Meine Meinung
Vorgeschichte:
Ich habe mit DOS angefangen, mochte schon zu Windoofs 3.1 - Zeiten kein Windoofs, als Win95 raus kam, wusste man ja schon, das es nur ein aufgebortes DOS ist und keine technischen Verbesserungen in sich birgt. Also war OS/2 angesagt, als IBM die Entwicklung für Privatkunden einstellte => "tiefe Depression", da musste eine Alternative zu OS/2 her. Linux kam da gerade recht. Nach ein paar Jahren waren dann auch die Schwächen von Linux ausgelotet und der logisch nächste Schritt war FreeBSD (heimlicher Liebling war aber NetBSD). Als dann NetBSD 3.0 raus kam, hatte NetBSD endlich auch alle nötigen Funktionen (z.B.: Power Management um es auf Laptops einzusetzen und andere), also erneuter Umstieg auf den Liebling "NetBSD".
Meine Erfahrungen:
Seit "TSR" in DOS einzug gehalten hat, war es instabil.
Seit der Linux-Kernel nichtmehr von Linuz selbst programmiert wird (ab Version 2.2) ist die Quallität extrem in den Keller gegangen.
FreeBSD geht praktisch einen (vielleicht den "goldenen"?) Mittelweg zwischen NetBSD und Linux, das trift nicht nur auf die guten Eigenschaften von Linux zu. NetBSD ist da etwas "puristischer" und verzichtet zu gunsten der Quallität auch mal auf Vielfalt. FreeBSD will Popularität gewinnen und NetBSD will saubere Arbeit abliefern. NetBSD hat sich u.a. zum Ziel gesetzt "No dirty hacks!", lieber die User 6 Monate warten lassen als zu "Flickschustern", das ist aber bei Linux Gang und Gebe! Bei FreeBSD ist es nicht so schlimm, aber man kann eine Tendenz zum "Linuxstyle" feststellen. DragonflyBSD ist meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg (zumindest was ich so mitbekommen habe), leider hatte es vor Kurzem noch nicht den Status, das ich es einsetzen würde (ich warte noch etwas, bevor es testen werde).
Mittlerweile fahre ich auf meinem Server NetBSD (früher FreeBSD) und auf dem Desktop läuft übergangsweise auch erstmal NetBSD (früher FreeBSD). Bin da aber noch am überlegen was dort die beste finale Lösung ist. In Frage kommt DragonflyBSD oder Slackware-Linux (allerdings geändert auf das NetBSD-PKG-System mit PKGSRC). Denn die Verwaltung/Administration von Server und Desktop's sollen schon weitestgehend gleich sein (gleiches PKG-Management => PKGSRC).
Vor- und Nachteile aus meiner Sicht zu den beiden Kandidaten:
Slackware-Linux
- muss nach der installation erst ein anderes PKG-Management bekommen
- viele Treiber
- optimales Binärformat für freie Software ("fast" jeder programmiert für Linux)
- schlechteres Speichermanagement
- sehr häufig werden gravierende Fehler im Kernel entdeckt
DragonflyBSD
- kann ohne grosse Anpassungen in meiner Umgebung eingesetzt werden
- weniger Treiber
- Linux-Programme laufen nur in einer Emulation (nur in wenigen Einzelfällen problematisch)
- sehr gutes Speichermanagement
- sauberer Kernel
oliver_herold schrieb:
.... was ist einigermaßen objektiv betrachtet dran an dem Linux Vs BSD Thema. ....
In erster Linie ist das eine Philosophie-/Charakter-Frage. In welcher Umgebung fühlt man sich am wohlsten und welche Arbeitsweise bevorzugt man.
BSD:
- Uni*-Like (unter Linux gibt es nur eine einzige Uni*-Like Dirtibution: "Slackware");
- saubere Programmierung ist wichtig;
- sehr freie Lizenz ("Du darfst damit machen was Du willst: verschenken oder verkaufen);
Linux:
- GNU-Like (GNU is Not Unix);
- saubere Programmierung ist eher unwichtig, statt dessen, viel programmieren;
- Lizenz ist gerecht, aber für Kommerzielle Aktivitäten eingeschrenkt geeignet;