Stand von FreeBSD? (Frage von Linux-Rückkehrer)

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axl

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Moin, Kollegen.

Nachdem ich vor gefühlt ca. einem Jahr (war so um die 7.0-Zeit) FreeBSD den Rücken gekehrt habe, weil ich die Frickelei satt hatte und zu viele Warnungen über die Probleme in 7.0 gelesen habe, bin ich nun am Überlegen, ob ich zurückkommen soll. Mit Arch Linux und teilweise Kubuntu (auf Rechnern für Freunde) erlebe ich zur Zeit dermaßen viele Probleme, dass mir der Spaß an Computern gründlich vergangen ist. Linux, oder zumindest wesentliche Teile davon, vor allem der X-Server und diverse Grafiktreiber, scheinen mächtig kaputt zu sein. Nein, ich will nicht trollen, ich bin nur stinksauer nach Tagen der erfolglosen Basteleien an Problemen, die sich eigentlich fast nur noch als Hardwaredefekte - auf mehreren verschiedenen Rechnern gleichzeitig! - erklären lassen (was natürlich nicht sein kann). :mad:

Langer Rede, kurzer Sinn: Wie geht's FreeBSD denn heute? Kann man einem Desktop-User, der mit seiner Büchse eigentlich nur arbeiten will, dieses OS empfehlen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen?

Dank Euch im Voraus,
Axel
 
Der X-Server ist genauso, wie bei gängigen Linuxdistributionen xorg.

Es kann also sein, dass du unter FreeBSD noch zusätzliche Probleme hast.
 
Ich habe die BSDs seit Jahren aus der Ferne verfolgt, hier und da mal getestet und seit drei Monaten FreeBSD 8.0 auf meinem täglichen Arbeitsrechner (Thinkpad x60s) laufen.

Mein Fazit: FreeBSD ist (noch?) nichts für Desktop-User, die einfach nur einen Rechner für den täglichen Bedarf suchen. Dazu muss man an zu vielen Dingen noch rumschrauben. Z.B. ist CUPS bisher nicht in die Standard-Pakete einkompiliert, was bedeutet, dass man für das einfachste Drucksystem erstmal alles neu übersetzen muss... Flash und Java (was der Normaluser zum Browsen benötigt) laufen über nspluginwrapper o.k., aber Flash wird dabei ganz schön Resourcen-hungrig, verglichen mit nativem Flash unter Windows oder Linux.

Ich bin unter'm Strich zufrieden, auf FreeBSD gewechselt zu sein (habe vorher bei der Arbeit jahrelang XP genutzt/nutzen müssen und zu Hause seit Jahren nur Debian und dann Ubuntu). Meines Erachtens braucht es mehr Einarbeitungswillen und -zeit. Dann ist es echt prima.

Viele User erwarten aber, dass jede Hardware out-of-the-box läuft. Der BSD-Ansatz ist aber ein anderer, da muss man dann schon mal den richtigen Sound-Driver in der loader.conf eintragen etc. Mir gefällt's, weil ich so das Gefühl von Kontrolle über meinen Rechner habe. Aber wer erwartet, dass eben alles immer gleich funktioniert (USB-Stick anschließen, erscheint auf dem Desktop, ist sofort nutzbar...) wird mit FreeBSD sicherlich nicht glücklich.

Vielleicht wäre PC-BSD eine Lösung für Deine Freunde/Verwandten. Ich habe es nie selbst ausprobiert, weil ich XFCE und nicht KDE wollte. Aber es ist wohl von der Einfachheit durchaus das "Ubuntu" der BSDs und bietet vieles schon für den Desktop-User vorkonfiguriert, wie er es erwartet - und trotzdem den ganzen FreeBSD-Unterbau.

Dies ist mein Eindruck und meine Empfehlung...

Schöne Grüße
SolarCatcher
 
Hallo axl,

ich bin in einer ähnlichen Situation, nutze im Moment Arch Linux, will aber schon seit ca. 1 Jahr auch auf meinem Desktop ein *BSD einsetzen, habe aber noch "angst" davor.
Ich nutze ein Lenovo X300.

Gruß
vertex
 
Immer wieder dieser unsterbliche Mythos das FreeBSD nur als Server-os was taugt. In meinen Augen kann man FreeBSD genau so gut für seine tägliche Arbeit/Freizeit benutzen wie z.B eine Linux-Distr.
Ich hab zwar seit 6 Jahren kann Linux mehr benutzt darum bin ich auch nicht informiert über den neusten Stand.
Das einzige was mir zurzeit fehlt ist ein funktionierendes Flash für youtube. Gnash geht leider wiedermal nicht mehr.
 
Flash ist für mich recht wichtig, genauso wie meine WebCam.
Dann höre ich auch immer wieder, dass ein *BSD nicht die Akkuleistung wie Linux bei einem Notebook hat.
Mal sehen, nach Weihnachten dann doch mal eine neue HDD gekauft und einfach testen...
 
FreeBSD ist genauso wie Windows oder Linux eine Religion und sehr von den persönlichen Ansprüchen abhängig. Ob das nun etwas für jemanden ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Aber dabei muss eines immer im Kopf verankert sein. FreeBSD ist, wie es ist, halt mit voller Absicht ein weitgehend manuelles System mit einer stark an POLA (Policy Of Least Astonishment) orientierten Vorkonfiguration. Und daran wird sich zum Glück auch nichts ändern. Was FreeBSD für "Probleme" hat, ist auch immer eine Frage dieser eigenen Weltanschauung.

Was mich persönlich im Moment extrem ankotzt ist, dass einige Frickler meinen mit ihren Weltansicht über Rolling Releases, Featurewahnsinn und halbgaren Ideen mir mein System zu zerstören. Das was unter Linux den meisten Ärger macht sind die drei Reiter der Ubuntu-Apokalypse. X.org, das ehemals beste Fenstersystem ist inzwischen ein einziger, großer Haufen Müll. Fehlerverseucht, instabil, auf DAUs zugeschnitten. DBUS, die Antwort auf eine Frage, die man nie stellte. HAL, sozusagen das Ergebnis des Versuchs eine möglichst defekte Sotware zu schreiben. Diese Babys kann man unter FreeBSD genauso wie unter Linux zwar meiden, aber es wird zunehmend schwerer. Und damit hat man auch zunehmend die gleichen Probleme. Nur man kann sich davor leider nicht drücken, da man nicht jedes Programm auf diesem Planeten forken kann.

Was ich damit sagen will. Dem X.org-Wahnsinn wirst du unter FreeBSD nicht entkommen. Eher im Gegenteil, durch zunehmende Kernelabhängigkeit des Dings könntest du leicht noch mehr Probleme bekommen. Vielleicht solltest du auch nicht FreeBSD nehmen, stattdessen dir eher einmal PC-BSD anschauen. Das basiert darauf, ist stabil und anständig vorkonfiguriert. Außerdem schnell installiert und um Software erweitert.
 
Ich benutze sehr gerne DesktopBSD 1.7. Es ist ein sehr schnelles Desktop-System und weit aus schneller als Ubuntu und openSUSE. Warum das so ist, kann ich nicht erklären. DesktopBSD braucht zwar länger zum Starten des Systems als Ubuntu, dafür ist der Desktop selbst weitaus schneller als ein Ubuntu-Desktop. Komischerweise läuft der Adobe Flashplayer flüssiger unter dem Linux-Emu von DesktopBSD (FreeBSD 7.2) als unter Ubuntu 9.10 oder openSUSE 11.1. Ich weiß nicht, warum dass so ist. SuperTuxKart/Irrlicht hat zur Zeit Soundprobleme unter Ubuntu. Unter DesktopBSD läuft STK/Irrlicht ohne Probleme. Ich habe gestern DesktopBSD mit Hilfe der DesktopBSD-Tools aktualisiert. Es hat lange gedauert (wegen Kompilierung). Jetzt habe ich ein topaktuelles DesktopBSD auf Basis von FreeBSD 7.2 :)
 
Vielleicht ein bisschen OT, aber gibt es eigentlich eine xorg alternative?
Ich mochte z.b die statische xorg.conf sehr gerne, da wußte man wenigstens was man macht.
Auch das Proggi xorgcfg welches leider entfernt wurde, war wenn man es einmal verstanden hat, großartig.
 
Du kannst immer noch eine statische xorg.conf nehmen. Hab ich auch hier.

Ich hatte mit dem NV Treiber und meinem Monitor immer Probleme, die passende Aufloesung einzustellen. So gut war die Magie von Xorg dann doch nicht. ;)

Ausserdem verbraet Xorg mit dieser ganzen Automagie und ohne xorg.conf zumindest nach meinen Erfahrungen -auch unter Linux- sehr viel mehr Speicher. Da stoesst Xorg schon mal in Regionen von Firefox vor. Insofern hab ich da lieber meine eigene, angepasste Config.

Wenn Du Xorg aus den Sourcen baust, kannst Du auch HAL rausschmeissen.
 
Ich denke auch das das ganze Linux vs. BSD vs. Sonstwas von Anwendungszweck abhängt und von vielen aber eher zelebriert wird.
Bei mir schauts so aus:
Linux: Nutze ich auf meinem Netbook weil (ich hab da Suse) nicht sonderlich arbeitsintensiv, aber trotzdem eine vertraute, unixartige Umgebung. Wenn man nicht programmiert ist es imho relativ egal ob man Linux oder BSD nimmt, KDE sieht auf beiden gleich aus und die Konsolentools sind auch ähnlich.

BSD: Nutze ich auf meiner Entwicklungskiste und meinem Heimserver wegen der sehr guten Dokumentation von FreeBSD, der freieren Lizenz und weil ich BSD gegenüber Linux für sauberer halte was den Kernel angeht.

Windows: Hab ich nur zum Zocken.

Von meinem Denken und meinen Vorstellungen neige ich in jedem Fall zu BSD, allerdings ist es kein Unding für mich, Linux zu nutzen.

Was mich aber auch ankotzt ist das gleiche wie bei Yamagi. Das schrottige, immer linuxabhängigere Xorg und dieses Gemurkse mit dbus und hal, sowie halbgare Sachen und "Featureitis".
Bin mal gespannt wie sich der ganze Kram entwickelt, ich sehe es schon kommen das *BSD irgendwann eine eigene X11 Version pflegen oder Xorg erstmal hunderte Patches verpassen müssen damit es auf *BSD läuft und "entlinuxisiert" ist. Warum schreiben die nicht portablen Code wie bisher? Das Übel sehe ich in der zunehmenden Kommerzialisierung von Linux, Firmen schleusen dann Entwickler in die Projekte ein (was an sich nicht schlecht ist) und lenken die Entwicklung in ihre Richtung.

Wo xeno74 den Systemstart angesprochen hat: Was die Distributionen da machen mit "Die Kiste muss unbedingt noch 2 Sekunden schneller booten" ist imho der reinste Blödsinn. Im Ernst: Wie oft am Tag bootet man denn sein System? Ich selten mehr als einmal. Ubuntu & co machen aus einem geordneten init System einen Berg Chaos. Den X-Server früh starten usw. und dann läuft der Start selbst dann noch wenn der User sich schon einloggt. Kennen wir das nicht von Windows, auf das viele Linuxer, speziell einige Ubuntuler (Ich meine die die Linux nicht wegen Linux nutzen sondern weil sie Windows-Hasser sind) so gerne schimpfen?

Nun mal zurück zum Topic:
axl: Wenn du wirklich nur arbeiten willst rate ich dir auch zu PCBSD (soll bald in Version 8.0 kommen) oder DesktopBSD raten. DesktopBSD habe ich auch noch neben meinem FreeBSD 8 und bin zufrieden damit.
PCBSD 8 wird allerdings die Vorteile mit FreeBSD 8 wie das neue USB-System intus haben. Kannst dir ja mal DesktopBSD im Livesystem angucken.

physiker
 
Das Problem hinter DesktopBSD ist halt, das es tot ist. Version 1.7 war wohl die letzte und laut Release Notes wirklich finale Version. Da da anscheinend nichts mehr kommen wird, wäre es vielleicht nicht beste Weg, nun noch auf DesktopBSD zu setzen... Siehe: http://desktopbsd.net/index.php?id=94
 
xeno74: DesktopBSD wird nicht mehr weiterentwickelt. Die finale und letzte Version war 1.7. Siehe http://www.desktopbsd.net

This is the last and final release of the DesktopBSD project. I find myself having less and less time to spare lately and no longer desire to keep developing and maintaining this project. However, because DesktopBSD is based entirely on FreeBSD, further support for the operating system and availability of up-to-date software for DesktopBSD 1.7 is ensured.

Thanks to everyone who helped prepare this release!

PS: Yamagi war etwas schneller....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem hinter DesktopBSD ist halt, das es tot ist. Version 1.7 war wohl die letzte und laut Release Notes wirklich finale Version. Da da anscheinend nichts mehr kommen wird, wäre es vielleicht nicht beste Weg, nun noch auf DesktopBSD zu setzen... Siehe: http://desktopbsd.net/index.php?id=94

Ja, ich weiß. Leider ist das so :( Die DesktopBSD-Tools sind aber immer noch in der Ports-Sammlung enthalten :) Wie schon geschrieben, habe ich mit dem DesktopBSD-Package Manager erst die Ports-Sammlung aktualisiert und dann den Rest der Ports. Ich brauchte keinen Befehl eingeben :) Jetzt benutze ich viele neue Software wie VLC, Firefox usw. ohne auf FreeBSD 8.0 wechseln zu müssen. Als BSD-Desktop-Benutzer brauche ich sowiso nicht unbedingt auf die 8.0 zu wechseln. Achja, ich habe überhaupt kein Problem mit USB-Medien. Der DesktopBSD-Tray Mounter ermöglicht mir per Mausklick Wechselmedien (USB, SD ...) einfach einzubinden. Ich bin einfach sehr zufrieden und werde es noch sehr lange nutzen. Funktionieren die DesktopBSD-Tools auch unter FBSD 8? Hat jemand die DesktopBSD-Tools unter FBSD 8 installiert?
 
Immer wieder dieser unsterbliche Mythos das FreeBSD nur als Server-os was taugt. In meinen Augen kann man FreeBSD genau so gut für seine tägliche Arbeit/Freizeit benutzen wie z.B eine Linux-Distr.
Ich hab zwar seit 6 Jahren kann Linux mehr benutzt darum bin ich auch nicht informiert über den neusten Stand.
Das einzige was mir zurzeit fehlt ist ein funktionierendes Flash für youtube. Gnash geht leider wiedermal nicht mehr.

Das Gnash für Youtube nicht ausreicht habe ich jetzt schon häufiger gehört als ich das vor nem knappen Jahr das letzte Mal gebraucht habe und FreeBSD 7.0-pX war das kein Problem Firefox2.x.y + Gnash haben nur ca. 40% CPU-Zeit auf einem VIA C7 @ 1,5GHz mit Xorg 7.2 (oder doch schon 7.3) und openchrome Treiber gebraucht. Dabei verhielt sich das System nachdem PREMPTION in der Kernelconfig gesetzt war sehr flüssig.

Ist Gnash schlechter geworden oder benutzt Youtube mit derzeit Features die Gnash noch nicht implementiert hat?
 
Youtube hat sich mal wieder inkompatibel gemacht. Gnash funktioniert zur Zeit schlicht nicht, es zeigt nur ein schwarzes Fenster an und schluckt CPU wie nichts Gutes. Mehr passiert nicht, also das Video wird nicht gespielt.
 
Youtube wird glaub ich überbewertet. :)

Wirklich bedenklich finde ich auch, dass große Softwareprojekte zunehmend für Linux und nicht mehr für Unix entwickelt werden. Oft scheint das Motiv tatsächlich (noch kaputte) Funktion X zu sein, welche man sich für 98% der Benuzer eh hätte sparen können.

Wenn man mal genauer bei Linux unter die Haube schaut, sieht man aber eh gleich, wohin das führt...
Ich hoffe, dass FreeBSD hier stark bleibt, dann wird auch die Nische irgendwann wieder größer werden.

Ein Dorn im Auge ist mir aber hauptsächlich der Xorg. Der befindet sich auf einer Ebene, der ich nicht wirklich ausweichen kann. Alles darüber hat man eh noch recht viele Möglichkeiten verbugte Bloatware zu meiden.

Alternativen gibts leider keine. Viele sind daran gescheitert.
 
Also ich habe testweise 8.0 auf einem Thinkpad T60 installiert und war recht angetan, dass alles gut lief. Ich habe den Linux Flashplayer installiert (inkl. Linux Emulation) und war sehr erstaunt, dass die Performance besser als unter LinuxMint 8 war! Getestet habe ich das aber nur mit einem Spiel: http://www.adamatomic.com/canabalt/

Das Teil ruckelt mit einem Netbook mit Intel Atom-Prozessor sogar unter Windows... Von daher ist's relativ aussagefähig, denke ich. Youtube war mit dem Thinkpad unter FreeBSD und LinuxMint überhaupt kein Problem.

Ich bin dann aber erstmal bei LinuxMint geblieben, da die Oberfläche schicker aussieht und ich erstmals keine Lust hatte, mir alles zusammenzusuchen. Im Urlaub oder so stricke ich mir vielleicht wieder ein FreeBSD-System.

Auf einem Rechner basierend auf Intel Atom funktioniert alles einwandfrei unter FreeBSD 8.0. Der fungiert aber nur als Server und muss nichts besonderes erledigen...

Wer Flash will, sollte halt die Linux-Krücke unter FreeBSD installieren. Geschwindigkeitseinbußen sind eher nicht zu erwarten ;)
 
Was mich derzeit am meisten an FreeBSD stört, sind die Probleme mit GEOM. So lange man nur ein GEOM-Modul verwendet, funktioniert alles sehr zuverlässig. Sobald man aber mehrere GEOM-Module "stapelt" (z. B. geom_eli auf geom_mirror), wird das Boot-Verhalten unvorhersagbar. Das hat sich leider auch mit 8.0 nicht geändert. Das hat Linux derzeit etwas besser im Griff; notfalls kann man das dort über Kernel-Argumente lösen.
 
Für mich ist Multimedia nach wie vor ein Kriterium.

Ich stehe also täglich vor der Frage, was mach ich heute.
Reine Bürogeschichten, eMail, Netz = FBSD booten
DVB, Skype Chat mit Cam, eMail, Netz = Fedora booten

Solange DVB und Webcam unter FBSD ein Problem darstellen, komme ich nicht ganz von Linux los. Rein von der Performance geben sich beide nichts, ich finde sogar, dass FBSD einen Tick schneller reagiert.
 
Was mich derzeit am meisten an FreeBSD stört, sind die Probleme mit GEOM. So lange man nur ein GEOM-Modul verwendet, funktioniert alles sehr zuverlässig. Sobald man aber mehrere GEOM-Module "stapelt" (z. B. geom_eli auf geom_mirror), wird das Boot-Verhalten unvorhersagbar. Das hat sich leider auch mit 8.0 nicht geändert. Das hat Linux derzeit etwas besser im Griff; notfalls kann man das dort über Kernel-Argumente lösen.
Also das GEOM manchmal Probleme macht hab ich auch schon öfters gelesen, aber die Kombination, die du da ansprichst, läuft bei mir äußerst stabil und das schon seit einigen Jahren im privaten Einsatz. Was hast du denn damit für Probleme?
 
@axl
dazu habe ich natürlich eine eigene Meinung, zu der ich dadurch komme, dass ich nahezu nur Desktop-Systeme nutze und überhaupt kein Microsoft dazu nehme. Sehr oft erfahre ich, dass Leute dieses als Standard ansehen und von anderen Systemen erwarten, dass sie ähnlich arbeiten. Mir bringt das allerdings nicht so viel, ich komme damit nicht gut zurecht, es gibt kaum Dokumentation und ich habe schließlich auch keinen Grund, mich damit zu plagen.
Was ich nutze sind Desktop-PCs mit FreeBSD und KDE3.5 und allerhand Anwendungen, über Mail, Office, Grafik, Multimedia mit Umwandeln von Filmen und Musik. FreeBSD als Unterbau hilft mir dabei ausgezeichnet und ich habe keinen grund, etwas anderes zu suchen. Hier setze ich eine AMD64 ein. Allerdings könnte ich den meisten Leuten, die ich kenne, den Administrationsaufwand nicht zumuten. Das hätte ich nicht erwartet, aber ich musste es erfahren.
Es erchien mir vollkommen problemlos jemanden zu erklären, eine bestimmte Konfiguration auf der Konsole mittels ee vorzunehmen. ee ist ja wirklich unkompliziert zu handhaben, ich möchte sagen, Idiotensicher und die Sprache war auch noch auf Deutsch geändert, doch es war dem Bekannten nicht möglich, die wenigen Änderungen durchzuführen. Ähnlich verhielt es sich bei der Anwendung einfachster Befehle, es wurde einfach nie was draus, sosehr ich mich auch mühte und selbst die unheimlich einfache Version mit copy_n_paste unter KDE3 wollte nicht gelingen.
Also, daraus leite ich ab: für solche user kann FreeBSD nicht als Desktop-System genommen werden, außer, sie sind damit einverstanden niemals irgendwas upzudaten und nachzuinstallieren und damit nur zu arbeiten, was eben damit geht. (es kann evtl trotzdem das ein oder andere Paket nachinstalliert werden, doch das wird alles immer unzuverlässiger im Laufe der Zeit). Solche Rechner habe ich im Einsatz und die funktionieren vollkommen problemlos, ausfallsicher und zufriedenstellend, mit entsprechenden Einschränkungen. USB-Geräte werden fast alle automatisch erkannt und eingebunden und so lange sich der Anwender strickt daran hält, mittels Rechtsklick auf das icon den umount-Vorgang erst aufzurufen, bevor er den Stick abzieht, funktioniert das auch sehr gut bei vielen Rechnern.
Auf einem Asus EEE habe ich ein Ubuntu getan. Das war erst ein UbuntuNetbookRemix, das ich so lange anpasste, bis nicht mehr viel von der NetbookRemix Geschichte übrig war. Dieses ist sehr einfach zu bedienen und ich würde es EndUser-Ready nennen. Inzwischen installierte ich mehrere PCs mit dem neuen Ubuntu 9.1 und finde es vollkommen problemlos und ausgezeichnet gemacht. Es gibt für mich keinen grund, es solchen usern nicht zuzumuten, die mit den Aufgaben wie oben beschrieben Probleme haben.
Kubuntu wird oft schlecht gemacht, es wird wohl nicht so gepflegt. Es kann aber sehr einfach jedes Ubuntu auch mit KDE, XFCE oder LXDE oder was auch immer bestückt werden. Das geht wohl bei keinem anderen System so einfach, wie hier und außer bei FreeBSD war es für mich wirklich das erste Mal, dass ich all diese DEs sehr einfach installieren und nutzen konnte. Selbst GNOME geht unter Ubuntu flotter, als erwartet werden könnte.
Die Ubuntu Installationen nehme ich nicht besonders ernst, ich nutze diese Rechner, wie sie sind. Ich kann sie nutzen, weil GNU/Linux die Standards genau so beherrscht, wie die anderen Rechner in meinem Netz und sich mit allen ausgezeichnet versteht.

Natürlich hängt das alles sehr davon ab, was jemand nutzen will. Wer ein pures Desktop-System haben möchte, das über grafische Oberflächen verwaltet werden kann und das die nötigsten Anwendungen mitbringt und arbeitet und still hält, aber trotzdem einiges unter der Haube hat, sollte sich vielleicht OpenSolaris ansehen (solange das noch geht?). Bei mir habe ich es nur einmal installiert gehabt, einige Pakete nachinstalliert und eingerichtet und den PC dann als repariert aus der Hand gegeben und vermutlich ist wieder ein M$ darauf gelandet. Doch dieser erste Eindruck von OpenSolaris war eine recht gelungene Show! Leute, die Unix mögen, beachten es vielleicht zu selten. Es ist absolut brauchbar und auch irgendwie Enduser-Ready, obwohl es natürlich nicht bei der Oberflächenbtrachtung bleiben muss.
 
Hi,

dazu kann ich auch etwas beitragen da ich seit einiger Zeit intensiv Linux und BSD versuche zu vergleichen. Allerdings lediglich theoretisch aus Sicht eines Entwicklers, da ich davon keine Ahnung habe. Dafür aber umso intensiver aus Sicht eines Anwenders. Sowohl im privaten als auch im Unternehmensbereich.

Als Desktop OS muss ich Linux klar den Vorzug geben.

Ich würde auch sehr gern schreiben: "Als Desktop OS muss ich Linux NOCH klar den Vorzug geben."

Aber das sehe ich nicht so. Linux hat auf dem Desktop in meinen Augen einen wirklichen Triumphmarsch angetreten und ich sehe kein OS auf dem Markt welches diesen auch nur im Ansatz stören könnte. (Mit Linux mein ich eigentlich immer das gesamte Userland, nen Kernel braucht man ja nunmal)

Auf dem Desktop habe ich wirklich ausschliesslich aus Anwendersicht getestet und muss jetzt feststellen das Linux einfach alles bietet was ich als IT-Affiner Anwender benötige. (Was mehr ist als ein Common-User benötigt)

BSD first: Getestet habe ich PCBSD. DIe 64 bit Version ist extrem instabil. Leider. Man stöpselt eine USB HD an und das System rebooted. Nur mal ein Beispiel. Da gabs aber recht viele solcher Zwischenfälle, hab die nur wieder vergessen. (Und auch vergessen die zu reporten dummerweise aber das passiert mir nicht nochmal :) )

32bit Version PCBSD: Es lief. Mehr aber leider auch nicht. Auf Servern wäre das genau richtig, auf dem Desktop isses mir viel zu wenig.

Beispiel sind nur mal meine externen Festplatten: 1TB wird nicht erkannt. 770gig sporadisch, ganz komisch, mal war sie da mal nicht. Und beim hochfahren schreibt er irgendwelche Blöcke darauf, da hab ichs ganz kuz fast mit der Angst zu tun bekommen.

Ich hab mir auch mal die Testing Mailing List angesehn und glaube da waren max. 50 Leute oder so. Bei Linux sinds bei den grossen 5k oder 50k warscheinlich. Da merkt man dann ganz einfach das es dort darum geht das Desktop OS weiterzuentwickeln. Bei BSD geht es ausschliesslich darum es hinzubekommen. Desktop Funktionalität meine ich. Manpower und so. Leider!

Wichtig ist mir auch Virtualisierung auf dem Desktop. Ich muss oft Dinge aus den Augen der User betrachten, also mit Hilfe eines versklavten und eingesperrten anderen, sehr unschönen OS zb. Das lief alles nicht so wie ich es brauche und wie es eben mit Linux läuft. Da starte ich die install CD, zack ist mein System vollverschlüsselt, zack läuft alles und ich habe jeden Freiraum den ich daneben noch brauche.

Was wirklich unter Linux noch nicht 100% auf dem Desktop so läuft:

-Flash, zuckt immer rum, zwingt jeden Browser früher oder später in die Knie
-Video & Audio Wiedergabe Codecs - hängen hinter den Poprietären noch zurück (Auch die Proprietären für Linux)
-Energieverwaltung - Akku hält immernoch nicht so lang wie er sollte
-Hitzesensoren/Lüfterverwaltung - System überhitzt einfach noch viel zu krass, gerade bei Flash und Video

Aber all das entwickelt sich aber einfach rasend schnell bei Linux. Die grossen ekelhaften Betriebssysteme werden sich verdammt warm anziehen müssen in den nächsten paar Jahren. Weil jetzt wirklich der Punkt in meinen Augen erreicht ist wo es einfach keinen Sinn mehr macht einen Haufen Geld für Software auszugeben. Und genau das ist dann maßgeblich für den common-user.

Mac liefert ja noch die Hardware dazu die einfach bestimmte Gruppen anspricht und nimmt damit eine Sonderstellung ein. Aber Redmond? Bleibt als letzter übrig für den es keinen Markt mehr gibt. Keinen Stuhl.

Back to topic: Ich glaube BSD machts schon richtig sich voll auf eisenharte Server zu konzentrieren. Und für die die es komplett aus einem Guss wollen, Client=Server auch eine schlanke und stabile Desktop Variante zu pflegen.

Cheers.
 
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