Mich kotzt das Web 2.0 einfach nur noch an ...

Bei welchen denn braucht man noscript? Also golem.de funktioniert z.B. Wunderbar, genauso wie heise.de ohne noscript? Oder meinst du dich stört dann die Werbung?
http://sz.de zum Beispiel, nicht nur wegen der Werbung, sondern wegen der kaputten Widgets.

Es ist ja gut und schön Javascript zu blocken, allerdings entwickelt sich das Web nun mal in diese Richtung. Damit kann man sehr viele schöne und vor allem auch für den Benutzer sinnvolle Dinge machen!

Ajax, als ein ganz kleines Beispiel, kann dazu genutzt werden nur kleine Teile einer Seite neu zu laden, wenn sich was ändert. Das ist gut für Bandbreite und Verständnis des Benutzers, außerdem erweckt es Vertrauen in die Webanwendung! Wenn ich einen Refresh mache, nachdem Daten eingegeben wurde, bin ich mir persönlich immer unsicher, ob meine Daten noch da sind oder ob ich sie dann neu eingeben muss. Das ist mit Ajax kein Problem, weil sich die Seite sofort an meine Eingabe anpasst.
Auf dünneren Webverbindungen klickt man Dinge an, und nichts passiert. Das ist Ajax, ich finds scheiße.
Github vom Handy aus, oder via Tethering, macht beispielsweise keinen Spaß weil die gesamte Web-GUI einfach nichts tut.
Anscheinend timen die AJAX-Requests aus, oder weiß der Geier. Wenn wenigstens ein Ladebalken o.ä. auftauchen würde, aber meistens passiert einfach nix.

Ich erwähne gerne auch nochmal das bei der Verwendung eines gescheiten Browsers* selbst auf sehr umfangreichen Seiten ein flüssiges darstellen auf einem über 10 Jahre alten Notebook möglich ist (P4 1,4 Ghz) und bei meinem anderen älteren Notebook (CoreDuo) merke ich noch nicht mal irgend einen wirklichen unterschied zwischen doch eher komplexeren Seiten und rein statischen html/css.
[…]
Das finde ich somit etwas schwierig nachzuvollziehen.

So geht es mir: bei mir hakeln umfangreiche, JS-lastige Seiten mit allen Browsern, auf meinem 3 GHz Dualcore Desktop und dem Corei5 auf dem Laptop… daher kann ich dein Posting auch nicht nachvollziehen ;)

Nachtrag: Zum Thema Text-Editor im Forum, ich hasse ihn einfach. Er treibt er die CPU-Auslastung beim Editieren in die Höhe ohne Ende, auf meinem Smartphone bis zur Unbenutzbarkeit. Und wenn man auf „Weitere Einstellungen“ das native Widget verwendet, dann kann man nicht mehr aus anderen Beiträgen zitieren etc.
Und was soll diese Ritch-Text-Editiererei, wenn man die Formatierungen nicht mehr ordentlich abschalten kann…

Der Forumseditor ist einfach das beste Beispiel dafür, was ich am Web 2.0 nicht leiden kann:
eine unsäglich schlechte Imitation von Desktoptechnik, ohne auch nur annähernd die gleiche Benutzbarkeit zu erreichen.
Da dann doch lieber bescheidene, sich ihrer Grenzen bewusste Webseiten.
 
So geht es mir: bei mir hakeln umfangreiche, JS-lastige Seiten mit allen Browsern, auf meinem 3 GHz Dualcore Desktop und dem Corei5 auf dem Laptop… daher kann ich dein Posting auch nicht nachvollziehen ;)

Nachtrag: Zum Thema Text-Editor im Forum, ich hasse ihn einfach. Er treibt er die CPU-Auslastung beim Editieren in die Höhe ohne Ende, auf meinem Smartphone bis zur Unbenutzbarkeit. Und wenn man auf „Weitere Einstellungen“ das native Widget verwendet, dann kann man nicht mehr aus anderen Beiträgen zitieren etc.
Und was soll diese Ritch-Text-Editiererei, wenn man die Formatierungen nicht mehr ordentlich abschalten kann…

Der Forumseditor ist einfach das beste Beispiel dafür, was ich am Web 2.0 nicht leiden kann:
eine unsäglich schlechte Imitation von Desktoptechnik, ohne auch nur annähernd die gleiche Benutzbarkeit zu erreichen.
Da dann doch lieber bescheidene, sich ihrer Grenzen bewusste Webseiten.

Hmmm, k.A. also bei mir läuft das wirklich auf dem o.G. Systemen absolut Ruckelfrei, CPU-Auslastung im kaum messbaren Bereich.

(Allerdings nutze ich auch im Desktopbetrieb ausschließlich Linux/Windows - bei OpenBSD auf dem P4 war das mit dem Surfen auch etwas Essig, rel. unabhängig von den aufgerufenen Seiten.)
 
Also mit dem Forum Editor kann ich auch so gar nicht bestätigen. Ich tippe gerade auf meinem Android phone in diesem Schneel-Antwortfeld, da ruckelt nichts, die Bildschirmtastatur ruckelt nicht und im Hintergrund läuft eine podcastfolge (auf dem Telefon).
Auch auf meinem ar***-langsamen Netbook mit Atom Prozessor unter FreeBSD und i3 ruckelt in Chrome auch nix - kann ich so nicht nachvollziehen.

Schlimm ist es heutzutage ohne Werbeblocker zu surfen, da stimme ich voll zu. Wir haben hier auf Arbeit eine 0,5 Mbit Leitung über Satellit (Latenz zwischen 400-1200ms, wenns ganz bescheiden läuft auch mal 2 Sekunden) und IT-Richtlinie sei Dank mit Internet Explorer 8, da macht "das neue Web" so gar keinen Spaß. Es gibt Webseiten, da möchte man regelmäßig in die Tischplatte beißen, weil man schön sehen kann, das tlw. sinnloser Content von x Webseiten geladen wird. Dann wiederum gibt es Webseiten, die annehmbar schnell laden.

Ich glaube, es wird einfach kaum noch Wert darauf gelegt, es so simpel und schnell zu gestalten, wie möglich. Man könnte vieles simpler gestalten, aber es wird mit unnötigen "goodies" aufgeblasen - vielleicht auch unterbewusst. Ich bin ein großer Freund des KISS Prinzips, weniger ist mehr, egal ob bei Technik, Automation oder eben Webseiten..
 
Wem der javascript-lastige Editor zur Fett ist, kann in den Optionen noch immer den simplen Editor auswählen...
 
Der Forumseditor ist einfach das beste Beispiel dafür, was ich am Web 2.0 nicht leiden kann:
eine unsäglich schlechte Imitation von Desktoptechnik, ohne auch nur annähernd die gleiche Benutzbarkeit zu erreichen.

Alles eine Frage des Blickwinkels: man braucht für vieles nur noch einen Browser, wovon gerade die BSDs sehr profitieren. Man kann viele Anwendungen nutzen, ohne sich mit Java Applets oder Flash rumzuärgern.

Auch auf meinem ar***-langsamen Netbook mit Atom Prozessor unter FreeBSD und i3 ruckelt in Chrome auch nix - kann ich so nicht nachvollziehen.

Dito, auf einem beschaulichen Netbook mit AMD E-450 geht's hier mit deaktiviertem Flash (click-to-play) auch einwandfrei

Wir haben hier auf Arbeit eine 0,5 Mbit Leitung über Satellit (Latenz zwischen 400-1200ms, wenns ganz bescheiden läuft auch mal 2 Sekunden) und IT-Richtlinie sei Dank mit Internet Explorer 8, da macht "das neue Web" so gar keinen Spaß.

IE8 ist natürlich blöd, aber gerade "das neue Web" kann hier unglaublich viel helfen: mit sinnvollem AJAX-Einsatz kann man sich viele Roundtrips und Full Page Reloads sparen.

Ich glaube, es wird einfach kaum noch Wert darauf gelegt, es so simpel und schnell zu gestalten, wie möglich. Man könnte vieles simpler gestalten, aber es wird mit unnötigen "goodies" aufgeblasen - vielleicht auch unterbewusst. Ich bin ein großer Freund des KISS Prinzips, weniger ist mehr, egal ob bei Technik, Automation oder eben Webseiten..

Wie überall macht die Dosis das Gift. Wenn man sich anschaut, was man mit modernem HTML5 an Mehrwert schaffen kann.
Von den Möglichkeiten moderner Frameworks wie AngularJS mal ganz zu schweigen.
Wenn man uns vor 15 Jahren erzählt hätte, das wir mal komplette Office-Anwendungen im Browser laufen lassen können...
 
Wem der javascript-lastige Editor zur Fett ist, kann in den Optionen noch immer den simplen Editor auswählen...

Du kannst ja mal spaßeshalber TinyMCE Quattro hier installieren. Die Leute werden den normalen JS-Editor sehr, sehr schnell vermissen. :D
 
Ich werde aus bitterer Erfahrung mit dem am Ende bis an den Rand der Unwartbarkeit verfummelten VB3 den Teufel tun und hier keine nicht zwingend notwendigen Addons installieren, sowie die Templates zu sehr gegenüber der Originalversion verändern. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Seite mit tollen Beispielen - hab einfach mal eines angeklickt (derzeit rechts oben "World Cup 2014: England Squad Selector"). Und das zeigt dann auch genau das, was wir hier miteinander diskutieren: Tolle Möglichkeiten, aber unglaublich aufwändig was Resourcen betrifft!

Eine deutsche Webpagetest-Instanz hat für die Seite beim Erstbesuch 400+ Requests von 90+ Domains mit insgesamt 4,5MB Daten benötigt, was dann 25s (Document Complete) bzw. 33s (Fully Loaded) gedauert hat...

Wenn so eine Seite speziell für Fans bereit steht, die sich diese Zeit nehmen, finde ich das gut und sinnvoll. Wenn aber - wie es leider oft vorkommt - solche Spielchen jedem Besucher einer bestimmten Site serviert werden, ist das einfach nur noch nervig. Dann ist das kaum noch anders als die ganzen Flash- und Java-Schnippsel, die vor 10 Jahren das Web dominierten.
 
Ich sehe das Ganze eher entspannt. Wie so oft wird bei einer vergleichsweise neuen Technologie zunächst einmal alles Mögliche ausprobiert, egal ob das Sinn macht oder nicht. Nach einigen Jahren beruhigt sich dass dann und die Entwickler haben gelernt was sinnvoll ist und bei den Lesern ankommt und was eben nicht. Und für gewisse Geschmacklosigkeiten kann die Technologie nun wirklich nichts, - auch wenn sie die natürlich erst ermöglicht.

Bei komplexeren Websites ist asynchrones Laden sicherlich eine gute Sache. Warum soll z.B. bei einem Nachrichtenmagazin schon der ganze Kladderatsch geladen werden wenn auf dem Browaser eh nur ein Bruchteil angezeigt werden kann. Im übrigen ist Ajax nur ein Übergangstechnologie und das Ganze wird durch Websockets und SPIDY noch deutlich effizienter werden.

Ich denke wir sind da erst am Anfang von dem was Web2 einmal sein kann, bis sich das beruhigt hat vermeide ich einfach allzu nervige Websites. Ich finde z.B. ganz interessant was https://www.wired.de/ da macht, alles nocht nicht recht ausgereift, aber ...
 
Also ich bin sehr gespalten was das Thema angeht.... Den Editor hier finde ich klasse, vor allem wenn ich mal wieder aus Versehen auf "Zurück" geklickt habe nachdem ich mir nen Wolf getippt hatte (und noch nicht abgesendet)... Auch auf dem Smartphone hatte ich da noch keine Probleme. Ich denke das Problem ist hier wirklich hauptsächlich der eingesetzte Browser.

Es gibt nun aber auch viele Menschen die sich beschweren, dass etwas zu Unbenutzbarkeit verfrickelt wäre weil es nicht mehr auf ihrem P3 mit 512MB RAM flüssig läuft und schreien Zeter und Mordio. Das finde ich ehrlich gesagt etwas weltfremd... Das Internet ist heute einfach mehr als vor 10 Jahren und das ist auch zum Teil gut so.
Anders sieht es aus wenn man auf Bandbreit schaut, denn auch wenn ich da zum Glück verwöhnt bin, gibt es noch viele Gebiete in denen 100MBit eben nicht Standard sind. Das wird meiner Meinung nach von vielen oft vergessen (mich eingeschlossen).

Was Webanwendungen angeht bin ich irgendwie immer etwas unschlüssig. Auf der einen Seite ist es unheimlich praktisch wenn etwas zentral angeboten wird und dann überall verfügbar ist. Vieles lässt sich mittlerweile wirklich gut bedienen und dennoch hasse ich das Zeug irgendwie. Es ist meist voller Lücken, läuft auf jedem Browser anders und ich hab immer ein schlechtes Gefühl dabei.

Das Theme Werbeblocker finde ich aber wirklich interessant. Früher war ich nie ohne unterwegs. Mittlerweile ist die Werbung glücklicherweise deutlich dezenter geworden (oder es liegt an den Seiten die ich ansurfe...) und ich verzichte meist auf selbigen Plugins. Ich weiss auch nicht so recht wie ich den ganzen Plugins vertrauen kann/soll. Früher hatte ich meinen Firefox (den ich übrigens seit einigen Jahren für unbrauchbar einstufe) mit Plugins vollgepackt. Aber wenn man mal überlegt, dass die alle meinen kompletten Internetverkehr überwachen (können) und auch meine ganzen Tastaturanschläge mitlesen können... Da wird es einem dann doch irgendwie komisch... Klar alle andere installierte Software kann das auch (allem voran der Browser selbst) aber Plugins werden weniger überwacht, stammen von diversesten Herstellern/Programmierern und sind eine zusätzlicher Angriffsvektor....

Alleine die Tatsache, dass es unzählige kostenfreie Adblocker gibt, gibt mir zu denken... Das muss doch ein Grund haben warum so viele ein Interesse daran haben mir kostenfrei ein Plugin anzubieten obwohl es sowas schon mehrfach gibt und dem Anbieter ja auch Arbeit macht.

Was haltet ihr von den ganzen Plugins und Adblockern?
 
Ich hab' unter Windows einen bezahlten Adblocker, nachdem Adblock Plus erwiesenermaßen gegen einen kleinen Obolus Werbung bestimmter Firmen durchlässt und seine Forks somit auch nicht koscher sind.
 
Das ist halt nicht mehr für Leute mit einem richtigen Rechner gemacht. Ich meine, NodeBB schlägt in eine ähnliche Richtung. Prima für Leute, die Filigranität für tot halten.
 
Nach einigen Jahren beruhigt sich dass dann und die Entwickler haben gelernt was sinnvoll ist und bei den Lesern ankommt und was eben nicht.
Mit den Entwicklern hätte ich da auch weniger ein Problem. Meines Erachtens sind es Marketing oder das höhere Management (gerade bei kleinen und mittelgroßen Firmen/Organisationen), die überall mitreden wollen und Dinge haben wollen, die sie gerade chick oder interessant finden. Und da wird dann nochwas und nochwas und nochwas eingebaut, was irgendein Geschäftsführer auf einer anderen Seite gesehen hat und auch haben will.

Bei großen und auf online spezialisierten Firmen ist das etwas weniger das Problem, weil dort das Bewusstsein für Usability und User Experience doch größer ist. Vielleicht sogar A/B-Tests gemacht werden, um zu testen, welche Seite, welche Navigation, welche Features zu einer höheren Nutzung bzw. im Fall von Shops zu einer Conversion führen.
 
Das ist halt nicht mehr für Leute mit einem richtigen Rechner gemacht. Ich meine, NodeBB schlägt in eine ähnliche Richtung. Prima für Leute, die Filigranität für tot halten.

NodeBB sieht ja auf den ersten Blick schick aus, aber es ist vollkommen unübersichtlich und eher was für diese Facebookkasper, bei denen der dritte Satz eh nichts mehr mit dem ersten zu tun hat.

Was ist denn "Filigranität"?
 
Im Zweifel ein Neologismus, ansonsten das Gegenteil von "perfekt für Leute mit fetten Fingern, die es auf einem 4-Zoll-Touchscreen bedienen wollen".
 
Das sieht ja nett aus, aber es braucht eine Menge Platz für unglaublich wenige Informationen oder?
Das ist sicherlich richtig, aber geht es nur um Information? Das ist ungefähr so als wenn man sagt es würde dass es beim Essen nur um Ernährung, Nährstoffe etc.gehen würde, was wohl kaum der Fall sein wird. Das Web ist inzwischen ein eigenständiger Bestandteil unserer Kultur mit einer eigenen Semantik und Ästhetik die sich auch erst langsam entwickeln. Es ausschließliche als Medium zur Informationsübertragung fassen zu wollen - was es ja auch sein kann - greift sicherlich zu kurz.
 
Das ist sicherlich richtig, aber geht es nur um Information?

Also mir schon. Jedenfalls überwiegend. Wenn ich eine Seite wie wired.de besuche (was ich tunlichst vermeide, die schreiben zu viel dummes Zeug, ich fürchte immer, dass das dann ansteckend ist), dann nicht, weil ich das Design so gern anstarre.
 
Also mir schon. Jedenfalls überwiegend. Wenn ich eine Seite wie wired.de besuche (was ich tunlichst vermeide, die schreiben zu viel dummes Zeug, ich fürchte immer, dass das dann ansteckend ist), dann nicht, weil ich das Design so gern anstarre.
Na ja, das sind so persönliche Präferenzen. Ich ziehe ein ordentliches Buch jeder Website vor. Allerdings gibt es Sachen für die Websites besser geeignet sind. Meine eigenen Präferenzen interessieren mich allerdings weniger, die kenn ich recht gut. :) Mich interessiert eher was andere machen, - und warum so und nicht anders.

Was ich an wired.de interessant finde ist dass sie offenbar versuchen eine für ein Magazin ungewöhnliche Struktur/Navigation zu entwickeln. Klappt zwar noch nicht so recht, aber warten wir mal ab wie sich das weiter entwickelt.

NB: Wer ein Design "anstarrt" macht sicherlich irgend etwas falsch ... :o
 
Also Leute, mal ehrlich. Wenn das web ankotzt, wegen Werbung, dem gebe ich ein guten Tipp: Es gibt die Funktion, den Browser zu beenden. Damit braucht er sich kein Schnick-Schnack, Werbung mehr an zu sehen und hat weniger zum Kotzen. :grumble: :ugly:
 
Ich kau und würg da nun seit 2 Tagen dran rum und habe Sorge, dass das wieder giftig wird, wenn man nicht flauschi-spült und im Gunde lügt sondern sagt, was man denkt.

Meines Erachtens nach fängt das Problem schon damit an, dass es verzerrt dargestellt wird. In den meisten Firmen entscheiden eben keine Fachleute sondern mittleres management, das ziemlich durchgängig (technisch) inkompetent sales und marketing getrieben agiert. Das gilt für's Web genauso wie für Software ("neue features müssen rein! Und hübsch aussehen muss es!").

Ein Blick auf die großen Spieler auf dem Feld zeigt es klar. Amazon, Google, usw. - es geht um sales; in der einen oder anderen Weise. Deswegen wird unsere Privatsphäre nicht respektiert, deswegen werden wir zugeballert mit Werbung, deswegen hat OpenSSL kümmerlich vor sich hingedarbt, während die siebenhundertsachtundfuffzigste Werbe- oder Marketingagentur Millionen seed Kapital gekriegt hat.

Und Web 2.0 ist letztlich nichts anderes als das Ergebnis (und dann die Anwendung) der Arbeit vieler developer, Ingenieure, usw., die in manchen Fällen sicher sogar gute Absichten hatten, deren Arbeit aber früher oder später missbraucht oder gebraucht wurde für die "große Geldmaschine".

Dabei möchte ich gar nicht gegen Web 2.0 per se sein. Aber zwei Punkte scheinen mir wichtig:
Zum einen, dass es nicht akut missbraucht wird bis an den Punkt, wo Menschen nur als dumme ("es ist bunt, das freut die") Konsumpuppen gesehen und behandelt werden, deren technische Unbedarftheit, Vertrauen und Privatsphäre für den "höheren Zweck" des Geldscheffelns missbraucht wird.

Zum anderen, dass es Optionen gibt. Manchmal, vielleicht sogar oft, der Editor hier ist ein gutes Beispiel, ist Web 2.0 wirklich praktisch. Aber das ändert nichts daran, dass Web 2.0 auch jede Menge Probleme mit sich bringt (-> Sicherheit) und meist erheblich mehr Bandbreite braucht. Deshalb möchte ich Optionen; im Fall des Editors hier, fände ich ein schlichtes HTML textarea als Alternative angebracht.

Wer sich mal umschaut, der wird feststellen, dass Browser so abartig komplexe und gigantesque Monstrositäten geworden sind, dass das Spielfeld in den Händen sehr weniger Player liegt. Der Umstand, dass einer davon, Firefox, von "uns" kommt (insoweit das denn noch zutrifft) ändert daran erst mal nix. Fast alle "schlanken Alternativen" nutzen eine der Monster-engines und sind, ehrlich gesagt, auch nicht viel schlanker. Und die wenigen wirklich schlanken Alternativen wie Dillo können nur HTML (alter Standard). Der Unterschied zwischen z.B. einer HTML4 und einer HTML 5 engine ist immens, von javascript gar nicht zu reden. Sowas kriegt alleine des irren Aufwands wegen nur noch eine größere Organisation hin. Ob wir da als Open Source'ler (und dann auch auch noch BSD'ler, also als kleine Randgruppe) begeistert sein sollten und mithalten können, wäre mal einen ausführlichen Gedanken wert ...

Nicht zuletzt: Überall und einfach zugänglich zu sein und angesehen werden zu können war mal the very fu**ing reason, der Existenzgrund für "das Web". Wenn das nicht mehr erfüllt ist - und erschreckend oft ist das der Fall - dann läuft etwas ziemlich schief.

Was mich persönlich angeht, so halte ich es wie manche andere hier: Wer meint, ich müsste mir ein fettes Problem basteln, indem ich java im Browser enable oder ich müsste mir Flash Mist, der mein System mit Spionagezeug zuballert und proprietär ist (und zwar in der üblen Variante) installieren, um seine Seite ansehen zu können, der kann sein Zeug behalten, der kriegt einfach nur einen Eintrag in meiner black/block-list.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nunja... Um eine große Sache vernünftig vorran zu bringen braucht es in vielen Fällen eine Firma. Eine Firma bietet Organisationsstrukturen die ab einer gewissen Größe notwendig werden (denn auch die ungeliebte Arbeit will gemacht werden) und hat die Möglichkeit durch finanzielle Mittel Zeit von Menschen zu kaufen (die das dann alles umsetzen sollen). Damit das alles funktioniert braucht die Firma jedoch Geld und muss dieses verdienen. Eine Firma (welcher Art auch immer) ist in erster Linie ein kommerzielles Gebilde mit dem Ziel Geld zu verdienen. Das ist auch gut so und unser Wunsch in einer Marktwirtschaft. Ich bin bei Leibe kein Fan der BWLer-Schwemme die man die letzten Jahrzehnte erlebt hat aber man muss nunmal zugeben, dass BWLer es besser verstehen das letzte Quäntchen Euros aus einer Sache zu quetschen. Ob das nun gut ist und uns gefällt ist eine ganz andere Sache, aber eben das Ziel unserer Marktwirtschaft.

Dass die Anwender für dumm gehalten werden, wie du sagst, liegt aber evtl auch daran, dass sich die Zielgruppe geändert hat. Nein die neuen Nutzer sind nicht dumm* aber eben normale Menschen die ihre Fachkompetenzen in anderen Gebieten haben und nur noch anwenden wollen. Man könnte auch sagen: Das Netz ist erwachsen geworden. Aus der Spielwiese für Freaks und Profis ist eine kommerziell nutzbare Plattform geworden die nun jedem zur Verfügung stehen soll (und damit eben neue Forderungen bringt).
Es ist also nur die logische Entwicklung und wenn du eine Umfrage machen würdest bin ich überzeugt, dass eine erschreckende Mehrheit die neuen Möglichkeiten als positiv bewerten würden. Normale Anwender.
Natürlich wäre es wünschenswert wenn man eine komplett pure Alternative zur Auswahl hätte, aber warum? Die neue Optik braucht es um den Großteil der Anwender zufrieden zu stellen. Von den 5% die es gerne anders hätten sind dann wieder 20% die sich "stur stellen" und die Seite nicht mehr besuchen... Also wegen 1% der Besucher eine komplette Alternative entwickeln und pflegen...? Da stellen sich selbst mir als Techniker die Nackenhaare.

Ein Bekannter sagt immer: Irgendwann steht auf Software nicht mehr welches Betriebssystem man braucht sondern welchen Browser. Realistisch gesehen ist es schon so. Viele Anwendungen auf Mobilgeräten sind reine WebApps und auch im Desktopbereich wird immer mehr auf WebApps ausgeweitet. Da ist es ja nur klar und logisch, dass ein Browser immer fetter wird und immer mehr Schwachstellen hat. Der Kerl soll immerhin ein halbes Betriebssystem ersetzen. Der Trend ist nicht mehr aufzuhalten und birgt auch seine Vorzüge, aber evtl. wäre es schön einen neuen Weg einzuschlagen. Wir sitzen wieder in monolithischen Gebäuden fest. Wieso nicht eine Spalung durchführen? Ein WebAnzeigeBrowser der Inahlte darstellen kann und meinet wegen kleinere optische Schmankerl bietet (die dann aber fest definiert sind), und einen WebAppBrowser der das volle Featureset an HTML5, Java, Flash etc mit sich bringt (idealerweise entsprechend einstellbar). Man müsste zwei getrennte Spezifikationen anbieten und verpflichtend machen. Aber wie will man den beklagten Firmen beibringen, dass das sinnvoll wäre? Denn dann wären es ja wieder zwei Ressourcen zu pflegen (denn keine Firma wird es sich nehmen lassen sich im FullFeatured WebAppBrowser zu präsentieren). Gerade wenn ich daran denke, dass eine Facebookseite heute eine eigene Webpräsenz ersetzt.

*) Stimmt nicht ganz... manche sind wirklich einfach nur dumm, aber das ist nunmal der Normalverteilung geschuldet
 
WebAnzeigeBrowser wie Netsurf und lynx :D gibt es doch bereits. Viele sind nur zu faul, sie auch zu nutzen.
 
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