Finde ich nicht. Ich benutze die Titelleiste nämlich, um Fenster zu verschieben.
Das erklärt unsere unterschiedliche Wahrnehmung, mein Workflow ist ziemlich tastaturgetrieben. Ich verändere Fensterpositionen sehr selten mit der Maus.
Da sind Statuszeilen weg.
Früher hatten vielen Anwendungen immer eine Statuszeile, auch wenn es nichts anzuzeigen gab. Jetzt wird sie halt nur noch bei Bedarf eingeblendet.
Scrollbalken so schmal, das das Anlicken zu Zielübung wird.
Das ist doch im Normalfall eher ein Problem von HiDPI und dem Einsatz einer Desktopumgebung, die nicht ordentlich skalieren kann.
Das ist schon Platzoptimierungsexzess. Kann man ja von mir aus machen. Es gibt halt wirklich Szenarien wo das Sinn macht und die Geschmäcker sind ja auch verschieden.
Letzten Endes ist es Geschmacksfrage. Es steht ja auch jedem frei, die Software seiner Wahl einzusetzen.
Aber halt optional. Und im Optimalfall auch global steuerbar, damit man nicht jedes Programm einzeln anpassen muss.
Optionale Features bedeuten immer mehr Code, mehr Komplexität und mehr Testaufwand. KDE hat vorgemacht, zu welchen Problemen das führen kann.
Wenn ich mich recht entsinne, hat sich aus diesem Grunde ja auch Xfce entschlossen, CSD pauschal zu aktivieren.
Von mir aus kann man ja diese Platz-Optimierungsspielereien ja auch gerne machen. Aber bitte optional.
Ich persönlich möchte keinem Open-Source-Entwickler vorschreiben, ob er jetzt CSD einsetzt oder nicht oder irgendwas konfigurierbar macht, solange ich nicht dafür bezahle. Ansonsten gibt es die üblichen Mechanismen zur Veränderung der Situation - Feedback, Patches, Forks...
Und bitte nicht so tun als ob das alles nur Vorteile und keine Nachteile hat.
Es mag an meiner Desktopumgebung liegen, bei der die angeführten Nachteile entweder nicht auftreten (schmale Scrollbalken etc.) oder ich sie als Vorteil empfinde (Informationsdichte, CSD).
Ansonsten ist CSD in meinen Augen schlimmstenfalls eine Unannahmlichkeit. Jeder hat die Möglichkeit, die entsprechenden Toolkit-Umgebungsvariablen zu setzen (z.B.
GTK_CSD
), die jeweilige Anwendung zu parametrisieren (z.B. Firefox) bzw. eine Desktopumgebung zu nehmen, die CSD komplett ignoriert und immer eine klassische Titelzeile einblendet.
Als
Nachteil würde ich es nur empfinden, wenn CSD unter allen Desktopumgebungen vollständig verhindern würde, dass noch eine klassische Titelzeile eingeblendet werden kann.
Vor allem wenn man Dich so reden hört, könnte man ja fast denken Du hast durch CSD plötzlich doppelt soviel Platz. Ich finde den Platzgewinn eher überschaubar.
Es ist mehr Nutzfläche und weniger Verschnitt und stellt für mich einen Mehrwert im Alltag dar. Ich persönlich finde es super, wenn ich bei dem nach wie vor verbreiteten 16:9-Format - in dem Pixel in der Vertikalen absolute Mangelware sind - durch den Wegfall von Titel- und Statuszeile mehr Platz habe! Dementsprechend positiv empfinde ich es.
Vermutlich würdest Du auch bei 5m Bildschirmdiagonale noch mehr Platz haben wollen :-)
Der limitierende Faktor ist Blickfeld und Auflösung des menschlichen Auges, weswegen auch größere Bildschirmdiagonalen einen abnehmenden Grenznutzen haben. Auch 5 Meter Bildschirmdiagonale bringt wenig, wenn der Platz durch leere Titel- und Statuszeilen vergeudet wird.
Aber vielleicht nimmst Du moderne Entwicklungen auch zu unkritisch auf. :-)
Für mich persönlich ist tatsächlich die Verbesserung einer Situation in vielen Fällen wichtiger als das Wohlfühlgefühl des Vertrauten.