Ich meine jetzt nicht, dass man nie Risiko eingehen sollte, sondern, dass man abwägen muss ...
Die Frage ist allein was denn da gegen was nach welchen Maßstäben "abgewogen" werden soll.
Und zu Ebola: Das meine ich mit abwägen. Da muss man zwischen Kosten, Nutzen und Riskien abwägen.
Was sind da die Kosten ? Was der Nutzen? Und was die Risiken? Gut, das letztere kann man vermutlich recht gut einschätzen, sowohl für die Helfer und Forscher, als auch die Weltgesellschaft, aber was ist der Maßstab für die ersten beiden Aspekte? Was ist z.B. der Nutzen eines Menschenlebens und nach was bemißt man das?
Bei hinreichend komplexen Handlungszusammenhängen gibt es eben keinen "Goldstandard" an dem man die Dinge wirklich messen und unterschiedliche Optionen vergleichen kann. Ein ähnliches Problem haben wir z.Z mit der Flüchtlingskrise. Kein Mensch kann heute wissen was daraus entstehen wird. Was man in solchen Fällen allein tun kann ist nach bestem Wissen und Gewissen (ja, das zählt in solchen Fällen) eine Entscheidung treffen, -
und dann das beste daraus machen. "Die Zukunft ist unabsehbar" wie Hannah Arendt dazu treffend anmerkt.
Sowohl bei Ebola als auch hinsichtlich der Flüchtlingskrise gilt: Den Menschen muss geholfen werden! Die Frage ist allein das wie, nicht das ob. Und niemand erwartet dass irgend jemand dabei sein Leben aufs Spiel setzt (obwohl in solchen Fällen manche Menschen erhebliche Risiken auf sich nehmen) oder wirklich verarmt. Man tut in solchen Fällen eben das
Menschenmögliche, - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Peter
Nachtrag: Natürlich ist die Sache mit Anthrax daneben: In jedem Krankenhaus wird über die Verwendung kritischer Medikamente sorgfältig Buch geführt und Verwendung und Bestand regelmäßig überprüft. Das ist doch das Mindeste was man von Forschungseinrichtungen die mit gefährlichen Stoffen umgehen erwarten kann, - aber eigentlich noch eine Menge mehr!