ich möchte auch nochmal was einwerfen.
Du fragst ja nach UFS tunen (ich meine, tunen kann auch im Sinn von anpassen generell gemeint sein und muss nicht unbedingt Verbesserung der Performance bedeuten) und das ist ein Thema und quasi alles, was damit zu tun hat, ist mit tunefs behandelt. Die man-page und das Handbuch sagen einem ein wenig was zu den einzelnen Optionen. Versuch und Irrtum sind hier recht kompliziert, denn zum Beispiel "tunefs: maximum blocks per file in a cylinder group: (-e) 4096" oder "tunefs: average file size: (-f) 16384" um nur mal zwei zu nennen, die sind erst nach ausdauernden Tests gegenüber anderen Einstellungen als "besser" oder "schlechter" herauszufinden.
Du sagst aber auch, dass dich die (vermutlich) unsinnige Festplattenaktivität stört.
Zunächst, eine Festplatte mit Aktivität ist kein direktes Zeichen dafür, dass sie eine schlechtere Performance hat. Man muss sich das nicht so vorstellen, dass die nun mit etwas anderem beschäftigt ist und deshalb keine Zeit für dich und deine Anforderungen hat. Gerade in FreeBSD ist das Datenmanagement ziemlich ausgebufft und es kann schnell hin und hergeschaltet werden und etwa Hintergrundvorgänge, wie Dateisystem-Checks, werden einfach einen Moment beiseite gelegt.
Natürlich kann ich sehr gut verstehen, dass unbegründete Festplattenaktivität stört. Mich selbst stört sie immer und ich habe zB das Gefühl, dass mein ZFS da auffälliger ist, als es UFS zuvor gewesen ist.
Auf dem kleinen Asus Netbook ist aber eine stille Platte (oder SSD) auch eine Frage der Batterielebensdauer und stand für mich auch deshalb ganz weit im Vordergrund meiner Bemühungen.
Und deshalb ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Mountoption noatime und das Verzichten auf einen SWAP sehr wichtige Bestandteile meiner Festplattenberuhigung sind, ebenso das Verwenden von tempfs. Hier ging ich früher sogar noch weiter und legte auch einzelne Verzeichnisse (etwa thumbnails und Browser-Daten) ins tempfs. Ausgereizt ist das also noch nicht bei mir, wie ich es oben zeigte und deshalb ist meine SSD nicht immer nur still, aber sie ist so gut wie meistens still und ich kann die wenige Aktivität zuordnen und akzeptieren.
Nochmal: mit Tuning von UFS hat das eher nicht viel zu tun, aber es steht im Zusammenhang mit deinem ersten Beitrag und den dort aufgeworfenen Punkten. Weniger Schreibverkehr zur Platte (insbesondere bei SSDs) ist dann insgesamt aber schon ein Performance-Plus (auch in Richtung Lebensdauer) und insofern gehört das dann irgendwo auch zu Tuning, wenn man es in diesem Sinne versteht.
Man sollte hier nur deutlich unterscheiden, damit man besser über die eigenen Bedürfnisse nachdenken kann.
Und dann gibt es Dienste, welche die Dateien auf einem PC indizieren um Suchen zu beschleunigen und ganz ähnliche andere Dinge, die wir vor allem im Zusammenhang mit großen DEs kennen und die irgendwer sich ausgedacht hat, um dem Anwender bei Problemen zu helfen, die eigentlich nicht existieren. So sehe ich das wenigstens. Wer solche Dienste benutzt (oft unbewusst), darf sich über Festplattenaktivität natürlich nicht wundern und kann tunen wie ein Weltmeister und wird keinen großen Erfolg damit haben. Deshalb gilt also immer, erst mal sehen, was denn da läuft und den Verkehr verursacht. Manchmal bringt es mehr, hier weniger einzuschalten, als am Dateisystem zu drehen.
Oft ist es aber nicht sehr einfach, etwas herauszufinden und dann auch noch abzustellen. Ich hätte mir da schon manchmal mehr Hilfe gewünscht, aber außer lsof und einigen ZFS-Tools kenne ich nur noch top, ps und pstree, um mir einen Überblick zu verschaffen. lsof ist cool, aber ich verzweifele oft, bis ich die passende Syntax aus der man-page wieder gefunden habe. Naja, mein Problem.
Also, man muss das eben wissen, ob man diverse Dienste nutzen möchte und damit auch zusätzliche Plattenaktivität einkauft, aber eben einen Dienst dadurch hat, dass die Platte aktiv wird oder ob es sich um einen unerwünschten Dienst handelt, der deshalb also eher lästig ist und lieber abgeschaltet gehört.