Desktop-Situation: Canonical vs Gnome

Ihr habt das auch falsch verstanden, dass Netzwerkfähigkeit entfallen soll. In erster Phase ist ein Desktop-System zu entwickeln, das ohne Netzwerk auskommt. Das ist die Phase wo der im Code verwobene Bloat herausfliegt und ein gesundes, schlankes System erzeugt wird. Das ist entwicklungstechnisch eine hervorragende Idee. Die Netzwerkfähigkeit kann aufgesetzt werden. Wahrscheinlich wird da trotzdem die Kompatibilität zu Xorg angestrebt in dieser Phase, nur dieses Mal modular dazugeflanscht.

Der Hintergrund ist, dass wenn man Fenster als Clients im Netzwerk betrachtet, sich jede Menge Höllenabgründe auftun. Da hat man 2 Konzepte zusammengefasst, die nebeneinander existieren sollten. So etwas kenne ich auch vom schlechten Software-Design aus anderen Projekten.
 
Das Video verrät doch so einiges:
  • X ist nur auf dem Desktop relevant, Intel kann's außerhalb nicht einsetzen
  • Wir sind open, die anderen werden schon nachziehen
  • Scheiß auf Kompatibilität und prop. Teile

Die Kritik an X kann ich mehr oder weniger nachvollziehen.

Was ich nicht verstehe, wenn der Herr so einen großen Überlick hat, wieso war/ist die Umstellung auf KMS/GEM so eine Katastrophe. Designziele sind ja immer noch nicht erreicht.
Und zu Wayland, das Ding soll bekannterweise erstmal eine Übergangsphase bekommen, damit die Entwickler Zeit haben, den X-Kram zu portieren. Da ist das Gefrickel doch schon über Jahre vorprogrammiert.
Auch wäre eine andere Lizenz für die breite Masse überzeugender. Versteht mich nicht falsch, Wayland ist ein netter Ansatz, wenn man Linuxnutzer ist und die reine Funktionalität vergleicht, aber noch eine Baustelle brauchen wir nicht. Schon bezeichnend, dass der Herr sich brüstet mit der Entfernung von 1/2 Mio. LoC und Verbesserungen, aber X fühlt sich außerhalb von Linux besonders kaputt an und zus. Fehler hat man ebenfalls integriert.
 
Ich denke es wäre gut wenn man Xorg spalten würde, zumindest für eine gewissen Zeit. Man könnte Xorg in verschiedene Module aufteilen so nach dem Motto Netzwerkfunktionen, veraltete Funktionen usw. so könnte man später entscheiden welche Teile von Xorg man wirklich braucht und nutzt diese. Das Anpassen der Anwendungen wäre auch recht einfach würde ich behaupten. So könnte man zum Beispiel veraltete Funktionen auslagern und mit der Zeit komplett verschwinden lassen ohne das ein radikaler Wandel sein muss.

Aber irgendwie liebt man unter Linux das radikale, sanfte Übergänge sind ein fremdwort :)

Grüße
 
Das Video verrät doch so einiges:
Die Kritik an X kann ich mehr oder weniger nachvollziehen.

Und zu Wayland, das Ding soll bekannterweise erstmal eine Übergangsphase bekommen, damit die Entwickler Zeit haben, den X-Kram zu portieren. Da ist das Gefrickel doch schon über Jahre vorprogrammiert.

So wie ich das verstanden habe, wird der "X-Kram" nicht portiert. Er wird eher in unabhängige Libs "outgesourced", auf die dann X und eben auch Wayland zugreifen können. Das betrifft z. B. sowas wie Keyboard-Handling, was laut allem, was ich gehört habe, höllisch komplex sein soll.
 
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