systemd, der nächste Horror für BSD?

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Sieht echt interessant aus. Wusste noch nicht davon, also Danke!

Es ist aber wohl wirklich sehr früh:
First and foremost: KLANG has not been officially announced yet!

Fände es aber ehrlich gesagt immer noch besser, wenn es ein großes OSS-Comeback gäbe. Das könnte dann auch die Zusammenarbeit fördern und vieles einfacher machen.
 
Soweit mir bekannt, hat OpenBSD mit sndio schon genau das in petto, was man hier bauen will. Warum muss man das Rad immer wieder neu erfinden? :confused:
 
weil es "cooler" ist, was neu zu entwickeln, als auf vorhandenes aufzusetzen (zumindest in der linux welt). was meinst du, warum es neue startup-systeme (2 fallen mir spontan ein), zig tools zur netzwerkkartenkonfiguration etc. gibt.

Außerdem ist OpenBSD doch viel zu oldschool für die hypigen linuxuser ;)
 
Passt irgendwie zum meinem vorgestrigen Erlebnis. Die Uni hat ihre Rechercherechner auf Linux umgestellt. Ordentlicher Monitor, Schnittstellen im Tisch verbaut u.a. USB. Nun schließe ich da mein USB Stick an und bekomme eine Meldung vor dem Latz geknallt, das ntfs-3g mein Stick nicht einhängen konnte.
Mit Windows wäre das nicht passiert.
 
Welche Linuxversion ist denn da drauf?
Ein Kollege von mir meinte diese Woche, dass sein Fedora 17 seine NTFS formatierte Platte nicht mehr erkennen würde.
 
Keine Ahnung, ich hab aber ein Foto davon gemacht.
 

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Hmm, fehlt eigentlich nur noch ein anständiger Webbrowser. ;)

Gut, ich habe mir systemd nun mal selbst angesehen (unter Linux). Das Warum verstehe ich nicht ganz. Funktionieren tut es soweit einmal, nur irgendwie scheint das Steuerprogramm (systemctl) ein paar Probleme/bugs zu haben, wenn man die Features nutzt. Da hat man dann nette Situationen, wo man Units (so nennt man die Services da) hinzufügen (enablen), aber nicht mehr löschen (disablen) kann, wenn man sie nicht nur mit ihrem Namen sondern auch mit einer Art Parameter (k.A. wie man das nennt) verwendet. Aber gut, wenn man ein Jahrzehnte altes System ersetzt muss man wohl mit Bugs rechnen.

Ich habe echte Befürchtungen mit BSD. In der Linuxwelt scheint das ein bisschen so zu sein, dass Fedora es aufnimmt, weil sie sich als Cutting Edge bezeichnen und solche Sachen liebend aufnehmen und dann schaut Ubuntu drauf und einer von denen meint, cool die haben ein neues Feature das irgendeine Kleinigkeit für unsere Desktops beinhaltet und der Rest der Linuxwelt (selbst die KISS-Leute) denken sich, wenn es die Großen nehmen muss es ja cool sein und bald hat es jeder.

Da bekommt man ABI-Kompatibilität vielleicht mal in den Griff und dann ist man inkompatibel (ich geb ja zu, nicht ganz...) mit normalen RC-Scripts. Fragt sich, wie sich das auf die Softwarewelt auswirkt. Klar ein RC-Script kann man immer noch schreiben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dann cool wird irgendwelche Features von systemd zu verwenden.

Ich glaube das Problem ist ein wenig das, dass systemd grundsätzlich nicht schlecht ist und deshalb kopiert wird, es aber einige Dinge, allen voran KISS zerstört und das etwas ist, was unter anderem guten Admin und Entwicklern Probleme bringen wird, die man erst einmal schwer konkret aufzeigen kann. Das ist ja ein generelles Problem mit Hypes. Darum hechten ja auch alle von einer coolen Linuxdistribution zur Anderen und von einer Programmiersprache zur nächsten, oft weil irgendein vermeintlich neues (meist uraltes ohnehin überall implementiertes) Konzept verfolgen und sagen, dass es in und um so vieles besser ist.

Man kann sich damit auch eine goldene Nase verdienen, wen man sich mit sowas auskennt, was ja zugegeben auch ein tollter Anreiz ist.

Zu systemd vs BSD: Ich glaube man wird es überstehen. Die BSD-Community mag zwar kleiner sein, aber da stehen viele Leute dahinter, die aus gutem Grund auf bewährte Qualität setzen und keinen Hypes folgen und irgendwelche findigen Leute werden eine Lösung finden und wer weiß, vielleicht löst sich systemd auch mal wieder auf, wenn es zu Problemen kommt.
 
Vielleicht finden irgendwelche Linuxer systemd ja auch irgendwann so Scheiße, dass sie zu uns kommen. :)
 
Was mich an systemd stört, ist dass es nicht in einer chroot funktioniert. Es ist schlicht geblockt ("running in chroot, quitting").

D.h. wenn irgend eine systemd-Fehlkonfiguration vorliegt, die das System unbenutzbar macht, kann man da nur sehr schwer "nachkonfigurieren". Und da durch das schnelle booten die Fehlermeldungen einfach so wegblinken, bzw. gar nicht mehr angezeigt werden (man landet quasi direkt in GDM, nach dem Bootloader), dann stochert man echt im dunkeln rum.
 
Systemd hat schon zu mindestens einem weitern FreeBSD User geführt am letzten Wochenende. Ein Arch User hatte die schnauze voll und war erfreut Hilfe beim ZFS on Root installieren auf seinem X230 zu bekommen. Das letzte nervige Problem blieb das die Bildschirmhelligkeit in X.Org nicht einstellbar war.
 
Systemd hat schon zu mindestens einem weitern FreeBSD User geführt am letzten Wochenende. Ein Arch User hatte die schnauze voll und war erfreut Hilfe beim ZFS on Root installieren auf seinem X230 zu bekommen. Das letzte nervige Problem blieb das die Bildschirmhelligkeit in X.Org nicht einstellbar war.

Jup, habe ich auf acpi@ gelesen ;)
 
Also mit meinem Desktop-Arch* hab ich keine Probleme mit der umstellung auf systemd gehabt, also grundsätzlich scheints zu funktionieren.

Ich stimme den kritischen Postern aber grundsätzlich zuzu:
Hier wird die einfache debuggbarkeit und nachvollziehbarkeit von start-und-dienstproblemen zugunsten von zweifelhaften Features aufgegeben.
Gerade dies war aber immer einer der _echten_ Vorteile in der Sysadmin-Praxis gegenüber Windows-Servern gewesen.

Mal schauen wie sich das weiterentwickelt, nur weils jetzt bei diversen distros eingefüht wird, heist ja nicht das die linux-distri-chaoten das nicht irgendwann wieder rausschmeissen ;)

* Ich bleibe arch auf meinen Hauptdesktop trotzdem erstmal treu, die letzten Jahre mit arch waren eigentlich immer recht angenehm
 
moin

verstehe ich das richtig das der alte art des logging unsicher ist und deswegen es
in den systemd wandert .
der dann wiederum einen webserver bekommt damit man die logs wieder lesen kann ?

merken die noch was ?

holger
 
Nein. Das ist nicht ganz korrekt. Der httpd ist zusätzlich. Die Logs kann man auch mit systemctl oder so angucken. Sind ja nun binär, deswegen wird tail nicht sonderlich hilfreich sein. Das binäre Format inkl Checksummen macht das Logging übrigens nun sicherer.

Achso, DBus muss laufen, sonst funktioniert systemctl nicht. Ich hoffe, ich erinnere das jetzt korrekt.
 
Und vom "Chef" gibt es die gelbe Karte: https://lkml.org/lkml/2012/10/2/303 Okay, weniger systemd, aber udev ...

PS: Meine Befürchtung (in Ergänzung zu Athaba) ist, daß ähnlich wie beim Austausch hald durch udev schlichtweg einfach Tatsachen geschaffen werden, die unter BSD nicht zu realisieren sind oder wie bei hald und udev gesehen, Wrapper und umständliche Implementationen ohne Not erfordern, um beispielsweise xfce weiter (in vollem Umfang) benutzen zu können.
 
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Moin,

zum Thema systemd möchte ich mal ein kleines Anekdötchen erzählen.
Parallel zu FreeBSD wollte ich Fedora 16 auf meinem Notebook installieren. Die Home-Partition sollte verschlüsselt sein. Die Installation lief problemlos durch und alles funktionierte perfekt.
Nach einem Reboot bekam ich zwei Meldungen auf dem Bildschirm zu sehen und dann stand das System. Hm, was jetzt. Strg-C, Entertaste, Strg-D, Alt-Fn halfen alles nix. Also Warmstart und wieder der gleich Effekt. Nach einigem Strg-C und Enter-gehämmere plötzlich ein Prompt. Ah, Root-Passwort - ok eingegeben. Zur Fortsetzung des Bootprozesses Strg-D drücken - gemacht. Dann kam eine Meldung vom Dateisystem, dass ein Block defekt wäre und die Partition deswegen nicht eingehängt werden könne. Die HDD ist N E U und O H N E defekte Sektoren.
Nach einigen Stunden probieren, grübeln, 5 Neuinstallationen kam mir der Gedanke, dass vielleicht das Passwort für die verschlüsselte Partition abgefragt werden sollte. Nachdem ich das so gemacht habe, lief alles wunderbar. Für gewöhnlich wird im Grafikmodus das Passwort abgefragt!!!
Nach meiner Einschätzung, verläßt sich der systemd zu sehr darauf, dass schon alles funktionieren wird und Fehler durch Weitermachen umgangen werden können. An so simplen Dingen wie das Umschalten auf eine Fehlerkonsole oder Shell sind anscheinend nicht gewollt. Man kann zwar im Recovery-Modus booten, aber da bekommt man solche Dinge nicht zu sehen.

JueDan
 
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