chromium-browser = böse ???

pit234a

Well-Known Member
Meine Gewohnheit ist es, unterschiedliche Browser zu unterschiedlichen Zwecken zu benutzen und entsprechend zu konfigurieren. Einer dieser Browser ist seit Jahren immer Opera gewesen (Hauptsächlich für Foren), aber der funktioniert immer schlechter (langsamer) und ich denke deshalb an einen Wechsel.
Einige Tage habe ich chrome, den chromium-browser von Google probiert und empfinde den nicht unbedingt als zuverlässig und stabil. Vielleicht scheidet er schon deshalb aus. Außerdem ist er nicht in allen Punkten so zu konfigurieren, wie ich das gerne hätte.

Mich interessiert nun nicht, welche Browser ihr favorisiert. Ich kenne und nutze selbst eine Reihe von Alternativen.
Mich interessiert, ob ihr überhaupt auch den chromium-browser nutzt und wie eure Erfahrungen damit sind.

Außerdem wird immer behauptet, chromium-browser "telefoniere nach Hause". Was ist da dran?
Hat sich mal wer die Mühe gemacht und den Datenverkehr analysiert?
In den Einstellungen gibt es ja, wie bei allen Browsern, einige Möglichkeiten, dieses Verhalten einzudämmen und keiner meiner Browser bleibt da auf der Konfiguration des Auslieferungszustandes. Bei allen muss man nachbessern und beschränken, meiner Meinung nach.

Ist der schlechte Ruf des chromium-browsers gerechtfertigt? Sollte ich lieber die Finger davon lassen?
Welche Erfahrungen oder Erkenntnisse habt ihr?
 
Schön das der Browser bei Dir überhaupt funktioniert. Bei mir sieht das im Moment so aus:
2016-09-20 chromium.webp


Chromium fühlt sich schneller an als andere Browser, aber da ich damit immer wieder Ärger habe, wechsle ich da auch nicht hin.
 
Ha, ich dachte ich sei der einzige mit dem praktischen gelb-in-gelb-Modus.
Genau so ging es mir auch. Ich nutze Chromium aber auch nur in den Fällen, wo eine Seite mit meinem FF nicht zurecht kommt (einige Plugins, die mehr Privacy versprechen sind dann immer noch zu scharf eingestellt).

Jetzt aber zu eigentlichen Frage von @pit234a : Letztes Jahr gab es den viel diskutierten Fall bei Debian, wo Chromium 43 offenbar ohne zutun des Users einen Blob nachlud und es sich dabei um ein Sprach-Erkennungs-Feature handelt, dass dann auch noch freigeschaltet war. Die Funktionalität soll ab 45 von Google entfernt worden sein.

Gleichzeitig sind aber mehrere Chromium-Forks/Patch-Sets entstanden, die genau solche Kommunikation mit Google unterbinden wollen (z.B. chromium-ungoogled, inox-patchset). Die Tatsache, dass sich da auch heute noch Leute die Mühe machen, diese zu pflegen, lässt mich denken, dass da wohl immer noch potenziell problematische Funktionen drin sind. Mehr kann ich dazu aber nicht beitragen.
 
Mal ganz realistisch gesehen ist das Problem, dass es nur Firefox und Chromium gibt. Alle Alternativen basieren entweder auf den gleichen Render Engines und haben daher unter dem Strich die gleichen Macken oder sie sind einfach nicht kompatibel und schnell genug. Also hat man die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wobei die Pest in Form von Firefox in meinen Augen der bessere Weg ist. Ja, Firefox ist eine Ressourcensau und muss gefühlt alle 24h neugestartet werden. Aber im Gegensatz zu Chromium funktioniert er wenigstens halbwegs zuverlässig. Chromium hingegen ist je nach Release mal gut und mal absolut katastrophal, unabhängig davon auf welchem System er läuft. Da er "nur" die Grundlage für den kommerziellen Chrome ist, läuft da halt kein großes Testing rüber.
 
Ich benutze Firefox seit seiner Existenz und habe, bis auf die Reaktionszeit, nie Probleme damit. Andere Browser können gefühlt schneller sein aber sind dann nicht sehr stabil oder es wird die eine oder andere Sache nicht unterstützt.
Außerdem lässt sich die Oberfläche gut einstellen!
 
@Yamagi Sehe ich sehr ähnlich. Man muss allerdings hinzufügen "unter FreeBSD" (ich glaube, das haben alle hier so verstanden). Wenn man Windows oder macOS nutzt, gibt es schon noch ein paar andere Alternativen (Edge, Safari, Opera). Und die Rendering Engine ist natürlich nur ein Faktor. In den letzten Jahren für die Performance immer wichtiger geworden ist z.B. die Javascript Engine... Aber sorry, das ist eher OT für die Frage nach Chromium. Ich hör schon auf.
 
Obwohl ich keine so großen Ansprüche an einen Webbrowser stelle und auch einige einfachere Browser ausprobierte, bin ich letztendlich wieder beim Firefox kleben geblieben. Von allen Browsern erscheint er mir einfach am stabilsten. An der Geschwindigkeit kann ich auch nicht mäkeln. Vor allen Dingen aber gefällt mir die offene Architektur und das es viele nützliche Add Ons gibt für den Fuchs. Da ich jetzt auch einen TFT Monitor mit Full HD Auflösung betreibe, habe ich mir zum Beispiel das Add On zoom-page installiert. Damit kann ich dann die gerenderten Inhalte so groß einstellen, das ich bei der Auflösung kein Augenkrebs bekomme. Das wäre bei anderen Browsern für mich ein absolutes Muß, denn die Augen werden im Alter ja auch nicht besser. Wirklich gute brauchbare Browser gibt es, wie hier bereits angesprochen, nur noch sehr wenige. Früher habe ich gerne mit Opera gearbeitet, aber noch mit Version 12.xxx. Aber der wurde dann immer langsamer und war daher technisch nicht mehr aktuell.
 
oh, so kurz benutzt, funktioniert der Chrome bei mir eigentlich ganz gut, so lange ich nicht irgendwas in den Einstellungen ändern möchte.
chrome-screenshot-20.09.2016-140146.webp

Da hatte ich wohl mal eingestellt (bin mir aber nicht sicher), dass ich das Design des Systems nutzen will und das passiert auch tatsächlich. Insofern wäre ich da schon zufrieden.
Wie gesagt, wenn ich etwas einstellen möchte, dann stüzt Chrome regelmäßig ab oder hängt sich auf.
Was man einstellen kann, ist ein wenig, naja, reduziert. Es gibt neben der settings-Seite auch noch andere Konfigurationen, doch so einfach und gut wie beim firefox lassen sich hier nicht alle Sachen umsetzen.
Zickig ist dann das Verhalten nach einiger Zeit der Benutzung. Da werden Tabs plötzlich nicht mehr aktualisiert, werden unbedienbar oder stürzen komplett ab. Wenn es hier schon mal Kritik am Firefox gab, dann muss man die für den Chrome in meinen Augen aber potenzieren!

Von diesen Unpässlichkeiten abgesehen scheint er aber wirklich flott zu sein.

Naja, mal sehen.
 
Ich benutze Chromium jetzt schon eine ganze Weile, war immer sehr zufrieden damit. Aber unter Linux, genauer gesagt unter Arch Linux. Für Arch Linux gibt es ein Chromium Fork, called Inox Browser....diesen wurde alles entfernt was zu Google telefoniert. Ich lehne mich mal aus den Fenster, ich denke den könnte man auch unter FreeBSD bauen. Nach etwas Einarbeitung in FreeBSD werde ich versuchen, einen Port dafür zu basteln.
 
Ja, Firefox ist eine Ressourcensau
Also wenn man den regelmäßigen Benchmarks, etc. trauen kann, dann schneidet eigentlich sowohl was CPU-Last, als auch was Memory-Verbrauch betrifft Firefox schon seit Jahren immer besser ab. Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

Ausnahme: Komische Add-ons mit Memory-Leaks. Aber nachdem Mozilla da strikter wird (was manche Add-on-Authoren bedauern).

Es gibt übrigens mittlerweile eine ganze Reihe von Firefox und Chromium-Forks. Die Firefox-Forks vor allem um von der UI her wie der alte Firefox zu sein und die Chromium-Forks vor allem um das nach Hause telefonieren zu unterbinden. Da ist Inox bei weitem nicht der Einzige, auch wenn wohl einer der Besten. Hoffe, dass es davon oder von Iridium auch mal BSD-Portierung gibt.

Schau mal hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Chromium_(web_browser)#Other_browsers_based_on_Chromium

EDIT: Sehe gerade, dass OpenBSD einen Iridium-Port hat.
 
genauer gesagt unter Arch Linux
danke für den Hinweis.
In der kurzen Zeit mit Ubuntu hatte ich Chrome auch genutzt und von der Leistung und Stabilität besser in Erinnerung. Ich glaube auch, dass er sogar auf meiner 32Bit FreeBSD 10.3 Installation auf dem Notebook vernünftig läuft, weil ich ihn da zumindest in den ersten Wochen problemlos genutzt hatte, bevor ich auch dort schließlich wieder den Firefox einsetzte.
Möglicherweise hängt die Instabilität, die ich nun sehe, gerade nur an der momentan benutzten Version )52.0.2743.116 (64-bit)).

wurde alles entfernt was zu Google telefoniert.
das entspricht ja genau den Gerüchten, die ich auch gehört habe.
Aber ist das tatsächlich so? Hat sich das mal jemand angesehen?

Mir fällt ja zugegebenermaßen die Bedienung von tcpdump oder wireshark immer wieder schwer. Wenn ich mir meinen Datenverkehr ansehe, fällt mir da nichts außergewöhnliches auf, nur, weil Chrome läuft. Wenn ich nach google.com filtere laufen da sogar überhaupt keine Pakte hin oder her (ich kann die provozieren, klar).
 
Ich nutze den google-chrome unter Windows & Linux und bin da extrem zufrieden damit, vor allem das eingebaute Flash das mi taktualisiert wird ist recht praktisch, gerade unter Linux.

Abstürze, Darstellungsfehler, sonstige Probleme hab ich seit meinem umstig von Firefox vor vielen Jahren garnicht mehr. Er ist auch - gefühlt - noch immer deutliche ressourcenschonender und schneller als der Firefox, egal was irgendwelche Benchmarks zeigen.

Leider funktioniert der Chromium / Iridium nicht mehr auf meinem sehr alten Thinkpad unter OpenBSD, das Gerät verwende ich aber auch eher selten - ich bin wohl auch nicht komplett allein mit dem Problem, das werde ich mal bei gelegenheit weiter ergründen.

Beruflich muss ich leider den Firefox verwenden und auch bei über 400 anderen Mitarbeitern Administrieren und Supporten, und es ist ein echter graus. Ständige Abstürze. Webseiten die nach einem Update nicht mehr funktionieren sind dort an der Tagesordnung. Oft ist der temporäre wechsel auf den Chrome oder IE11(Grusel) die einzige Lösung dann.
Zudem sieht der Firefox alle paar Updates komplett anders aus, ein graus für Mitarbeiterschulungen - viele Menschen sind nunmal leider schon überfordert wenn sich der rot-ton eines Symbols ändert ... man kann sich dann ja vorstellen wie schwierig es ist wenn das Menü e.t.c. immer an andere Stellen wandelt. e.t.c.
 
@CommanderZed
Vielleicht solltet ihr es mal mit seamonkey oder der ESR von Firefox versuchen. Mit dem ersten habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht - mit dem zweiten allerdings eher weniger.
 
Da habe ich mal einen schnellen Blick drauf geworfen und muss auf den ersten Blick sagen, dass die auch nicht viel anders machen, als ich in meinen Einstellungen beim ausgelieferten chromium-browser auch so mache, oder ähnlich beim firefox.
Für mich sind das genau die grundsätzlichen Dinge, die ich mir bei jedem Browser ansehe und nach meinen Wünschen setze.
So etwas, wie zusätzliche Apps, nur, weil es sie gibt, installiere ich so gut wie nie (von Sprachpaketen abgesehen). Mir erschließt sich bei kaum einem Angebot irgendein Sinn. Zwar macht das ein oder andere kurze Zeit vielleicht ein wenig Spaß, aber meist braucht man das doch nicht und die möglichen Nachteile überwiegen in meinen Augen.
Auch Flash nutze ich grundsätzlich nicht.

Was den Chrome angeht, kann man sich mal die Seite ansehen:
chrome://chrome-urls/

Dort sind die verschiedenen Möglichkeiten gelistet, die man zur Einstellung so hat und von diesen fand ich besonders brauchbar:
chrome://settings/
chrome://flags/

Trotzdem lässt sich nicht alles so einstellen, wie ich das am liebsten hätte. Es wird zum Beispiel immer noch Buch geführt, welche Seiten ich besuche und die werden in einem neuen Tab dann als Dias angezeigt. So etwas möchte ich gar nicht, finde aber nicht, wie man das abstellen kann. Nur mal so als Beispiel.
Dass besonders viel Google per Default in diesem Browser gesetzt ist, hat mich auch geärgert, aber es ist wohl verständlich. Genauso, wie es für mich selbstverständlich ist, dass ich natürlich meine eigene Suchmaschine setze und keine automatische Rechtschreibprüfung mit einem Wörterbuch im Netz vornehmen lasse und so ähnlich.

Mit diesen angepassten Einstellungen scheint mir zu mindest mit meinem beschränkten Blick durchaus kein auffälliger Datentransfer nach irgendwo statt zu finden, nicht mehr, als mit Firefox auch.
 
Moin,

da ich auch einige Vorbehalte gegenüber Google Chrome habe, verwende ich den als Entwicklungsumgebung für meine JavaScript-Geschichten. Der Grund: große Bibliotheken wie OpenLayers (Debug-Mode) werden zügiger verarbeitet als beim Firefox. Damit der Browser nicht mit der Heimat telefoniert, habe ich einfach die Google-Sachen gesperrt.
Für "normales" Browsen im Internet verwende ich den Firefox, der bis dato recht gut funktioniert. Zwei AddOns sind installiert: Adblock und Firebug. Wobei die meiste Adblock-Arbeit Squid erledigt.
Das alles im Moment noch unter Ubuntu. Das Notebook wird demnächst mit FreeBSD beglückt. Mal sehen, wie schnell der Firefox dann ist.

Grüßle

Jürgen
 
PS: Ich überlege schon seit längerem da evtl. "Primär" zum Ididium Projekt zu wechseln bzw. generell etwas "diverser" mit verschiedenen Browsern zu arbeiten.

Ich überlege aber, wie ich das mit den "Lesezeichen-Links" halten kann. Zurzeit nutze ich da relativ "Faul" die Synchronisierungsoption von Google - gibt es alternativ etwas Hersteller-neutrales?

Villeicht ein einfaches, fertiges PHP/Perl-Script oder so das mir eine einfache Webseite mit Lesezeichen und ggf. Unterordnern erstellt und am besten noch extrem schnell zu bedienen ist?
 
Moin CommanderZed,
PS: Ich überlege schon seit längerem da evtl. "Primär" zum Ididium Projekt zu wechseln bzw. generell etwas "diverser" mit verschiedenen Browsern zu arbeiten.

Ich überlege aber, wie ich das mit den "Lesezeichen-Links" halten kann. Zurzeit nutze ich da relativ "Faul" die Synchronisierungsoption von Google - gibt es alternativ etwas Hersteller-neutrales?

Villeicht ein einfaches, fertiges PHP/Perl-Script oder so das mir eine einfache Webseite mit Lesezeichen und ggf. Unterordnern erstellt und am besten noch extrem schnell zu bedienen ist?
Vielleicht(!) hilft der Sync-Service von Firefox weiter.
 
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