Buch oder Kindle?

Ich habe Papier den Krieg angesagt. Ich habe Kindle Paperwhite und lese nur Fachbücher (Programmierung und Software-Entwicklung). Regal ist frei und Texte sind mit Suchfunktion durchsuchbar, zudem kann man alles in ein eBook konvertieren was es im Netz gibt (das Format ist fast das gleiche wie HTML logisch gesehen).

Mein Kindle hält etwa 2 Monate(?) ohne Aufladen (mit WLAN). Ich benutze eher keine Hintergrundbeleuchtung weil ich in grellen Umgebungen im aggressiven Licht selten lese.
 
Nur macht die Konvertierung das Layout oft zu Grütze. Ne dann bezahl ich lieber für eine anständige Version.
 
Also ich habe noch kein Buch von Amazon für meinen Paperwhite gekauft... <zensur>-----------------------------------------</zensur> und man kann auch ePubs einfach in Calibre laden und nach azw3 z. B. umwandeln. Sind für mich keine Gründe, die gegen einen Kindle sprechen. WLAN benutze ich eigentlich auch nicht, weil ich den Reader dann doch via USB befülle. Akkulaufeit ist überhaupt kein Thema bei einem Reader, hatte vorher den Sony PRS T1 einige Jahre und der hielt auch ewig. Irgendwann nach ein paar Wochen lädt man halt mal auf.
 
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Das Layout kann man in CSS ja an einigen Stellen anpassen, falls man von HTML direkt konvertiert. Perfekt wird das auf die Schnelle nie, nur mit viel Aufwand (halben Tag vielleicht). Das ist klar. Aber bei Fachbüchern möchte man eher den Gehalt haben und nicht optischen Schnickschnack bewundern. Ich mache das alles auch per Calibre.

Ich kaufe Bücher nicht von Amazon, damit ich mich mit DRM überhaupt nicht beschäftigen muss. Ich kaufe direkt von den Verlagen. Sie haben oft Sonderangebote, die ich nachverfolge. Sonst staunt man manchmal wie viele eBooks frei sind. ProGit kriegt man zum Beispiel geschenkt, was ein relativ ordentliches Buch zum Lernen von Git ist.
 
Dem, was die anderen gesagt haben, schließe ich mich weitgehend an. Ich habe einen Kindle 4, 3½ Jahre alt, E-Ink mit 16 Graustufen, WLAN, kein Mobilfunk, ohne Touchscreen und Hintergrundbeleuchtung, dafür aber mit Linux-Betriebssystem, in das man sich reinhacken kann :D. Schön finde ich auch, daß man bei Amazon Ebooks verleihen kann an andere Amazon-Accounts bzw. Kindle-Geräte. Und daß man eine große Sammlung von Klassikern kostenlos bekommt; so habe ich doch auch mal Goethes "Werther" gelesen. Zwar in eingeschränkter Qualität, mit einigen Druckfehlern, aber ... geschenkter Gaul! Die Dinge, die ich am Kindle nicht mag, betreffen hauptsächlich die Software:
  • Gängige Ebook-Formate wie EPUB werden nicht unterstützt, nur Amazons eigener Käse.
  • Der PDF-Reader ist sehr unhandlich. Man muß bei DIN A4 ständig (ohne Touchscreen!) einzelne Teile der Seite heranzoomen, um etwas lesen zu können.
  • Der Web-Browser läßt viele grundlegende Funktionen missen, z. B. das Laden und Speichern von Dateien. Und bei HTML-Konstrukten, die er nicht darstellen kann, verweigert er z. T. die Darstellung der Seite komplett, statt einfach nur sein Bestes zu geben.
  • Ebenso die Lesesoftware: Sie kann keine Fußnoten darstellen (mein Gott, das konnten Textverarbeitungsprogramme schon vor dreißig Jahren!), sondern fügt diese in Grau und in Klammern in den Fließtext ein; sie kann sich keine Seitenaufteilung merken, daher steht derselbe Satz, je nachdem, wie man an die betreffende Stelle gelangt, mal oben und mal unten auf der Seite; und viele ärgerliche Kleinigkeiten in der Bedienung wie z. B. das Fehlen sehr naheliegender Tastenfunktionen.
  • Kein Bildbetrachter! Wie einfach wäre es, einen Wrapper für den PDF-Reader oder eine Ladefunktion für den Web-Browser anzubieten!
  • Ein Deppen-Wörterbuch. Da kannst Du nachschlagen, was Wörter wie "Haus" oder "Baum" bedeuten. Fremdwörter finden sich dort eher nicht.
  • Das Gerät ist in allen Bereichen wenig oder gar nicht konfigurierbar. Besonders ärgerlich ist z. B. die Selbstabschaltung nach 10 min Inaktivität, nix veränderbar. Bei Fachbüchern brütet man oft mal 10 min über einer Seite - und wird dann gestört.
Die Software wirkt wie aus grobem Holz geschnitzt, wenig sorgfältig, wenig durchdacht. Und Amazon hat keine Bereitschaft gezeigt, hier nachzubessern. Man hat zwar ein, zwei kleinere Firmwareupdates herausgegeben, die enthielten aber eher Bugfixes, kaum Verbesserungen in der Funktion.
Zwei Dinge habe ich an der Hardware noch zu meckern:
  • Der fest verbaute Akku, nicht austauschbar (zumindest nicht durch mich).
  • Die Nicht-Abschaltbarkeit. Das Gerät bietet zwar nebst Standby ein angebliches "Aus", aber das ist nur ein tieferer Schlafzustand und macht nach und nach die Batterie leer. Wehe dem, der den Kindle mal einige Monate im Schrank liegen läßt!
Grundsätzlich würde ich Dir raten: Kauf Dir einen! Aber finde vorher genau heraus, was das Gerät alles nicht kann und welche Kröte Du bereit bist zu schlucken. Ich bin ein eher analoger Mensch und hätte mir den Kindle nie selbst gekauft. Bücher aus Papier sind etwas Feines. Aber seit ich ihn zum Geburtstag bekam, habe ich ihn zu schätzen gelernt, besonders unterwegs - und heute möchte ich ihn nicht mehr missen.
 
Aus Sicht eines lang-langjähigen Kindle Keyboard Besitzer, 2 & 3 Generation(Dank nochmal an Amazon und seinem Service):
  • Bildbetrachter ist drauf, etwas buggy stürzt gerne ab und verliert somit die Position
  • Wörterbuch ist drauf, aber Eng-Eng
  • Vorlesen geht aber auf Englisch
  • Abschaltbar aber wer braucht das?
  • Hardware-Tasten - yeah
  • MP3-Player und die Spiele(Gomoku, Minesweeper) sind drauf, ersteres kaum brauchbar weil elementare Funktionen wie Lied zurück oder Anzeige fehlen
  • Webbrowser Murks, E-Mail Client wäre ideal gewesen gibs aber nicht
  • PDF Funktion ist in der Tat Sondermüll - entweder ist man ständig am zoomen oder drehen, der Mist stürzt gerne ab(also nix komplexes)
  • kaum anpassbar, aber Jailbreak gibts mit wenig Software Auswahl und alt. Firmware
  • Amazon Formate - nie ein Problem damit, besitze keine Epubs, guter Sync über alle anderen Kindle Store Geräte
  • Einfache techn. Bücher sind lesbar, häufig ist aber das Layout eine Zumutung
Fazit:
Lesen macht bei großer Schrift extrem viel Spaß. Um Akku laden kümmere ich mich selten.
Als Manga-Reader ist der bedingt brauchbar(mit meiner Software machts bisher am meisten Spaß).
 
Der Sony PRS T1 läuft übrigens mit Android 2.x und kann komplett freigeschaltet werden ;) Leider ist das Display sehr, sehr langsam... Aber man kann dann ja auch einen SSH-Server laufen lassen und dann noch andere Sachen mit dem Gerät machen - habe ich allerdings nicht wirklich genutzt. Schön war aber, dass man sich seine eigenen Reader Software inkl. Schriftarten installieren konnte. CoolReader z. B. bietet extrem viele Möglichkeiten zur Anpassung.
 
Ich kann den Tolino Shine empfehlen. Meine Frau hat das Ding seit fast einem Jahr und ist immer noch sehr zufrieden damit. Ich hatte ihr den zum Geburtstag geschenkt, da sie Bücher sehr schnell durchliest, 2 Taschenbücher am WE sind kein Problem.
Meine Kriterien waren:
  • keine Amazon-Bindung
  • Bedienung kann für Links- und Rechtshänder eingestellt werden
  • Touchscreen mit Gesten, Vor- und Zurückblättern geht über Tippen und Wischen (kann nicht jeder Reader)
  • Displaybeleuchtung
  • liegt gut in er Hand, griffiges Gehäuse, so dass er sicher in eine Hand gehalten werden kann
  • Ausleihen von Büchern über onleihe.de, meine Frau hat eine Karte der Bücherhallen Hamburg und leiht sich oft Bücher aus.
  • von Hause aus ePub-Support, also kein Gehampel mit Calibre
  • Shop ist zwar voreingestellt, bei ihr ist es Talia, kann aber auch auf andere Shops zugreifen
  • Micro-SD Karten Slot, auch wenn sie den noch nicht benötigt.
  • läuft mit Android, falls es interessiert
  • Im Vergleich zum Android-Handy meiner Mutter, gibt es dort auch Updates (Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen :D)
 
Ich nutze einen Kindle Paperwhite (nicht den aktuellen, sondern ca. 2 Jahre alt). Für Fließtext (also hauptsächlich Romane) eine feine Sache, vor allem auf Reisen (hab damals die gebundene Ausgabe von His Dark Materials im Rucksack mit nach Indonesien geschleppt...). Gerade im Flugzeug mag ich den Kindle lieber als Bücher; die werden auf Dauer schwer in der Hand, und es gibt zumindest in der Holzklasse fast nirgends eine komfortable Ablage. In puncto Akkulaufzeit kann man sich behelfen - mein Kindle ist eigentlich immer im Flugmodus (außer, ich lade ein neues Buch), und die Hintergrundbeleuchtung mache ich nur an, wenn die Lichtverhältnisse kein anderes Lesen erlauben (gesünder für die Augen ist auch beim Kindle Auflicht in Tageslichtstärke...)

Wie einige von Euch ja schon angesprochen haben, sind Fachbücher mit Tabellen, Abbildungen oder auch nur abgesetzten Schriftarten (z. B. Quellcode in Mono) schon nicht mehr so ganz das Ding der Ebook-Reader. Darstellungen geraten da selbst in nativ verfügbaren Büchern (z. B. der Java-Kram von Lars Vogel) schnell durcheinander.

Und natürlich ersetzt mir der Kindle nicht schön gebundene und illustrierte Klassiker - LOTR, His Dark Materials, Die unendliche Geschichte, diverse Bücher von Jules Verne & Co. als Hardcover sind nicht zu ersetzen. Wohl aber Taschenbücher für die Urlaubsreise.
 
Ich kann meinen Beitrag leider nicht mehr bearbeiten. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich den Shine erwähnt habe, richtig ist aber Vision. Also meine Beschreibung bezieht sich auf den Torino Vision. Sorry dafür.
 
Buch, da funktioniert ohne elektrischen Strom, sofern Kerzen oder Tageslicht.
 
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