Das sehe ich überhaupt nicht so: Der Browser ist ein Integrations-Tool, vergleichbar der archaischen ComdLine, nur mit weit höherer Komplexität und sich immer noch laufend verändernden Protokollen wodurch ein Teil der Probleme entstehen die die Browser haben.
Integrations-tool? Warum so Konservativ? :-) Warum nicht einen
Browser durch bspw. eine VM ersetzen? Das versuchte ich zu
artikulieren. :-).
Ob der als monolitische Programm oder per Plug-Ins entsprechend der
Unix-Philosophie designed ist, ist eine wichtige, aber zweitrangige Frage.
bzw.
Das verschiebt die Komplexität nur in das OS. Das OS sollte aber m.E. klein, schnell, sicher und zuverlässig sein und nicht eine eierlegende Wollmilchsau. Die zeitkritischen Teile (rendering, script interpretation) sind im Client weit besser aufgehoben als im externen OS. GIT ist ein gutes Beispiel für die Verschiebung der Komplexität vom Server auf den Client.
Ein monolitisches Programm (hier der Browser) kastriert IMHO
die Moeglichkeiten (sowohl derjenigen die sogennante "Web-applikationen"
entwickeln als auch denjenigen die diese nutzen), die tatsaechlich sich bieten
wuerden, wenn ein tatsaechliches "Web 2.0" (oder auch 3.0) als verteiltes
System (Phrase of the day: "The network is the Computer", Sun Microsystems)
implementiert werden wuerde.
Der Browser bzw. seine Komplexizitaet bzw. der allseits
beliebte Firefox (als abschreckendes Beispiel), der tatsaechlich
als OS weiterentwickelt wird (was nur Konsequent ist *lol*) fuehrt
IMHO das Konzept verteilter Systeme (und dessen Anwendungen)
ad absurdum, da man quasi nur durch ein kleines "Fenster" in eine
"Welt" blickt.
Nun denn, bspw. dieses JavaScript Kasperltheater erscheint mir
wie eine Art Workaround (man verzeihe mir diese Ignoranz,
bitte mich jetzt nicht steinigen), um diese Defizit zu ueberwinden
bzw. verteilte Systeme darzustellen.
Und dann geht es auch um Macht, also die Frage wer kontrolliert und trifft die Entscheidungen wie und welche Inhalte dargestellt werden. Im Browser liegt die Kontrolle über die gelieferten Inhalte beim Autor und Webdesigner, und der Benutzer kann entscheiden was er annimmt und was nicht.
Letzendlich wuerde IMHO bspw. durch das Firefox OS geschaffenen
kuenstlichen Machtposition (seitens der Entwickler und Integratoren)
dem Machtmissbrauch Tuer und Tor oeffnen.
Diese Entwicklung sehe ich deutlich Kritischer, als wenn eine
existierende VM (Dis, JRE, ...) verwendet werden wuerde (oder
eine neu entwickelt wuerde), um eine Basis fur (tasaechliche)
"Web-entwicklung" darzustellen.