"BSD vs Linuxer" reloaded: Die Gesellschaftskritik

fader schrieb:
Ich weiss ehrlich gesagt mit diesem Thread hier nichts anzufangen. Nicht mit dem Text des OP und noch weniger mit dem Verlauf, den die Diskussion jetzt genommen hat. Mir faellt eigentlich zu beiden Punkten nur ein: Schuster, bleib bei Deinen Leisten.

So sehe ich das auch!

Ich verstehe die Aufregung nicht!!!

Ich arbeite gern mit Unix, habe mit Solaris, *BSD, Linux, QNX und SCO OpenServer gute Zeiten erlebt. Mit Windows (Dos) übrigens auch!
Meine Mails, ja man glaubt es kaum laufen über @msn.com per Web!
Als Editor nehme ich vi und nedit und als Oberfläche KDE bzw. WindowMaker und CDE!

Und wenn irgendwer was anderes nimmt, sei's drum, wenn's läuft!

Mir ist's wichtiger, dass ich mit Python und Perl programmieren kann, HTML auf allen Rechnern dargestellt wird und meine Hardware stabil läuft!

Meine Fragen hier im Forum wurden immer ordentlich beantwortet und habe ich mich als Proll geoutet, dann greife ich mir an die Nase und überlege warum!
Und dann ist's gut so!

Bleibt sauber zueinander und nehmt euch und das Hobby nicht zu wichtig, schreibt lieber mal was Positives, z.B. das mit NetBSD-10.0 mein Rechner meinen Abwasch macht und endlich mir zum 6er im Lotto verhilft!

Gruß Frank, an alle Streithähne und den Rest,

Schönen Advent noch!!!
 
LieberThreadersteller..

ich will Dir ja nicht zu Nahe treten, aber wenn ich das so lese, könnte man irgendwie interpretieren, das Du "Heiseforumsgeschädigt" bist und das Gebashe dort auch noch ernst nimmst.

Betriebsysteme sind keine Religion und auch kein Ersatz dafür, für besseren Sex sind sie auch nicht verantwortlich. Ein Betriebsystem egal wie es heisst, hat den gleichen Zweck wie eine Kaffeemaschine == erfülle den Zweck, mach mir Kaffe, sorge dafür das ich arbeiten kann.

Ich halte nichts von ideologischen Diskussionen. Aber der Frust und das Negative das in Deinem Beitrag zu lesen ist, das ist für mich wirklich des guten zu viel. Das es "Evangeliker" in jedem Lage gibt, ist keine neue Erkenntnis, aber wozu führt diese Erkenntnis? Ignoriere die Evangeliker. Sie kosten nur Zeit und Nerven wenn man sich mit diesen Leuten anlegt.

In meinem alten Betrieb hatten wir auch eine Richard Stallman Kopie, der die bestehende Infrastruktur am liebsten gleich entsorgt hätte und keine Gelegenheit auslies alles durch GNU Software ersetzen wollte. Aber das sind wirklich ganz krasse Ausnahmen.

Im übrigen finde ich diese Diskussion absolut fruchtlos.​
 
soul_rebel schrieb:
wie gesagt wenn eine person 50 oder hundert autos hat oder 20 häuser oder häuserkomplexe die so gross sind wie kleinstädte, während es menschen gibt (in seinem land noch dazu!), die am existenzminumum kratzen, dann bleibt das ungerechtigkeit.

Was willst Du tun? Es den Leuten wegnehmen? Ihnen sagen: mir reicht ein Auto, Dir sollte auch eines reichen? Wo wäre die Motivation, Großartiges zu tun? Ich meine alleine der Gedanke, daß es möglich wäre, treibt doch an...

Das Gefühl der Ungerechtigkeit in Bezug auf arm und reich kann ich nachvollziehen. Doch sind dafür nicht "die Reichen" verantwortlich, vielmehr die Schöpfung selber, die uns leider unterschiedliche Startbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten mit auf den Weg gab.

Zur Ideologie: Ein sehr idealistisches Leben birgt durchaus asketische Momente. Es fordert die strikte Einhaltung von Regeln, das andauernde Nachdenken, ob etwas in das selbstgebaute Bild hineinpasst. Es kann ein traurigeres Leben sein: beim Leben nach Idealen trifft man leider zu oft auf die Wahrheit, daß die Welt nicht ideal ist und sich durch einen selber zwar etwas verändern kann, aber niemals Idealbild annimmt.

Nun, wie auch immer: wenn man nicht ein kleines bißchen den Geist des Besonderen in der Welt der freien Software verspüren würde, wenn es reiner Pragmatismus wäre, *BSD oder Windows einzusetzen, nicht auch ein bißchen Leidenschaft, und, ja, Idealismus... viele von uns, ich nehme mich nicht aus, wären wohl nicht hier, würden nicht so viel Zeit mit den Systemen verbringen, so viel in die Verbesserung ihrer Fertigkeiten setzen.

Zur Ausgeglichenheit, dem besten Weg, braucht es wohl Pragmatiker und Ideologen. Ohne den Ideologen würde der Pragmatiker weniger Quellen der Inspiration haben, ohne den Pragmatiker hätte der Ideologe weniger Chancen, manche seiner Wünsche umzusetzen.

In dem Sinne: auf gutes Miteinander.
 
Jeff schrieb:
Ihnen sagen: mir reicht ein Auto, Dir sollte auch eines reichen?
der staat sagt ja auch, dass ich nur eine frau (gleichzeitig) heiraten darf, also wieso nicht auch ein auto :D
nein ehrlich, es gibt soviele gesetze die sagen was man darf und was nicht, aber auf geldeinnehmen gibts keine grenze...
Jeff schrieb:
Wo wäre die Motivation, Großartiges zu tun?
wer nicht aus leidenschaft, sondern aus gier schafft, der wird nie etwas großartiges vollbringen und wer aus leidenschaft arbeitet, der brauch keine 100 autos um glücklich zu sein.
ich würde sogar sagen, dass 100 autos zu haben, ein zeichen dafür ist, dass man unglücklich ist. ganz ehrlich, ich hab in meiner verwandschaft einige reiche (die auf unterschiedlichen wegen reich geworden sind, darunter auch der "vom-tankwart-zum-europa-bp-chef") und ich kann dir sagen, dass geld nicht mehr glücklich macht sobald du es hast...
Jeff schrieb:
Doch sind dafür nicht "die Reichen" verantwortlich
kommt drauf an, ich bin auf keinen fall der meinung, dass reich sein eine sünde ist, z.b. kann die arme frau die harry potter geschreiben hat, ja nichts dafür, dass jeder ihre doofen bücher lesen will; aber es gibt leute und konzerne die die auf jeden fall blut an den händen haben.
Jeff schrieb:
, vielmehr die Schöpfung selber, die uns leider unterschiedliche Startbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten mit auf den Weg gab.
Startbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten würde ich mal platt als system bezeichnen, was ja meiner meinung nach das probelem ist :D
Jeff schrieb:
Zur Ideologie: Ein sehr idealistisches Leben birgt durchaus asketische Momente. Es fordert die strikte Einhaltung von Regeln, das andauernde Nachdenken, ob etwas in das selbstgebaute Bild hineinpasst. Es kann ein traurigeres Leben sein: beim Leben nach Idealen trifft man leider zu oft auf die Wahrheit, daß die Welt nicht ideal ist und sich durch einen selber zwar etwas verändern kann, aber niemals Idealbild annimmt.
ja das stimmt, aber ohne ideale kann ein mensch nichts gutes tun und eine gesellschaft ohne ideale wird niemals (gesellschaftlichen) fortschritt erleben.
Jeff schrieb:
Zur Ausgeglichenheit, dem besten Weg, braucht es wohl Pragmatiker und Ideologen.
das stimmt auf jeden fall, von blinden idealismus halte ich gar nichts...
Jeff schrieb:
In dem Sinne: auf gutes Miteinander.
 
Hallo @ all!
Ich gebe hier mal meinen Senf dazu, es wird vlt. etwas OT zwischendurch.
Dieser Thread hier ist sowohl interessant als auch totaler Quatsch.
Das interessante sind die Antworten der einzelnen User, die von klaren Gedanken zeugen. Der Sinnn des Textes vom Eröffner ist eigentlich gar nicht so falsch, jedoch bedarf er, wie hier schon mehrfach erwähnt, professioneller Hilfe. Er läßt bzw. lädt seinen ganzen Frust auf die Community ab, und hofft innerlich, daß wir uns mit unseren Kommentaren selbst "zerfetzen". (Ihn regt es einfach auf, daß Leute mehr scheinen, als sie es selbst sind.)
Ich selbst würde mich hier franco98 anschließen. Es ist wirklich egal, mit welchem OS man arbeitet.
Mir macht es Spaß mit alternativen Systemen zu arbeiten bzw. an ihnen zu lernen. Jeder, der etwas von Programmierung versteht, weiß wie schwer ein OS zu schreiben ist.
Das Win... so erfolgreich ist, hängt mit den Kampagnen zusammen. Als Win95 rauskam, hatte jedes Taxi in NY einen Aufkleber am Auto, in den Hotels wurden kostenlose Versionen verteilt und Billy hat ne riesige Party organisiert. Man stelle sich einfach mal vor, daß so etwas mit *BSD geschehen wäre. Würden wir heute dann "Windows" als Geheimtip behandeln?
Es gibt in jedem Forum Besserwisser und DAUS, daran ändert sich nichts, heute nicht und nicht in tausend Jahren.
Der Ton in den verschieden Foren ist auch nicht so extrem wie immer behauptet wird. Auf klare Fragen gibt es klare Antworten, auf doofe Fragen eben unschöne Antworten. Ein Forum ist immer so gut wie die Leute, die es betreiben oder sich an ihm beteiligen. Es regelt sich doch alles von allein, d.h. wenn ich immer querschieße wird mich der Admin irgendwann aussperren, wenn der Admin immer meckert, dann wird er bald der einzigste Member sein.
Wie sollten das alles nicht so eng sehen und der Admin diesen Thread hier bald schließen.

Danke!
 
Sorry, ich vermute Du nimmt im Leben einfach ein paar Sachen zuuu ernst.
Mach Dir ma keinen Kopp und komm wieder klar auf die Welt :)
Dann lebt es sich gleich sorgen- und faltenfreier. Ansonsten kann ich mich da nur Daniel anschliessen. Sorry.

Wie würde das mein Ex-WG-Mitbewohner formulieren?:
"komm lass ma einen paffen und wieder klar durchblicken"
 
Hi,

das ist doch alles muehselig. Zahlreiche "Antworten" und fast nichts (BMW..) dazu vom OP.

Der Beitrag beinhaltet mal v.a. nen Haufen nicht belegter Provokation.

Generell ist zu sagen: wer "sein" OS als die Loesung aller Probleme sieht, hat
ein ernsthaftes Problem.
Zitat:
Perhaps more than usual, most of the OpenBSD users believe in the "Right OS for the Job", not "Our OS is The Answer, now what is your question?". [1]

In diesem Sinne,
--
[1] http://www.holland-consulting.net/tech/ocep/index.html#unfriendly
 
Wie auch schon von dem einen oder anderen Vorposter erwähnt, bietet dieser Thread (wiedermal) ein hervorragendes Beispiel für die Analyse sozialer Verhaltensmuster (das mein ich wertfrei, man vergleiche das Initialposting sowie Reaktionsformen einfach mit irgendwelchen anderen Reaktionen die man aus anderen Bereichen des Lebens kennt).


Diskussionen über MS, Bill Gates, BSD vs GPL, vi vs emacs, Tux vs. Beastie, links vs rechts usw. mögen einen Unterhaltungswert haben. Leider bieten sie auch das größte Potential für sozial gesehen "kritische" Beiträge.


Da das hier ein BSD-Forum ist, sollten wir beim Thema bleiben. Und das ist einander Hilfestellung bei Problemen geben, Vorschläge für Verbesserungen machen sowie Tipps & Tricks rund um BSD kundtun.
 
thryver schrieb:
Da das hier ein BSD-Forum ist, sollten wir beim Thema bleiben.
es hängt alles zusammen: politik, wirtschaft und opensource. ich könnte dir sehr viele verbindungen aufzeichnen, dir tolle zitate wie "free software, free soceity" an den kopf werfen, aber ich gebe dir einfach mal einen link der illustrieren sollte, wie schnell dich die gesellschaft einholen kann. damit du "einfach nur bsd benutzen und darüber reden kannst", solltest du auch gesellschaftliches interesse mitbringen, sonst ist vielleicht bald nicht mehr viel da, über das man tipps austauschen kann...
 
um auch mal wieder etwas dazu zu sagen, schließlich hab ich das topic ja zu "verantworten"

Erstmal möchte ich etwas allgemeines zur Diskussion beitragen:

Natürlich ist der Text provokativ formuliert, es ist ironisch und sarkastisch. Das ist gewollt, auch wenn es nicht Jedermann gefällt. Ich habe lediglich gezeigt, dass es viele sinnlose Regeln gibt, etwa die aus dem USENET. Dort wird oft heftig auf Leute reagiert, die nicht Standardkonform posten. Es ist das typische Herdenverhalten, anderes Posting = X ist "anders" = Killfile. Es gibt weitaus provokativere Texte über "vernünftiges Posten" im Usenet (und zudem sehr hochtragend sind) als meinen Text der dagegen halten soll. Aber da das Ego durch die Texte, in denen Regeln enthalten sind, denen man sich selbst gefügt hat, nicht leidet und bei meinem Text schon, wird aggression hervorgerufen, mit der ich natürlich rechnen musste. Das Usenet sei jetzt nur ein Beispiel, das gilt für die Lizenzen, die User-Agent-Zeile im Mail-Header usw. genauso.

Mal davon abgesehen hab ich nicht alles geschwärzt, sondern auch auf zwei oder drei positive Dinge hingewiesen, die ich mir noch schnell aus dem Ärmel gezogen hatte, um schlimmeres zu vermeiden -- hat wie wir sehen nicht funktioniert.

Die Angriffe auf mein Privatleben und wichtige Dinge wie meine Rechtschreibung lass ich jetzt erstmal aussen vor, ich möchte nicht auf diesem Niveau diskutieren.

Ich weiß, das Gelassenheit der richtige Umgang mit dem, was ich kritisiere ist, und einige interpretieren in meine Aussagen hinein, dass ich über diese nicht verfüge. Dieser -- und ich sag es nochmal: bewußt sarkastische, Text ist nicht um Hass oder ähnliches auszudrücken, sondern -- das ist bei Texten afaik so üblich -- um mitzuteilen. In dem Wort steckt 'teilen' drin, ich 'teile' Gedanken und will hinweisen. Das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger. Ausserdem bin ich ausdrücklich nicht darauf aus, Anerkennung zu bekommen. Es tut mir leid, dass einige dass so sehen.

Doch jetzt zu den einzelnen Kommentaren.

@dettus:
>lies dir dieses forum hier durch, und du wirst merken, dass die ganzen "mein bsd ist besser als deins" threads ziemlich schnell runtergefahren worden sind.
deiner ansicht nach ist das ein ENORMES wunder (...)
mein fazit daher: UNIX ROCKT!!! trolle nerven.
<

Ich schrieb niemals etwas von "mein BSD ist besser als Deins". Ich schreib von den Lizenzen (-> Stichwort Konformität; gesellschaftl. Sanktionen). Du brachtest dieses Beispiel zweimal ein. dass du mich als troll titulierst kann ich nicht nachvollziehen, wie definierst du 'troll'? du reagierst so aggresiv, weil du eben genau dem entsprichst, was ich schrieb. ich habe natürlich kein recht, dich damit zu konfrontieren und gar dich zu dieser Erkenntnis zu bewegen, und du wirst jetzt evtl. noch gereziter und mit besseren argumenten kommen... Aber es war ein Versuch zum Wachrütteln.

@jtsn und weitere 'Du hast Hilfe dringend nötig'-Poster:
Du hast Postings rausgekramt, die ich postete, als das Usenet neu für mich war. Ich war 15 (!), was dort auch drin stand. Damals hatte ich tatsächlich Probleme und ich hatte eine Therapie durchlaufen (und dir steht es frei mich dafür zu diskriminieren, dieser sadistische Wunsch steckt in vielen Menschen, wie ich vor kurzem laß). Das steht aber nicht (und besonders heute nicht mehr) im Zusammenhang mit dieser Beobachtung, die ich so wichtig finde. (Immerhin haben mir auch hier im Forum mehrere Leute zugestimmt und auch ausserhalb des Forums stimmen mir viele Menschen dabei zu. Aber damit will ich mich nicht rechtfertigen, denn dann wird es heißen, dass mir vernünftigere Argumente fehlen -- ich hoff die obigen reichen). Man kann sich dieser Erkentnis verschließen, und aggressiv reagieren, man kann alte Postings raussuchen um sich durch Diskriminierung (ganz ehrlich: Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht doch Deskriminierung heißt) zu wehren(?)/zu rechtfertigen(?) -- ich kann nur spekulieren --, aber man kann mich damit 'leider' seit vielen Jahren nicht mehr kränken. Und das geht darauf zurück, dass ich nicht auf Bestätigung und Anerkennung aus bin, sondern wie gesagt Hinweisen und Mit-teilen möchte.

Im Übrigen sei noch angemerkt, dass ich auf niemanden hier -- nichtmal auf auf dich, dettus -- wütend bin. Ich kann diese Reaktionen verstehen.

Ausserdem denke ich, dass es sich wohl nicht wirklich lohnt weiter hierüber zu diskutieren. Daher ist das Thema für mich erledigt.
 
Zuerst einmal will ich zu Wort bringen, dass die hier gelaufenen persönlichen Angriffe nun doch wirklich albern sind. Aber ich verstehe wirklich nicht genau, was du mit deinem Text nun sagen möchtest. Für mich ist das einfach nur eine Aufzählung von Fakten, bzw. Fakten aus deiner Sicht, da ich hier und da nicht alle Ansichten so teile. Also, what's your point?

Gruß, I.MC
 
Moin cdp_xe,

da ich nur wenig Zeit habe, möchte ich nur kurz auf Dein Posting eingehen.
Dein Artikel ist teilweise interessant und teilweise etwas unrealistisch.
Beispiele:
"Bill Gates ein Verbrecher": Es geht bei dem Streit, dass BG Geld verdienen will und gleichzeitig sich für soziale und gesellschaftlich Belange mit pekunären Mitteln einsetzt, nicht um sein Engagement. Es geht vielmehr darum, dass er um seine Ziele zu erreichen nicht vor Methode zurückschreckt, die gelinde ausgedrückt seltsam sind und den Gesetzen der Marktwirtschaft wiedersprechen: "Ok, dann schenken wir Dir Windows und MS-Office, damit Du das Konkurrenzprodukt ja nicht benutzt", oder besser: "Knebelverträge für PC-Händler"

"Streit GPL- <> BSD-Lizenz": Der ist zugegebenermaßen absolut infantil. Ich habe mal eine Diskussion im Heise-Forum zu diesem Thema verfolgt. Es ist nix gegen eine sachliche Diskussion zum Thema einzuwenden, aber was da manchmal abläuft, ist schon äußerst seltsam. Jeder soll das Lizenz-Modell nehmen, das ihm zusagt. Meinen Kunden gefällt - unter anderem! - das BSD-Modell besser, also nehmen sie es - fertig.
Auch die entstandenen Icons zum Thema finde ich persönlich vollkommen dämlich!

"Verhaltensregeln im Usenet": Was glaubst Du, wie würde sich das Usenet entwickelt haben, wenn es diese Regeln nicht gegeben hätte? So, wie es jetzt aussieht? Bestimmt nicht - zumindest in den letzten Jahren! Schau Dir doch mal die archivierten Chats und Webblogs an. Das HTML-Postings im Usenet nichts zu suchen haben liegt auch darin begründet, dass es oftmals nur per Text-Shell möglich ist, newsgroups zu lesen.

"Falsches Posting und falsche Antworten im Usenet": Naja, dazu kann ich Dich nur fragen, wie würdest Du bei folgenden Szenarien reagieren:
(1) Forum über Armbanduhren: F: "Wie funktioniert eine Einspritzpumpe?"
(2) Gleiches Forum: F: "Wie funktioniert eine Funkarmbandunhr?" A: "Meiner braucht fünf Liter auf hundert Kilometer."
Mich persönlich regt es schon ein wenig auf, wenn der Antwortende das ursprüngliche Posting sich nicht durchgelesen hat, und irgend einen Senf abläßt.

"Imageverlust": Da gebe ich Dir wieder Recht! In unserer Gesellschaft ist es leider so, dass man oft als "Nichtskönner" abgestempelt wird, wenn man bestimmte Dinge nicht sofort parat hat. Ich rede nicht von den "einfachen" Dingen, sondern von hoch komplexen Zusammenhängen. Das spiegelt sich natürlich auch in den Communities wieder, ganz klar.

"Verschlüsseln von Emails": Da glaube ich, hast Du folgende Dinge verschlafen: Der Staat will wissen, was Du wem schreibst und die Definition von "Briefgeheimnis".
Seit 9/11 will der Staat wissen, welche Botschaft Du Deinem Gegenüber zu übermitteln hast. Jeder Staatsbürger ist seit dem zum potentiellen Terroristen gestempelt worden. Das Briefgeheimnis, das übrigens auch für Emails gilt (Feststellung durch das Bundesverfassungsgericht!), ist in den letzten Jahren systematisch untergraben worden. Wenn ich Dir eine Email schicke, möchte ich, dass nur Du sie lesen kannst und kein Dritter! Also was mache ich? Ich verschlüssele die ganze Sache möglichst komplex.

So genug Kkritik geäußert, ich muß jetzt ....

Viele Grüße und ein schönes Wochenende.

Jürgen
 
cdp_xe schrieb:
Natürlich ist der Text provokativ formuliert, es ist ironisch und sarkastisch.

Sorry, aber: nein, der Text ist teilweise schlicht und ergreifend falsch bzw. deutet Dein zum Teil offenbar falsches Verstaendnis einiger Sachverhalte an.

Beispiel 1:

Ich habe lediglich gezeigt, dass es viele sinnlose Regeln gibt, etwa die aus dem USENET. Dort wird oft heftig auf Leute reagiert, die nicht Standardkonform posten. Es ist das typische Herdenverhalten, anderes Posting = X ist "anders" = Killfile.

Die ueblichen Regeln im Usenet sind eben nicht sinnlos. Es geht bei den meisten (wenn nicht allen) Regeln darum, allen Teilnehmern ein schnelles und effektives Arbeiten mit dem Usenet zu ermoeglichen. Dazu gehoert eben auch, dass HTML nichts[i/] in Usenet-Postings verloren hat, dass Postings ontopic sind, dass kein TOFU gepostet wird, etc.

Und natuerlich geht es darum, dass niemandem vorgeschrieben wird, mit welchem Client er im Usenet arbeitet.

Was viele Leute, die sich ueber angeblich sinnlose Regeln aufregen, oft uebersehen ist die Tatsache, dass sie, wenn sie sich nicht halbwegs an diese Regeln halten, von vielen einfach nicht mehr gelesen, sondern schlicht ignoriert werden.

Aehnliches gilt auch fuer Mail -- wenn mir jemand eine HTML-Mail schickt, dann lese ich diese Mail schlicht und ergreifend nicht. Nicht aus Boeswilligkeit, sondern weil das Zeugs bei mir im Spamfolder landet, und weil ich meistens mit einem Text-Only MUA arbeite.

Beispiel 2: (ohne Zitat) grafische vs. Text-Only MUAs

Die Leute, die ich kenne, verwenden jeweils den MUA, der fuer sie den Zweck am besten erfuellt. Fuer mich selbst bedeutet das z.B., dass ich im Buero beim Kunden einen grafischen MUA verwende, der auch HTML anzeigen kann (in diesem Fall werde ich gezwungen, so einen MUA einzusetzen, weil dort davon ausgegangen wird, dass sowieso alle mit Outlook arbeiten), dass ich hingegen zu Hause und bei Arbeiten an diversen mehr oder weniger hobbymaessig betriebenen Servern mit mutt(1) oder einfach nur mail(1) arbeite. Letzteres ist fuer mich ganz einfach effektiver. Was andere Leute benutzen, ist mir ehrlich gesagt scheissegal -- wenn jemand mit Outlook oder Kmail gluecklich ist, dann ist das in Ordnung, solange er mir Mails schickt, die ich mit mutt oder mail lesen kann. Kann ich sie nicht lesen, dann ignoriere ich sie. Nicht mein Problem.

Beispiel 3: Shell vs. grafisches Geraffel. Es geht doch nicht darum, sich durch Kenntnisse der ganzen Kommandozeilentools hervorzuheben, sondern darum, dass sich viele Dinge eben besser und vor allem schneller damit erledigen lassen.

Niemand wuerde ernsthaft auf die Idee kommen, Photobearbeitung mit der Kommandozeile zu erledigen (ausser simplen Formatkonvertierungen oder Rescaling). Aber offenbar kommen Leute auf die Idee, mit Maus und grafischem Filesystembrowser tonnenweise Logfiles zu oeffnen und in hunderten Fenstern nach bestimmten Fehlermeldungen zu suchen. Ja, exakt das habe ich gesehen. Zwei Leute haben sechs Stunden lang in Logfiles gesucht, weil sie der Meinung waren, Kommandozeilentools seien ja nur was fuer die ewig gestrigen. Mit etwas find(1), xargs(1) und grep(1) war das Problem dann in 30 Sekunden geloest.

Was also ist verkehrt daran, wenn ich z.B. meinen Kollegen nahelege, sich mal mit der Shell auseinanderzusetzen? Was daran ist arrogant oder elitaer?
 
Ich schrieb nicht, dass es falsch ist die Shell zu nutzen. Ich selber nutze für fast alles die Shell. Ich habe das übertriebene Ego-Gehabe dargestellt. Ich dachte, das wäre recht offensichtlich :-( D.h. ich habe kein "Ich benutz den Konqeror, weil die Shell aus dem Mittelalter stammt" für gut befunden. (wobei der Konqueror natürlich toll ist).

Aber gegen HTML-Mails hab ich ehrlichgesagt gar nichts. Und ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand mal Off-Topic postet. Auch wenn das viele machen geht davon nicht die Welt unter. Ich finde das tatsächlich nicht schlimm und ich finde, dass die aggression, die einigen Leuten dabei hochkommt vielleicht andere Gründe hat. Welche das sind weiß ich nicht, aber automatisch kann das nicht hervorgerufen werden, sonnst würde ich in solch einer Situation ja selber wütend werden...

>Was also ist verkehrt daran, wenn ich z.B. meinen Kollegen nahelege, sich mal mit der Shell auseinanderzusetzen? Was daran ist arrogant oder elitaer?<

Eben rein gar nichts. Es ist gut.


Nachtrag;
PS. Ich werde den Text am besten nochmal neu schreiben und alles, was ich hier noch zusätzlich sagte einfügen. Anscheinend ist Sarkasmus der falsche Weg. Falls es jemanden dann interessiert, wirds auf meiner Webseite zu finden sein -- kann aber noch ein paar Tage dauern.
 
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