der Thread heißt "Glasfaser in D" und ich möchte mal meine Geschichte dazu erzählen, nicht ganz korrekt und mit meinen naiven Begriffen und ein wenig in Form einer Abenteuergeschichte.
"Glasfaser in FR"
Ganz weit draußen, an der Grenze der Republik, wohnt der kleine Pit in einem kleinen Dorf und träumt von schnellem Internet.
Aber leider hat das natürlich keine Priorität. Hier leben nicht viele Menschen, die Jungen wandern zunehmend in Richtung Arbeitsplatz, also weg vom Land und für uns paar Alte lohnt sich nicht, auf den Resten der verfallenden Infrastruktur noch großartig was aufzubauen. Deshalb war Glasfaser bei uns geplant, ab etwa 2023.
Immerhin! Oder? Es gab einen Plan für den gemütlichen Ausbau und der kleine Pit brauchte also nur ein wenig Geduld.
Dann kam Corona.
Die Leute arbeiteten von zu Hause, kauften von zu Hause, unterhielten sich mit anderen von zu Hause und all das über ein schlechtes Internet, zumindest was uns angeht und in vielen anderen Außenstellen ebenfalls. Da sprach der Häuptling Macron ein Machtwort: "das geht so nicht, es werde schnelles Internet!"
Gesagt getan.
Es gab ja Geld aus einem Europäischen Hilfsfond. Nicht für Internet, aber wegen Corona. In D können davon zB Waldbesitzer eine extra Förderung bekommen, weil..., ich weiß nicht mehr wieso. Irgendwas mit Corona halt.
In FR wurde eine Firma mit dem Ausbau des Internets beauftragt, bekam etliche Rollen mit Glasfaser geliefert, stellte zeitweise Personal ein und beauftragte auch andere Firmen. Man legte ein wenig unter die Erde, aber die letzte Meile ging von Haus zu Haus und an bestehenden Lichtmasten entlang schön kreuz und quer durchs Dorf. Ohne irgendwelche Löcher im Bürgersteig und viel viel schneller.
Der kleine Pit sah im ersten Corona-Sommer bei seinen Spaziergängen durch das Dorf die merkwürdigen "Drahtrollen" und betrachte sie vorwitzig. Da las er auf einem Aufkleber: "Fibre Moselle" und dachte, das kann doch wohl nur Glasfaser sein?
Auf in die nächste Stadt, wo der Internet-Provider seiner Wahl ein Büro hatte. WoW. Glasfaser demnächst?
Vertrag geändert und auf 2G Glasfaser umgestellt, im Vergleich zu DSL ca 30€ im Monat gespart, im Oktober oder so Besuch von einem freundlichen Postboten mit einer Glasfaser-Box unterm Arm und zwei Wochen später von einem Arbeiter, der die letzten Meter des "Fibre" verlegte, anschloss und testete. Weit vor Weihnachten und drei Jahre vor dem Plan, hatte der kleine Pit schnelles Internet.
Kurz darauf auch alle Nachbarn, nachdem sie das miterlebt hatten.
Und kein einziger Bürgermeister musste bestochen werden. Keine Umfragen, keine Besonderheiten für jedes Bundesland, kein OK der Betreibergesellschaft für die Lichtmasten, an denen das "Fibre" nun hängt und keine endlosen Baustellen in der Ortschaft.
Es kam so sanft und unauffällig, wie Schnee in der Nacht.
Man steht am Morgen auf und die Landschaft sieht vollkommen verändert aus.
Wie von Zauberhand von 10M DSL auf 2G Glasfaser.
Ob D es bis Ende 2023 schafft?
Vermutlich bricht ja vorher unser derzeitiges System zusammen und so weiter. Falls aber nicht, haben wir vielleicht schneller 5G (zB wenn wir das die Chinesen machen lassen), als Glasfaser verlegt ist.