Wie man in Israel mit arroganten Software-Riesen umspringt

Daniel Seuffert

Well-Known Member
Oder der gescheiterte Versuch mit Lobbyismus und FUD etwas Erreichen zu wollen:

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0,3672,2327304,00.html

Ich bin beileibe kein MS-basher, aber ich wollte dies hier mal publizieren. Und ich würde mir für OpenSource wünschen, daß auch in Deutschland oder Europa allgemein etwas andere Sitten einkehren. Das sollte nicht zu anderen Quasi-Monopolen führen, speziell im Office-Bereich. Aber man sieht wie einfach das geht: Offene Formate (siehe OpenDocument), Verwaltung wird angewiesen nur noch Produkte einzusetzen, die das Unterstützen, und ruck zuck ist es vorbei bei den fetten Nischen. Man muss es nur wollen...
 
Hallo Daniel,

Man muss es nur wollen...
was erwartest Du von Politikern, die sich von Konzernen erpressen lassen.

Dabei spielt das Parteibuch keine Rolle!

Es ist leider in allen Bereichen so: Konzerne drohen mit massivem Arbeitsplatzabbau und schon springen selbst fußkranke Minister (Pharma und Roland Koch: "Die Positivliste schädigt den Pharmastandort Deutschland auf das Massivste. Das würde den Verlust von mindestens 200.000 Jobs bedeuten", Irak-Krieg (Angst der dt. Wirtschaft vor Auftragsverlust) und W. Schäuble: "Amerika braucht unsere ganze Unterstützung. Schließlich profitiert unsere Wirtschaft davon und es werden Arbeitsplätze gesichert" usw., usw.).

Wenn es dann doch einer wagt (München, C. Ude), dann wird er von der Opposition und/oder Staatsregierung mit Dreck beworfen (E. Huber: "Der IT-Standort München ist Gefahr", "Rot-Grüne Spinnereien").

Aber Du kannst mir glauben: Wenn MS die Besonderheiten der Schreibrichtung berücksichtigen würde, hätte die Knesseth den Einsatz von OpenOffice auch nicht beschlossen. Letzlich ging es nur um dieses Feature.

Aber es ist immer die gleiche Taktik, die Redmond anwendet. Denke nur an die derzeitige Diskussion mit den Software-Patenten (bitte jetzt nicht darüber diskutieren, weil nur ein Beispiel!). MS drohte in Dänemark mit der Streichung aller Stellen bei der ehemaligen Navision. Was war dann passiert: Dänemark stimmt nun für SW-Patente. In Berlin genauso: Das Bundeskabinett wurde erpresst und schon setzen sich Minister über einen Parlamentsbeschluß (!!!) hinweg. Das wäre eigentlich einen Untersuchungsausschuß wert, aber die Opposition - sonst stellen sie sich gerne als Verfassungshüter und Wertebewahrer dar - ist ganz ruhig und unsichtbar.
Wann begreifen Politiker endlich, daß OpenSource keine Jobs vernichtet, sondern die Jobs wandern nur in andere Bereiche bzw. es entstehen neue Arbeitsplätze.

Aber lassen wir das. Es wird sich NIE ändern.

Resigniernde Grüße

Jürgen
 
juedan schrieb:
Aber lassen wir das. Es wird sich NIE ändern.

Doch! Alles ändert sich mal!
Die Frage ist nur: "Werden wir das noch erleben?".

Das hängt natürlich auch von der Initiative ab ==> Demokratie ==> Mittel in der Demokratie...
Auf der anderen Seite:
Demokratie = "Unterdrückung der Minderheit durch die Mehrheit"
(Mehrheit kann im Kapitalismus erkauft werden!)

Daraus folgt:
da die meisten Menschen ihre demokratischen Rechte verkaufen (z.B.: die Politiker im Parlament), ist die Demokratie nur (höchstens) die Hälfte wert!
 
Wenn wir doch nur ne Demokratie haetten ... Aber nein, in Deutschland herrscht die Buerokratie (woertlich zu verstehen!)
 
eine direkte demokratie würde einige der probleme lösen. siehe schweiz.
im zeichen von weltweiter vernetztheit durch internet umts etc. dürfte es doch wohl möglich sein ein abstimmungssystem zu etablieren, wo jeder bürger, wenn er will über wichtige entscheidungen mit abstimmen kann. die ausrede das deutschland dafür zu groß ist zieht finde ich heute nicht mehr.
 
s-tlk

Ja, prinzipiell in einigen Breichen sicherlich von Vorteil. Aber diese Lösung wird trotzdem kein probates Mittel sein den oben genannten Problemen entgegenzuwirken. Und Tatsachen ist: Auch wenn in Deutschland ein System mit Direktwahlen auf der Seite der Bürger zur Lösung beitragen könnte,
denke ich wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht dazu kommen, das mom System abzuschaffen. Allein wegen der Vergangenheit (...)
Das System wurde mit bedacht so aufgebaut, das es so gut wie unmöglich ist, sich komplett auf den Volksentscheid zu stützen.

der Nils
 
eimernils schrieb:
Ja, prinzipiell in einigen Breichen sicherlich von Vorteil. Aber diese Lösung wird trotzdem kein probates Mittel sein den oben genannten Problemen entgegenzuwirken. Und Tatsachen ist: Auch wenn in Deutschland ein System mit Direktwahlen auf der Seite der Bürger zur Lösung beitragen könnte,
denke ich wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht dazu kommen, das mom System abzuschaffen. Allein wegen der Vergangenheit (...)
Das System wurde mit bedacht so aufgebaut, das es so gut wie unmöglich ist, sich komplett auf den Volksentscheid zu stützen.

der Nils
da hast du schon recht.

ABER: die volksabstimmung sollte nur bei "wichtigen" entscheidungen eingesetzt werden, die durch ein gremium oder eine andere fachgruppe ausgewählt wurden.
natürlich ist das alles eine sache der definition. was ist den "wichtig" bzw. man sollte sagen "sinnvoll". denn eine abstimmung über steuererhöhungen könnte man sich schenken.
dennoch denke ich das die plebiszitären elemente gefördet werden sollen und eine gerechte regelung des oben angesprochenen problems wird sich sicherlich auch finden lassen.

das ist immer noch besser als alle vier jahren eine partei zu wählen, die einem das blaue vom himmel verspricht und dann nichts, absolut nichts davon einhält. siehe aktuelle situation.
 
s-tlk schrieb:
da hast du schon recht.

ABER: die volksabstimmung sollte nur bei "wichtigen" entscheidungen eingesetzt werden, die durch ein gremium oder eine andere fachgruppe ausgewählt wurden.
natürlich ist das alles eine sache der definition. was ist den "wichtig" bzw. man sollte sagen "sinnvoll". denn eine abstimmung über steuererhöhungen könnte man sich schenken.
dennoch denke ich das die plebiszitären elemente gefördet werden sollen und eine gerechte regelung des oben angesprochenen problems wird sich sicherlich auch finden lassen.

das ist immer noch besser als alle vier jahren eine partei zu wählen, die einem das blaue vom himmel verspricht und dann nichts, absolut nichts davon einhält. siehe aktuelle situation.
*michaucheinmisch*
naja entweder man macht ganze volksabstimmung oder gar keine, so einfach ist die sache für mich...
den was bringt einem so ne halbe volksabstimmung, dass irgendwelche politiker für wichtig halten, den das würde darauf hinaus laufen, dass sie wieder die sache bestimmen in dem sie die wichtigkeit bestimmen...dann drehen sie es so, wie im mom, alles was den in den kramm passt wird gemacht, was nicht passt wird für unwichtig erklärt und diese entscheidung werden sie dann selber in irgendwelchen lobbys treffen, so dass es wieder denen in den kramm passt...
meiner meinung nach, hat der größte teil der politiker den bezug zur realität total verloren, die meisten sieht man auch nur vor den wahlen auf irgendwelchen veranstaltungen, die meistens keine sau interessieren, hauptsache die zeigen sich, dass sie unter "lebenden" sind...
aber du hast schon recht, dass man eigentlich alle 4 jahre immer aus den gleichen parteien die wahl hat, ich habe bis jetzt eigentlich nur gesehen, dass sich halt nur die farbe ändert, von der politik her sind die, auch wenn sie ungern zu geben, ziemlich ähnlich gestrickt...hier müßte in meinen augen mehr passieren, vorallem sollen die sich net alle erpressen lassen, aber wer das schon einmal getan hat, er wird es immer wieder tun, von daher ist es latte, ob nun die spd oder cdu regieren, die lassen sich von der industrie sowieso beide gleichermaßen beeinflussen, wenn mit dem druck nicht geht, wird halt mit dem geld nachgeholfen und da sind alle politiker gleich schwach, das ist wohl das größte prob hier, den jeder denkt nur an sich, was den anderen dadurch zustößt interessiert die einfach nicht...
genau ist im mom mit den spritpreisen, würden jetzt alle autofahrer ein wochenende überhaupt nicht mit dem auto fahren, dann wären wohl die preise auch ruck zuck unten, aber so lange alle fahren, werde die preise schön weiter nach oben gehen, die schmerzgrenze in deutschland ist sehr weit oben...

habe gestern bei RTL gesehen, wie sie so einen test mit dem eis gemacht haben, selbst bei 7 euro/kugel waren noch einige bereit zu bezahlen...armes deutschland...
 
Der Ansatz ist falsch, und die Begründung mit der Steuer passt nicht.

Ein Volksentscheid muss für alles möglich sein.
Wenn 20% der Bevölkerung für einen Entscheid sind (Volksbegehren), dann hat dieser stattzufinden.
Viele Bürgermeister haben nicht einmal 20% aller Stimmen. Deren Wahl wird ja auch als legitim betrachtet.

Und zum Thema Informiertheit.
Der Glaube Politiker sind immer informiert, ist ein Irrglaube.

Und zum Beispiel Steuer.
In der Schweiz müssen Steuergesetze vom Volk abgesegnet werden. Sie haben ein einfaches, aber effektives Steuersystem.
Das deutsche System ist weder noch.

ciou
Bruce
 
Es ist schon richtig das wieder mehr durch das Volk entschieden werden sollte. Das geht aber nur, wo auch die möglichkeit zu besteht. Will man wirklich wegen jedem Scheiß einen Volksentscheid haben? Nichtteilnahme beim Irak krieg. Oder ob im Kanzlergarten lieber Tulpen als Rosen wachsen sollen. Agra Subventionen oder Kohlepfennig erhöhen, senken oder streichen? Das Volk tut doch eh das was die Bildzeitung befiehlt.
In der Politik ist es genauso wie in der Wirtschaft. Klar kann eine Regional Partei ganz nach oben kommen (wenn sie das nötige Kleingeld hat). Werbung und Programm müßen passen. Und da haperts bei den meisten.
Es gibt einen fantastischen amerikanischen Film zu dem Thema. Ein ehrenwerter Gentleman. Der die Scheinheiligkeit des Amerikanisch Kongresses ganz gewaltig auf die Schippe nimmt.

Ein Staat sollte nicht erpressbar sein. Leider ist er es. Er gibt es bloß nicht zu.
Durch die Misswirtschaft und Bildungspolitik der letzten 50 Jahre kommt der Stellenabbau eines multinationalen Konzerns doch einer Naturkatastrophe gleich.
Leider ist die stärkung der eigenen Wirtschaft mit diesen Aussichten nur sehr schwer möglich.
Im Grunde ist mir egal von wem ich regiert werde. Die Legislative sollte aber in zukunft wieder gucken was am besten für das Volk ist und nicht wie sie am längsten im Amt bleibt.

So wenig ich die Israelis (hauptsächlich wegen ihrer momentanen Siedlungspolitik) auch leiden kann, halte ich ihr verhalten gegenüber Microsoft doch für mehr als angemessen. Lokale Gesetze zu mißachten nur um ein paar Arbeitsplätze zu halten ist ein unding welches leider in vielen Ländern oder Staatengemeinschaften dieser Erde gang und gebe ist. Natürlich bleibt die Frage ob es genauso gekommen wäre, wenn Microsoft die Unterstützung der häbräischen Scripte nativ unterstützt hätte. Das werden wir wohl nie erfahren.

Um die Europäische Wirtschaft in den Bereichen zu stärken, ist ein gewisser Nationalismus und Antiamerikanismus von nöten. Dazu ist das Volk von sich aus aber nicht bereit.
Wozu auch, wenn diese Waren und Arbeitsmittel günstiger als ein vergleichbare deutsche Produkte sind?

Am besten immer europäische Produkte vorziehen. Nur noch auf amerikanische oder asiatische zurückgreifen wenn es wirklich nicht anders geht.
 
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