Boycott Systemd

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Sowas ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. systemd spricht eher den modernen Schlipsträger-Admin an, der vor seinem bunten Statusmonitor sitzt und bei Problemen auf den Button "Reinstall VM and redeploy services" drückt. Der Die-Hard-Admin wie ich, der hoch spezialisierte und auch bei schlechter Behandlung auf Jahre stabil laufende Systeme sowie Umgebungen baut, ist da nicht mehr vorgesehen. Oder eben nicht die Zielgruppe.
 
Der Die-Hard-Admin wie ich, der hoch spezialisierte und auch bei schlechter Behandlung auf Jahre stabil laufende Systeme sowie Umgebungen baut, ist da nicht mehr vorgesehen. Oder eben nicht die Zielgruppe.

Vielleicht solltest du auf Windows umschulen ...

:D
 
Ich hab' als Hauptdesktop auch weiterhin Windows (zzt. 8.1) und darf mich also schon seit 1996 mit so was wie systemd rumschlagen. Wobei inzwischen die "Verwaltungskonsole" (inkl. gpedit.msc) wirklich sehr, sehr gut ist. Ich wünschte, systemd wäre so übersichtlich, ausgereift und durchdacht.

'tschuldigung, ich schweife ab.
 
Da verstehe ich das Problem nicht. Warum sollte das nicht auch mit systemd gehen?

Weil das Problem der Verifikation im allgemeinen unentscheidbar ist (kann man nicht mit Computern berechnen). Man muss selbst gucken, Intuition gebrauchen und subjektiv entscheiden, ob es dem Anschein nach überhaupt läuft oder nicht.
 
Mit SysVinit ist auch im Jahre 2014 immer noch kein zuverlässiges Überwachen und Beenden von Diensten möglich, ohne üble Bastellösungen zu betreiben.
Wenn hinter der PID in der PID-Datei inzwischen ein anderer Prozess steckt, weil der ursprüngliche Dienst abgestürzt ist und die PID neu vergeben wurde, wird halt der unbeteiligte Prozess fröhlich beim Dienst-Neustart abgeschossen. :eek:
Dafür gibt es z.B. die daemontools.
Ich bin aber auch der Meinung, dass ein Dienst, der unerwartet wegranzt, gefixt werden muss, das ist nicht die Aufgabe eines init-Systems.

Aber selbst wenn: Wenn mir diese Dienstüberwachung wichtig wäre, muss ich mit systemd den Rest auch noch mit "einkaufen", egal ob ich die ganzen anderen Mindfucks überhaupt brauche.

Rob
 
Ich muss hier mal Fefe zitieren:
Fefe schrieb:
https://blog.fefe.de/?ts=aac88061 … dass ich mir wegen systemd nicht viel Sorgen mache. Demnächst ersetzen sie dann den Linux-Kernel und dann haben wir endlich wieder Ruhe. Kann sich nur noch um ein paar Wochen handeln. Und nächstes Jahr entwickelt systemd dann zu Bewusstsein und beantragt einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat. DANN können wir uns wieder Sorgen machen.
 
Doch natürlich für Admins. Dem Desktop User gegenüber sollte systemd gänzlich unsichtbar sein! [1]

Lenny hat ein paar Artikel dazu ;)

[1] http://0pointer.de/blog/projects/systemd-for-admins-1.html

In der Tat hübsch. Aber morgens frisch Brötchen, mal als Vergleich, kann man auch kriegen ohne die komplette Verkehrsinfrastruktur umzustellen und nebenbei noch Klapp-Sitzbänke in LKW-Ladeflächen einzubauen.

Was Pöttering da als Super-Vorteil aufzeigt ist auch wesentlich einfacher, wesentlich weniger komplex, wesentlich Unix-konformer und ohne das halbe System auf den Kopf zu stellen machbar.

Lobenswert allerdings ist, dass die systemd Leute die kernel Leute und einige andere mal in Richtung Einheitlichkeit gedrängt haben. Allerdings ist das im wesentlichen eine Linux Geschichte. Die BSDler (na ja, die meisten *g) wissen schon seit Jahrzehnten, dass ABI und low level API keine Mischung aus Krämerladen und Klappse sein sollten.

Ich sehe das auch deshalb als linux Problem, weil man bei BSD seit Urzeiten kapiert hat, dass ein System nicht "der kernel und dann halt noch irgendwelches Zeug dazu von irgendwelchen Leuten" ist sondern die Gesamtheit des Systems oder, realistischer, der kernel plus "the system core", also init, core libraries, major daemons und Programme.

Im übrigen war das Thema für mich spätestens an dem Punkt durch, als Linux (ziemlich sicher zurecht) austickte, weil die systemd leute sich wie Arschlöcher benehmen und ihren eigenen Dreck nicht aufräumen.
 
/me googlet modpropbe und lsmod

Edit:
Übersetzung Linux → FreeBSD:
modprobe → kldload, kldunload
lsmod → kldstat
 
Also Kamikaze... tue nicht so, als ob Du das googeln müsstest. ;)

Übrigens... auch was nettes gerade gefunden: systemd kann aus Startzeiten der einzelnen Dienste eine Diagrammübersicht in SVG ausgeben. Respekt! Nerd-Pr0n haben sie schon eingebaut!
 
Also Kamikaze... tue nicht so, als ob Du das googeln müsstest. ;)

Übrigens... auch was nettes gerade gefunden: systemd kann aus Startzeiten der einzelnen Dienste eine Diagrammübersicht in SVG ausgeben. Respekt! Nerd-Pr0n haben sie schon eingebaut!

Keine frei dreh- und manipulierbaren 3D Grafiken mit OpenGL (natürlich mit nem 3D-Plymouth beim Booten)? Was für loser!
 
Nur mal so am Rande, weiss jemand wie man einem module Optionen unter systemd übergibt?
Das wird hier ja immer schöne.
Nutzer wie ich verwenden diesen thread um bei der Systemd-(Horror)entwicklung auf dem laufenden zu bleiben, und jetzt suchen schon die ersten nach Lösungen für Systemd-probleme hier. Gibt es keine netten, distributionsübergreifenden Linuxforen mehr, die das leisten können? ;)
*SCNR*

ciao
chaos
PS: Und wenn es ein solches Linuxforum gibt: Welches? *SCNR*
 
Ich bin vorgestern an einer Debian (testing) Installation gescheitert. Debian-Installer meinte, er hat keinen Kernel für meinen amd64-Rechner. Das hat er mir am Ende der Installation gesagt. Ich meine, wenn der Installer einen Kernel hat, der offensichtlich gelaufen ist, wieso hat er diesen nicht genommen?? Ist mir noch nie zuvor passiert... Aber hey... Debian testing ist ja auch schon mit systemd. Vielleicht ist das jetzt auch so, dass man den Kernel im systemd-appstored kaufen muss... wer weiß?
 
Ich bin vorgestern an einer Debian (testing) Installation gescheitert. Debian-Installer meinte, er hat keinen Kernel für meinen amd64-Rechner. Das hat er mir am Ende der Installation gesagt. Ich meine, wenn der Installer einen Kernel hat, der offensichtlich gelaufen ist, wieso hat er diesen nicht genommen?? Ist mir noch nie zuvor passiert... Aber hey... Debian testing ist ja auch schon mit systemd. Vielleicht ist das jetzt auch so, dass man den Kernel im systemd-appstored kaufen muss... wer weiß?

Mecker nicht! Wenn systemd und polkitd erst mal verheiratet sind, dann kannst du per "gkbuy" - mit Gui! - bequem die nötigen kernel Brocken via appstored nachkaufen und per paykitd (noch in Arbeit bei freedesktop, the friendly looking dark side of redhat) bezahlen. Genaue Statistiken darüber, warum das nicht klappte, kriegst du dann im svg Format.
 
Sowas ähnliches wollte ich auch gerade schreiben. systemd spricht eher den modernen Schlipsträger-Admin an, der vor seinem bunten Statusmonitor sitzt und bei Problemen auf den Button "Reinstall VM and redeploy services" drückt.

Wer eine so weit automatisierte und virtualisierte Infrastruktur hat, ist im Bezug auf Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Skalierbarkeit weiter als es die Old-School-Admins jemals sein könnten.

Die ahnungslose Schlipsträger-Fraktion neigt bei Pets vs. Cattle zu den Pets. Das Cattle-Modell übersteigt deren Abstraktionsfähigkeit. :o

Als ich das erste Mal die Bereitstellung einer individuell konfigurierbaren, reproduzierbaren Umgebung in Minuten statt Tagen oder Wochen erlebt hatte, wusste ich, dass ich die "gute alte Zeit" nicht zurückhaben will.
 
Instead of treating the machines as pets, Randy told the audience, we should be treating them as cattle.

"When one of them gets sick, you shoot 'em in the head and replace 'em with a new one."—Randy Bias, CEO of Cloudscaling

Vielleicht möchte der Vollkoffer erst mal in die Lehre beim nächsten Viehzüchter oder Milchbauern gehen und sich den Umgang mit einer Kuhherde und Kühen im einzelnen erklären lassen, dann wird das auch was mit dem Gewinn am Ende in der Kasse ...
 
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