BSD + Linux: Welches Dateisystem für eine externe Festplatte?

Hallo,

welches Dateisystem würdet ihr für eine externe Festplatte (etwa 400GB) empfehlen, um diese dann sowohl unter Linux als auch unter (Free)BSD nutzen zu können (schreiben und lesen)?

Danke!
 
FreeBSD kann ja selbst gar nicht so viele Dateisysteme out of the Box, die auch in Linux genommen werden.
Afaik sind das halbwegs vernünftig nur ext2fs und ZFS, wobei letzteres wiederum nicht direkt in Linux geht. (und wir nicht über FAT reden wollen).
Will man mehr, braucht man FUSE und damit kann man dann auch gleich auf einige weitere Möglichkeiten zurück greifen.

Derzeit teste ich gerade BTRFS und kann mich nicht entscheiden. Es ist schon viel anders, als ZFS und besonders die Kompression macht mir so keinen Spaß.
Aber vielleicht einen Schritt zurück.
Dass eine Platte "EXTERN" ist, sagt ja zunächst nur, dass sie nicht im System verbaut ist. Ob sie dauerhaft da sein soll und etwa automatisch Daten darauf abgeglichen werden, um diese dann gelegentlich auch mal zu einem anderen PC mitnehmen zu können oder ob sie jeweils nur kurz mal angesteckt wird, um irgendwelche Daten zu tauschen, macht ja einen unterschied. Denke ich zumindest, denn jedes moderne Dateisystem tauscht viele zusätzliche Daten aus, um die Konsistenz aller Daten zu gewährleisten und gerade bei externen Medien will man das oft gar nicht haben, um eine höhere Performance für die wenigen zu schreibenden Daten zu erreichen.
Hängt die Platte aber dauerhaft am PC, wäre es vielleicht sinnvoll, auf etwas Performance zu verzichten und lieber die anderen Vorteile zu genießen.

Deshalb denke ich, dass es keine generelle Empfehlung gibt und man sich nach seinem Einsatz-Zweck richten muss.
Für mich selbst kann ich sagen, dass ich sehr gute Erfahrungen mit NTFS gemacht habe, das ich aber auch wegen Windows brauchte.
Gute Erfahrungen habe ich mit EXT2FS gemacht, dass aber sehr empfindlich für Fehler am Dateisystem war. Es brauchte in FreeBSD häufig Reparatur nach Einsatz in einem Linux.
EXT4FS war stabiler, wurde von mir aber nur stiefmütterlich behandelt und außerdem so geschrumpft, dass es sich mehr oder weniger wie EXT2 verhalten hat.
Hinsichtlich Sicherheit, Verlässlichkeit und Umgang damit funktioniert sowohl ZFSonLinux problemlos, als auch BTRFS als FUSE-Modul unter FreeBSD. Wobei bei letzterem schon mal die Dateimanager leer bleiben und über die Konsole operiert werden muss. Gerade BTRFS zeigt sich auch mit sehr guter Performance von Flash-Medien.
Müsste ich nicht erst mit relativ großem Aufwand meine teilweise veralteten GNU/Linux-Systeme erst auf ZFS aufrüsten, wäre das vermutlich meine erste Wahl.
 
Vllt. nicht erste Wahl, aber es spricht auch prinzipiell nichts gegen ZFS. Import/export hat man ja sowieso, da externes Gerät. Falls die distri es nicht onboard hat, ist es schnell nachgerüstet.
 
Entgegen aller im Netz herumfliegenden Gerüchte hat FreeBSD native Unterstützung für ext4, was damit erste Wahl für den Austausch zwischen FreeBSD und Linux ist.
das ist schön... ist das direkt verfügbar, oder müssen Module dazu geladen werden? Wie genau geht das? VG Norbert
 
Direkt verfügbar. Leider findet man im Netz fast nur Tipps mit diesem instabilen fusefs-Modul, was schade ist. Man kann schon lange ext2, ext3 und ich meine seit 13.0 auch ext4 lesend und schreiben direkt mounten: mount -t ext2fs /dev/device /mountpoint (ext2fs für alle ext-Varianten)
 
Leider benutzt der DSBMD (Media mounting daemon) auch nur fusefs, obwohl er für/mit ext4-Unterstützung kompiliert ist.
ohne vorgreifen zu wollen: er ist halt schon ein wenig älter, der DSBMD und früher ging es halt nicht mit EXT4 direkt aus FreeBSD heraus.

Allerdings: es ging auch früher schon EXT2FS direkt in FreeBSD und ich weiß nicht, ob das wirklich stabiler und besser gewesen ist, als der FUSE-Port.
Meine eigenen Erfahrungen damit sind ziemlich gering, aber generell ist FUSE für mich eine wirklich brauchbare Lösung auf dem Desktop, um mal gelegentlich einen Stick zu benutzen.
Insbesondere für NTFS ist das gar nicht weg zu denken.
 
ohne vorgreifen zu wollen: er ist halt schon ein wenig älter, der DSBMD und früher ging es halt nicht mit EXT4 direkt aus FreeBSD heraus.
Ja, da habe ich etwas falsch verstanden. Mit ext4-Unterstützung kompiliert, heißt ja nicht, das der DSBMD ext2fs.ko benutzt, sondern fusefs "kann" ext(2/3/)4.
Wenn ich z. B. in der Kommandozeile mit ext2fs mounte, zeigt mir der DSBMD auch an, dass die Partition eingehängt ist, aber wenn ich dann versuche sie mit dem DSBMD zu öffnen, wird sie erst ausgehängt, mit fusefs eingehängt und erst dann geöffnet.
 
Noch eine kurze Frage:

EXT4 reserviert ja (glaube ich 5%) Speicherplatz für root. Das hatte ich bei meiner externen Festplatte auf 0% gesetzt.

UFS macht wohl das gleiche (da sind es sogar 8% - laut manpage von tunefs). Auch da würde ich es gern abschalten.

Die externen (Backup)Fesplatten sind riesig - warum x% davon verschwenden? Da kommt normalerweise nur was dazu (Fotos usw.) und gelöscht wird auch kaum was. Die Defragmentierung spielt also keine Rolle. Also macht es doch Sinn dieses Feature (zumindest bei einer externen Festplatte) abzuschalten oder?
 
Ja, dreh ab. Die Reservierung macht eigenltich nur auf Filesystemen Sinn, die für das System genutzt werden.
 
Also macht es doch Sinn dieses Feature (zumindest bei einer externen Festplatte) abzuschalten oder?
Kommt darauf an. Normalerweise dient die Reservierung dazu, die Schreibgeschwindigkeit/-leistung konstant hoch zu halten. Je weniger freie Blöcke vorhanden sind, umso mehr Aufwand/Zeit ist es für das System, freie Blöcke zu finden. Hübsch anschaulich im Zusammenhang habe ich mal die Analogie eines vollen Schreibtisches mit Krams wahrgenommen. Mit einer Handbewegung schiebt man das schnell in die Schublade. Wenn die allerdings schon zu 75% voll ist, wirds schwierig mit Tetris und es dauert. ;)
 
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