Erfahrungen mit Openindiana als Desktop?

Ich glaube, die fummeln im Moment recht viel an ihren Repos rum.
Ich brauchte auch einige Zeit bis wieder irgendwas verfügbar war.

Vielleicht fragst Du mal auf deren Mailinglisten?
 
Gerne stöbere ich von Zeit zu Zeit in unserem Forum und lese auch ältere Beiträge. Dabei stieß ich auf diesen Thread, der mich neugierig auf OpenIndiana machte. Da ich auch hin und wieder über den Tellerrand schaue, entschloß ich mich spontan, OpenIndiana Build 151a8 auf meinen Zweitrechner, den ich zu Testzwecken benutze, zu installieren. Die Installation verlief reibungslos, es wurde zumindest der Firefox (und Thunderbird) Version 10 ESR mit ausgeliefert. Meine Nvidia GraKa GT 9600 wurde problemlos erkannt und der einigermaßen aktuelle propertiäre Nvidia Treiber in der Version 304.88 automatisch mitinstalliert. Die Benutzerführung ist leider ein durchmischt von englisch und deutsch. Das Gnome Anwendungsmenü ist in deutsch, die Gnome Anwendungen in englisch, der Firefox 10 ESR in deutsch und Thunderbird 10 wieder in englisch. Meine deutsche Tastatur arbeitet problemlos, Texte, die ich mit Gedit schreibe, benutzen den UTF-8 Zeichensatz. Mit Multimedia sieht es schlecht aus, dabei wäre ich schon mit mpg123 zufrieden. Da kein GCC installiert ist, kann ich auch keine Sourcen compilieren. Insgesamt macht es auf mich trotz einiger Kleinigkeiten einen guten Eindruck. Die CPU Last erscheint mir ein wenig zu hoch. mpstat 10 ergibt:
Code:
CPU minf mjf xcal  intr ithr  csw icsw migr smtx  srw syscl  usr sys  wt idl
  0 1022   0   75   711  239 1389   76   85   60    1  4718   12  66   0  22
  1  687   0   95   461   67 1895  160   87   49    1  5660   12  47   0  41
CPU minf mjf xcal  intr ithr  csw icsw migr smtx  srw syscl  usr sys  wt idl
  0    2   0   68   474  132  125    0   13    4    0    49    0  81   0  19
  1    0   0  118   247   37  183    3   13    6    0    84    0  59   0  41
CPU minf mjf xcal  intr ithr  csw icsw migr smtx  srw syscl  usr sys  wt idl
  0    0   0   83   436  114  133    1   12    3    0    41    0  79   0  21
  1    0   0   99   248   39  160    3   12    4    0    91    0  51   0  49
CPU minf mjf xcal  intr ithr  csw icsw migr smtx  srw syscl  usr sys  wt idl
  0    0   0   73   445  118  131    1   13    2    0    45    0  77   0  23
  1    0   0  103   242   36  163    2   12    3    0    60    0  53   0  47
CPU minf mjf xcal  intr ithr  csw icsw migr smtx  srw syscl  usr sys  wt idl
  0    0   0   67   443  117  125    1   13    2    0    46    0  74   0  26
  1    0   0  104   238   40  168    2   13    5    0    69    0  53   0  47
Oder irre ich mich und das ist noch im grünen Bereich?

Ich werde mir mal die Manpage von mpstat durchlesen, damit ich das auch richtig interpretieren kann.

Für einen Zweitrechner ist das durchaus benutzbar. Es gibt zwar auch einige Anlaufstellen wie
www.unixpackages.com
die binäre Pakete zur Verfügung stellen, aber die sind alle kostenpflichtig. Die Amis verstehen es schon, Geld zu verdienen. Wenn tatsächlich weiter daran gearbeitet wird, könnte es richtig gut werden.
 
Danke für den Link foxit. Für Mitleser, deren Englisch Kenntnisse auch begrenzt sind, hier eine stark zusammengefaßte Kürzung von mir:

Ok, der Projektleiter ist verbittert und tritt zurück. Er leidet unter Zeitmangel und möchte auch seine Gesundheit nicht ruinieren. Aber er ist auch frustriert, weil es keine erkennbaren Fortschritte in dem Projekt gibt. Er spricht davon, das die Aufgabenstellung zu groß und die Ausrüstung zu mangelhaft war. Und er ist verärgert über das fehlende Interesse von Firmen, die nur von diesem Projekt profitieren wollten.

Und ich persönlich denke, das wie auch OpenSolaris schon OpenIndiana als eine Bedrohung empfunden wurde und wird. Und deshalb Vieles unternommen wird, damit das Projekt scheitert. Das ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck.
 
Es gibt zwar auch einige Anlaufstellen wie
www.unixpackages.com
die binäre Pakete zur Verfügung stellen, aber die sind alle kostenpflichtig. Die Amis verstehen es schon, Geld zu verdienen. Wenn tatsächlich weiter daran gearbeitet wird, könnte es richtig gut werden.

Es gibt auch OpenCSW, für OpenSource Pakete auf Solaris und Illumos[1] im SVR4 Format:
http://www.opencsw.org/
OpenCSW HowTo:
http://www.opencsw.org/manual/for-administrators/getting-started.html
Nicht vergessen:
Code:
 /opt/csw/bin
im PATH ganz vorne hin setzen.
mpg123, mplayer, mencoder, gstreamer, gcc, nano, all das und noch viel mehr gibt es da:
http://www.opencsw.org/get-it/packages/

[1]: http://wiki.illumos.org/display/ill...AQs-IsillumoscompatiblewithSolarisOpenSolaris
Und für die SVR4 Werkzeuge auf Illumos:
http://www.opencsw.org/community/qu...-operating-systems-openindiana-smartos-omnios
 
Danke Fusselbär, das sieht doch wirklich gut aus.:) Deshalb werde ich es mir ganz genau anschauen und das HowTo durcharbeiten. Sollte ich dann noch eine Frage haben, werde ich mich wieder melden. Das kann aber durchaus erst morgen sein, denn heute ist alles schon verplant.
 
Fein, aber ich halte mich lieber an Bewährtes, von dem Du aus Erfahrung, weil Du es auch selbst benutzt, sagen kannst, das es funktioniert. Am liebsten würde ich sofort loslegen..... aber Euer IT Opa (64) muß in die Mucki Bude, damit der Rücken bei dem stundenlangen Sitzen vor dem PC nicht schlapp macht.
 
Fusselbär, jetzt benötige ich doch noch Deine Hilfe und Unterstützung. Hmm, wo und in welcher Datei muß ich noch den PATH setzen? Und wie installiere ich dann zum Beispiel das Paket mpg123? pkgadd -d mpg123 funktioniert bei mir nicht! DANKE!
 
So, ich habe es selber geschafft, PATH gesetzt und dann mit pkgutil -i mpg123 das Paket und die Abhängigkeiten installiert. Leider funktioniert mein Sound nicht, aber das ist ein anderes Thema und das werde ich mir morgen früh anschauen. Dann habe ich den mc installiert, funktioniert alles bestens. Aber Fusselbär, ohne Deine hilfreichen Links wäre das nichts geworden, also nochmals vielen Dank!
 
So auch dieses Abenteuer neigt sich (leider) dem Ende zu, weil OpenIndiana weder die interne noch die externe USB Soundkarte erkennt. Als mir dann noch die Panels unter Gnome abgeschmiert sind, dämmerte mir, das das ganze noch nicht so ausgereift ist. Unter Solaris 10 funktionierte meine Soundkarte, aber auch nicht mit der mir bekannten Qualität unter FreeBSD 10. Unter OpenSolaris leierte der Sound. aber igendwas ist ja immer ...;)
 
Das würde ich aber eher bei deiner Soundkarte suchen.
Bei mir lief das damals alles sehr gut und sicher und ich trauere der Idee eines freien Solrais weiterhin hinterher.
 
Nun mein integrierter Soundchip auf dem Motherboard mit dem Chipset 7.1 Kanal Sound Realtec ALC880 ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine exotische Hardware, denn er wurde tausendfach verbaut. Und wenn Du ein Fan von OpenSolaris bist, die Version 2009.06 läßt sich auch heute noch aus dem Netz legal downloaden, natürlich nicht auf dem Oracle Portal. Der aktuelle Firefox ist ebenfalls frei verfügbar, und für zusätzliche Software kann eben auf OpenCSW zurückgegriffen werden. Alles in Allem doch keine schlechten Aussichten, oder?
 
Ich habe OpenSolaris 2009.06 noch eine Chance auf meinem Zweitrechner gegeben. Sound geht nun einwandfrei, nachdem ich eine Soundblaster USB Soundkarte verwende. Den aktuellen firefox 31 habe ich installiert. Für Multimedia mpg123 und ffmpeg und die Gnu Compiler Collection, falls ich mal was selber baue. Alles lauft einwandfrei. Nur Openindiana muckt beim Sound (geht überhaupt nicht) und dementsprechend funktioniert natürlich auch mpg123 und ffmpeg nicht. Schade, aber nicht zu ändern. Es scheint, das sie den Stand von OpenSolaris noch nicht erreicht haben.
 
Hast du dir mal ein paar Gedanken um die Sicherheit gemacht? Wie sieht es mit Updates aus etc? Ich denke da z.B. an OpenSSL...

Damals, als ich dss getestet und eine zeitlang benutzt habe, hatten alle Installationen dieselben Löcher und keiner wußte was davon ... außer der NSA vielleicht. ;)
 
Seit 1998 benutzte ich Linux, seit 2012 FreeBSD. In der ganzen Periode habe ich mich noch nie unsicher gefühlt. Und da ich auch keine Veranlagung oder Begabung zu Paranoia habe, lebe ich mit meinem Rechner völlig angstfrei. Die Webseiten, die ich regelmäßig besuche, kann ich an einer Hand abzählen, außer ich recherchiere mal für ein Thema oder suche eine Problemlösung. Ich nehme zwar die Aktivitäten der NSA ernst und auch wahr, aber ausspioniert wurde schon immer. Also bleibe ich gelassen und ruhig, auch weil auf meinem Arbeitsrechner ja FreeBSD 10 installiert ist.
 
So noch eine Kleinigkeit mit großer Auswirkung. Ich schrieb ja, das meine Soundkarte nicht richtig funktionierte. Ich benutzte einen USB Hub und hatte darin meine externe USB Soundkarte gesteckt. Der USB Hub wiederum steckte, ohne das ich das bemerkte, noch in einer USB 1.1 Schnittstelle. Ich habe in diesem PC nur eine 2.0 USB Schnittstelle, die habe ich dann für die externe Soundkarte benutzt und alles läuft prächtig.
 
Und ich persönlich denke, das wie auch OpenSolaris schon OpenIndiana als eine Bedrohung empfunden wurde und wird. Und deshalb Vieles unternommen wird, damit das Projekt scheitert. Das ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck.

Das war erst gar nicht notwendig. OpenSolaris hat niemals das große Interesse gefunden und die kritische Masse an Entwicklern angezogen, die für eine lebendige Community notwendig gewesen wäre. Die paar Einzelkämpfer geben jetzt halt - wohl wissend, welche Manpower für die Weiterentwicklung notwendig wäre - nach und nach auf.

Oracle hatte aber nie wirklich Interesse an Solaris, als sie Sun gekauft haben. Ich war diese Woche auf einer IT-Konferenz, bei der ein Oracle-Referent in einem Vortrag gesagt (und auf Nachfrage aus dem Publikum nochmals bestätigt hat), dass für die Weiterentwicklung der Oracle-Middleware-Produkte Solaris keine "first class platform" mehr ist und nur noch nachrangig behandelt wird.
Die Überraschung hielt sich meinerseits in Grenzen, der Vertrieb von Oracle empfiehlt sowieso nur noch deren eigenen Red-Hat-Klon.

HP-UX ist praktisch schon tot und AIX auf dem besten Weg dorthin. Jetzt wird anscheinend langsam aber sicher der Abschied von Solaris eingeläutet.
 
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