Sag mal, liest Du eigentlich das, was die anderen so schreiben, bevor Du antwortest?
Er sagt doch ganz deutlich:
Er kennt also seiner Meinung nach genug Statistiker, um eine Aussage der Art: "Mit Statistik einen Job suchen, kann sehr problematisch sein" zu machen.
Was Dich allerdings auf das dünne Brett bringt diese Aussage als Bullshit zu bezeichnen, bleibt dem Rest der Welt verschlossen.
Ich frage mich bei dem, was Du so von Dir gibst ernsthaft, was ich von deinen breit titulierten Titeln: "Diplom-Kaufmann, Junior IT-Consultant MS business solutions" so halten soll. Vielleicht solltest du es ja mal mit einem Job in einer Schaumschlägerei probieren. Die brauchen sicher Typen wie Dich.
1. ganz einfach, weil die Aussage "...ich kenne..." meistens gelogen oder frei erfunden ist!
2. am FB Statistik/Ökonometrie der Uni Osnabrück hängen die Plakate mit Jobangeboten der Firmen GfK, Emnid, Gartner etc. Die werden schon wissen, warum sie Leute mit der Kombination Statistik + Wirtschaftsinformatik suchen und zwar für die Position Junior Consultant.
3. Wer E-Views + SPSS gut beherrscht und kein Soziopath ist, und dazu gute Noten im seinem Studiengang (BWL, Winf, Wing, Statistik, VWL) hat, der kann sich den Job aussuchen.
4. in der Zeitschrift "Karriere" Ausgabe 06/2006 ist eine zweiseitige Anzeige der Boston Consulting Group, wo Leute mit profunden Statistikkenntnissen gesucht werden. Ich kann gerne diese Jobanzeige einscannen und als JPEG hochladen.
5. Für das CFA Examen braucht man profunde Kenntnisse in Statistik/Ökonometrie + Finanzmärkte, das wird schon seinen Grund haben.
6. ich wurde selber zu nem Vorstellungsgespräch in 09/2006 eingeladen für den Bereich Corporate Finance, nur weil ich angegeben hatte, daß ich profunde Kenntnisse in Ökonometrie und Finanzmärkte habe. Damals bin ich als Nr. 2 knapp an einem summa cum laude Kandidaten von der Uni Köln gescheitert, der neben Ökonometrie Kenntnisse noch den Schwerpunkt Unternehmensbewertung/Investition/Finanzierung hatte. Ich dagegen leider nicht.
7. wer neben Statistik den richtigen Schwerpunkt wählt (z.B. Statistik/Ökonometrie + Winf oder Statistik + Unternehmensbewertung oder Statistik + Marketing) der muß total unsympathisch, nerdig und introvertiert sein, um keinen Job in der Finanzwelt oder bei einer Marktforschungsfirma zu finden.
8. ich kenne persönlich jemanden, der bei einer Marktforschungsfirma als Diplom-VWLer (Diplom-Ökonom) zum Abteilungsleiter wurde, genau wg. seiner profunden Kenntnisse in Statistik, Ökonometrie, Marktforschung, Mikroökonomie und Wirtschaftsinformatik.
9. Die ganzen Hedgefondsmanager benutzen statistische Tools + geschütztes Datenmaterial (solche Daten kriegt Otto-Normal nirgends zu kaufen) um Entscheidungen bzgl.des eigenen Portfolios zu treffen. An die historischen Daten zum DAX kommt Otto-Normal nicht. Die werden nur an Leute verkauft, die entweder in der Finanzbranche Entscheider sind, oder an einer Uni als Prof arbeiten. Und dafür muß man mehrere 1000 Euro für ein gesamtes Jahr zahlen. Versuch mal an die Zeitreihen vom DAX, DowJones und andere Indizes als Otto-Normal zu kommen. Ich meine damit nicht nur die Intraday-Charts, sondern auch an alle anderen begleitenden, komplementäre Charts. Das kriegst du nirgends, egal wieviel du dafür zahlen willst. Es ist eine geschlossene Gesellschaft, die diese Daten überhaupt beziehen darf. Sonst könnte jeder Hanswurscht mit guten analytischen Fähigkeiten den Großen Konkurrenz machen.
Also bitte nächstes Mal genau informieren, was in der Finanzbranche abläuft.
Wenn jemand Statistik auf Diplom studiert, gute bis sehr gute Noten hat, dann muß er ein ziemlich ehrlicher und nerdiger Mensch sein, wenn er es nicht schafft bei einem Finanzinstitut oder bei einer Marktforschungsfirma zu landen. Dann hat er seine Arbeitslosigkeit MEHR als verdient. Wenn ich mich nach außen so darstellen würde, wie die meisten Nerds, Freaks, Frickler und Bastler ausm heise Forum, dann wäre ich nie IT-Consultant geworden. IT-Consultant wird man nur, wenn man die Bereitschaft signalisiert sich formen zu lassen nach den Vorstellungen des eigenen Arbeitgebers. Genauso läufts bei einer Marktforschungsfirma oder Investmentbank. Wer da als Nerd auftritt, ist schnell wieder rauß. Fachwissen + Rhetorik + eloquente, angepaßte Darstellung sind K.O.-Kriterien, d.h. sie sind komplementäre Faktoren, keine Substitute. Wenn ein Diplom-Statistiker Probleme hat sich gut zu artikulieren, sich gut zu verkaufen, dann soll er halt an der Uni bleiben und HiWi werden. Wer dagegen weiß wie man rhetorisch astrein reden muß, wie man sich mit passendem Anzug + Krawatte + Schuhe kleiden muß, wie man Inhalt UND Verpackung auf einem hohen Niveau präsentieren muß, der wird keine Schwierigkeiten haben eine steile Karriere zu mache