Distrowatch ist ein großer Fehler, aber vor allem die Liste da rechts, weil sie oft für unsinnige Deutungen verwendet werden. Das sind einfach nur die Klicks auf der Website und hängt damit stark davon ab wie viele Releases es gibt. Außerdem schauen sich die Website vor allem ganz gewisse Gruppen an, wie Neueinsteiger, deshalb da aufpassen, dass man nicht mehr hineininterpretiert als es tatsächlich ist.
Zu Rolling Release muss ich sagen, dass ich es mittlerweile für Desktops nahezu besser halte. Das liegt teilweise daran, dass man bei anderen Systemen mitunter dann alle sechs Monate alles anders hat, dann nervt man sich 6 Monate rum bis wieder alles einigermaßen funktioniert, und dann von neu. Zumindest hatte ich das früher mal mit Fedora und kenne auch OpenSuSE-Leute, acuh wenn die glaube ich ja auch bereits Rolling Release oder so haben?
Scheint fast so als wären Systeme quasi darauf ausgelegt. Allerdings habe ich keine Ahnung warum das so ist? Vielleicht liegt's einfach daran, dass Bugs schnell gefixed werden und nicht erst beim nächsten Release und weniger Rückstau wenn was neues kommt?
Außerdem nervt es am Desktop wesentlich mehr alte Software zu haben, als am Server - zumindest wenn man kein Entwickler ist, der sich potentiell über alte Libraries oder so ärgert.
Rolling Release ist glaube ich auch soweit angekommen, weil einfach viele Leute am Desktop Tag für Tag damit fahren.
Im Grunde habe ich so einen Desktop mit FreeBSD. Ich bau meine Pakete täglich (nächtlich) mit Poudriere und habe da halt bei Updates weniger Zeug auf einmal.
Natürlich führt das auch irgendwo zu einer sinnvolleren Wahl von Software, wo nicht ständig alles neu ist, aber wie gesagt, das hat man auch bei nicht rolling release, nur halt alles auf einmal. Da mag man sagen, dass man sich aussuchen kann, wann das ist, aber in der Praxis habe ich einfach eher mal ein wenig Zeit, sollte tatsächlich was grobes sein (woran ich mich nicht mehr erinnern kann), als wie wenn ich echt am Stück eine Woche nichts machen kann.
Ist komisch und ich habe Rolling Release früher wesentlich kritischer gesehen, aber ich habe für Leute, die NULL Ahnung von Rechnern haben Rolling Release Sachen aufgesetzt, weil Fedora Probleme machte und war dann relativ überrascht wie gut das lief.
Sollte TrueOS mal weniger WIP sein und ein erstes echtes Release unter dem Brand haben würde ich sogar das in Betracht ziehen. Ich war da mal in deren Gitter (ist sowas wie Slack und Discord, oder wie sie alles heißen - also web based group chat). Scheint ja echt einige User ohne größere Unix-Kentnisse zu geben, die recht gut damit arbeiten können. Klar, jetzt nicht die Mengen, aber war schon überrascht überhaupt welche zu finden. Dachte da sind mehr die OS-Hopper und Leute, die einfach nur schnell FreeBSD für Desktop aufsetzen wollen und sich ein wenig Config-Arbeit ersparen wollen.
Aber gut. Soll heißen: Mach dir nicht unbedingt Sorgen über Rolling Release. Funktioniert in der Praxis meist besser als man annehmen würde. Die Software sind ja auch Release-Versionen und fundamentale Änderungen gibt es jetzt nicht gerade häufig. So gesehen ist jedes Windows quasi Rolling Release mit den ganzen Auto-Updates und so.
Und wo du's machst ist ziemlich egal. Virtualisierung wirst du überall haben und meinte nur Qubes, weil es eben genau den Ansatz hast. Wenn du's in einer VM willst ist es natürlich Unsinn. Von den Anforderungen her nimm dir was dich gerade anlacht. In einer VM laufen die meisten Dinge ohnehin recht gut, weil die Treiber ja standardisiert sind. Und ich denke, das Meiste an Desktop-Distris kommt ohnehin mit einem Installer, wo du einfach ein paar mal auf den Weiter-Button klickst.