Zukunft der BSD s

peterder

Member
Hallo BSD Gemeinde,

ich melde mich hier nur selten zu Wort, habe ich doch selten etwas Substanzielles zu vermelden.

BSD nutze ich seit ca. 12 Jahren als Desktop System ! Ja und das ohne Reue, nicht immmer ideal, aber immer sicher. Ich möchte auch in Zukunft ein sicheres System benutzen können.

Mein Gebiet ist weniger das entwickeln von Software oder verwalten von Sytemen als vielmehr das analysieren von Gesellschaftssystemen. Jeder von Euch hat in den letzten Wochen schon mitbekommen das wir eine etwas größere Wirtschaftskrise haben. Und damit ist die Problematik ganz krass verniedlicht und entschärft. Leider ist alles viel heftiger wie gedacht.
Und damit kommen wir zum Sinn meines Postings.

( sollte irgendjemand das Bedürfnis verspüren meine persönliche Meinung zu diesem ganzen Malheur hören zu wollen, bitte, da stelle ich mich nicht querr. p.m. )

FreeBSD wird sich neue und andere Modelle der Finanzierung zur Entwicklung des FreeBSD Projekts überlegen müssen. Bisherige Konzepte werden nicht mehr über das Ende des Jahres 2009 hinaus tragen können. Wenn überhaupt, bis zu diesem Zeitraum noch Projekte auf herkömmlicher Finanzierungsbasis gestemmt werden können.

Damit ergibt sich eine neue Problematik. Die freiwilligen Zahlungen der Menschen die bisher gezahlt haben, werden in Zukunft nicht mehr ausreichen.
Meiner Meinung nach stellt sich die Überlegung auf welcher wirtschaftlichen Basis sind die BSD Projekte noch weiter zuführen sind, bis spätestens zur Jahresmitte ? Letzten Endes reduziert sich immer alles auf die finanzielle Basis. Und Diese muss Neu gedacht werden, dies betrifft nicht nur Banken, nein, auch alles Andere, das im normalen wirtschaftlichen Leben verankert ist.

Die Freiheit der BSD Lizenz verschafft keine Einnahmen zugunsten einer freiheitlichen Entwicklung von FreeBSD.

Es stellt sich daher die Frage , ist eine neue Ausrichtung der Projekte, auch in Hinblick einer finanziellen Entwicklung von FreeBSD möglich ?

Ich Denke wenn beizeiten die FreeBSD Gemeinde darüber nachdenkt ist einiges möglich.

Es geht um nicht anderes als die Finanzierung der FreeBSD Entwicklung der nächsten Jahre.


In den nächsten Monaten ( ja, ich spreche von Monaten ) werden wir erleben das die herkömmlichen Finanzierungen nicht mehr tragen werden.

Meine Überlegung geht daher dahin eine Software zu entwickeln, ähnlich einer BOINC Software, die unter Einbeziehung der Fähigkeiten moderner Grafikkarten eine Art von verteilter Rechenkapazität erschafft und zur Verfügung stellt um auf dem freien Markt eine Software anzuzbieten, die für unterschiedlichste Kundschaft eine Dienstleistung anbietet, die variabel anzumieten, günstig für den Interessenten, aber trotzdem ausreichend ist um FreeBSD in Zukunft darüber zu zu finanzieren.

Vorteil davon wäre zum Beispiel : Software, die ähnlich wie CUDA, die Möglichkeiten der ATI Grafikkarten nutzt, Schnittstellen zur Verfügung stellt um Software zu erschaffen und weltweit BSD Systeme die z.B: auch in einer Jail laufen könnten, nutzen zu können.
FreeBSD Projekte und auch jeder Einzelne Nutzer hätte durch die Entwicklung etwas davon.
( z. B. durch Codecs die die Verschlüsselungsalgorythmen nutzen die durch Grafkas beschleunigt werden).
Ich persönlich würde Geld zur Verfügung stellen um Entwickler zu bezahlen die dies ermöglichen,
und mir ähnliches wünschen, solange die Realität noch nicht auf den eigenen Geldbeutel durchgeschlagen ist.

Abgestimmte Hardware kann dies sicherlich beschleunigen, notwendige Schritte einlzueiten, um zu ermöglichen das wir gemeinsamme Software nutzen können.
Wir haben jede Menge Möglichkeiten, wir müssen sie nur nutzen, das ist unser Problem.

Möglicherweise habe ich mich nicht ganz eindeutig ausgedrückt und ist missverständlicherweise eine Fehldeutung entstanden, diesem möglichen Umstand bin ich gern bereit entgegen zu treten.


Vielen Dank für das Verständnis und Vertrauen.

Ich würde mir wünschen wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten möglichst schnell reagiert und wir Lösungen finden die uns allen helfen.


Danke und einen Lieben Gruss


Peter



Vielen Dank an Yamagi und andere.
 
Moin peterder,

Mein Gebiet ist weniger das entwickeln von Software oder verwalten von Sytemen als vielmehr das analysieren von Gesellschaftssystemen. Jeder von Euch hat in den letzten Wochen schon mitbekommen das wir eine etwas größere Wirtschaftskrise haben. Und damit ist die Problematik ganz krass verniedlicht und entschärft. Leider ist alles viel heftiger wie gedacht.
Das gilt nur für die Menschen, für die der Tellerrand zu hoch ist. Diejenigen, die sich über einem Zeitraum von ca. zwanzig Jahren ("Geistig moralische Wende") ein wenig mit dem Vorgehen unserer Regierungen und dem Einfluß der Wirtschaft auf politische Entscheindungen beschäftigt haben, konnten diese heutige Krise vorhersagen.
Nur soviel dazu.

FreeBSD wird sich neue und andere Modelle der Finanzierung zur Entwicklung des FreeBSD Projekts überlegen müssen. Bisherige Konzepte werden nicht mehr über das Ende des Jahres 2009 hinaus tragen können. Wenn überhaupt, bis zu diesem Zeitraum noch Projekte auf herkömmlicher Finanzierungsbasis gestemmt werden können.

Damit ergibt sich eine neue Problematik. Die freiwilligen Zahlungen der Menschen die bisher gezahlt haben, werden in Zukunft nicht mehr ausreichen.
Meiner Meinung nach stellt sich die Überlegung auf welcher wirtschaftlichen Basis sind die BSD Projekte noch weiter zuführen sind, bis spätestens zur Jahresmitte ? Letzten Endes reduziert sich immer alles auf die finanzielle Basis. Und Diese muss Neu gedacht werden, dies betrifft nicht nur Banken, nein, auch alles Andere, das im normalen wirtschaftlichen Leben verankert ist.
Dem versucht man ja bereits entgegenzusteuern. Einige Enthusiasten sind dabei, mittels Marketing auf Messen und Veranstaltungen, FreeBSD dem "Volk" bekannt zu machen. Es wird mit Flyern und LiveCDs für FreeBSD geworben.
Zusätzlich gab es auch Kampagnen wie "StopBLOB!", bei der sich u.a. FreeBSD (vorsicht Metapher!) für quelloffene Gerätetreiber eingesetzt hat. Die nächste Kampagne ist bereits im Anrollen und zielt darauf ab, Firmen mittels Informationsmaterial von FreeBSD zu überzeugen.
Gerade hier ist es sehr wahrscheinlich, dass man auch Spenden für das Projekt sammeln kann. Es wird schwierig und immer schwieriger werden, das ist klar.
Aber: Die Krise trifft noch längst nicht alle. Meine Firma macht beispielsweise immer noch hervorrangende Geschäfte und das wird sich auch die nächsten zwei Jahre nicht ändern.

Die Freiheit der BSD Lizenz verschafft keine Einnahmen zugunsten einer freiheitlichen Entwicklung von FreeBSD.
Ist das z.B. bei Linux anders? Da macht es die Masse der User, dass mehr Gelder fließen. Die Lizenz hat da keinen Einfluß, sondern das Engagement zählt.

In den nächsten Monaten ( ja, ich spreche von Monaten ) werden wir erleben das die herkömmlichen Finanzierungen nicht mehr tragen werden.

Meine Überlegung geht daher dahin eine Software zu entwickeln, ähnlich einer BOINC Software, die unter Einbeziehung der Fähigkeiten moderner Grafikkarten eine Art von verteilter Rechenkapazität erschafft und zur Verfügung stellt um auf dem freien Markt eine Software anzuzbieten, die für unterschiedlichste Kundschaft eine Dienstleistung anbietet, die variabel anzumieten, günstig für den Interessenten, aber trotzdem ausreichend ist um FreeBSD in Zukunft darüber zu zu finanzieren.
Die Investitionen in IT werden seit Jahren kontinuierlich zurückgefahren. Mal stärker, mal nicht so stark, mal steigen sie ein wenig. Unterm Strich werden sie aber zurückgefahren. Tatsache!
Das, was Du ansprichst, wird nicht das Problem lösen, weil es dafür Investitionen benötigt, die in der jetzigen Krise nicht getätigt werden.
Der andere Punkt ist einfach, dass die Entwicklerkapazitäten seitens FreeBSD stark begrenzt sind. Es ist nicht das "Massen-Betriebssystem" wie Linux, an dessen Entwicklung Tausende beteiligt sind, sondern hier werkelt im Vergleich ein kleines Team.

Vorteil davon wäre zum Beispiel : Software, die ähnlich wie CUDA, die Möglichkeiten der ATI Grafikkarten nutzt, Schnittstellen zur Verfügung stellt um Software zu erschaffen und weltweit BSD Systeme die z.B: auch in einer Jail laufen könnten, nutzen zu können.
FreeBSD Projekte und auch jeder Einzelne Nutzer hätte durch die Entwicklung etwas davon.
( z. B. durch Codecs die die Verschlüsselungsalgorythmen nutzen die durch Grafkas beschleunigt werden).
Ich persönlich würde Geld zur Verfügung stellen um Entwickler zu bezahlen die dies ermöglichen, und mir ähnliches wünschen, solange die Realität noch nicht auf den eigenen Geldbeutel durchgeschlagen ist.
Dann mach es :D

Viele Grüße

JueDan
 
Ich hab auch schonmal daran gedacht wie es wäre wenn es einen Service gäbe an den man Rechenleistung verkaufen und auch wieder einkaufen kann. Alles über ein sehr abstrahiertes BOINC ähnliches Framework. Es müsste alle meine Cores und die ggf. vorhandenen nutzbaren Grafikkarten einbiden. Und das alles natürlich mit Geld, wenn ich Rechenleistung zu verfügung stelle bekomme ich welches (idealerweise mehr als meine Stromkosten) und wenn ich welche kaufe, kann ich das auch zu einen fairen Preis. Man könnte das ja auch mit credits machen, dann könnte ich erst einen Monat credits sammeln, um dann wenn mein Projekt ansteht diese gebündelt wieder als Rechenleistung abzurufen. Und es wäre z.B. möglich seine Rechenleistung für Projekte zu spenden, die können die credits dann wieder in Geld einlösen, oder selbst verbrauchen.

Geile Idee, ich sollte das hier nicht einfach posten, ein Patent ist angesagt.
 
@ FreeBSDUser: Das klingt irgendwie wie Grid-Computing, was nicht wirklich eine neue Idee wäre. Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden... Wenn ich mich recht entsinne, ist das Grid-Modell an der Heterogenität der Systeme gescheitert. Vielleicht könnte man das heutzutage mit Virtualisierung in den Griff bekommen, aber dann ist man auch schon wieder ziemlich dicht am Cloud-Computing.
=> Ich würde dir das Patent nicht zuschreiben ;-) Aber das Credit-System klingt recht interessant!
 
Geile Idee, ich sollte das hier nicht einfach posten, ein Patent ist angesagt.

Was der Sache dann natürlich endgültig zum Durchbruch verhelfen sollte :|

@peterder:
Ich habe jetzt aber nicht wirklich verstanden, wie dieses Grid-Modell FreeBSD genau helfen soll. Was hat denn das Projekt davon, wenn ich meine Rechenleistung z.B. an die Regierung verkaufe, welche diese nutzt um z.B. die Festplatten eines Tierschutzaktivisten zu entschlüsseln?
Oder meinst du die Technologie müsste auf FreeBSD beschränkt sein, damit Leute darauf wechseln? Das wäre m.E. ihr zweites Todesurteil (direkt nach FreeBSDUsers Patent).

Ich glaube übrigens auch, dass es in den nächsten Jahren noch mehr kriseln wird bei uns (und überall), halte den Einfluss auf die Entwicklung von Freier Software aber für wesentlich geringer. Projekte wie OpenBSD waren schon immer Pleite und werden es wahrscheinlich auch immer sein. Ansonsten, denke ich, dass mehr Regierungen aus Kostengründen auf Freie Software umsteigen werden.
In der ersten Welle wird da hauptsächlich GNU/Linux eingesetzt werden, aber die BSDs werden auch einen Stück vom Kuchen bekommen.
Ein zusätzlicher (trauriger) Punkt ist, dass die Konflikte zwischen den Ländern zunehmen werden und (noch weiter) kräftig aufgerüstet wird. Computer-Technologie und Datensicherheit spielt da eine wichtige Rolle und im militärischen Bereich wird sicher auch stärker auf die BSDs gesetzt werden. Insofern braucht man sich um Freie Software insgesamt nicht so viele Sorgen machen, denke ich.
 
@peterder:
Ich habe jetzt aber nicht wirklich verstanden, wie dieses Grid-Modell FreeBSD genau helfen soll. Was hat denn das Projekt davon, wenn ich meine Rechenleistung z.B. an die Regierung verkaufe, welche diese nutzt um z.B. die Festplatten eines Tierschutzaktivisten zu entschlüsseln?
Oder meinst du die Technologie müsste auf FreeBSD beschränkt sein, damit Leute darauf wechseln? Das wäre m.E. ihr zweites Todesurteil (direkt nach FreeBSDUsers Patent).

Es geht nicht darum das jeder seine Rechner an die Regierung vermietet, sondern eher darum ob sich nicht für die BSDs eine Einkommensquelle erschliessen lässt. Die meisten Rechner in den privaten Haushalten sind doch größtenteils ungenutzt. Meiner ist permanent in Betrieb und nur selten ausgelastet. Wenn die BSD User ihre ungenutzten Rechenkapazitäten durch z. B. Grid -Modell bündeln könnten und diese Rechenpower vermieten an Forschungsprojekte, Unis, oder andere Interessenten könnte sich doch daraus eine Einnahmequelle entwickeln.
Dieses "BSD Grid Projekt" hätte ja keine laufenden Investitionen in Hardware zu tätigen. Es geht auch nicht darum Geld zu erwirtschaften für die FreeBSD User, sondern einzig darum eine Finanzierung der BSD Entwicklung zu unterstützen.

@juedan
.....konnten diese heutige Krise vorhersagen

Womit Du zweifellos recht hast, nur passiert ist passiert und auslöffeln dürfen wir nun alle diese übelriechende Suppe.

Ich hoffe für Dich das es " Deine " Firma nicht so schlimm trifft, nur glauben kann ich es kaum. Es gibt nur ganz wenige Branchen die mit einem " blauen Auge " davon kommen werden.

Es ist sicher kein verkehrter Weg für die BSDs zu werben, nur denke ich das eine regelmässigere Einnahme durchaus sinnvoll sein kann.

Die Investitionen in IT werden seit Jahren kontinuierlich zurückgefahren. Mal stärker, mal nicht so stark, mal steigen sie ein wenig. Unterm Strich werden sie aber zurückgefahren. Tatsache!
Das, was Du ansprichst, wird nicht das Problem lösen, weil es dafür Investitionen benötigt, die in der jetzigen Krise nicht getätigt werden.
Der andere Punkt ist einfach, dass die Entwicklerkapazitäten seitens FreeBSD stark begrenzt sind. Es ist nicht das "Massen-Betriebssystem" wie Linux, an dessen Entwicklung Tausende beteiligt sind, sondern hier werkelt im Vergleich ein kleines Team.

Ist ja alles richtig was Du schreibst und die öffentlichen Haushalte werden demnächst soweit verschuldet sein das selbst die notwendigen Ausgaben in Ämtern und Unis nicht mehr getätigt werden können.
Auch grosse weltweit agierende Konzerne werden demnächst diese Art von Problemen kennen lernen.
So manche Forschungsgruppe in den Unis werden lange warten müssen bis sie die Rechner für grössere Berechnungen nutzen können.

Die Investitionen hat der FreeBSD User ja schon längst getan und ist durchaus bereit etwas Rechenpower abzugeben.
Bis ein BSD System ein eigenes Gridsystem entwickelt hat könnte ja eine Art Boinc Software den Anfang machen und Erfahrungen in diesem Bereich sammeln.
Wie dies tatsächlich gestaltet wird ist ja vollkommen offen, ob Grid- od. Cloud Computing oder welche Art das Konzept sein kann ist erst einmal egal.
Fast jeder dürfte mind. einen Dualcore PC mit genügend Ram zu Hause haben und den kaum ausreizen. Eine VM oder ein Programm in einer Jail sollte kein Problem darstellen. Wenn dies weltweit die BSD User schaffen könnten dürfte einiges an Rechenpower zusammen kommen.

Wie hoch die Einnahmen aus solchen Aktivitäten wären weiss ich nicht und das Fell des Bären will ich auch nicht verteilen bevor der Bär erlegt ist.
Nur Kosten sollten dafür kaum anfallen, denn der User zahlt sowieso seinen eigenen Rechner und Strom.

Viele Grüße an alle
 
Dann hab ich ja richtig eingeschätzt was du meintest. Das mit dem Patent war natürlich nen Witz :P - Die Idee ist aber echt genial. Es müsste nur ein einfach bedienbares Software Framework geschaffen werden. So kann man die Effizienz der vorhandenen Hardware deutlich steigern, und Effizienz ist gut!

Hah, Idee Addon: Wer kurzfristing (mehr/simultan) Rechenleistung benötigt muss draufzahlen :) .
 
@peterdr: also ich checks immer noch nicht.
Die BSDs schreiben eine grid-software die anderen Rechnern (auch nicht BSDs) Rechenpower gegen Geld zur Verfügung stellt. Die BSD-User machen das und spenden das Geld dann an ihr BSD?
Wie unterscheidet sich das von einer anderen Spende und was hat die Software genau mit BSD zu tun?

Oder soll die Software closed sein und vorinstalliert. Dann würde natürlich wirklich alles Geld an die BSDs gehen und die BSDs hätten einen Vorteil beim verhandeln mit den Abnehmern, weil sie die einzigen mit dem Grid sind.
Nur würde halt keiner mehr so ein BSD installieren.
 
SETI@home und später BOINC waren für mich schon gute Ansätze, die mich begeistert haben und mitmachen ließen.
Das kommt aber daher, daß ich einen moralischen Vorsprung darin erkannte. Wer etwas macht, das gut und richtig ist, ist selbst nicht so ganz schlecht. Anders gesagt: tue Gutes und du kannst dich gut fühlen.
Deshalb nutze ich OpenSource. Religiös motiviert, nicht, weil ich denke, damit das bessere oder sicherere System für MICH zu bekommen und auch noch kostenlos.
Daraus folgert natürlich umgehend: sowas richtiges würde ich auch nehmen, wenn es mich was kostet!
Ich habe schon für GNU/Linux bezahlt.

In diesem Zusammenhang gilt für mich also die Frage: was ist richtig?
Dein Vorschlag setzt an den überbrachten Systemen an und versucht pragmatisch, hier einen Weg zu zeigen. Das ist gut und ich finde die Idee nicht übel.
Inwieweit werden wir uns diese überbrachten Systeme in Zukunft überhaupt leisten können?
Laß mich erklären, was ich mit überbracht sagen will: sie werden so genommen, weil sie so bestanden hatten und es wird nicht hinterfragt, was es damit auf sich hat, wo vielleicht die Grundlagen schon unstimmig sind und ob sie überhaupt tauglich sind.
Ziehen wir eine Billanz, ist festzustellen, daß kein einziges der bestehenden Systeme, ob die sich freie Marktwirtschaft oder soziale oder kapitalistische oder kommunistisch nennen, ohne Schulden ist. Alle Staaten der industriallisierten Welt sind verschuldet, alle Staaten der dritten Welt sind verschuldet, die Schwellenländer sind verschuldet, wie kann das sein?
Eine einfache Antwort ist natürlich der Verweis auf die Abhängigkeit von Zins und Zinseszins. Hier haben wir es mit einer folgenschweren Exponentialfunktion zu tun, die nochmal mehr Gewicht bekommt, weil das Bevölkerungswachstum einer ebensolchen Funktion folgt. Alle Gehälter und Löhne und damit auch Kosten verhalten sich in Anlehnung daran und in seiner grenzenlosen Gier strebt der Mensch hier immer nach mehr und noch mehr, auch, wenn dieses Mehr nur Zahlen auf einem Bankkonto sind.
Ich möchte ein kleines Beispiel machen. Wer heute ein Ei für einen Euro kaufen kann, der kann für 100 Euro 100 Eier bekommen. Wer diese 100 Euro zu 4% verzinst anlegt und etwa 250 Jahre wartet, will dafür etwa 1.743.016 Eier haben und wer gar weitere 50 Jahre Zeit hat, der möchte dann so rund 12.387.066 Eier bekommen. Und ich glaube (falls OpenOffice die Zahlen richtig gerechnet hat) das bedarf keiner weiteren Erklärung: so viele Hühner zu halten, daß solch ein System wirklich langfristig Bestand haben könnte, ist unmöglich und sprengt den Rahmen sinnvoller Landwirtschaft. In Folge werden die Eier auch teurer und vermutlich wird eben der angesparte Betrag in 250 oder 300 Jahren gerade wieder genügen, 100 Eier zu kaufen. Es sei denn, die Nachfrage steigt enorm, weil es viel mehr Interessenten gibt, nämlich Menschen, die essen wollen. Weil das tatsächlich in dieser Form stattfindet, versuchen all jene, die Kapital zur Anlage bekommen wollen, mit höheren Zinsen zu werben. Nun, wer möchte schließlich mit weniger Zinsen auf der Strecke bleiben oder mit einer geringeren Gehaltserhöhung? Alle machen dabei mit und die armen Hühner können einem Leid tun!
Also sag ich mal so: kein System, das auf solchen exponentiellen Wachstumsraten basiert, kann jemals auf Dauer stabil bleiben. Das kann nur eine kurze Periode gelingen, vielleicht für 50 Jahre oder 80, vielleicht sogar mal 100, aber da müssten dann der Markt schon klein und überschaubar bleiben und sich den Regel-Mechanismen unterwerfen, die zur Steuerung notwendig sind.
Das ist nicht so, genau das Gegenteil. Die Märkte weiten sich aus, wir werden Global und die Globalisierung ist ein gutes Mittel, Reichtum gleichmäßig zu verteilen. Wer reich ist, wird ärmer. Nur: niemand hat offensichtlich noch Geld, alle haben nur noch Schulden.
Natürlich muß es irgendwo noch Leute mit Geld geben und wer wollte widersprechen, wenn ich sage: die werden dabei nicht ärmer, wenn alle anderen Schulden haben und sich globalisieren.
Nun bleibt natürlich die Frage, wie lange kann das bei uns noch so weiter gehen.
ich weiß es nicht.
Eine andere Frage ist, welche Alternativen haben wir?
Und da greift nun dieses Thema ja ganz gut.
In den Anfängen der Menschheit sind es nicht die wagemutigen Helden gewesen, die unser Überleben sicherten. Wir konnten bestehen, weil wir einander halfen und uns sozial zeigten. Wir pflegen Kranke und helfen schwachen. Das unterscheidet uns von anderen Bewohnern dieses Planeten und macht uns stark. Eine der Grundlagen dazu ist die freie Kommunikation. Nur, wenn jemand seine Erfahrung mit einer Situation ungehindert weitergeben konnte, hatten die anderen eine Chance, es besser zu machen, ohne selbst diese schlechte Erfahrung wiederholen zu müssen. So gibt es schon ganz zu Anfang der Entwicklung der Menschen die Notwendigkeit zur Freiheit. Freiheit, Information austauschen zu können. Freiheit, Dinge tun zu können. Freiheit, selbst entscheiden zu können. Diese Freiheit kann nur der nutzen, welcher sich die Kompetenz dazu erarbeitet. Wer Information austauschen möchte, muß die zugehörige Sprache erlernen. Wer etwas machen will, muß die Fertigkeiten erlernen, er muß aber auch eine Situation herbeiführen, in der er überhaupt Gelegenheit hat, diese Dinge zu probieren. Das gelingt besser mit Hilfe anderer. Und schließlich selbst zu entscheiden, das bedeutet Vorausplanen und Konsequenzen tragen.
Ich glaube, wobei wir dann bei meiner religiösen Motivation angekommen sind, daß es in höchstem Maße menschliches Verhalten ist, Dinge offen zu legen und sich darüber zu unterhalten und auszutauschen.
Ich glaube, daß eine Welt ohne Patente und mit OpenSource einfach die richtige Welt für Menschen ist.
Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß uns die Gier hinter den Patenten dazu führt, daß wir uns selbst in unserer Entwicklung blockieren, möglicherweise gefährlich blockieren.
Ich glaube also nicht, daß es wirklich eine Sanierung für unser bestehendes System gibt.
Ich glaube nicht, daß wir aus Schuldenfalle und Erdölabhängigkeit herauskommen, indem wir weiter machen, als gäbe es nichts anderes.
Indessen glaube ich, daß wir uns umorganisieren können. Ich denke, wir täten dann gut daran, das zu tun, was richtig ist und richtig ist, den schwachen zu helfen und offen zu reden und keine Patente zu halten und FreeBSD zu nutzen.
Deshalb glaube ich nicht, dass FreeBSD oder sndere OpenSource Projekte keine Zukunft haben, sondern im Gegenteil, daß sie übrig bleiben.

Mein Sohn kaufte sich im Supermarkt ein Spiel. Das funktioniert mit M$ Windoofs irgendwas und er will das dann bei Freunden spielen (wir haben keinen M$ geplagten Rechner). Das Spiel kostete 10 Euro und bietet eine 3D Grafik und Rollenspiel und lässt Figuren durch anschaulich gestalltete Landschaften rennen. Das sieht gut aus. Das kann ich mir im Traum nicht vorstellen, wie sowas überhaupt jemand fertig programmieren kann. Das müssen doch unendlich viele Zeilen sein, vielleicht fast so viele, als wolle jemand ein XFCE machen. 10 Euro? Dafür würde ich das nicht machen! Wie oft muß so ein Spiel verkauft werden, damit es Geld bringt? Und hat schon mal jemand in die Auslagen eines Supermarktes gesehen? Da werden unüberschaubar viele solcher Spiele angeboten. Ich glaube, dieser Markt mit käuflicher Software als Massenprodukt ist unergiebig und geht dem Ende entgegen.
Hat schon mal jemand in die Stellenanzeigen geschaut, ich meine, was für Typen werden von Banken gesucht? Banken in Luxemburg und der Schweiz vor allem. Es gibt immer mal wieder Anfragen nach WINNT Admins und die müssen dann aber immer noch gehörige Spezial-Kenntnisse haben. Fast immer werden Solaris und andere Unix-Systeme gefragt, die eben undenkbar wären, wenn es nicht OpenSource gäbe, wenn nicht Ken Thompson sein Unix einfach mitgenommen hätte nach Berkley.
Ich glaube (und das soll das letzte Mal sein für heute, daß ich was glaube), die Geschichte von Unix belegt sehr gut, daß der rechte Weg gefunden werden wird. Daß es auf Dauer keine Alternative zu einer Software-Entwicklung in der Öffentlichkeit gibt. Es sei denn, wir gestehen uns ein, daß unser Scheitern so groß ist, daß wir gar keine SW mehr brauchen.

Oih. Obwohl ich darüber ja schon etliche Beiträge geschrieben habe, gerate ich da jedesmal wieder ins Schwärmen. Deshalb will ich ganz kurz nochmal das Wesentliche nennen.

Der Ansatz, FreeBSD noch etwas öffentlicher zu machen und durch ähnliche Projekte, wie SETI oder BOINC in die Wohnstube zu tragen, ist super und das sollte überlegt werden.
Mir schwant noch nicht, wie das laufen kann.
Andere Projekte, mit denen OpenSource unter die Leute gebracht werden kann, sind zu begrüßen und hier möchte ich mal wieder ausdrücklich Partei für die Distributoren ergreifen, die fertig-Systeme Massen-tauglich aufbereitet, anbieten.
Angst um die Zukunft von OpenSource und damit auch FreeBSD habe ich nicht!
Ganz im Gegenteil.

Nun entschuldigt, wenn ich da Fehler machte, ich habe keine Zeit mehr, das gegenzulesen und zu verstehen, was ich in den letzten Minuten wild tippte.
 
@peterdr: also ich checks immer noch nicht.
Die BSDs schreiben eine grid-software die anderen Rechnern (auch nicht BSDs) Rechenpower gegen Geld zur Verfügung stellt. Die BSD-User machen das und spenden das Geld dann an ihr BSD?
Wie unterscheidet sich das von einer anderen Spende und was hat die Software genau mit BSD zu tun?

Oder soll die Software closed sein und vorinstalliert. Dann würde natürlich wirklich alles Geld an die BSDs gehen und die BSDs hätten einen Vorteil beim verhandeln mit den Abnehmern, weil sie die einzigen mit dem Grid sind.
Nur würde halt keiner mehr so ein BSD installieren.

@ soul_rebel

Leider hast Du mich komplett falsch verstanden, ist sicher mein Fehler wegen missverständlicher Ausdrucksweise.

Es sollte eine Anlaufstelle vorhanden sein für den Kunden aber auch BSD User, z.B. so ein Ansprechpartner wie AllBSD, dieser würde die Software zertifizieren und für die Zuverlässigkeit garantieren. Jeder BSD User kann - aber muss nicht- die Software installieren und die zentralisierte Stelle ( was für eine grässliche Vorstellung, ich weiss, aber ohne zentralen Ansprechpartner geht es nur mühsam ) übernimmt die Vermarktung und Zertifizierung. Ob die Zertifizierung über regionale UUSG abgewickelt wird ist dann nur eine Möglichkeit.

Als Ergebnis sollte dabei herauskommen eine einheitliche Vermarktung einer Dienstleistung durch eine zentrale Stelle, die dann auch die Gelder einnimmt und verwaltet. Wie im Einzelnen das aussehen kann ist dabei erst einmal offen, möglich ist dabei durchaus eine demokratische Entscheidung zur Verwendung der eingenommenen Mittel. Die Vermrktung darf dabei durchaus gewissen Grundsätzen unterworfen sein die von der BSD Gemeinde vorgegeben werden.

In jedem Fall geht es um eine freiwillige Entscheidung des Users. Wir alle möchten das die BSD sich weiter entwickeln, wir haben alle einen Vorteil davon und um mal es krass auf den Punkt zu bringen, jedem von uns läuft der Geifer im Munde zusammen wenn wir an FreeBSD 8 denken.
Diese Momente wollen wir noch oft geniessen können.
Aber jeder von uns hat auch seine Verpflichtungen, entweder muss die Wohnung oder das Haus abgezahlt werden, oder das Auto , wie auch immer. Jedem fällt es schwer Geld auszugeben bei dem der Vorteil nicht sofort ersichtlich ist, sondern nur unterschwellig. Aber im Jahr z. B. 40 € mehr an Stromkosten zu haben weil der Rechner Nachts auf Volllast läuft oder tagsüber die Lüfter rattern, damit hat sicher nie einer ein Problem, aber immer den Vorteil eines guten OS.

Falls Dir die 40 € Stromkosten zuviel sein sollten kannst Du die Software deinstallieren.
Es bleibt Deine freiwillige Entscheidung!
Die Konsistenz in der BSD Philosophie soll erhalten bleiben und es geht nicht ums Geld, sondern um eine besser koordinierte Entwicklung, etwas unabhängiger von äusseren Einflüssen ( Wirtschaftskrise ) und stärker getragen durch die BSD Gemeinde.

Falls Du es auf Dich persönlich gemünzt siehst, entschuldige, darum geht es nicht. Ich geniesse FreeBSD seit Version 4.4 und 4.7 als Desktop System und habe bisher nur marginal gespendet. Die Zeiten werden sehr hart werden und ich möchte das die BSDs überleben. Zu meinem Vorteil, nur meine paar hundert oder tsd Euro werden in der kommenden Krise keinen Einfluss haben.

Ich hoffe Du verstehst worauf ich hinaus möchte. Mir geht es keineswegs darum ein nächstes Finanzministerium aufzubauen und schauen wer kann noch und hat noch nicht.
Dies soll nur ein Diskussionsthema sein ob so ein Konzept uns allen weiter helfen kann.



Danke und lieben Gruss


Peter


Vielen Dank für Deine Arbeit für das FreeBSD Projekt und die Ports
 
Hallo pit234a

vielen Dank für Deinen Beitrag in diesem Forum, bestätigt er mir doch das Informatiker sehr wohl über genügend Verstand verfügen das derzeitige Wirtschaftssystem in seiner Perfidität zu durchschauen.

Wir alle in diesem Forum nutzen Open Source aus bestimmten Gründen, der kleinste gemeinsame Nenner dürfte wohl der Punkt des Altruismus sein.

Schon bei deiner Einführung zum Thema war mir klar das Dir wohl die Freigeld Theorie des Silvio Gsell mehr in Deinen Vorstellungen präsent ist. Korrigiere mich wenn ich falsch liege.
Die Zinsproblematik mag man durchaus als Problem verstehen wenn man in diesem Wirtschaftssystem verhaftet bleibt, aber sie hilft nicht wenn die wirtschaftliche Entwicklung im bisherigen Kontext gesehen wird. Es gibt nicht hühh und hott gleichzeitig in einem System.
Wie auch immer, in diesem Forum geht es mir nicht um Wirtschaftstheorie, sondern um die BSDs und wie ich es als User stärker fördern kann um in Zukunft noch mehr profitieren zu können. Das war platt aber deutlich. Nur als Programmierer habe ich mich bisher noch nicht hervorgetan, aber als Spender kann ich es. Wenn wir viele Spender finden , dann finden wir auch viele Möglichkeiten.
Möchtest Du etwas über die Wirtschaftstheorie erfahren der ich geneigt bin dann schlage bitte hier http://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus nach . Möchtest Du darüber diskutieren dann bitte http://www.dasgelbeforum.de.org/forum.php
hier.
" ....das scheitern so gross das wir keine Software mehr brauchen,...." ja pit, auch dies ist potenziell möglich. Denken mag ich es nicht, aber ausschliessen kann ich es auch nicht.

Deine Frage" ...kann das so weiter gehen.." da sage ich ganz klar "Nein", das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Das kann jeder selbst überprüfen, wie sieht es denn derzeit aus im mittelbaren Arbeitsumfeld ?
Und genau aus diesem Grunde habe ich den Beitrag in dieses Forum geworfen damit er zerrissen wird.
Entweder wir schaffen es eine vernünftige Diskussion zu entwickelt was für uns alle von Vorteil ist und wie wir es am besten anstellen dies auch umzusetzen, oder wir lassen uns von der Zukunft überrollen und schauen wie wir es schaffen noch einen Fuss vor den anderen setzen zu können.

Es wird kein weisser Ritter kommen der sagt " ich will die BSDs retten" jeder hat mit sich selbst zu tun. Selbst Anbieter wie SUN haben Probleme zu überleben, in spätestens einem Jahr wird es die nicht mehr geben. Ich bete das es nicht so kommt, nur wer erhöhrt meine Gebete ?
Werden wir nach einem Konkurs von SUN noch ZFS nutzen können ? Oder müssen wir dafür eine Generallizenz erwerben ? Von welchem Geld ?

Ja pit, Deine Überlegungen sind absolute richtig. Auch ich weiss nicht wie die mögliche Zukunft für die BSDs aussieht. Lass uns darüber diskutieren. Professionelle Hardware - um auch im prof. Bereich akzeptabel zu bleiben- kostet Geld. Wer bezahlt diese in Zukunft wenn alle Firmen sparen müssen ? Die Wege von profess. und der User Software soll sich nicht weit entfernen.

Ich weiss nicht ob man Angst haben muss um Open Source Software, aber ich kann mir vorstellen das die Luft dünner wird für Systeme die noch keine kritische Masse erreicht haben.
Inzwischen bekommst Du sicher für jedes neue Netbook eine Ubuntu OS, aber ein BSD wird schwierig. Nur willst Du ein Ubuntu ? Mir geht es nicht darum das für jedes Netbook ein BSD vorhanden sein soll, aber ich möchte eine Wahl haben ob ich Netbook A, B oder C nehme und ob ich ich darauf ein BSD fahre und ob mein Desktop Rechner ein BSD hat und die Grafikkarte dazu genutzt werden kann eine Gesellschaft die gierig ist auf meine privaten Daten davon abzuhalten meine Daten zu bekommen indem meine Grafka durchaus dem OS zu Diensten ist. Und ich bei all diesen Dingen auch noch das "Sagen" habe.

Ich hoffe Du verstehst was ich meine, mir geht es durchaus darum den Geist der BSDs zu erhalten.


Sollten die wirtschaftlichen Entwicklungen dahin gehen wie ich es vermute, dann werden auch einige BSD Entwickler arbeitslos werden. Wenn dann die BSD Gemeinde die Existenssorgen der Entwickler übernehmen kann durch ein festes Gehalt der BSD Gemeinde, dann wäre ich mehr als Glücklich und betrachte dies als eine Win/Win Situation für alle und insbesondere für mich.

Wie schon geschrieben, dies ist nur eine Überlegung und keineswegs eine Vorgabe. Wer sinnvolle Beiträge mit einbringen kann ist willkommen. Auch konstruktive Kritik hat ihre Berechtigung.

Ich kann eine softwareseitige Umsetzung nicht bewerkstelligen, aber die BSDs liegen mir am Herzen, nicht nur aus egoistischen Gründen.

Ich habe hiermit nur wenige wichtige Punkte angrissen, wie die Zukunft wird weiss niemand. Nur Gedanken schon gedacht zu haben wird helfen auch Schranken im eigenen Denken einreissen zu können und rechtzeitig auch neue Wege beschreiten zu können. Die Schranken sind immer im eigenen Kopf, der Weg steht noch nicht fest.

Danke und Gruss


Peter
 
also, vielen Dank mal für die Information. Da werde ich mich zwingen, ein wenig zu lesen.
Wirtschaftstheorie, das ist mir immer zu theoretisch gewesen. Ich bin ein einfacher Mensch und verdiene mein Geld mit ganz praktischen Dingen, allermeist durch Lösen von Problemen. Das ist eine Sache, die durchaus Spaß machen kann, gelgentlich aber auch Kopfschmerzen bringt.
Jeder redet über Wirtschaftskrise, da bleibe ich natürlich auch nicht verschont und erkenne ein Problem. Der logische nächste Schritt ist die Analyse der Umstände, die zu diesem Problem führten. Dazu fehlt es mir sicher an Detail-Wissen, allerdings sind gebildete Menschen hier immer auch nur Theorethiker. Die Zusammenhänge sind ja ähnlich in einem komplexen Öko-System: es gibt gegenseitige Beeinflussung im großen Stil und das ist durchaus nicht zu durchblicken, es muß meist probiert werden.
Meine Herkunft ist dabei in der Schaltungstechnik und ich erinnere mich sehr gut, wie schnell Regelungen total chaotisches Verhalten zeigen.
Es gibt da ganz ähnliche Beispiele und mit augenscheinlichen Übereinstimmungen in der beschreibenden Sprache, zwischen Öko-Systemen und elektronischen Schaltungen und Wirtschaftssystemen. Besonders dramatisch wirken sich immer große Verstärkungen aus, Mitkopplungen und Überlagerungen. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit: die Mathematik kennt unendlich, die Natur nicht. Es fehlen die Resourcen um immer weiter machen zu können, es kann kein exponentielles Wachstum in der Natur geben, nicht dauerhaft, nicht, ohne Chaos zu verursachen. (Es gibt ein Beispiel: Krebs. Hier wachsen Zellen ungebremst und die Folgen für den Organismus sind eben -dramatisch).
Also, um das kurz zu machen: ich habe keinen blassen Dunst von den Theorien, die du uns hier vorstellst und den Leuten, die darüber nachdachten.
Mir scheinen die Zusammenhänge einfach vollkommen offensichtlich und relativ klar und das sollte eigentlich doch jeder sehen!
ich meine, wenn ich das mit meinem geringen Interesse für dieses Fachgebiet unschwer sehen kann, sollten es doch solche Leute, die hier Verantwortung haben, unbedingt wahrnehmen.
Es scheint mir fast so, daß eine bewußte oder unbewußte Verdrängung stattfindet. Vogel-Strauß Taktik. Ich meine, da fällt mir doch folgende Reaktion der Kanzlerin ein, wo sie meinte, daß wir Deutschen schließlich das Automobil erfunden hätten und dafür sorgen werden, auch in Zukunft die besten Kraftfahrzeuge zu bauen. Nun mal ehrlich, da fragt man sich doch automatisch, ob die vielleicht spinnt! Das ist doch in jeder Richtung nur doof und so doof ist sie wohl nicht, denn, sie hat ja mal Physik gelernt (oder?). Es kann nur sein, daß die solchen Stuß redet, weil sie glaubt, die Zuhörer erwarten sowas. Also wir, die superdoofen! Vielleicht tun wir deshalb so wenig für Bildung, weil damit auch Meinungsbildung einhergeht?
Uns darf man nicht offen die Wahrheit sagen, denn wir vertragen das nicht und könnten falsch reagieren und wahrscheinlich haben die auch noch Recht damit!
Du sagtest ja schon, der Blick ins eigene Umfeld kann da was offenbaren. Im Durchschnitt sitzen meine Kollegen allesamt sehr viel länger vor der Klotze und sehen Blödsinn, als daß sie etwa Mails schreiben oder was lesen. Sie sind zufrieden. Ich ärgere mich über Patente und Kanzlerworte, so daß mein Blutdruck steigt. O fortunatos nimium sua si bona norint, agricolas, wie wir im Asterix schon erfahren konnten: "O die allzu glücklichen Landleute (Bauern), wenn sie ihr Glück erkennten (erkannt hätten)!"

Genug für heut. Das Thema, dein Vorschlag, ist für mich noch nicht abgehandelt. Mir gefällt ja vieles, aber es will mir so auch nicht recht passen.

Jedenfalls, nochmals Dank für die weiterführenden Hinweise.
 
Also Wirtschaftstheorie ist weitaus weniger dramatisch als Ingenieurskunst.
Nur, dass die Wirtschaftsweisen ihre skurillen Ideologien besser verkaufen können.

Zum Thema Wachstum: 1987 wurde das Buch "Das Dogma vom Wachstum" herausgegeben, von zwei angesehenen amerikanischen (!) Dozenten aus diesem Bereich. Ich lese das grade und stelle fest: Schon damals hatten wir die gleichen Probleme wie heute, schon damals gab es die gleichen Ideen.
Aber keiner will sie haben, weil jedem (ja, wirklich jedem) die Zinsen auf seinem Konto wichtiger sind, als alternative (Wachstums-)Wirtschaftsmodelle.

Ich sehe in der Krise nicht den Untergang von BSD. BSD wir genau so lange existieren wie es etwas anbieten kann, weswegen Leute es nutzen oder weiterentwickeln wollen. Und das scheint ja eher mehr zu werden...

So long...

Der Indy
 
Eine Idee für eine SW und Infrastruktur kann eine Einnahmequelle sein. Ich sehe da ehrlich gesagt überhaupt keinen Zusammenhang zur Wirtschaftskrise.

Ich halte die Idee allerdings nicht für gut. Sie ist längst über die grossen Rechencluster abgedeckt, die wesendlich besser für die Qualität der Ergebnisse garantieren können, da sie die volle Kontrolle über daie Cluster haben.
 
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