Blu-ray fortschritt

Kamikaze

Warrior of Sunlight
Teammitglied
Ich habe mal angefangen die nötigen Libraries zu portieren um Blu-ray Filme unter FreeBSD zu sehen.

Im Moment sind das

* libaacs
* libbluray

Inzwischen kompiliert libaacs:
Code:
> ldd ./src/.libs/libaacs.so
./src/.libs/libaacs.so:
	libgcrypt.so.17 => /usr/local/lib/libgcrypt.so.17 (0x800c00000)
	libgpg-error.so.0 => /usr/local/lib/libgpg-error.so.0 (0x800d73000)
	libintl.so.9 => /usr/local/lib/libintl.so.9 (0x800e76000)
	libiconv.so.3 => /usr/local/lib/libiconv.so.3 (0x800f7f000)
	libthr.so.3 => /lib/libthr.so.3 (0x801179000)
	libc.so.7 => /lib/libc.so.7 (0x800646000)

Nächster Schritt ist einen Port vorbereiten und danach libbluray portieren.

Leider ist mount_udf nicht in der Lage aktuelle BRs zu mounten - man wird den Inhalt der Blurays also erst mal auf Platte kopieren müssen, damit man sie abspielen kann.

[Edit: Das Folgende ist eine Vermutung von mir, wenn ich alles kompiliert habe sehe ich weiter wie die Dinge wirklich stehen.]
Außerdem muss man sich einen AACS Key besorgen, ich habe das bisher nicht getan und weiß auch nicht wie das rechtlich betrachtet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schonmal dafür! Wie sieht es dann eigentlich mit Anwendungen wie mplayer/vlc aus – können die gegen libbluray gelinkt werden, um Blu-rays direkt abzuspielen (sobald diese Sache mit der UDF-Version kernelseitig bereinigt ist)? Ich glaube, OpenBSD unterstützt prinzipiell sogar die für Blu-rays nötige Version von UDF, von daher wäre es sicher auch für mich mal eine Überlegung wert, mir ein externes Blu-ray-Laufwerk zuzulegen und mich an die Portierung zu machen.
 
>Außerdem muss man sich einen AACS Key besorgen, ich habe das bisher nicht getan und weiß auch nicht wie das rechtlich betrachtet wird.

Ganz einfach: es ist nicht erlaubt. Du darfst keinerlei Kopierschutz brechen, nicht einmal den Witz von CSS bei der DVD. Gegen alles was bei Bluray passiert wird sehr hart vorgegangen, man sollte dies nicht mit der heutigen laxen Handhabe bei DVDs vergleichen.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wirksamkeit von CSS vor irgend einem Gericht bestand hat.

Was einen AACS Key betrifft - dabei handelt es sich ja bloß um einen 128 Bit Integer. Ist es schon so weit, dass der Besitz eines 128Bit Integers verboten ist? Ich denke Handhabe gibt es wenn überhaupt nur gegen die Verbreitung, oder?
 
Das Urheberrecht spricht von einem _wirksamen_ Kopierschutz. Du kannst es sicherlich austesten, aber dennoch, in Deutschland würde ich mir diesbezüglich keine Hoffnung machen.

Und Bluray steht im Moment immer noch trotz des Hypes auf wackligen Füßen und konkurriert mit Online-Angeboten. Ich denke man wird bei wegbrechenden Pfründen mit einer entsprechenden Härte vorgehen.
 
In Finnland wurde CSS bereits für »unwirksam« erklärt. Ob dem deutsche Gerichte folgen, weiß ich nicht. Hängt wahrscheinlich auch sehr davon ab, wo man verklagt wird. Am LG Hamburg würde ich mir auch wenig Hoffnung machen.

Noch eine Frage, falls jemand tiefere Einsicht in die juristische Problematik hat: Inwiefern zählen CSS und AACS überhaupt als Kopierschutz und nicht nur als Abspielschutz? Kopieren kann man sowohl DVDs als auch Blu-rays ja ohne Probleme, die Verschlüsselung schützt nur gegen das Abspielen in nicht lizenzierten Playern.
 
Man sollte den Blu-Ray Kopierschutz nicht überbewerten... Dessen Lizenz ist nach wie vor extrem kostspielig, weshalb fast ausschließlich Titel der ersten Reihe überhaupt kopiergeschützt sind. Von meinen im Moment 22 Blu-Ray haben nur 4 einen Kopierschutz. Die anderen kann man schon heute unter FreeBSD mounten und die rohen Videodateien per mplayer abspielen. Völlig legal, da man nichts übergehen und umgehen muss. libbluray wäre allerdings dennoch sehr interessant zu haben, da man damit die Menüs und zumindest einen Teil der erweiterten Funktionalität nutzen könnte.
 
Du kannst deine Blu-rays mounten? Ich habe nur Zugriff auf 3 Stück:
* Solomon Kane
* Serenity
* Monster House 3D (lag dem Laufwerk bei)
und mount_udf kann keine einzige davon mounten. Alle 3 sind auch kopiergeschützt.
 
Man sollte den Blu-Ray Kopierschutz nicht überbewerten... Dessen Lizenz ist nach wie vor extrem kostspielig, weshalb fast ausschließlich Titel der ersten Reihe überhaupt kopiergeschützt sind. Von meinen im Moment 22 Blu-Ray haben nur 4 einen Kopierschutz. Die anderen kann man schon heute unter FreeBSD mounten und die rohen Videodateien per mplayer abspielen. Völlig legal, da man nichts übergehen und umgehen muss. libbluray wäre allerdings dennoch sehr interessant zu haben, da man damit die Menüs und zumindest einen Teil der erweiterten Funktionalität nutzen könnte.

Also selbst bei deutlich älteren Filmen die ich favorisiere ist mir noch keine Scheibe ohne untergekommen.
 
Blu-rays unter Linux zu mounten bringt mich meinem Ziel Blu-rays unter FreeBSD abzuspielen nicht wirklich näher. Aber danke für den Vorschlag, ich weiß der ist gut gemeint.

Was die Einschätzung von Yamagi betrifft, da musst du seine Vorliebe für trashige Filme berücksichtigen. Da wird die Grenze zum Mainstream ganz wo anders gezogen und wir sind erbärmliche Konforme.
 
Sowohl AACS wie auch CSS sind kein Kopierschutz, sondern ein Abspielschutz, damit DVD/BD-Player-Hersteller nicht kostenlos einen DVD/BD-Player vertreiben können. Das hat nichts mit Benutzern zu tun.

Schlagt euch das verdammt nochmal aus dem Kopf, dass das ein Kopierschutz ist. Das war's noch nie. Wenn ich eine ZIP-Datei verschlüssele ist das schließlich auch kein Kopierschutz. Ich weiß nicht wer auf die blöde Idee gekommen ist, aber es nervt zunehmend, sowas immer wieder zu hören.
 
In Verbindung mit HDCP war es ja so gedacht, dass eine Vertrauenskette vom Datenträger über Software und Grafikkarte oder Gerät bis zum Bildschirm entsteht, womit es tatsächlich ein Kopierschutz wäre. Auch wenn er schwach ist, da nur ein Glied in der Kette kompromittiert werden muss um ihn zu brechen.

Wie schwach das System ist, sehe ich schon an meinem eigenen Rechner. Dem Blu-ray Laufwerk lag eine Version von PowerDVD 8 bei, das auf meinem Röhrenmonitor ungerührt alle geschützten Inhalte in Full-HD Auflösung wiedergibt. Will heißen, entweder PowerDVD hält sich nicht an die Lizenzbedingungen oder die Grafikkarte lügt über die HDCP Fähigkeiten meines Monitors.

Ich halte ersteres für wahrscheinlicher. Ein Freund der bei einem anderen Hersteller von Wiedergabesoftware beschäftigt ist hat mir erzählt, dass das oberste Ziel bei der Entwicklung ist, dass das Bild "trotz des Kopierschutzzeugs" in jedem Fall in bestmöglicher Qualität auf den Bildschirm kommt.

Sie richten sich also ganz nach der fütternden Hand.
 
Wenn ich von etwas ohne weiteres eine Kopie Bit für Bit machen kann, und das genauso abspielbar ist, dann ist da kein Kopierschutz.

DRM ist auch kein Kopierschutz, das ist Lizensierungsschema. Also sowas wie ein Windows Serial Key. Ist ein Serial Key ein Kopierschutz? Kann ich die Windows-CD nicht mehr kopieren? Klar kann ich das. Ich habe nur keine Lizenz dafür, aber Backups von dieser CD kann ich anlegen und sogar normal davon installieren.

Bei HDCP bin ich mir nicht so sicher. Das wäre eine Mischung aus geschützer Signalübertragung und Lizensierungsschema. Es soll eher vor nichtlizensierten Aufnahmen schützen als vor Datenträgervervielfältigung. Aber es ist wohl so, dass es als Kopierschutz verstanden werden kann und zwar bezogen auf den reinen digitalen Datenstrom. Mehr schützt es nicht.

Ich habe gerade bei Wikipedia AACS, CSS und HDCP nachgeschaut und kriege das kalte Kotzen.
 
Nun gut, was ist dann der korrekte terminus technicus dafür? Abspielschutz paßt auch nicht, ist von der Bedeutung her vieldeutig und insgesamt ist das alles nicht zielführend. Wir wissen auch das eine "Raubkopie" kein Raub sein kann, da Raub eine klare Definition besitzt usw. Wir wissen auch das "Antisemitismus" prinzipiell falsch ist, da alle Stämme dort in diesem Gebiet Semiten sind bzw. semitische Wurzeln besitzen, aber es hat sich nun einmal derart etabliert. Falsch und doch wieder korrekt.

Wobei mich dies in diesem Kontext ehrlich gesagt kaum tangiert, mehr ist die ursprüngliche Fragestellung Kamikazes von Interesse.
 
vorneweg: frag vielleicht einen anwalt dazu.
sollte es dir unangenehm sein, hast du zweifel: bau einen player der unverschluesselte blu-rays abspielt. die freebsd-welt wird es dir danken.


allerdings: die keys sind schon in der freien natur unterwegs such einfach mal bei wikipedia nach "free speech flag".

alles in schoenster darreichungsform.


solange du einen reinen PLAYER baust, und kein file-ausgabe dazu strickst sehe ich auch kein tool zum raubkopieren.
ich wuerde dir raten: willst du verschluesselte blurays gucken, dann bau ihn so dass man den key per konsole eintippen muss. er IST mittlerweile weltbekannt, aber DU hast ihn nicht weitergegeben.


und ich wuerde dir an deiner stelle raten mal zu gucken was die linux-jungs mit ihren blu-ray playern bisher fuer probleme hatten: die mussten schon mehr scharmuetzel von irgendwelchen kanzleien aushalten.
 
Problem ist, wenn ich einen Film kaufe, dann habe ich das Recht erworben, den zu sehen. So einfach ist das.

Aber mal um die Piraten mal zusammenzustutzen... auch wenn kein Kopierschutz drauf ist, darf ich Inhalte nicht einfach ohne Zustimmung des Rechteinhabers einfach so frei weitergeben.

Das muss doch jedem, der ein wenig Rechtsverständnis hat, einleuchten. Aus diesem Grund verstehe ich nicht, warum Endkunden keinen BD-Video-Player haben können sollen. Falls ich irgendwann eine BD hole, dann habe ich die Lizenz bezahlt und der Rechteinhaber soll gefälligst damit zufrieden sein!

Aber die Welt ist voller Idioten, die einfache Sachverhalte nicht kapieren und es wird nicht besser, wenn ihr hier alle noch Sachen beim falschen Namen nennt.
 
Einen Player brauche ich nicht zu bauen. Wenn die Libraries da sind linkt mplayer dagegen. Ich denke VLC auch, denn die Libraries kommen vom VLC Projekt.
 
kamikaze schrieb:
Was die Einschätzung von Yamagi betrifft, da musst du seine Vorliebe für trashige Filme berücksichtigen. Da wird die Grenze zum Mainstream ganz wo anders gezogen und wir sind erbärmliche Konforme.

So könnte man es ausdrücken, ja. :) Tatsächlich sind alle nicht-geschützten aus dem Independent-Dunstkreis...

Zum Mounten brauchte ich lange Zeit den hier: http://www.freebsd.org/cgi/query-pr.cgi?pr=138789 Seit 8.1 ist er nicht mehr nötig. Wenn es partout nicht will - was oft der Fall ist - hilft meist sysutils/udfclient aus den Ports um die Daten auf die Festplatte zu kopieren.
 
Beim mounten von BDs habe ich auch schon ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Das hing besonders von den Laufwerken ab. Aehnliche Erfahrungen hatte ich auch schon bei den DVDs, wo die alten DVD Laufwerke immernoch jede DVD abspielen konnten scheitert es bei neueren Modellen, weil die Hardware Hersteller wohl Deals mit der Filmmafia eingegangen sind, um den ansich wirkungslosen CSS doch noch ihre gewuenschte Wirkung zu verschaffen. Aber bei Blu-Ray Laufwerken habe ich davon noch nichts gehoert. Vllt liegt das auch an der Qualitaet der Laufwerke.

Zumindest ist es schoen zu hoeren, wenn jemand an libbluray und libaacs arbeitet. :) Denn bis jetzt habe ich die auch immer erst kopieren muessen.
 
Libaacs ist fertig portiert. Ich brauche nur noch einen Webspace für die GIT Snapshots.

Code:
# pkg_info -cdrLx aacs
Information for libaacs-0.1.20110218:

Comment:
Advanced Access Content System implementation


Depends on:
Dependency: libiconv-1.13.1_1
Dependency: gettext-0.18.1.1
Dependency: libgpg-error-1.10
Dependency: libgcrypt-1.4.6
Description:
libaacs is a research project to implement the Advanced Access Content System
specification. This research project provides, through an open-source library,
a way to understand how the AACS works.

This research project is mainly developed by an international team of
developers from Doom9.

WWW: http://www.videolan.org/developers/libaacs.html


Files:
/usr/local/include/libaacs/aacs.h
/usr/local/include/libaacs/filesystem.h
/usr/local/lib/libaacs.a
/usr/local/lib/libaacs.la
/usr/local/lib/libaacs.so
/usr/local/lib/libaacs.so.0
/usr/local/libdata/pkgconfig/libaacs.pc
 
Ich habe gerade erfolgreich libbluray kompiliert:
Code:
> ldd src/.libs/libbluray.so.0
src/.libs/libbluray.so.0:
	libxml2.so.5 => /usr/local/lib/libxml2.so.5 (0x800c00000)
	libz.so.5 => /lib/libz.so.5 (0x800e44000)
	libiconv.so.3 => /usr/local/lib/libiconv.so.3 (0x800f58000)
	libm.so.5 => /lib/libm.so.5 (0x801152000)
	libthr.so.3 => /lib/libthr.so.3 (0x801271000)
	libc.so.7 => /lib/libc.so.7 (0x800646000)

Leider ist das noch nicht gegen libaacs gelinkt. Damit kann ich es gar nicht testen, denn ich habe kein BR ohne AACS. Um libbluray gegen libaacs zu linken wird libbdplus benötigt, was sich daraus auszeichnet, dass es nicht öffentlich verfügbar ist.
 
Früher diskutierte ich heftiger in einem Forum, wo es um digitale Sat-Receiver ging. Damals kam auch die frage nach Urheber-Recht auf und was ist denn eigentlich eine Kopie? Wenn ich etwa eine CD habe und dann die Daten zu mp3 wandle, habe ich dann nicht etwas neues gebaut? Als Kopie kann das sicher nicht gewertet werden.

Der Satz vom wirksamen Kopierschutz ist ja höchst verdächtig.
Wenn er geknackt wird, ist er ja nicht mehr wirksam. Nur die Kopien sind ja verboten, die ein Original mit wirksamen Kopierschutz nach machen wollen.
Das unerlaubte Knacken von Kopierschutzen steht auf einem ganz anderen Blatt.
Den Kopierschutz hingegen einfach mit zu kopieren, das ist eben dann nicht erlaubt. Denn damit wird ja der wirksame Kopierschutz umgangen.
Lustig, oder?

Damals hatte ich mir die Sitzungsprotokolle und Reden der Bundestags-Aussprachen zu diesen Gesetzen durchgelesen, die ja Europäisches Recht umsetzen sollten. Es war mein Eindruck, aber wirklich auch nicht mehr, dass manche Politiker ganz bewusst ein unsauber formulliertes Gesetz wollten. Was die damit bezwecken, ist dann natürlich mehr als Spekulation.
Insgesamt stehe ich diesem Vorhaben, einen Urheber zu schützen, mehr als skeptisch gegenüber. Es geht letztlich um nichts anderes, als um Vermarktungsrechte, die dann bei einigen wenigen großen Firmen liegen. Weil das Interesse an finanziellem Gewinn im Vordergrund steht, wird auch entsprechend des bewirkten Schadens reagiert. Der Hansel, der die Disc im falschen Player oder mit dem falschen Betriebssystem abspielt, wird wohl kaum etwas zu befürchten haben. Der Knilch, der diese Filme dann für wenig genug Geld weiter verkauft und damit international schön Kohle macht, der wird sich sicher warm anziehen müssen (sofern er innerhalb des Rechtsraums der EU sein Unwesen treibt).
 
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