Wie kriege ich denn eine Jail, die nur die Abhängigkeiten hat, die ich brauche? Also alles außer "manuell zusammensuchen was du brauchst und was nicht".
Das ist bei einem Docker-Container aber letztlich nicht anders. Wie gesagt. Die Applikation schwebt ja durch Docker nicht in einem luftleeren und abhängigkeitsfreien Raum.
Du kriegst halt bei Docker mehr Support. Durch die entsprechenden Werkzeuge und Infrastruktur. Durch den Umstand, das viele Applikationen schon docker-aware sind bishin das Du Dir ja sogar fertig als Docker-Container kriegst, den Du nur noch verwenden musst. Dadurch musst Du Dich weniger manuell drum kümmern. Das bedeutet aber nicht, das es nicht da ist.
Ein Kühlschrank muss auch kühlen. Nur weil Du nicht wie früher da Eisblöcke reinschieben musst, kommst Du da ohne Kühlmittelmittel aus.
Ein FreeBSD was Jail-Support hat ist nicht ausreichend. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Ja. Wie ich
bereits sagte, lassen sich Docker und Jail ja ohnehin nur schwer miteinander vergleichen. Die eigentliche Frage war ja auch, warum sollte ich irgendein uralt FreeBSD als Jail-Host überhaupt benutzen. Ist ja jetzt nicht so das würde FreeBSD unheimlich viel Geld kosten und man versucht deshalb die alte Version so lange wie möglich zu benutzen. :-)
Abgesehen davon ist das Deployment bei Docker natürlich einfacher. Das ist ja auch eines der zentralen Designziele gewesen.
Wenn wir vom Image von Dockerhub ausgehen
Da fängts ja schon an. Du nimmst halt viele Dinge als gegeben an und dann fällt natürlich vieles hinten runter was man dann nicht mehr sieht. Das bedeutet aber nicht, das es nicht da ist. Das Image auf Dockerhub war ja auch nicht einfach da. Das musste mal jemand bauen. Und natürlich ists es einfacher etwas Vorhandenes zu nehmen als etwas selbst zu bauen. Das ist doch gar keine Frage. Das war aber auch gar nicht der Punkt.
Der Punkt war, das (aber vielleicht hab ich Dich da ja auch missverstanden) Deine Beispiele immer so ein bisschen rüber kamen wie "Das geht mit Docker, aber mit Jails nicht". Was aus meiner Sicht aber inkorrekt ist. Der wesentliche Unterschied ist der Aufwand den man treiben muss.
Du schleppst ja in Jails nicht deshalb ein Userland mit herum, weil Du es zwingend brauchst. Sondern weil es bequemer ist. Der Nachteil von Jails ist also nicht, das man da ein Userland mit zumschleppen muss (so wie das in Deinem Posting klingt), sondern das es aufwendiger ist sich manuell so ein Jail-Container zu bauen. Und würdest Du es so formulieren, würde ich da auch mitgehen.
Bei FreeBSD aktualisiert mir ein "pkg upgrade" leider immer noch nicht das Basissystem. Ich muss mich separat darum kümmern.
Ja. Wobei
Pkgbase dahin gehend Erleichterung bringt und gleichzeitig man auch das Basissystem mit überschaubareren Aufwand kleinteiliger machen kann. Evtl. fällt ja dann über kurz oder lang
freebsd-update weg und man macht dann alles über
pkg.
Ich rede ja schon die ganze Zeit von Werkzeugen.
Das kam bei mir halt nicht so ganz klar an. Und es ist ja auch nicht so, das Du Unrecht hast oder so. Aber ich fand halt die Beispiele etwas ungünstig gewählt oder zumindest etwas unglücklich präsentiert. Wie halt das Beispiel mit MariaDB und MySQL wo ich mir denke: WTF?
Das wirkte dann doch arg konstruiert.
Irgend eine Rails App mit MariaDB Datenbank, Redis Server, Sidekiq und was weiß ich. docker-compose.yml vom Hersteller nehmen, "docker compose pull" und "docker compose up" und schon läuft der Kram erst einmal. Da ist z.B. ein NextCloud in wenigen Sekunden eingerichtet.
Ja. Wobei man auch hier das ein bisschen gucken muss. Das ist fürs testen und entwickeln sicher ganz nett. Wenn du darauf geschäftskritische Anwendungen oder da ne WebApp mit ins Internet stellen willst, ist das eben keine Sache von Sekunden oder Minuten. Zumindest ist es nicht empfehlenswert es so zu machen, wenngleich es immer mal wieder vorkommt.
Jedenfalls ist das wieder was ich meine. Da wird irgendwie gezielt ein Szenario gezeigt, wo Docker super gut aussieht. Was man ja durchaus auch machen kann, um Vorteile zu verdeutlichen. Dann aber nicht mal wenigstens in einem Nebensatz das entsprechend einzuordnen. Das wirkt dann auf mich wie so Marketing-Gerede und nicht wie ein differenziertes Auseinandersetzen mit der Thematik. Und mich schreckt sowas eher ab. Du meinst das vielleicht gar nicht so, aber es wirkt so. Und das ist eigentlich das Feedback, was ich Dir geben möchte.