Die Macht der Aenderung durch kleine Schritte, auch Kaizen genannt. Zu grosse Aenderungen auf einmal gelangen sonst im Gehirn am Praefrontalen Kortex vorbei zur Amygdala und werden als Bedrohung aufgefasst und veranlassen entweder Angriff- oder Fluchtverhalten. Das sah man damals z.B. an systemd. Diese kleinen und kontinuierlichen Schritte bei den Aenderungen gefallen mir unter *BSD deutlich besser.
Ich bin in Sachen Veränderungen darüberhinaus besonders sensibel, da ich ein typischer Asperger-Mensch bin.
Ja. Wobei - wie gesagt - dieses grundsätzliche Paradigma der revolutionären Änderungen in der Linux-Welt schon immer dazu gehörte. Warum es bei systemd so viel Widerstand gab ist daher auch gar nicht so einfach zu verstehen, denn es gab auch schon davor Umwälzungen die nicht so viel Resonanz hervorgerufen haben.
Ich denke, das Hauptproblem, dass viele in
systemd sehen, ist, dass es mit aller Gewalt viel mehr sein will, als ein bloßes Init-System. Ich habe mich beispielsweise immer gefragt, wofür ich
journald brauche, wo ich es doch gewohnt bin, für das Logging auf das gute alte
syslogd zu vertrauen... Wofür brauche ich
systemd-timer, wenn ich doch ganz einfach und ohne jeden Aufwand wie eh und je den Link auf die entsprechende Zeitzonendatei richten kann? Aber diese überflüssigen Dienste laufen trotzdem, weil man in Punkto
systemd entweder alles oder nichts bekommt, man kann nicht nur bestimmte Teilaspekte nutzen. Das jedenfalls sind die Hauptpunkte, die mir an
systemd nicht gefallen.
Dieses Systemd- vs. Linux- vs. Windows-Bashing ist zum Glueck unter den BSD-Usern nicht oder nur ganz wenig vorhanden. Das spricht fuer einen gewissen Reifegrad und das ist es, was mir hier besonders gefaellt.
Ja, damit kann ich mich auch nicht identifizieren, auch wenn ich das Gefühl habe, dass es gerade in der Linuxwelt gewisse Entwickler gibt, die unbedingt ihre eigenen Ideen verwirklicht sehen wollen und alles dafür tun, diese durchzusetzen. Ist wohl eine Frage des Egos.
Wobei so dieses typische Bashing (also oberflächliches und substanzloses rumgeflame) gar nicht unbedingt von Linux-Nerds kommt, sondern eher so von Leuten die irgendwie geschafft haben unfallfrei ein ubuntu zu installieren und sich jetzt total überlegen fühlen. Das ist jedenfalls so meine Beobachtung.
Ich vermag nicht zu sagen, wie unfallträchtig die Installation eines Ubuntu ausschaut, da ich diese Linux-Distro noch nie installiert habe. Aber auch hier handelt es sich wohl um eine Egofrage, es gibt beispielsweise gewisse Leute, die unendlich stolz darauf sind, ein Arch Linux selbstständig installiert zu haben, so dass sie sich dazu genötigt fühlen, wo immer möglich damit Hausieren zu gehen. Da fragt man sich manchmal auch, wie unreif und zugleich egozentriert Menschen sein können...