Coda kommt in FreeBSD 7-STABLE

Kamikaze

Warrior of Sunlight
Teammitglied
Beim csuppen gerade eben ist mir aufgefallen, dass Coda, ein verteiltes Dateisystem Einzug in FreeBSD findet.

Coda empfiehlt sich vor allem für Notebook-Nutzer, da es ohne permanente Verbindung genutzt werden kann.
 
Beim csuppen gerade eben ist mir aufgefallen, dass Coda, ein verteiltes Dateisystem Einzug in FreeBSD findet.

Coda empfiehlt sich vor allem für Notebook-Nutzer, da es ohne permanente Verbindung genutzt werden kann.

Das ist schon drin, so weit ich zurueckdenken kann. Ich hatte unter 4.x sogar mal ne ganze Weile meinen Fileserver damit betrieben.

Das Problem war allerdings, dass sich mal ne Weile keiner mehr darum gekuemmert hat und deshalb der Code zwischenzeitlich arg angegammelt war. Das Kernelmodul (braucht man nur fuer den Client) flog wohl mehr oder weniger direkt weg und auch die Ports haben entweder schon gar nicht mehr gebaut oder liefen nicht sauber.

Ich habe jetzt, nachdem Robert Watson da einiges an Arbeit reingesteckt hat, das mal wieder ausprobiert und hier lokal sowohl einen Server als auch einen Client laufen unter einem 7.0RC2 (noch, Testkiste eben). Ich habe allerdings hierzu nicht die Versionen aus den Ports verwendet, sondern die aktuellen Versionen (6.9.3 + zugehoerige lwp, rvm und rpc2 ). Wer sich das Changelog ansieht, wird auch wissen warum. Leider war das alles andere als straight forward, weil sich am Buildsystem wohl einiges geaendert hat und im BSD-spezifischen Code ein paar aeussert hirntote Fehler stecken, die ich auf gar grausige Weise umschiffen musste.

Ansonsten kann ich Euch Coda waermstens ans Herz legen. Ihr solltet dabei aber unbedingt wissen, dass das immer noch ein eher akadamisches Projekt ist (auch wenn man seitens CMU inzwischen andere Toene anschlaegt. "Damals" hiess es noch: Coda wird niemals stable werden, weils ein reines Forschungsprojekt ist). Im jetzigen Status verbietet sich das IMHO und AFAIK noch fuer produktiven Einsatz. Dass das mal anders wird, haengt allerdings von der Anzahl Nutzer ab, die aktiv testen und den (Free)BSD Support verifizieren - sonst ist der Code ganz schnell wieder genau so vergammelt wie er es die ganze letzte Zeit war. Also: frisch ans Werk. Ein AFS-alike inklusive kerberos plus disconnected operation findet man nicht alle Tage fuer lau auf der Strasse.
 
NFSv4-Server wäre mir lieber. :( Besser noch NFSv4.1. Coda ist doch genau so tot wie AFS, NFS-Neuerungen würden sich aber wegen der Verbreitung von NFS schnell in Nutzen verwandeln.
 
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Wie ich schon öfter hier schrieb, ich gehöre zu den Personen die CODA sehr interessant finden und schon begeistert davon waren, dass es in FreeBSD 7.0 überhaupt mal funktionierte. Mit umso mehr Freude habe ich die Entwicklung in -CURRENT verfolgt, wo Robert Watson über Wochen hinweg die Kernelmodule zu einem nicht geringen Teil reimplementiert hat. Mit dem jetzt stattgefundenen MFC wird CODA in 7.1 also uneingeschränkt nutzbar sein, ob man sich das ganze schon in kritischen Produktionsumgebungen antun möchte, wage ich zu bezweifeln.
Fortschritte gibt es übrigens auch auf der AFS-Seite, RObtert Watson hat ARLA mit FreeBSD 7 und 8.0-CURRENT verheiratet, sodass FreeBSD wenigstens als Client eingesetzt werden kann. Wie weit es mit einem Server ausschaut, weiß ich allerdings nicht.

NFSv4 gibt es sehr wohl für BSD, die ganze Sache hat sich nur extrem verzögert, da sich trotz mehrmaliger Aufrufe kaum Tester gefunden haben. Aber wir wollen nicht nörgeln, denn Rick Macklem hat am 8. März gerade erst die erste Release-Version veröffentlicht, die nicht mehr als Beta gekennzeichnet ist. Entwickelt wurde unter OpenBSD, sie läuft aber auch unter FreeBSD und OS X, sowohl Server als auch Client sind enthalten. Zur FreeBSD-Seite kann ich nicht sagen, ob und wann der Kram ins CVS eingeht, bis dahin muss man halt manuell Patchen. Zu finden ist der Kram unter: http://snowhite.cis.uoguelph.ca/nfsv4/
 
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