Ist Low Code der richtige Weg?

Agil heißt im Kontext Softwareentwicklung hauptsächlich: es wird immer nur der nächste Sprint (z.B. 30 Tage) geplant und ohne Pflichten und Lastenheft gearbeitet. Der Auftraggeber ist also ständig in die Entwicklung involviert und kann bzw. muss regelmäßig seinen Input liefern. Tut er das nicht, geht auch nix voran. Man vermeidet damit eben, dass montatelang was entwickelt wird von dem der Auftraggeber dann behauptet, was ganz anderes bestellt zu haben. Oftmals verstehen die Entwickler ja auch was ganz anderes als der Auftraggeber, egal wie gut das Pflichtenheft ist. Oder es ist einfach nicht umsetzbar - so kann sehr früh darauf reagiert und gegengesteuert werden.

Aber ja: auch zu agiler Entwicklung gehört Disziplin :-)
Oliver, danke für die wirklich gute Erklärung, damit kann ich etwas anfangen.
 
Das Problem mit Agilität ist, dass es oftmals nicht korrekt umgesetzt wird (das kommt ja auch im Artikel zur Sprache). Hinzu kommt, dass es nicht für jede Sache der richtige Ansatz ist.
Das kann ich mir ebenfalls gut vorstellen. Aber Theorie und Praxis sind halt noch immer zwei paar verschiedene Paar Schuhe.

Zitat:

Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist nicht behalten. Behalten ist nicht angewandt. Angewandt ist nicht beibehalten.

Heinz Godmann, schweizerischer Schriftsteller und Verkaufstrainer
 
Das kann ich mir ebenfalls gut vorstellen. Aber Theorie und Praxis sind halt noch immer zwei paar verschiedene Paar Schuhe.
Mag sein. Nur kann man nicht das Verfahren kritisieren, wenn man es nicht richtig umsetzt.
Und wie gesagt. Auch der verlinkte Artikel liefert ja da nicht etwas, was grundsätzlich gegen das Verfahren spricht.
 
So schnelllebig wie sich die Branche gibt, ist sie nämlich nicht.

Kommt darauf an, welchen Bereich man fragt. Entwickler im JavaScript-Umfeld könnten zu einer anderen Antwort als Admins relationaler Datenbanken kommen. :)

Der Wandel vom Betrieb auf nacktem Blech Richtung Virtualisierung, (private/public) Cloud und Container sowie die damit verbundenen Konzepte (u.a. immutable infrastructure) seit ~15-20 Jahren überfordert immer noch viele Leute. Fällt das schon unter schnelllebig? :confused:

Das QM oder dieses ISO-Gedöns irgendwas besser gemacht hätte als davor hab ich in der Praxis noch nicht wirklich beobachten können.

Dito. Der kurze und kurzweilige Artikel "Die Geprellten" beschreibt den Ist-Zustand in vielen Unternehmen sehr treffend.

Heute kann man eben darauf verweisen, dass man doch alles nach dem vorgegebenen Prozess gemacht habe und daher gar nichts dafür kann, wenns am Ende nicht funktioniert.

Traurig aber wahr. Eben gegen diesen Wahnsinn haben zu Beginn dieses Jahrtausends ein paar Leute das Agile Manifest mit Leitlinien wie "working Software over comprehensive documentation" formuliert.
 
Man muss dann halt abwägen, was für den konkreten Fall wichtig ist. Und es lässt sich ja auch beides kombinieren.
Das sieht man ja an Python-Paketen wie NumPy. Die Schnittstelle ist das relativ übersichtliche und einfache Python. Die Berechnungen finden aber in effizienten C-Code statt.
Um genau zu sein, ist das Fortran-Code, der mittels f2c in C umgewandelt wurde.
 
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