X.org versus XFree86

Naja, nur weil man etwas richtig stellt, handelt es sich noch lange nicht um einen Flamewar. Der Kommentar von Daemon war denke ich mal schon angebracht, da soul_rebel offensichtlich was verwechselt hat (vielleicht auch nur ein Verdreher).

Ja, die GPL ist etwas "anhänglich", aber ich denke nicht, daß das hier irgendein Problem sein sollte. Wir haben schließlich ziemliche viele GPL-Software im System, sogar im Kernel (z.B. einen der beiden Scheduler, wenn man ihn aktiviert).

Aber das hat eigentlich gar nichts mit XFree zu tun - die haben nämlich weder GPL noch BSD-Lizenz. Irgendeine Einschränkung hat deren neue Lizenz. Ganz verstanden hat wohl keiner, was das letztendlich für wen welche Auswirkungen haben soll. Irgendjemand fühlt sich trotzdem an den Karren gepisst und so sagen wir wohl "ade" zu XFree86.

Ich hoffe nur, daß das neue X.org kompatibel zu XFree86 bleibt. Wäre blöd, wenn es das nicht wäre, da ich zuletzt viele Thin Clients unter 4.8 mit XFree86 aufgesetzt habe. Die holen sich ihre Session mit -query vom X-Host. Ich wollte auf dem Thin Client eigentlich die nächste Zeit nichts mehr ändern. Wohl aber auf dem X-Host. Wenn ich da dann mal ein 5.3 installiere (wenn das -Stable sein sollte) und X.org käme mit, würde das dann Probleme geben? Naja, zur Zeit sicher nicht, weil es ein frischer Fork ist.

Ich hoffe nur inständig, daß es da nicht in Details zu kleineren Unstimmigkeiten kommt :rolleyes:
 
0815Chaot schrieb:
Wir haben schließlich ziemliche viele GPL-Software im System, sogar im Kernel (z.B. einen der beiden Scheduler, wenn man ihn aktiviert).

Das zum System (noch) GPL Software gehört ist mir klar. Aber das einer der beiden Scheduler unter GPL steht ist mir sehr neu! Belege?
 
Maledictus schrieb:
Das zum System (noch) GPL Software gehört ist mir klar. Aber das einer der beiden Scheduler unter GPL steht ist mir sehr neu! Belege?
Hups, man verzeihe die Vewechselung meinerseits und die dadurch eventuell entstandene Unruhe. Ich dachte an den SCHED_ULE, der ist aber natürlich nicht GPL. Er ist nur dem O(1)-Scheduler entlehnt, der ist GPL (stammt aus dem 2.5er Linux-Kernel).

Was ich meinte, war GPL_MATH_EMULATE, ebenfalls ein neuer Ersatz, aber für den MATH_EMULATE, andere Baustelle.
 
juedan schrieb:
Mehr als 100%-ige Zustimmung.
Was mich überrascht hat, war vor allem, dass die Entscheidungsträger bei FreeBSD sonst immer sehr behutsam vorgegangen waren. Nun auf einmal dieser Schnellschuß...

Das ist nicht wirklich überraschend wenn man sich die Lizenz zu XFree86 ansieht. Die Reaktionen seinerzeit waren in der OSS Gemeinde einhellig und es war nur eine Frage der Zeit bis X.org der Standard unter FreeBSD wird. Auch wurde es zu einem Kriterium für FreeBSD 5-STABLE, daher ist die Umstellung, die nun wirklich keine grosse ist und von jedem vollzogen werden kann, die logische Schlussfolgerung. Über ein paar Wochen hin oder her braucht man dabei kaum zu diskutieren.
Was die Entwicklung angeht, so wird X.org XFree86 abhängen. Für viele ist XFree86 auch schon ein totes Projekt. Die Entwickler rennen weg, die Unterstützung vieler Linux Distributionen fehlt, die grossen der OSS Branche sprechen sich für X.org aus.
Gerade dieser fork wird sich schnell entwickeln, da der ehrgeiz für die Entwickler von X.org ziemlich gross sein wird und sie an XFree86 vorbeiziehen möchten.
Ansonsten, was solls. Ein Projekt "stirbt" ein anderes macht dafür weiter, und das mit einer besseren Lizenz und mit der Hoffnung das dort die Entwicklung schneller voranschreitet.

Wer bietet denn nun in Sachen Geschwindigkeit bessere Werte?
Lohnt es sich, mal konkret gefragt, bei folgender Hardware auf X.ORG umzustellen: Dual P-III 450MHz, Matrox G550 AGP.

Was sollen denn diese ständigen "was bietet es für Vorteile" Sätze?
Die Lizenz ist erstmal eine andere. Das war es dann aber auch fast schon. Alles andere wird in den nächsten Monaten/ Jahren kommen. Nehmt es doch einfach so hin das X.org der default X unter FreeBSD wird (und unter den meisten Linux Distributionen). Die Umstellung ist ja absolut kein Problem, und wer es jetzt nicht umstellen will, der kann es dann später immer noch machen.
 
tach auch

juedan schrieb:
Mehr als 100%-ige Zustimmung.
Was mich überrascht hat, war vor allem, dass die Entscheidungsträger bei FreeBSD sonst immer sehr behutsam vorgegangen waren. Nun auf einmal dieser Schnellschuß...

X ist Teil des Port-Systemes und Ports!=BSD...

Will heissen, das hier die Entwicklungsschritte schneller sind als am BSD Grundsystem selbst. Manchem allerdings immernoch zu schnell. (Stichwort Dragonfly). Deshalb sind hier auch schneller die neusten Varianten von Programmen zu finden als z.B. in Debian.

Was X.org anbelangt so ist der "Hype" mehr als verständlich. Nach den ständigen Querelen um und in XFree sind einige Entwickler und Hersteller für diese neue Plattform dankbar. Das zudem das ehemalige "X-Konsortium" mit an Bord ist, birgt zudem für eine gewisse Stabilität, die es in Zukunft einfacher machen wird, für Hardwarehersteller Ihre Treiber anzubieten und die Kompatibilität zwischen den X11-Applikationen über die Unices hinweg erhöhen. ATI ist wohl mehr als an Kooperation interessiert und derzeit fleissig am werkeln.

Da das ganze auch noch unter der Philosophie von freedesktop.org läuft, bin ich eigentlich recht begeistert.

Die Änderung der XFree86-Lizenz ist mir da ziemlich schnuppe aber der Terz, der da im Hintergrundablief war und ist nicht sonderlich zuträglich gewesen und da ich viel mit den kommerziellen Unices zu tun habe (Solaris, AIX, IRIX) bin ich über diesen neuen Zusammenschluss nicht ganz unglücklich da in überschaubarer Zukunft ein einheitliches X-System zu erwarten ist und hoffentlich in Zukunft diese OpenGL-, Motif- und ähnliche Schweinereien nicht mehr vorkommen. Vielleicht ist es dann nicht mehr so ein Stress ein einheitliches Desktop-System für alle Plattformen zu verwenden.

Insofern sind die derzeitigen Vorteile von X.org noch nicht technischer Natur (von Kleinigkeiten, die sich dem Releasefile entnehmen lassen abgesehen). Aber für mich mehr als ein Start in die richtige Richtung.
 
Gut gesprochen minuseins,

nur eins: die Ports sind ein Teil der jeweiligen BSDs, nur nicht unbedingt die Software, die man daraus installieren kann :)

Ich finde es auch nicht schlecht, dass das FreeBSD Projekt sich für ein X entschieden hat, obwohl man auch beide nebenher in den Ports behalten könnte...
 
Zurück
Oben