Pentagon schlampt mit Anthrax

Athaba

Libellenliebhaber
Die schicken Anthrax in die Welt. Kann man da als Verteidigungsministerium die Zulassung für solche Viren verlieren?
[Klugscheiss] Das sind Bakterien. [/Klugscheiss] ^^ Warum sollten sie nicht? Wie willst Du sie sonst transportieren? Dumm ist natürlich falsche Deklaration. Fehler passieren, auch wenn sie nicht passieren sollten. Aber anscheinend sind da ziemliche Deppen am Werk, denn solche 'Missgeschicke' sollten nicht passieren bei solch Krankheitserregern. Und offensichtlich ist es ja häufiger und an mehreren Orten vorgekommen (siehe vorherigen Satz bezüglich Deppen). Und wenn sie daran forschen, haben sie mit Sicherheit auch nette Mutanten geschaffen (da bin ich viel eher besorgt). Man möchte ja einen Vorteil im Falle des Falles, also deren Einsatz (Antibiotika-Resistenz und Effektivität mal Eingeworfen). Ich möchte nicht wissen, was vielleicht sonst noch so verschickt wird - Ebola Viren als mehr oder weniger aktuelles Beispiel, und da hilft kein Medikament bisher so toll wie anscheinend Antibiotika gegen Wildtyp Bacillus anthracis. Und Ebola Viren müssen auch irgendwie ins Labor kommen. Nichtsdestotrotz, es scheint unter Umständen einen Zusammenhang zwischen Depp und Schlampigkeit in (militärischen) US Hochsicherheitslaboren zu geben. Und vieleicht sogar mit Höhe der Freigabe um mit solchen netten Spielzeugen militärisch herumzuspielen. Statistiker müsste man sein...
 
Natürlich, Bakterien. Peinlich. Zur Entschuldigung hatte auch die Version offen[1] und vergessen wie versauert die Presse ist, vor allem im Überschriften.

Was mich etwas stört ist doch genau das, nämlich mit Dingen zu arbeiten wo man fatale Fehler machen kann und diese auch macht. Ich meine jetzt nicht, dass man nie Risiko eingehen sollte, sondern, dass man abwägen muss und gerade bei solchen Dingen, wie Anthrax ist es ja noch schlimmer. Wenn man Leuten Anthrax schickt und es nicht deklariert ist, dann ist da der grad zum Angriff sehr schmal. Man kann es ja auch auf Unfälle anlegen.

Und zu Ebola: Das meine ich mit abwägen. Da muss man zwischen Kosten, Nutzen und Riskien abwägen. Man kann alles mal brauchen. Was ich mit dem Lizenz verlieren ausdrücken wollte ist, dass man als normalsterblicher relative strikte Auflagen erfüllen muss, es aber scheinbar keinen Mechanismus gab, kein Protokoll, wo jemand nachprüft ob ordnungsgemäß deklariert wurde, warum das Zeug wohin geht, etc. Und ja, man muss auch mal einen Schlussstrich ziehen können müssen, wenn Unfähigkeit unter Beweis gestellt wird.

Und es geht hier effektiv um einen Kampfstoff, um eine Waffe, was allein schon zeigt wem das passiert ist. Mir geht es allem in allem um Konsequenzen, wie sie überall üblich sind und dabei nicht einmal um Schuldzuweisung sondern in erster Linie um eine Reevaluierung der Prozesse. Vor allem wenn so Sachen, wie Übungen damit stattfinden, zum Beispiel in Deutschland[2].

[1] http://www.handelsblatt.com/panoram...ter-lassen-toedliche-viren-frei/12307768.html

[2] http://www.handelsblatt.com/politik...bei-uebungen-in-deutschland-ein/12043454.html
 
Ich meine jetzt nicht, dass man nie Risiko eingehen sollte, sondern, dass man abwägen muss ...
Die Frage ist allein was denn da gegen was nach welchen Maßstäben "abgewogen" werden soll.
Und zu Ebola: Das meine ich mit abwägen. Da muss man zwischen Kosten, Nutzen und Riskien abwägen.
Was sind da die Kosten ? Was der Nutzen? Und was die Risiken? Gut, das letztere kann man vermutlich recht gut einschätzen, sowohl für die Helfer und Forscher, als auch die Weltgesellschaft, aber was ist der Maßstab für die ersten beiden Aspekte? Was ist z.B. der Nutzen eines Menschenlebens und nach was bemißt man das?

Bei hinreichend komplexen Handlungszusammenhängen gibt es eben keinen "Goldstandard" an dem man die Dinge wirklich messen und unterschiedliche Optionen vergleichen kann. Ein ähnliches Problem haben wir z.Z mit der Flüchtlingskrise. Kein Mensch kann heute wissen was daraus entstehen wird. Was man in solchen Fällen allein tun kann ist nach bestem Wissen und Gewissen (ja, das zählt in solchen Fällen) eine Entscheidung treffen, - und dann das beste daraus machen. "Die Zukunft ist unabsehbar" wie Hannah Arendt dazu treffend anmerkt.

Sowohl bei Ebola als auch hinsichtlich der Flüchtlingskrise gilt: Den Menschen muss geholfen werden! Die Frage ist allein das wie, nicht das ob. Und niemand erwartet dass irgend jemand dabei sein Leben aufs Spiel setzt (obwohl in solchen Fällen manche Menschen erhebliche Risiken auf sich nehmen) oder wirklich verarmt. Man tut in solchen Fällen eben das Menschenmögliche, - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Peter

Nachtrag: Natürlich ist die Sache mit Anthrax daneben: In jedem Krankenhaus wird über die Verwendung kritischer Medikamente sorgfältig Buch geführt und Verwendung und Bestand regelmäßig überprüft. Das ist doch das Mindeste was man von Forschungseinrichtungen die mit gefährlichen Stoffen umgehen erwarten kann, - aber eigentlich noch eine Menge mehr!
 
Stimmt, da wird von der Zeitung durchaus beides munter miteinander vermischt. Hat der Autor nicht ganz seine Hausaufgaben gemacht. Muss Dir aber nicht peinlich sein, verwechsle auch gerne Dinge. ^^

Der Grad ist bestimmt schmal. Verschick mal versehentlich undeklarierte Antrax-Sporen. Wenn man selbst dann noch etwas dunkle Haut, und/oder einen (Voll)Bart trägt, werden vermutlich gewisse Vorurteilskeulen geschwungen. ^^

Kosten-Nutzen Überlegungen hat der Mensch nicht in militärische Dingen. Bei Waffen und deren Entwicklung gelten andere Grundsätze (und natürlich Übungen damit). Die Atomwaffen auf Japan waren auch nur zum Testen in einem tatsächlichen Einsatz (meine Meinung). Nichtsdestotrotz, solche Pannen sollten nicht passieren. Vielleicht sind da auch Leute beschäftigt, die nicht wirklich ausgebildet sind, oder denen es relativ egal ist, womit sie arbeiten und was sie machen. Und/oder die Vorschriften sind einfach nur lax. Wenn man *bewusst* arbeitet, sollte man korrekte Beschriftung und dergleichen gebacken bekommen. Fehler werden trotzdem passieren, das ist menschlich, aber das Risiko ist gesenkt. Und damit aufhören zu arbeiten wird keiner, nicht in einer Zeit wo Ressourcen knapp werden, und geopolitische und -strategische Überlegungen wahrscheinlich verstärkt angestellt werden.

In der Tat muss den Leuten geholfen werden. Auch unter Bezug des Schutzes des eigenen Lebens. Aber in Bezug auf Medikamente kommt wieder der finanzielle Aspekt dazu. Und da hört das Menschenmögliche auf. "Oh, ihr könnt Euch potentielle Medikamente nicht leisten? Und der Markt ist zu klein? Dann 'können' wir das nicht entwickeln, oder bei Euch auf den Markt bringen."
 
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