ja, die Standard sind dort recht niedrig. Der Grund ist, dass der L2ARC in erster Linie ein lesender Cache ist. Ist das System aufgewärmt, sind etwa 90% der Lese-Anfragen Cache-Hits, schlagen also gar nicht mehr auf das eigentliche Storage durch. ZFS dupliziert nun aber jede Schreib-Anfrage von den Platten auf den L2ARC, damit dieser aktuell bleibt. Der L2ARC wird also doppelt belastet, er soll einmal möglichst viel Bandbreite zum Lesen bereitstellen, möglichst deutlich mehr als das womöglich riesige Platten-Array aus >24 Laufwerken darunter. Gleichzeitig muss er aber auch Schreib-Anfragen bearbeiten, die Lese-Bandbreite kosten. Man benachteiligt also schreibende Operationen auf den L2ARC, um mehr Bandbreite für lesende Operationen zu haben. Da man meist deutlich mehr liest als schreibt, ist das eine durchaus gute Entscheidung.
Nun haben wir aber SSDs zur Verfügung und zumindest im kleinen Bereich sind inzwischen auch billige SSDs deutlich schneller als größere Platten-Arrays und können zudem sehr gut parallel lesen und schreiben. Wenn du also zu viele Cache-Missis siehst, da der L2ARC mit seinen Aktualisierungen nicht hinterher kommt, ist es eine gute Idee vfs.zfs.l2arc_write_max bis zu dem Punkt hochzusetzen, an dem die Lese-Geschwindigkeit einbricht. vfs.zfs.l2arc_write_boost ist ein Sonderfall für die zeit zwischen dem Start des Systems und dem Erreichen einer nutzbaren Füllung des Caches. Gerade bei Systemen, die nur wenig Last haben und daher Tage brauchen bis der L2ARC warm genug ist um Wirkung zu zeigen, kann es sich lohnen diesen Wert drastisch zu erhöhen, um den Cache schneller zu füllen. Auf der Illumos ZFS-Liste wird derzeit übrigens ein Patch diskutiert, der den L2ARC persistent macht. Er müsste damit nicht mehr neu gefüllt werden, wenn das System neugestartet wurde.
Der L2ARC wird mit Daten im ARC verwaltet. Das ist vielen nicht bekannt, aber durchaus wichtig. Denn jedes Megabyte L2ARC verbraucht daher effektiv Speicher im ARC, schränkt den für ZFS zum Cachen nutzbaren RAM damit ein. Je nach Workload kann ein L2ARC daher sogar die Performance senken, da auch die schnellsten SSD deutlich langsamer als RAM sind. Insgesamt bleibe ich dabei, was ich oben schrieb: Beginne mit einem Pool ohne Extras in Standardeinstellung. Mache dir Gedanken, ob Dinge wie ZIL oder L2ARC in deinem Szenario schaden oder nützen. ZIL-Devices nützen meist, L2ARC oft nur in gewissen Grenzen. Nachdem du sie in den Pool eingefügt hast, lasse es einige Tage laufen. Dann analysiere und erst wenn konkrete Performance-Probleme auftreten, beginne zu tunen. Sehr oft wird das nicht notwendig sein.
EDIT: Bei der Analyse von Problemen kann "zfs-stats" sehr helfen. Das ist ein Script, was die chaotischen Sysctl-Performanceindikatoren in ein für Menschen einfacher zu verstehendes Format übersetzt. Bevor man es anwendet, muss man dem System aber einigen Stunden bis Tage Zeit geben sich warmzulaufen. Sonst sagen die Statistiken nichts aus. -
http://www.freshports.org/sysutils/zfs-stats/