Wie macht ihr email?

Esjott

Kellerkind
Hallo zusammen,

ich habe mal eine generische Frage: Wie macht ihr email? Habt ihr alle einen eigenen Mailserver laufen? Oder habt ihr einen Anbieter, über den alles läuft?

Ich für meinen Teil habe ein Imap-Postfach bei Hosteurope, läuft auch seit Jahren ohne Probleme. Ist halt schön bequem, die Mails liegen alle im Netz, ich kann beliebig viele Clients auf verschiedensten Geräten nutzen. Eine lokale Kopie der Mails, so quasi als Datengrab zu Hause hätte auch was nettes..

Deshalb die Frage, wie macht ihr das?
 
Ich bin auch bei einem "großen anbieter" mit Mail und Domain, reintheoretisch hab ich auch einern vserver im Internet, da ich das nicht beruflich mache hab ich aber keine lust da einen Mailserver drauf zu betreiteben - da muss man ja doch immer recht up-to-date sein was sicherheit, Spambekämpfung e.t.c. angeht, das kostet imho zu viel zeit. Zum Verständniss wie der ganze Mailkram funktioniert habe ich das aber auch mal einige Zeit gemacht, allerdings nicht mit einer Domain mit der ich "echte" Mails empfange.

Von meinem Smartphone greife ich per imap drauf zu, das ist aber eher eine sehr selten genutzte Lösung (Urlaub oder zum verschicken von Bildern e.t.c.) - das meiste an Nachrichten im Privaten Bereich läuft ja heutzutage da doch eher über WhatsApp.

Zuhause verwende ich dann Sylpheed auf meinem PC mit pop3, früher unter OpenBSD, inzwischen unter Windwos. Sylpheed holt dann halt alles ab bzw. lässt für eine Tage eine Kopie auf dem Server. Dadurch hab ich das meiste "Lokal" auf dem Rechner. Eine Kopie von diesen Mailfoles und allen anderen wichtigen Daten habe ich an einem externen Ort, da eine für mich sehr wichtige Konversationen drunter sind.

Sylpheed ist dabei für mich eines der geilsten Stücke Software die ich so kenne - seit Jahren mit exakt dem Funktionsumfang den "ich so brauche" - tolle Mailfilter, funktionsfähiges Addressbuch, gute und schnelle Suchfunktion und dabei extrem schlank und schnell, ein übersichtliches Design und kommt auch super mit inzwischen doch recht großen lokalen Files zurecht.
 
Ich nutzte ebenfalls ein externen Anbieter für meine Mails, ich kenne mich einfach zu wenig mit der Materie in Bezug auf Sicherheit aus (bisher kein Interesse gehabt) und möchte den Spamern nicht helfen.

Auf meinen Servern nutzte ich sSMTP um Mails über den Anbieter zu verschicken und greife via imap zu.
 
läuft ja heutzutage da doch eher über WhatsApp
Also, bei mir nicht.
Smartphone habe ich nur, weil meine Firma mich zwingt und die gehen damit entschieden extrem sorglos um und kontrollieren gar nicht, was darauf installiert wird. Dennoch ist WhatsApp eine der wenigen ausdrücklich verbotenen Lösungen.
Mir ist diese komplette App-Geschichte ein großes Gräuel. Auf dem neuen Smartphone habe ich über drei viertel aller vorab installierten Anwendungen gelöscht, weil die mehr durften, als ich selbst. Aber das ist eine andere Geschichte.

Aus Gründen der Kompatibilität hatte ich meine privaten Mail-Konten immer bei größeren Anbietern oder direkt bei meinem ISP. Diese Mails hole ich meist mit POP3 ab und habe nur sehr wenige Clienten auf IMAP eingestellt. Die Clienten sind unterschiedlich konfiguriert und auf den Servern löschen darf nur einer und da mache ich dann regelmäßig Backups meiner Mails, so dass ich die (möglichst) alle nachvollziehbar gespeichert habe. Von unterwegs zu antworten ohne mir selbst eine BCC zu senden tute ich deshalb nur sehr ungern. Die Chronologie der Mails geht sonst unter Umständen verloren, da ich sie nur auf dem "Hauptclient" ordentlich pflege.
Der Lieblingsclient (POP und IMAP) seit einigen Jahren ist Claws-Mail. Er verwaltet mehrere Konten sehr gut, kann einige nützliche (und einige weniger nützliche) Plugins, kann mit zahlreichen Regeln automatisiert werden und bietet auch Archivierungs-Optionen. Außerdem kann er mit Verschlüsselung und beherrscht PGP/MIME oder PGP/INLINE und außerdem S/MIME (das ich aber noch nicht erfolgreich benutzen konnte). Die Möglichkeit,die Ansicht weitgehend anzupassen, ist mir sehr willkommen. Da habe ich so meine eigenen Gewohnheiten...
IMAP und alle Mail dauerhaft im Netz lassen will mir nicht gefallen. Ich nutze auch keine "Cloud-Angebote" oder "Netz-Laufwerke". Mein gefühl sagt mir, dass meine Daten mir gehören und ich deshalb auch selbst dafür verantwortlich sein muss (sein möchte).
 
Ich habe seit Ewigkeiten (etwa zehn Jahre) einen vserver mit postfix/dovecot (und dem ganzen Spam-Kram). Maintenance seit dem Aufsetzen geht gegen 0. Das Einzige was Maintenance braucht sind Roundcube Updates fürs Webmail.

Spiele mit dem Gedanken das mal auf OpenSMTPD zu übersiedeln, hat aber keine Priorität.

Mail ist eines von den Dingen, die einfach laufen. Alle paar Jahre kommt ein neues Anti-Spam-Protokoll dazu, das ich dann vielleicht adde und meist wieder entferne, weil es Humbug ist (soll heißen, das unterstützen Spammer dann oft besser als reguläre Anbieter). Brauch's auch nicht wirklich, weil ich noch nie Probleme hatte, dass jemand meine E-Mails nicht nimmt. Das liegt wohl daran, dass ich meinen Server nach dem Aufsetzen in zwei drei Whitelists eingetragen habe, die alle verwenden.

Habe natürlich beruflich auch andere Dinge, aber da bin ich froh, dass ich einen eigenen Server habe, wenn der Google Spamfilter ständig false positives oder false negatives hat. Grauenhaft.
 
Smartphone habe ich nur, weil meine Firma mich zwingt und die gehen damit entschieden extrem sorglos um und kontrollieren gar nicht, was darauf installiert wird. Dennoch ist WhatsApp eine der wenigen ausdrücklich verbotenen Lösungen.

Tatsächlich verbietet WhatsApp in ihren AGBS die Kommerzielle Nutzung, und da deren Standort nicht in Deutschland ist, ist es bei den meisten Firmen so, das aufgrund der Deutschen Datenschutzbestimmungen WhatsApp auch nicht zur Kommunikation z.B. mit Endkunden verwendet werden darf.

Privat hab ich (wie fast alle denke ich) fast keine chance da drum rumzukommen, obwohl ich mich da lange mit Händen und Füßen gegen gewehrt habe.
Aber man kriegt halt ohne nur noch 1/4 der Kommunikation in Freundeskreisen, Vereinen e.t.c. mit - ich teile denke ich deine Bedenken, aber drauf zu verzichten kommt mir genauso albern vor wie in den 80ern zu sagen das man kein Telefon oder Fernseher möchte.
 
kein Telefon oder Fernseher möchte

;-) habe ich beides nicht...
das mit den 80ern mal angenommen, dann kann das heute ja schon als wieder modern gelten, auf derlei zu verzichten.

Glücklicherweise bin ich in einem Alter, wo die meisten meiner Kontakte auch ohne WhatsApp oder ähnliches auskommen. Dazu zähle ich auch FaceBook und andere soziale Medien. Wir unterhalten uns noch ganz gewöhnlich per Sprache und treffen und regelmäßig zum Frühschoppen.
Im Gegensatz zu Vielen habe ich aber eine Aversion entwickelt, die schon ein wenig paranoid ist. Das gebe ich durchaus zu. Zusätzlich will ich auch zeigen, "dass es ohne" geht. Zu meinen grundsätzlichen Bedenken kommen also noch persönliche Besonderheiten (Absonderlichkeiten?).

Ich kann dir aber zustimmen, wenn ich meine Kinder beobachte. Da wird sogar von Seiten der Schulen (bzw Hochschulen) einfach gefordert und vorausgesetzt, dass da jeder bei derartigen "Vereinen" mitmachen muss. Sowohl WhatsApp als FaceBook und andere sind ja Unternehmen, die Privatleuten gehören, mit dem erklärten Ziel, mehr Geld zu erwirtschaften. Dagegen habe ich nicht prinzipiell etwas, aber in diesen speziellen Fällen ist das sehr dubios, weil keinerlei Produkt dahinter steht, das irgendwie Geld wert wäre.

Schlimm ist, dass so Leute das Sagen bekommen, die nicht mal in der Lage sind, die Nutzerbestimmungen und Lizenzen selbst zu lesen und zu verstehen. Das ist allzu naiv und wenigstens im Beispiel meiner Firma ist das schon beinahe sträflicher Leichtsinn, jedenfalls in meinen Augen. Um das zu erklären, müsste ich aber Details nennen und dazu bin ich weder befugt, noch möchte ich das.

Immerhin habe ich nun doch auf diesem Weg noch eine Erklärung bekommen, wieso WhatsApp bei uns nicht erlaubt ist.
 
<ironie>
Aber die Infrastruktur von WhatsApp basiert
doch auf FreeBSD, daher sollte man doch
WhatsApp unterstuetzen...
</ironie>

:)

Peinlicherweise habe ich mich mit dem Thema E-mail
nicht wirklich fundiert neschaeftigt habe, das liegt wohl
daran, dass ich noch nicht wirklich mir einen E-mail
Server installiert habe bzw. mit dieser Thematik nicht
direkt konfrontiert wurde.

Aber was nicht ist, kann noch werden, da ich
mir vor geraumer Zeit eine Domaene fuer eine
Webpraesenz registriert habe.

Momentan verwende ich fuer E-mail
einen oeffentlichen Anbieter.
 
Hallo,

wir nutzen IMAP und sind seit einem Jahr bei posteo. Der Provider t-online hat nämlich ein etwas eigenartiges Verständnis im Umgang mit E-Mail-Konten von Leuten, die lediglich Privatkunden und keine Buisiness-Kunden sind. Beim Umzug von t-dsl 1000 auf vdsl 50 hat ein Mitarbeiter von T-Online bei der Vertragsänderung einen Haken vergessen zu setzen, auf einmal war das t-online IMAP Konto meiner Frau nicht mehr verfügbar. Auf meine Frage nach Sicherheitskopien solcher E-Mail Kontendaten der O-Ton eines T-Online Mitarbeiters: "Da müssen Sie sich lokal auf Ihrem PC Backups anlegen", darauf ich "Bei IMAP? Interessant." Darauf der T-Online Mitarbeiter: "Wären Sie Buisinesskunde, dann hätten wir vom Mailkonto Ihrer Frau ein Backup". Seither traue ich auch meinem T-Online Mailkonto keine wichtigen Mails mehr an. Und für Anbieter wie posteo zahle ich gerne im Monat einen Euro pro Mailkonto.

Einen eigenen Mailserver möchte ich nicht aufsetzen, ich kenne mich mit Absicherungstechniken zu wenig aus.

Viele Grüße,
Holger
 
Ok, das ist ziemlich eindeutig.. Einen eigenen Mailserver zu betreiben traue ich mir nicht zu, das ist schon mehr der Endgegner was Konfiguration und Administration betrifft.. Hätte nicht gedacht, dass so viele einen Mailservice benutzten. Posteo habe ich noch nicht gehört, werde ich mir mal ansehen (auch wenn ich zur Zeit keinen akuten Bedarf nach einer Alternative habe).
Imap nutze ich schon seit, keine Ahnung, gefühlt immer, "damals" noch bei GMX pro oder so ähnlich und dann irgendwann final zu hosteurope gewechselt. Ist einfach sehr praktisch.

@peterle: Danke für den Hinweis, sieht genau nach dem aus, was ich für Backupzwecke gern hätte :)
 
Ich habe meinen eigenen Mailserver, vor allem da ich das inzwischen 14GB große Archiv kaum mehr woanders gehostet bekomme. Das Setup ist ziemlich Standard. Ein Exim MTA, der die Mails per LMTP an Dovecot übergibt. Dazwischen noch SpamAssassin und co. Clientseitig setze ich seit Ewigkeiten, nur durch einen Versuch mit Alpine unterbrochen, auf Sylpheed.
 
Ich bin vor Jahren auf Hosted Exchange umgestiegen.

Meine privaten Mails (und die meiner Frau) können so, auch wenn mir was passiert und sich keiner mehr um einen selbst gestrickten Mailserver kümmert, verwendet werden.
Zwar bin ich selbst noch jung (31), aber aktuell stelle ich meine ganze Infrastruktur darauf um, dass sie 1. gut dokumentiert und 2. mit Hilfe der Dokumentation auch ohne mich sinnvoll weiterlaufen kann. Die wichtigsten Dinge laufen daher mit gut funktionierenden Standardlösungen. Nice-to-have Dinge und Spielwiesen sind als solche definiert und tun nicht weh, wenn sie nicht funktionieren oder abgeschaltet werden müssen.

Gruß
Markus
 
Privat und beruflich haben wir die Mails auf den Mail-Servern der Massenhostern, bei denen wir auch die Domains registriert haben. Als Client nutze ich seit vielen Jahren (abgesehen von Outlook, wozu ich früher beruflich gezwungen war) wie Mark den guten alten Thunderbird (Desktop) und K-9 auf meinem Android-Telefon. Als Protokoll kommt mal POP3 oder IMAP zum Einsatz.
 
Aus einem ganz ähnlichen Grund bin ich für unsere Familie mit Mail, Kalendern und Adressbüchern komplett zu Google Apps umgezogen:

  1. Es funktioniert einfach, über alle Systeme und mit allen verwendeten Clients. Alles, was ich vorher versucht hatte, hat an irgendeiner Stelle nicht funktioniert
  2. Es braucht mich nicht für den Betrieb. Da ich oft beruflich unterwegs bin, sehr wichtig
Für drei weitere Domains, über die überwiegend Maillinglisten, Forenaccounts etc. laufen, betreibe ich noch einen eigenen Mailserver, der grade von postfix/dovecot zu OpenSMTPd/dovecot umgebaut wird.
 
Meine Frau und ich privat bei einem großen Provider (nicht t-online). Als Client nutze ich schon seit Jahren claws-mail und den eingebauten Mail Clienten von Opera. Alles mit pop und smtp. Natürlich abgesichert.
 
Ich betreibe einen Mailserver auf OpenSMTPd-Basis. IMAPs macht Dovecot und Mailfilterung läuft über Spamassassin und Sieve. Webmail wird über roundcube abgefahren. Der bedient dann eine Hand voll Domains. Als Backups werden die Maildirs einfach in verschlüsselte tar.gz geschoben und auf einen ftp-Server gelagert der rund schreibt.
Das ganze läuft in einzelne Jails unterteilt in Mailserver und Webmailer. Davor sitzt ein IPFW und die Jails liegen in verschlüsselten Partitionen. Durch die Jails ist der Umfang der installierten Ports übersichtlich und Updates daher zumeist unproblematisch. Da ich keine Anforderungen an Verfügbarkeiten erfüllen muss werden die Jails vorm Update immer kurz angehalten, komplett weggesichert und dann das Update gefahren. Somit liegt auch immer eine Rücksprungmöglichkeit vor.

Die ganzen Freemail-Addressen die sich in der Vergangenheit so gesammelt hatten leiten alle Ihre Mails auf den Server weiter. Parallel gibt es noch einen Mailaccount bei meinem Domainanbieter der das Kontaktkonto für dem Serverhoster darstellt und sozusagen die Notfallebene ist. (Wenn der Server Grütze ist kann ich ihn ja nicht für den Support nutzen).

Meine Mails werden ausschließlich per SMTPs und IMAPs von verschiedensten Clients verwaltet. Hierzu zählen, Thunderbird, Mail.app, Claws, Kaiten, R2Mail2, Alpine oder eben per Webmailer mit Roundcube.

Dennoch hab ich meiner Frau eine Adresse beim Hoster nahe gelegt (im Mailpaket das auch meinen Notfallaccount beinhaltet) um Schelte zu vermeiden wenn doch mal was schief geht :D
 
Ich verwende noch die Standardkombination aus Postfix und dovecot. Dazwischen klemmt sich spamassassin, der aber mittlerweile deutlich oefters Pfote auflegen verlangt als frueher, sonst wirft er zu viele false positive Mails weg.
Als Mail Client nutze ich eigentlich ausschliesslich alpine. Die anderen Nutzer verwenden wohl Thunderbird.
 
Ich habe meine persönliche Domain auf das kostenlose zoho.com gelenkt (MX-Eintrag). Von dort ziehe ich immer alles runter auf meinen Home-Server und da sind meine Clients alle per IMAP angeschlossen. SMTP geht dann direkt über zoho.com. Lösung für Arme, aber klappt.
 
Ich hab einen Rootserver mit OpenBSD laufen, der postfix/dovecot nutzt. Dazu dann noch bgp-spamd (http://bgp-spamd.net/) für greylisting, clamav-milter und amavis-ng/Spamassassin für den spam check. Letzteres würd ich gerne umbauen, hab mich dazu aber noch nicht wirklich aufraffen können.

Achja, auf dem Client läuft Thunderbird und Webmail stellt roundcube zur Verfügung. Nächtliche Backups, die verschlüsselt und anschließend auf einen FTP hochgeladen werden.

Dazwischen klemmt sich spamassassin, der aber mittlerweile deutlich oefters Pfote auflegen verlangt als frueher, sonst wirft er zu viele false positive Mails weg.

Schau dir mal rspamd an, der ist schnell, in C geschrieben und hat beeindruckende Ergebnisse.
 
Ich habe meine persönliche Domain auf das kostenlose zoho.com gelenkt (MX-Eintrag). Von dort ziehe ich immer alles runter auf meinen Home-Server und da sind meine Clients alle per IMAP angeschlossen. SMTP geht dann direkt über zoho.com. Lösung für Arme, aber klappt.

Verstehe ich das richtig, du lässt alle deine Mails an einen Anbieter schicken, der nicht mal Geld dafür will? Und das findest du völlig normal?
 
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