrieden. Nun überlege ich, den Server demnächst neu einzurichten. Allerdings stehe ich nun vor der Frage, welches Betriebssystem ich einsetzen soll. Eigentlich habe ich FreeBSD geplant, aber dies scheint nach meinen Recherchen ungeeignet, da es wohl noch keine Virtualisierung bietet.

Folgende Vorraussetzungen habe ich:
1. Virtualisierung der Router + DMZ (Jails leider hierfür nicht ausreichend). Router-VM hat eigene NIC zum DSL-Modem
2. LDAP, NFS, Samba und AFP (netatalk)
3. wenn möglich ZFS

Hardware:
- Core2Duo T2450 2 GHz (leider keine VT-Funktionalität zur Virtualisierung)
- 2 GB Ram
- MSI Fuzzy 945GM2 (3x Gigabit-LAN)

FreeBSD scheidet mangels Virtualisierung vermutlich aus. D.h. es bleiben wohl folgende Systeme zur Auswahl:
- NetBSD: Xen, aber bisher kein ZFS
- OpenSolaris: Xen und ZFS
- Debian: Xen, ZFS nur per Fuse

Dazu sind für mich nun vor allem noch die folgenden Fragen offen:
1. Kann NetBSD mit Xen PCI-Passthrough bieten? Oder gibt es alternativ eine Funktion wie in Frage 2 beschrieben aufzusetzen?
2. Kann ich bei Solaris, das nach meinen Kenntnissen kein PCI-Passthrough unterstützt, dem Router eine Netzwerkkarte mit Exklusivzugriff zuteilen? Z.B. Bridging und Host nimmt selbst keine Pakete auf dieser Karte an. Wichtig ist, dass PPPoE-Pakete zum VDSL-Router gehen.
3. Wie viel Arbeitsspeicher sollte man für ZFS einplanen? Wovon hängt der Speicherverbrauch von ZFS vorrangig ab?
4. Wie speichert man unter NetBSD oder OpenSolaris die Images der Xen-VMs am Besten? Bisher habe ich sie direkt auf einem LVM. Macht es mehr Sinn, sie als Dateien abzulegen? Ist ZFS den Performance-Mäßig dafür geeignet?

Meine Idee ist ein OpenSolaris als Xen-Dom0 mit Fileserverfunktionalität fürs interne Netz. Als DomU dann zwei OpenBSD oder NetBSD-Router (Internet <-> Router1 <-> DMZ <-> Router2 <-> Intranet) und eine oder mehrere DomU in der DMZ.

Hier hätte ich dann ZFS und Dom0-Funktionalität. Was meint ihr dazu? Welche BSD-Alternative habe ich hier vielleicht?

Gibt es vielleicht sogar eine Möglichkeit, meine Virtualisierungswünsche mit FreeBSD umzusetzen, das mir persönlich bisher eigentlich am Besten gefällt?


PS: Ich arbeite mich seit einiger Zeit in FreeBSD ein, bin aber auch gerne bereit, etwas neues (kennen) zu lernen. Daher bin ich für verschiedenste Vorschläge offen und freue mich über verschiedene Ansätze.
 
Ich würde mal sagen dass OpenSolaris oder Solaris Express für deine Zwecke sehr gut geeignet wären. Da hast du dann auch nette Spielzeuge wie Crossbow Netzwerkvirtualisierung und solche Späße die denke ich wie geschaffen für dich sind. Damit kannst du dann nämlich sogar Xen umgehen und dein Routing einfach in Zones machen.
 
Vote for $Solaris; Dafür echt das richtige. Jedoch solltest du schon 1G für Den Host mit ZFS einplanen. Wenn es geht besorg dir noch RAM, momentan spottbillig.
 
@MuffiXXL:
Hört sich super an mit diesen Solaris-Funktionen. Muss ich mir mal genauer anschauen.

@FreeBSDuser:
Ich hätte auch gerne mehr RAM (4GB), jedoch hat das Board nur einen Slot und unterstützt nur 2 GB. Dafür habe ich laut einem Conrad-Verbrauchsmesser mit einer 2,5" und zwei 3,5" Zoll-Platten nur ca. 36 Watt Verbrauch.


Ist bei (Open)Solaris auch 64bit besser oder ist hier auch 32bit mit ZFS ok? Weil bei 2GB Ram lohnt sich 64bit ja eigentlich nicht.

Könnt ihr mir eine gute Doku oder gerne auch ein gutes Buch zu (Open)Solaris empfehlen?
 
32Bit mit ZFS ist etwa so wie ZFS über FUSE wenn nicht noch schlimmer. Außerdem müsstest du dann einen 32Bit Boot Forcen. Das bringts nicht. Außerdem läuft in Solaris 64Bit ein groteil des Userlands 32-Bittig. An Doku kann ich dir docs.sun.com empfehlen. Außerdem steht auf www.c0t0d0s0.org ein bisschen was.
 
@MuffiXXL:
Hört sich super an mit diesen Solaris-Funktionen. Muss ich mir mal genauer anschauen.

@FreeBSDuser:
Ich hätte auch gerne mehr RAM (4GB), jedoch hat das Board nur einen Slot und unterstützt nur 2 GB. Dafür habe ich laut einem Conrad-Verbrauchsmesser mit einer 2,5" und zwei 3,5" Zoll-Platten nur ca. 36 Watt Verbrauch.


Ist bei (Open)Solaris auch 64bit besser oder ist hier auch 32bit mit ZFS ok? Weil bei 2GB Ram lohnt sich 64bit ja eigentlich nicht.

Könnt ihr mir eine gute Doku oder gerne auch ein gutes Buch zu (Open)Solaris empfehlen?

Buch:
Vom Springer Verlag.... Opensolaris

Ansonsten das uebliche
Opensolaris.org
Docs.sun.com

Fuer ZFS gilt je mehr RAM desto "guter"... Solaris im allgemeinen mag RAM sehr. Mit 2GB bist Du gerade mit Virtualisierung und ZFS extrem schmal bestueckt.

Da wuerde ich von abraten. Mehr RAM oder den Einsatzzweck ueberdenken. :D
 
Ach komm 2 Gig reichen für zuhause locker.. ich hatte schon Solarise mit Zones und weniger als der hälfte an Ram... man muss ja auch nicht jeden dienst an lassen den Solaris per default so startet.
 
@MuffiXXL:
Hört sich super an mit diesen Solaris-Funktionen. Muss ich mir mal genauer anschauen.

@FreeBSDuser:
Ich hätte auch gerne mehr RAM (4GB), jedoch hat das Board nur einen Slot und unterstützt nur 2 GB. Dafür habe ich laut einem Conrad-Verbrauchsmesser mit einer 2,5" und zwei 3,5" Zoll-Platten nur ca. 36 Watt Verbrauch.


Ist bei (Open)Solaris auch 64bit besser oder ist hier auch 32bit mit ZFS ok? Weil bei 2GB Ram lohnt sich 64bit ja eigentlich nicht.

Könnt ihr mir eine gute Doku oder gerne auch ein gutes Buch zu (Open)Solaris empfehlen?
Hallo,
ich empfehle mal die OpenSolaris Bible:
http://www.amazon.de/OpenSolaris-Bi...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1238004529&sr=8-1

Ich habe es noch nicht durch, aber bisher ist es sehr nett.

Gruß
marmorkuchen
 
Ach komm 2 Gig reichen für zuhause locker.. ich hatte schon Solarise mit Zones und weniger als der hälfte an Ram... man muss ja auch nicht jeden dienst an lassen den Solaris per default so startet.

Das stellt ja keiner in Frage, trotzdem fuehlt sich Solaris erst so richtig wohl wenn die ganze Sache groesser zwei GB ist ab vier GB zeigt Solaris seine ganze Pracht. :)

IMHO verschwenden Zones nicht viel Ressourcen, das kann man fast mit dem Ressourcenverbrauch der Jails vergleichen auch wenn es bei den Zones mehr Moeglichkeiten zum verteilen von Ressourcen gibt, Stichwort Pooladm. :-)

Aber ZFS ist schon "gierig" was RAM angeht, man kann zwar am ARC Cache drehen, aber grundsaetzlich je mehr RAM desto besser fuer ZFS.
 
Klar, wobei ich für den heimeinsatz anzweifle dass es die Kosten/den zusätzlichen Strmverbrauch etc. wert ist. Produktiver Einsatz und daheim Backups ziehen und ein bisschen rumspielen sind 2 paar Schuhe.
 
32Bit mit ZFS ist etwa so wie ZFS über FUSE wenn nicht noch schlimmer. Außerdem müsstest du dann einen 32Bit Boot Forcen. Das bringts nicht. Außerdem läuft in Solaris 64Bit ein groteil des Userlands 32-Bittig.
Ich bin da vielleicht bisher ein bisschen stark Linux-vorgeprägt. Ich dachte, da ich nur ein OpenSolaris-iso für x86 gefunden habe, dass es wohl keine offizielle 64bit-Version gibt. Bis ich dann irgendwo gelesen habe, dass es 32bittig und 64bittig auf der CD ist.

Nach dem Abi werde ich mich dann wohl erst mal ein bisschen im Internet einlesen und auf ner leeren Festplatte an meinem Desktop mit Solaris spielen. Ich probiere einfach aus, ob ich für meine Zwecke mit den 2 GB Ram und Solaris hinkomme. Ansonsten muss ich mir eben überlegen, was ich mache.
Außerdem müsste doch auf Grund der gemeinsamen Kernel-Nutzung bei Zones einiges an Speicher im Vergleich zu Xen gespart werden.

Das Bord ist ein MSI Fuzzy 945GM2. (Siehe auch mein erster Post in diesem Thread, wo ich die Hardware knapp beschrieben habe.


Hätte da noch 3 kleine Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt, auf die ich bisher noch keine konkrete Antwort gefunden habe.

1. Was an ZFS macht denn den hohen Speicherverbrauch aus? Kann man das irgendwie differenzieren. Braucht es abhängig von der/den Partitionsgrößen Speicher, abhängig von der Zahl der Snapshots? Gibt es da vielleicht ein paar Richtwerte?
Bei mir wären es 3 Platten (die ich dann als 3 einzelne Pools nutzen möchte), eine mit System und 2 für Daten. Insgesamt 1,7 TB Kapazität.

2. Auf Solaris sind IGMP (Multicasting) und Priorisierung des Netzwerkverkehrs auch kein Problem, oder?
Brauche ich natürlich für die Internetverbindung. Vor allem Multicasting ist wegen T-Home wichtig.

3. Kann ich bei OpenSolaris ähnlich wie bei Linux das System auf dem einen Rechner installieren und dann die Festplatte mit System in einen anderen einbauen und nutzen? Oder passt Solaris sich dafür bei der Installation zu sehr an die Hardware an? Dann kann ich nämlich nach der Einrichtung des Servers auf meiner Desktophardware einfach die Platte umbauen, ohne dass ich zu viel Downtime habe.


EDIT: Kleine Ergänzung noch:
Also ich hatte bisher das Gefühl, dass der Ram, den ich nicht an Xen-DomUs vergeben hatte, größtenteils fürs Cachen irgendwelcher Daten verwendet wurde. Daher denke ich, ich habe da insgesamt ein bisschen Reservern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu 2: Bei intel Hardware weiss ich nicht genau, ob du die Platte so in ne andere Maschine einbauen kannst, aber bei SPARC musst du nach dem Wechsel ein
Code:
devfsadm -C
aufrufen.
 
Zu 1.: Das Funktionsprinzip von ZFS. Der Speicherverbrauch ist weitgehend unabhängig von der Größe des Pools, der Anzahl der Dateisysteme, der Snapshots und von dem, was es sonst noch so gibt. Eine gewisse Entspannung kann man durch das Abschalten von Funktionalität zu erreichen, gerade ARC und ZIL sind da zu nennen. Aber machen würde ich es nicht, geht zu sehr auf die Leistung.
 
mal bloed gefragt, .. fuer was brauchst du die virtualisierung ? ...

moeglicherweise reicht dir ja auch nen FreeBSD mit Jails
 
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