Nachwuchsförderung - wie?

kraileth

Steht noch ganz am Anfang
Moin Leute! Mich würde mal eure Ansicht zu dem genannten Thema überhaupt und zu dem groben Vorschlag im Speziellen interessieren, den ich weiter unten mache.

Der Auslöser für meine Gedankenspiele ist folgender: ich arbeite in einem Betrieb, der u.a. FreeBSD einsetzt. Zwar habe ich nichts mit Personalentscheidungen zu tun und auch keinen wirklichen Einblick; gefühlt ist es aber schon nicht ganz einfach, Leute zu finden, die gute Linuxkenntnisse haben. Was dann jedoch *BSD angeht, dürfte das ja nahe an unmöglich liegen, wenn man nicht auf spezielle Maßnahmen (z.B. Angebote in einem Spezialistenforum wie hier) setzt, weil man die Leute unbedingt braucht.

Die BSDs bekommen ja derzeit einen gewissen Zulauf und es gibt viele interessante Entwicklungen. Aber das dürften größtenteils Linux-„Wechsler“ sein, die sich zusätzlich in der BSD-Welt umsehen. Meint ihr, der Zustand ist in ordnung, wie er ist? Oder wäre es nicht wünschenswert, gerade auch junge Leute zu erreichen, die z.B. über FreeBSD erst tiefer in die Materie einsteigen?

Dazu folgende Annahmen: Schüler haben (vergleichsweise) viel Zeit und interessieren sich für verschiedene Dinge. Diverse Programmiertutorials haben es relativ leicht, Zustrom zu finden, da „selbst ein Spiel programmieren” für viele ein sehr anziehender Gedanke ist. Daß sie dann feststellen müssen, wie unmöglich das auf der Ebene ist, an die sie wahrscheinlich gedacht haben, ist eine andere Geschichte - der Kontakt hat stattgefunden und der eine oder die andere bleibt dem Programmieren treu.

Wie aber Betriebssysteme und Adminthemen „schmackhaft machen“, damit überhaupt ein erster Kontakt damit stattfindet?

Material zu fast allem ist irgendwie im Netz vorhanden, ja. Aber erstens ist es weit verstreut (und in vielen Fällen braucht man einiges an Vorwissen, um dann das richtige zu finden) und zweitens dann natürlich überhaupt nicht zielgerichtet. Damit jemand eine Weile „am Ball bleibt“ müßte also einiges an Glück zusammenkommen: Finden von gutem Material und selbständige interessante Einfälle, was sich damit basteln läßt. Spätestens für letzteres wäre eine gewisse Erfahrung schon sehr, sehr hilfreich, weil vielen sicher entweder gar nichts einfällt, oder sie den Aufwand und die Schwierigkeiten völlig falsch einschätzen werden.

Die Idee, die mir nun seit einer Weile im Kopf herumgeistert ist die: Was wäre mit einem dieser Browserspiele? Wenn ein Projekt zur Erstellung eines Beispielspiels gestartet würde, das nach und nach entstünde und das immer in Form von (Video-?)tutorials begleitet würde, könnte das auf Interesse einiger Leute stoßen. Und ein Browserspiel hätte neben einem definierten Ziel den Vorteil, daß da eben tatsächlich alle möglichen Gebiete zusammenkommen: Neben der Programmierung gerade auch die Administration. Von „wir installieren mal ein FreeBSD in Virtualbox“ und „so funktioniert SSH“ über „wie arbeite ich mit einem Versionierungssystem“ bis „richtiges Dumpen der Datenbank“ und „Konfigurieren der PF“. Dazu käme natürlich eine gute Portion HTML, server-side und client-side scripting, vielleicht etwas zur Grafikbearbeitung mit Open Source-Werkzeugen, usw., usf.

Was genau nicht passieren soll, ist der x-te Aufguß von XAMP - überhaupt würde ich gerne von PHP Abstand nehmen. Mag sein, daß das „einfach“ ist und mag auch sein, daß es sehr, sehr verbreitet ist. Aber ein Einstieg mit einer völlig inkonsistenten Sprache, in der ständig Paradigmen vermischt werden... Na ja. Ich fände eher gerade reizvoll, etwas unbekanntere aber solide Komponenten zu wählen, so u.a. FreeBSD, und natürlich deren Stärken (z.B. Jails) zu nutzen.

Das einfach nur mal als ein paar Gedanken von mir dazu. Was meint ihr?

P.S.: Das Spiel an sich wäre zweitrangig; es geht primär darum, es zu entwickeln und dabei das „Drumherum“ kennenlernen zu können.
 
Moin kraileth,
Um in wie auch immer gearteten Kursen, die Menschen an die Materie "Betriebssystem X" heranzuführen, würde schon mal nicht Anfänger und Fortgeschrittene in einen "Kurs" stecken. Das geht meist schief.
Da würde ich erstmal Grundlagen vermitteln: was ist und macht ein Betriebssystem, Netzwerkgrundlagen, Administrationsgrundlagen.
Mit diesen Kenntnissen dann ein Projekt realisieren. Das kann durchaus ein XAMP sein, warum nicht. Sowas ist ja ausbaufähig, z.B. https:, Sicherheitsaspekte, XAMP in Jails, mailsystem, usw.
Bei den Skriptsprachen sollte man durchaus ein wenig auf den Mainstream Rücksicht nehmen, ohne die Alternativen zu vergessen.
Die gesamten Lehrstoff kann man nicht unbedingt in Form eines Spiels verwirklichen, sondern als Webinar mit anschließender Praxisübung und Wissensabfrage.

Das wären grob dargestellt meine Ideen.

Grüßle

Jürgen
 
Mir ist gerade nicht ganz klar, was genau der Zusammenhang zwischen: "Wir entwickeln ein Browserspiel" und "Wir installieren FreeBSD in einer VirtualBox" ist. Also warum einen das jetzt genau zu FreeBSD führen sollte.

Und allgemein meine Gedanken zur Zukunft in dem Bereich: Es wird auch immer schwieriger werden noch Leute zu finden, welche einen PC allgemein verstehen. Es boomen gerade von oben bis unten zugenagelte Wegwerf-Systeme, wo man sich im Endeffekt nicht für das Betriebssystem entscheidet, sondern welchen AppStore man nutzen möchte. Stellt der Hersteller den Support für die Software auf deinem Gerät ein, dann kannst du die Hardware gleich mit wegwerfen (aktuell bei Tablets, Smartphones und Spielekonsolen). Und da wächst gerade eine ganze Generation davon heran.

Schon jetzt gibt es genügend Leute, die ein Informatik-Studium an einer Uni erfolgreich mit der Note 1.x bestehen, die keine Ahnung haben wie ein Betriebssystem in großen und ganzen funktioniert und schon mit Windows überfordert sind. Die Uni selbst befasst sich im Grundstudium mehr mit dem Kernel und dem Dateisystem.

Das heißt am Anfang sollte man überhaupt erst mal den Geschmack für den offnen PC allgemein entwickeln.
 
Warum sollten sich die Kids für Betriebssysteme interessieren? Die benutzen täglich Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und evtl. Compis. Betriebssystem sind einfach "da", funktioneren (sollten sie zumindest) und verschwinden im Hintergrund. Betriebssysteme sind etwas für (professionelle) Spezialisten, die sollen sich darum kümmern. Ich vergleiche das gerne mit der Entwicklung der Autos, die fahren heute einfach und man kann sich ziemlich darauf verlassen dass man auch ankommt wenn man losfährt. Es ist noch nicht so lange her dass das durchaus anders war.:rolleyes: Der Rest ist nicht mehr Sache des Autofahrers, das Ding soll einfach fahren und es mir überlassen wie und wohin ich damit fahre. Falls es streikt: Ab in die Werkstatt!

Robotik ist interessant, Grafik, Musik und Spiele vielleicht, Sachen die einen herausfordern und nicht so langweiliger Kram von Anno Dunnemals. Also Anwendungen, nicht die Basis. Und wer sich in die Details vertiefen will weil er es interessant findet, braucht gute technische Dokumentation.

Was ich bei meinen derzeitigen Ausflügen ins Linux-Land gelernt habe ist dass in der Tat Dokumentation ein großer Schwachpunkt aller Systeme ist. Die BSD Handbücher gehören da noch zu den besseren, aber ganz viel ist das ja auch nicht...
 
Vielleicht sollte ich noch dazusagen, daß ich eigentlich Lehramt studiert hatte, bevor ich mich entschied, in die IT zu gehen (unser Schulsystem ist kaputt). Entsprechend habe ich einen pädagogisch-didaktischen Hintergrund und damit vielleicht einen etwas anderen Blickwinkel, bzw. Ausgangspunkt.

@juedan: Webminar, Praxisübung und Wissensabfrage klingt für mich gut, strukturiert und machbar - für die meisten jungen Leute dürfte es aber „langweilig“ klingen. Ich gebe Dir recht, daß XAMP ohne Frage seine guten Seiten hat und für Leute, die damit basteln vielfache Möglichkeiten bietet, wichtige Themengebiete anzufassen und zu erkunden. Nur sehe ich die Notwendigkeit, zum einen etwas „anbieten“ zu müssen, was auch für Leute interessant klingt, die noch nicht wissen, daß Betriebssysteme interessant sind (deswegen „Browserspiel” - was aber auch nur ein Vorschlag meinerseits ist, da es sehr viele Betätigungsfelder zusammenfaßt) und zum anderen eine Art „roten Faden“ vorzugeben, anstatt die Neuen mit den noch unbekannten Spielzeugen alleinezulassen und zu hoffen, daß sie von sich aus damit irgendetwas erreichen, was sie veranlaßt, am Ball zu bleiben.

Wenn einer von uns einen Postfix aufsetzen muß, kann er das entweder schon, oder er sucht sich die entsprechenden Ressourcen zusammen, kein Problem. Aber selbst wenn man es etwas einfacher (und bequemer!) macht, glaube ich, daß eine Anleitung „Mailserver mit Postfix” keine rechte Anziehungskraft entwickeln wird. „Wir bauen ein Forum“, wo dann für die Anmeldung eine Emailbestätigung benötigt wird klingt viel praktischer und die technischen Dinge kommen quasi durch die Hintertür mit an Bord. Das Thema ließe sich noch weiter aufhübschen, bzw. auf die jeweilige Zielgruppe ausrichten, aber ich denke so ist schon klar, in welche Richtung ich damit will.

@-Nuke-: Das eine (Browserspiel) als die große „Klammer“, welche die ganzen Themen zusammenhält, das andere (FreeBSD in der VBox) als ein kleines Unterthema um das erste mal ein Serverbetriebssystem installiert zu haben (und im Folgenden mit Portweiterleitung 22 -> 20022 oder wie auch immer via SSH oder von mir aus PuTTY die Grundlage zu schaffen, mit einem *nix-artigen System basteln zu können).

Die Punkte, die Du ansprichst, sehe ich eben leider auch. Nun ist es so, daß ich aus eigener Erfahrung sagen kann: Ein nicht unerheblicher Teil der Jugend fällt, wenn er nicht noch irgendwie die Kurve kriegt, für praktisch jede ein Mindestmaß an Verstand erfordernde Aufgabe aus. In manchen Hauptschulklassen kann man froh sein, wenn mal ein paar Minuten lang alle sitzen und keine groben Dummheiten machen. Von einem Mindestmaß an Beherrschung der eigenen Muttersprache gar nicht zu reden. Aber das führt von der eigentlichen Sache weg... Klar: Wir haben mit einem gesellschaftlichen Trend zu tun, der auch technischer Ebene einer Entmündigung gleichkommt. Trotzdem gibt es immer Schüler, die Interesse an der Sache haben und etwas machen würden - wenn sie wüßten, was.

Mit Informatikern hatte ich interessanterweise während meines Studiums nichts zu tun, weiß also nicht, wie es da ablief oder heute abläuft. Aber auch bei uns in den Geisteswissenschaften haben gar manche Kommilitonen den einen oder anderen Bock geschossen, der selbst in höheren Semestern wirklich jedes Verständnis für das eigene Fach gründlich ausschloß... Also, warum sollte es in anderen Fachbereichen anders sein? ;)

Während meiner Schulzeit hatten wir nachmittags eine „Linux-AG“, an der wir Rechnernarren teilnahmen. Leider hatte das so viel mit Linux zu tun, daß der Lehrer irgendwas mit SuSE bastelte, der Rest von uns hatte Windows auf den Kisten und spielte Warcraft II oder Quake. Ich glaube, jeder von uns hatte das eine oder andere Mal Linux installiert und damit etwas rumgespielt. Aber wir hatten kein Ziel und keine gute Idee, was man damit machen konnte und deswegen wurde immer wieder kurz darauf Windows drübergebügelt. Hätte damals der Lehrer den Startschuß gegeben und gesagt: „Nächste Woche fangen wir an, zusammen einen LAMP-Stack aufzusetzen und dann entwickeln wir eine dynamische Webseite“ - ich glaube, bis auf zwei Chaoten wären alle sogar längerfristig dabeigeblieben. Das ist aber nie passiert. Und warum hätte von uns etwas kommen sollen? Wir hatten ja Quake. :rolleyes:

@rubricanis: Ich will nicht bestreiten, daß 99% der Bevölkerung kein tieferes Interesse an diesen Themen haben. Das ist auch in Ordnung. Aber bei den anderen ist es einfach so, daß - meiner Meinung nach - viele Chancen vertan werden, was nicht sein müßte. Von mir selbst kann ich nur sagen, daß ich viele Jahre an Dinge verschwendet habe, die vergleichsweise wenig gebracht haben. Da hat man mit Hexeditoren das Format irgendwelcher Spielstände analysiert, mit qBasic herum„programmiert“, mit Batch-Dateien Kunststückchen gemacht, die nur gingen, weil die Programme Fehler hatten, usw., usf. Immer wieder Systeme mit FreeDOS aufgesetzt, CDs unter DOS gebrannt, DivX-Videos unter DOS angesehen, mit OpenGEM herumgespielt, mit dem HX-Extender Win32-Anwendungen auf DOS laufen lassen, V2-OS und andere Assembler-Betriebssysteme ausprobiert...

War auf seine Art lustig, keine Frage, tut mir auch nachträglich nicht an sich leid, aber die Zeit hätte man auch besser nutzen können. Ich frage mich bis heute, wie es sein kann, daß ich jahrelang an den BSDs vorbeigelaufen bin und finde es schon schade. FreeBSD statt FreeDOS hätte bei nur einem anderen Buchstaben mindestens genausoviel Möglichkeiten zum Basteln geboten. :D

U.a. auch deswegen meine Frage hier, was andere dazu meinen, wie man Nachwuchs fördern könnte. Bei mir selbst weiß ich, daß ein freundlicher Schubser in die richtige Richtung genügt hätte, um mich mittelfristig selbst weiter damit zu beschäftigen. Richtig gemacht muß das doch auch heute möglich sein? Trotz Smartphone und Konsole.
 
Aus meinem direkten Umfeld kann ich sagen, dass es ganz genau das ist, was meinen Sohn vor den PC zieht: Spielen.
Das gilt sowohl für die passive Seite, als auch für das, was er an Interesse fürs Programmieren aufbringt. Das sind zwar nur erste Gehversuche, aber die Absicht ist doch, irgendwann mal ein anspruchsvolles Spiel selbst bauen zu können.

Es gibt allerdings niemanden sonst im Bekanntenkreis meines Sohnes, der sich auch nur im mindesten für dergleichen wie programmieren oder System-Verwaltung interessiert und die meisten schert es nicht, welches OS sie auf einem ihrer Geräte gerade bedienen und schon gar nicht, wie das funktioniert. Die Schule ist dabei noch eine recht gute, denn die haben wenigstens einen "echten Informatik-Lehrer", der die PCs mal auf Ubuntu umgestellt hat und so überhaupt eine Alternative vorstellt. Allerdings ist er wohl der einzige Lehrer, der da irgendwas begreift. Zumindest legt der Umgang mit dem Medium Internet bei allen anderen Lehrkräften, die ich kennen lernte, durchaus nahe, dass da NullkommaNull Kompetenz und Bewusstsein besteht. Einer hatte mal die Grundkurse für Informatik übernommen und voller Stolz verkündet, dass bei ihm die Kinder nicht das Spielen am PC erlernen, da weht ein anderer Wind, die Computer werden gar nicht eingeschaltet! Und warum auch? Schulwissen kann man pauken, das ist allgemein bekannt und es werden selten Frösche oder Mäuse im Unterricht seziert oder DNA sequenziert oder Bomben in Chemie gebastelt oder ein Steinbruch in Erdkunde besichtigt, so, warum Computer im Informatik-Unterricht?

Also, aus meiner direkten Erfahrung würde ich bestätigen, dass Spiele überhaupt der Anreiz schlechthin für junge Menschen sind und gleichzeitig sehe ich, dass es aber auch nur einen wirklich geringen Anteil überhaupt berühren wird, ob man die selbst programmieren kann und welches OS dafür genommen werden sollte.
Deshalb glaube ich auch, dass eine Schule nicht genügend Aspiranten zusammenbringt, um einen einzigen Kurs zu füllen.
Auch das würde ich bestätigen: das Lernsystem versagt vollkommen und gehört gründlich revolutioniert.

Nicht bestätigen würde ich aber, dass Schüler und Studenten sehr viel Zeit zum Basteln und Spielen haben. Auch das ist ja etwas, dass in einem fort in Richtung Effektivität und möglichst geringer Durchlaufzeiten optimiert wird und die Schüler unterwerfen sich dieser Entwicklung notgedrungen und sehen kaum noch etwas außerhalb ihrer Spur.

Vielleicht könnte man sich auf den Standpunkt stellen, dass also erst mal das Bildungssystem erneuert werden muss und dazu brauchen wir dann ein anderes politisches System und müssen erst mal dieses Europa beerdigen und ein neues aus der Asche entstehen lassen und so weiter. Dann bleibt genau alles beim Alten, weil niemand etwas macht. Vielleicht sollten wir aber genau den anderen Ansatz wählen und einfach mal etwas probieren, das gut werden kann, auch, wenn es nicht ganz Europa ändert und nicht eine komplette Nation sich umformt, sondern vielleicht nur ein Dutzend oder eine Handvoll Mitstreiter gewinnt.
Man darf dann nicht Kosten gegenüber Nutzen stellen.
Aber es scheint mir eine durchaus erfrischende Idee mit einem grundsätzlich vernünftigen Ansatz.
 
Über Schulen wird viel geklagt, aber ganz so schlecht sind die meisten nun wirklich nicht. Ein ernsthaftes Problem ist dass die Schulen von allen möglichen Interessengruppen alle nur denkbaren Inhalte über irgendwelche Lehrspläne aufgedrückt bekommen hinter denen die Lehrer dann herlaufen sollen egal ob es sie oder die Schüler interessiert, ob es paßt oder nicht. Was dabei verloren geht ist was Bildung einmal ausgemacht hat, grundlegende Kompetenzen und Bildung der Person [*]. Und jetzt sollen sie sich also auch noch um Computerprobleme kümmern ...:rolleyes:
U.a. auch deswegen meine Frage hier, was andere dazu meinen, wie man Nachwuchs fördern könnte. Bei mir selbst weiß ich, daß ein freundlicher Schubser in die richtige Richtung genügt hätte, um mich mittelfristig selbst weiter damit zu beschäftigen. Richtig gemacht muß das doch auch heute möglich sein? Trotz Smartphone und Konsole.
Natürlich ist das möglich, und zwar so wie immer: Indem ein (möglichst) kompetenter und engagierter Erwachsener (egal ob Lehrer oder nicht) einen interessierten Jugendlichen an die Hand nimmt, ihm hilft und ihn seine eigenen Erfahrungen machen läßt. Und da helfen auch keine didaktischen Spielchen, Webinare oder das individuelle Interesse des Erwachsenen z.B. an Betriebssystemen, es geht nur darum den Lernprozess des Jugendlichen zu begleiten und zu fördern. Die Vorstellung dass lernen ein vorab definiertes Ziel haben muss und es vielleicht sogar Aufgabe des Erwachsenen ist Motivationen hierfür zu schaffen, ist einfach verfehlt. Da wird die Realität auf den Kopf gestellt.

Es sei noch daran erinnert dass dieses Thema von Anfang an Teil der Informatik war und immer noch ist. Bei Seymon Paperts Logo, und und auch im Umfeld von Smalltalk ist das immer mitgedacht worden, um nur einige Beispiele zu nennen. Aber wer unter den Technikern interessiert sich denn heute noch für so etwas???

[*] Wer sich dafür ernsthaft interessiert sei Konrad Paul Liessmann: Theorie der Unbildung empfohlen.

Nachtrag: Wer kennt noch Hypercard, das war prima!
 
Um sich auch ohne Lektüre recht unterhaltsam einige Thesen von KP Liessmann zur Unbildung anzuhören, will ich diese Links empfehlen:

der Klassiker, den rubricanis oben als Buch verlinkt hat in "Fragen an den Autor" zu "Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft" :
http://pcast.sr-online.de/play/sr2-fragen-klassiker/2010-08-17_liessmann70107.mp3

und eine Art Update dazu "Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung"
http://pcast.sr-online.de/play/sr2-fragen-klassiker/2015-11-03_liessmann_unbildung_14_12_2014.mp3

Beide Links habe ich nicht aktuell getestet, ich erinnere mich nur wenig an die Sendungen, die ich live im Radio verfolgt hatte, die aber immerhin auch nach langer Zeit noch sofort Erinnerungen weckten.
 
Wenn es um Nachwuchs geht, würde ich am besten auf den richtigen Messen nach Quereinsteigern fischen. Das hieße Linuxer anwerben wenn man schon im Gespräch mit denen ist. Zusätzlich sollten Leute und entsprechendes Material schon im eigenen Haus sein, die das begleiten können. Es gibt wohl noch einige mehr oder weniger freie BSDler, die sich anderswo verdingen, große Hoffnungen der Abkehr würde ich mir da nicht ausmalen. Jemand aufzubauen, den man selten gut genug kennt und ihn zu motivieren lange genug bei der Stange zu bleiben wird teuer und zeitaufwendig, gerade wenn er frisch in/aus der Schule ist. Deshalb sollte grundsätzlich Interesse über der Arbeit hinaus bestehen sich selbst am laufenden zu halten, gerade bei OSS-Technologien. Dazu zählt auch der praktische Umgang zu einen unixartigen System, welches nicht MacOS ist. Einige Firmen bieten da ihren Angestellten Unterstützung zum Besuch von Messen oder Finanzierung von Fachliteratur an.
Zu meiner Studiumszeit waren selbst unter meinesgleichen(Informatiker) wenige mit OSS & Linuxbezug. Gegen Ende ist auch zu den Tutoren durchgedrungen, dass nicht alle Windows nutzen. Damals lernte ich noch weiteren NetBSDler kennen, der noch ein Faible für Plan9 hatte. Apropos, das einzige deutschsprachige Buch geht preislich gerade durch die Decke, Preise zwischen 75-260€ für 250S, nicht schlecht.
Solltest du irgendwann mal auf die Idee kommen eine Art von Kurs für x-BSD zu machen, spar die unnütze, selbsterstelltes (Info-)Material und mach es wie Codeacademy. Erlerntes gleich ausprobieren mit kurzer Theorieteil vorneweg. Funktioniert meistens gut und didaktisch motivieren die Badges zum weitermachen. Und besonders kreative Lösungen kann man zum Bewerbergespräch einladen. Und nicht vergessen, überall publik machen das ihr ein BSD einsetzt und immer Leute sucht.
 
Wie aber Betriebssysteme (...) „schmackhaft machen“, damit überhaupt ein erster Kontakt damit stattfindet?

Missionare, die ungefragt von ihrem Lieblingssystem daherfaseln, machen das Betriebssystem damit automatisch uninteressant.
Wer ein Betriebssystem "schmackhaft machen will", der hat die Frage schon falsch gestellt.
 
Man könnte eine Arbeitsgemeinschaft explizit zum Thema (Free-)BSD gründen und dafür werben (Flyer auslegen, in lokalen Zeitung inserieren usw. Die Zeitungen lesen sicher nicht die Kids, aber vielleicht die Eltern.) Das wäre dann also z.B. eine https://de.wikipedia.org/wiki/Unix_User_Group

Somit also die jungen Nerds aus dem Keller locken und einmal in der Woche treffen, um Installationsprobleme anzugehen, Webserver installieren, CURRENT testen oder was auch immer die Jugendlichen selbst vorschlagen. Mal ehrlich: wem von Euch hätte das mit ca. 14-16 nicht gefallen?

Sie mit Spielen zu locken kann schlimm nach hinten los gehen. Also lieber gleich die ansprechen, die schon über das Spielen weitgehend hinaus sind. 8-jährige vergrault man doch eher, wenn man denen eine englische Konsole zeigt und erklärt wie toll man da Befehle eingeben kann. Damit schließe ich mich CrimsonKing an.
 
BSD wird sich in der Form nie durchsetzen, genau so wenig wie Linux. Es gibt tausend Gründe dafür. Man braucht ewig bis was funktioniert, es ist alles unglaublich kompliziert, es funktionieren keine Spiele, selbst Flash hat Macken. Selber programmieren wollen nur die aller aller wenigsten, das tut sich niemand an. Es gibt überhaupt keinen Anreiz jetzt von Windows auf BSD um zu steigen.
 
Und niemand interessiert heutzutage eine Konsole, außer ein paar Computer Nerds vielleicht. Heutzutage muss es bunt sein und mit einem Klick starten.
 
@-mia-: Da muss ich dir widersprechen. Ich betrachte mich nicht als "Computer Nerd" und werde von meinem Umfeld auch nicht als solcher gesehen, interessiere mich allerdings trotzdem für eine Konsole.
 
Die meisten Linux-Distributionen und alle BSDs sind Spezialsysteme, die sich an eine relativ kleine Zielgruppe professioneller Anwender oder ambitionierter Amateure richten. Ein Klickie-Buntie System zu sein ist einfach nicht Ziel. Genauso wenig ist das Ziel sich gegenüber einem anderen System durchzusetzen und den Weltmarkt aufrollen. Wieso auch? Für Laien geeignete Systeme gibt es bereits genug, sodass kein Bedarf an einem weiteren System besteht. Wenn Arch Linux plötzlich eine Distribution wie Ubuntu werden würde, würde die Karavane weiterziehen und eine neue Distribution ins Leben rufen. Wenn FreeBSD zum Desktop-System werden würde, würde ein Großteil der derzeitigen Anwender ein neues System ins Leben rufen...

Der Ansatz sich überspitzt hinzustellen und "Ihr müsst nun FreeBSD nutzten!" zu rufen, ist daher nicht unbedingt zielführend. Man die Personen herausfiltern, die sich für solche Systeme interessieren und diese gezielt ansprechen. Die große Frage ist nur, wie man das erreicht. Es gab über die Jahre viele Ansätze, aber wirklich gut war im Nachhinein gesehen keiner. Das FreeBSD Projekt fährt auf offizieller Seite derzeit mehrgleisig, wobei sich die Angebote eher an Entwickler richten:
  • Der Google Summer of Code in jedem Jahr
  • Google CodeIn mit Fokus auf Schüler im Bereich 12 bis 18 Jahren
  • Die große Ideen-Seite mit Einstiegspunkten für Anfänger: https://wiki.freebsd.org/IdeasPage
Auf Administrationsseite war ich an zwei Projekten beteiligt. Das erste war "BSDTeams" vor ziemlich genau 10 Jahren. Die Idee war Messen abzuklappern, Hacker-Treffen für Schüler und Studenten zu organisieren und so weiter. Wirklich durchgestartet ist es nie, es gab allerdings mehrere sich später ebenfalls totgelaufene Nachfolgeprojekte. Daran war ich nicht mehr beteiligt. Das andere war "BSD Install", wo ich zusammen mit einigen anderen von BSDForen.de mit einer Reihe interessierter Einsteiger die Installation bis hin zum Desktop, Updates, Administration und so weiter durchgekaut habe. Das war sehr erfolgreich, einige der damaligen Einsteiger sind bis heute hier aktiv. Ich meine aber, dass ich das Material nicht mehr habe. Muss ich heute Abend mal schauen. Es wäre aber sowieso restlos veraltet, damals gab es unter anderem noch sysinstall.
 
@pit234a: Da meine beiden noch zu klein sind, habe ich noch ein paar Jahre Zeit, bis ich mir um die eigenen Kinder Gedanken machen muß. Aber allgemein läuft es einfach so - was ja auch nicht schlimm ist, da „Lernen durch Spielen“ durchaus eine sinnvolle Herangehensweise ist (die ja auch Erwachsenen erhalten bleibt - die ganzen kleinen Basteleien, die wir so vornehmen, sind ja letztlich auch eine Art „Spielerei“).

Das mit dem Informatiklehrer, der für den Unterricht keine Rechner braucht, ist so eine Sache... An meiner ehemaligen Schule war auch noch DOS im Einsatz und die Schüler lernten „Works for DOS“, als andere Leute schon Win2k auf ihrer Kiste hatten. Zudem lernte man die Kapazität von 3,5"- und 5,25"-Disketten auswendig, usw. Schade um die Zeit. In der Oberstufe hatten wir dann einen Lehrer, der uns das Programmieren mit Delphi beibringen wollte. Dazu hatte er ein Buch, an das er sich strikt hielt und nach keinen drei Wochen hatten einige von uns mehr drauf aus er (und mußten entsprechend Mitschülern helfen, die Probleme hatten, denn wenn etwas nicht funktionierte wie im Buch angegeben, war er hilflos). Alles keine schönen Zustände, aber diesbezüglich fehlt es eben sehr in Deutschland und anders gesagt können wir fast froh sein, daß sich überhaupt Lehrer fanden, die bereit waren, „irgendwas mit Computern“ zu unterrichten...

Ich dachte bei dem „Browserspiel“-Projekt auch nicht an einen abgeschlossenen Kurs in der Schule, sondern nur an die Zielgruppe Schüler. Eine feste Kursform wäre aus meiner Sicht dafür auch zu starr. Eher eine Organisation im Sinne typischer Open Source-Projekte: Anfangen, schauen wie weit man kommt und wenn in einer bestimmten Zeit genügend Interessenten dazustoßen, erweist sich das Projekt als tragbar. Ansonsten bleibt es „unfertig“ (ist ein solches Projekt ja ohnehin immer) und taugt immer noch zu Referenzzwecken.

Was die Zeit von Schülern angeht... Ja, ich fürchte, da hast Du recht. Alles erfolgt nach Vorgaben und in Hinblick auf schnelle Verwertbarkeit durch „die Wirtschaft“ - und da bleibt der Mensch ziemlich auf der Strecke. Zumal sich ja immer mehr die furchtbare Praxis durchsetzt: „Wenn du später mal was werden willst, brauchst du Abi und mußt studieren“. Totaler Unfug, gesellschaftlicher Wahnsinn - aber durchaus Realität. So gesehen hat aber fast niemand irgendwie Zeit, Schüler haben jedoch den Vorteil, daß sie noch recht früh im Leben stehen.

Und mit dem Dutzend Mitstreiter bin ich auch absolut bei Dir. Ich bin für Veränderungen gegenüber dem jetzigen System unbedingt zu haben, doch das liegt so weit außerhalb unserer Reichweite, daß es aus pragmatischen Erwägungen kein gutes Primärziel abgibt. ;) Daher lieber im Kleinen ein paar vielleicht erreichbare Ziele stecken und ein paar Leuten den Einstieg in die *nix-Welt erleichtern.

@rubricanis: Zu Liessmann kann ich ad hoc nichts sagen, müßte mich damit also erstmal auseinandersetzen. Grundsätzlich teile ich allerdings Deine Ansicht, daß zu wenig Personen das Ziel heutiger Beschulung sind und zu viel „Arbeitskräfte“. Aus meiner Sicht sollte „die Schule“ (über deren Form wäre zu streiten) lebenstauglich machen und nicht bloß „verwertbar“, was sicherlich in die gleiche Richtung geht. Ich bin auch für radikale Ansätze offen und ein bißchen Romantik und „Spinnerei“ schadet auch nicht (Kinder, die z.B. in einem Dorf von der Großelterngeneration „unterrichtet“ werden ohne zu feste Fächer und jeweils das aufgreifend, was die Kinder gerade interessiert. Wenn man das in die richtigen Bahnen lenkt kann dieser Ansatz verblüffend viel umfassen). Mit solchen Diskussionen kommen wir aber unheimlich weit weg von dem doch viel engeren Thema, das ich hier einfach mal anregen wollte.

@darktrym: Interessante Ideen! Die Frage, wie man mit BSD vertraute Mitarbeiter findet war für mich allerdings nur der theoretische Aufhänger. Ich bin nicht in der Position, irgendetwas entscheiden zu können, würde Dir aber, wenn ich in der Lage wäre, zustimmen. Das wichtigste dürfte wirklich sein, daß man den Einsatz von *BSD deutlich kommuniziert. In der Firma, für die ich arbeite, ist allerdings eher das Gegenteil der Fall: Mitte der 90er war wohl mal Beastie auf der Netzseite zu sehen, ist aber längst verschwunden.

Das mit dem Buch hat auch was. Welches Buch ist das denn?

Die Codeacademy kenn ich nicht, habe aber ein paar Kurse der „Linux Academy“ gemacht und schätze, daß das teilweise ähnlich läuft (es gibt Videos zu dem Thema und anschließend kann man mehrere Server hochfahren, sich mit SSH verbinden und die Aufgaben lösen). Grundsätzlich ein sehr guter Ansatz, nur in diesem Fall in sehr durchwachsener Qualität.

Mit dem „Browserspiel”-Projekt dachte ich aber eher langfristig und uneigennützig: Also wirklich ein paar Personen in Deutschland an die Administration von *nix-artigen Systemen heranführen. Wie gesagt: Muß kein Browserspiel sein. Wenn jemand eine nette andere Idee hat, die junge Leute interessieren könnte und in Kontakt auch mit Administration und nicht (nur) Programmierung bringt, immer her damit!

@CrimsonKing: Bitte den Numerus beachten: Betriebssysteme! „Schmackhaft machen“ nicht von FreeBSD, OpenBSD, Debian, Arch oder sonst was, sondern ganz allgemein mal *nix-artige Systeme anzuschauen. Nur eben nicht aus der Desktop-Perspektive, sondern eben in Richtung Serveradministration.
 
Auf Administrationsseite war ich an zwei Projekten beteiligt. Das erste war "BSDTeams" vor ziemlich genau 10 Jahren. Die Idee war Messen abzuklappern, Hacker-Treffen für Schüler und Studenten zu organisieren und so weiter. Wirklich durchgestartet ist es nie, es gab allerdings mehrere sich später ebenfalls totgelaufene Nachfolgeprojekte.
Die BSDs (vorrangig FreeBSD, die anderen lassen sich eher selten blicken) sind allerdings immer noch auf allen größeren Messen in Deutschland (FrosCon, OpenRheinRuhr), Österreich (k.a. wie sie da heißen) und bei der FOSDEM in Brüssel vertreten. Hier zeigt sich ein konstantes Interesse an den BSDs, ich würde sagen, dass es in den letzten zwei Jahren auch leicht angestiegen ist. Es ist übrigens jeder herzlich willkommen, am Stand mitzuhelfen, viel Know-How muss man nicht unbedingt haben, oft reicht es schon, die Grundlagen erklären zu können.
 
@eric81: Deinen Standpunkt kann ich verstehen, bin aber unsicher, ob ich einfach die Leute abschreiben möchte, die sich schon dafür interessieren würden, aber nie damit in Kontakt gekommen sind. Zudem... Übers Spielen hinaus? Das sind in dem von Dir genannten Alter wohl extrem wenige, und die dürften dann eher bereits Sonderinteressen haben, denen sie nachgehen (oder ein größeres Problem im nähesten sozialen Umfeld). 8 Jahre finde ich aber in jedem Fall noch deutlich zu früh! Ob sich unter 14jährige regelmäßig und längere Zeit vor den Bildschirm setzen sollten, anstatt vor irgendwelchen virtuellen Welten erstmal die reale ausreichend zu erkunden würde ich verneinen.

Aber eine Unix User Group oder dergleichen könnte auf jeden Fall helfen, wenn man örtlich gebunden etwas machen will. Ohne Frage ein guter Ausgangspunkt für fast alles. Hatte mir für das nächste Jahr vorgenommen, mal bei den Hamburgern verbeizuschneien und mal zu sehen, wie solche User Groups von Nahem aussehen.:D

@-mia-: Warum so grantig? Übrigens täuschst Du Dich gewaltig: *BSD und insbesondere Linux haben sich bereits längst durchgesetzt! Embedded Windows hat nur dank gewaltigen Werbeanstrengungen von Seiten Microsofts eine gewisse Verbreitung gefunden. Es hat aber z.B. niemals die Hürde genommen, auf unterschiedlichen Architekturen zu laufen. Microsoft hatte damals, bei der Einführung des NT-Kernels zwar versprochen, daß dieser portabel sein und auf verschiedenen Architekturen laufen würde - damit sieht es aber über zwei Jahrzehnte (!) später noch immer ziemlich mau aus. Oder nimm die ganzen mobilen Geräte. Trotz großer Mühen bekommt Microsoft dort kaum mehr als einen Fuß in die Tür und spielt kaum eine Rolle. Diese Welt haben andere unter sich aufgeteilt. Und von Servern brauchen wir auch nicht zu reden, oder? Viele Firmen mögen da Microsoftlösungen einsetzen, aber weder in den wissenschaftlichen Einrichtungen noch bei den großen Anbietern hat Microsoft irgendeine Chance.

Warum irgendetwas ewig dauert mit *BSD, mußt Du mir mal näher erklären. Ich habe angefangen, z.B. FreeBSD zu mögen, weil das System schön durchdacht ist und eben gerade ganz einfach funktioniert. Und wenn etwas nicht auf Anhieb geht, dann recherchiert man das und ist hinterher schlauer. Wenn bei Windows etwas nicht geht und man hat so lange daran herumgebastelt, daß es irgendwann doch endlich geht, hat man einen isolierten Einzelfall behoben und weiß oftmals nicht mal, warum es jetzt geht. Windows läßt sich eben nicht in die Karten schauen. Aus meiner Sicht ist das schlecht. Sehr schlecht sogar.

Wieso funktionieren keine Spiele? Mal unter /usr/ports/games geschaut, was da alles nur einen "make install clean" weit entfernt liegt? Den Service hast Du unter Windows nicht! Die Aussage schließlich, selbst Flash habe Macken, ist ja nur noch putzig. Flash ist eine Macke, selbst auf der einzigen Plattform, auf der es richtig unterstützt wird (Windows).

Und ja, es gibt genügend Anreize, jetzt von Windows wegzugehen: Microsoft hat seine Tyrannis immer weiter ausgebaut. Ich habe selbst zu 9x-Zeiten bei einem PC mit Windows niemals das Gefühl gehabt, daß das mein System ist. Da war schon so unübersichtlich viel Murks mit an Boot, den man vielleicht gar nicht haben will. Der eine oder andere war so konsequent, mit allerlei Bastelei den Internet Explorer oder andere unerwünschte Komponenten zu entfernen. Der Preis dafür war nicht selten ein noch instabileres System. Aber man war's ja gewohnt... Und heute? Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, dafür bin ich zu lange von Windows weg. Aber was man über sein Umfeld so mitbekommt - nein, es gibt sicherlich genügend Anreize von Windows weg zu wollen. Zu *BSD hin auf dem Desktop? Das für die meisten wohl eher nicht. Der Mensch neigt dazu, das Bekennte (in diesem Fall Windows) für „normal“ zu halten und Unbekanntes (das man noch gar nicht versteht) daran zu messen und schnell abzuqualifizieren. Damit verbaut man sich selbst den Weg, aber das ist schon in Ordnung.

Zur Konsole hat ja auch Panda schon etwas gesagt. Ich möchte noch hinzufügen: Die große Mehrheit der Menschen interessiert sich auch nicht dafür, woher ihr Essen kommt und wie es hergestellt wird. Aus einer gewissen Sicht ist das auch ganz gut so, denn sonst würde das, was sich viele reinschaufeln, ganz einfach nicht mehr essbar sein. Trotzdem kann auch der Beschränkteste inzwischen nicht mehr bestreiten, daß immer mehr Leute sich durchaus wieder Gedanken darüber machen, was sie essen. Nicht umsonst klebt inzwischen sogar McDonalds (!) Plakate, auf denen er für einen „McBio“ oder wie auch immer sich das nannte, wirbt. Der wieder nachdenkende Mensch nimmt - in dieser Nische! - inzwischen in einem Maße zu, daß er als Zielgruppe für die Industrie interessant wird. Wenngleich die Generaltendenz im Bereich Rechner / mobile Geräte gerade in die Richtung „gut ist, was auch ein Zombie bedienen kann“ geht, ist keineswegs gesagt, daß das so bleiben muß. Und daß es aller Bequemlichkeit und Verlockungen sowie Druck aus dem eigenen Umfeld eine gewisse Menge Menschen gibt, die man „Facebook-Verweigerer“ nennen könnte, die kein Mobiltelefon besitzen, usw., zeigt aus meiner Sicht, daß auch in diesem Bereicht keineswegs Hopfen und Malz gänzlich verloren ist.
 
Microsoft hatte damals, bei der Einführung des NT-Kernels zwar versprochen, daß dieser portabel sein und auf verschiedenen Architekturen laufen würde - damit sieht es aber über zwei Jahrzehnte (!) später noch immer ziemlich mau aus.

Falsche Historie. NT lief von Anfang an auch auf DEC Alpha, auch, weil die "Designer" von NT ursprünglich von DEC kamen und die Unterstützung von Alpha die Bedingung dafür war, dass DEC Microsoft für den "Teamklau" nicht in Grund und Boden klagte. PowerPC und MIPS liefen eine Zeitlang auch, später stattdessen Intels IA-32 und IA-64. Windows RT (ARM) ist meines Wissens auch NT-basiert.

Auf welcher obskuren Plattform fehlt dir denn NT-Support? Auf der VAX?
 
Ich möchte dem widersprechen das Konsolenarbeit weniger Fans findet. Zum einen ist im Adminbereich vieles gleich für viele Jahre, die Unterschiede wo was zu finden sind ist gerade unter Windows 7,8,10 wirklich schmerzhaft. Unsere Hardcore-Admins hassen alle Windows, obwohl alle Rechner damit ausgeliefert werden. Ständig inkomp. Kram, kostenpflichtige Zwangsupdates und das Suchen warum etwas wider Erwarten nicht funktioniert. Dazu eine Update-Politik wo man googlen muss, was welches Update macht und welche Fehler für welche Version behoben werden.
Zum anderen gibts viele Editoren und Programmiersprachen(Python, Ruby bspw.) bei denen man ohne die Nutzung von GUI erstaunlich produktiv sein kann. Einmal daran gewöhnt nutzt man auch die Toolchains auf der Kommandozeile und arbeitet mit vim. Und selbst unter Windows ist man blitzschnell zwischen Explorer und cmd gewechselt, so schnell kann keiner klicken, einfach mal Shift und Kontextklick. Bei meiner Arbeit ist fast immer eine Konsole offen.

Zu den Punkt BSD, ich würds nur da einsetzen wo ich Vorteile sehe und wenn die Features fehlen dann auf die persönlichen Vorlieben der Angestellten. Wenn ich etwas unixartiges benötige, greif ich zu NetBSD. Von der Mentalität könnte ich mich noch mit anderen BSDs anfreunden. Aber sollte jemand auf mich zukommen, was ich für sehr sehr unwahrscheinlich halte, ich würde keine Linux-Kisten freiwillig administrieren wollen.

Bücher hab ich einige und andere nur gelesen, ich halte mir die Klassiker im Regal(Tanenbaum, Design & Impl., NetBSD-Kram, ..). Gerade im Linuxumfeld gibts viel Literatur die man nach 2 Jahren nur noch als Türstopper missbrauchen kann. Da fehlt häufig am allgemeinen Teil, zu sehr wird da der Fokus auf einen ganz bestimmte Software gelegt.
 
Im heutigen SPIEGEL war ein recht interessantes Foto zu sehen: Es zeigt einen etwa 12-Jährigen Jungen aus Bagdad der konzentriert am Schweissen ist. Im Kommentar stand dann da dass Kinderarbeit in diesen Regionen noch weit verbreitet ist. Nun ist Kinderarbeit zweifflos an großes Übel, denken wir z.B. an die Kohleminen im England des 19. Jhd. oder an Färbereien und Webereien im heutigen Bangladesch u.Ä.m.

Wenn ich mir allerdings das Foto genauer ansehe, so stelle ich mir da einen durchaus zufriedenen 12-Jährigen vor. Er macht da eine schwierige (wer schon einmal geschweisst hat weiß dass das nicht so einfach ist) und verantwortungsvolle Arbeit. Er wird (hoffentlich!) dafür bezahlt, trägt zum Einkommen der Familie bei und vermutlich bleibt auch für ihn etwas übrig. Dann muss ich an die 13/14 Jährigen hier auf dem Land denken die mit diesen riesengroßen Treckern nicht nur mit Begeisterung (und oft zu schnell) fahren (wer hätte zu so etwas keine Lust?) sondern damit z.B. bei der Rübenernte helfen, und zwar nach der Schule durchaus den ganzen langen Tag bis in den Abend hinein. Sie tun das weil sie gebraucht werden und es können. Und man sieht es ihnen an!

Auf was ich hinaus will ist folgendes: Über die "heutige Jugend" wird ja reichlich geklagt, dass sie nur Spielen interessieren würde, an ernsthaften Dingen nicht interessiert sei u.Ä.m. Darin reflektiert sich aber m.E. dass sie bei uns von den Erwachsenen in der Tat von früh an von allem ernsthaften weitgehend ausgeschlossen werden, im KIndergarten, in der Schule, in der Öffentlichkeit und oft auch zu Hause. Das ist alles nur Spiel, soll Spass machen und hat mit der Realität der Welt oft wenig zu tun. Es gibt bei uns Vorstellungen über eine von der Welt der Erwachsen getrennte Welt der Kinder und Jugendlichen die eben ganz anders ist. Solche Vorstellungen stammen aus der Romatik des 18./19. Jhd. in der die Kinder und Jugendlichen eingesperrt werden, und zwar heute bis ins frühe Erwachsenenalter hinein.

Wirklich lernen tut man nur aus eigenem Interesse und vor allem wenn es ernst wird, der Einzelne Verantwortung übernimmt oder übernehmen muss. Ich vermute mal dass die Admins hier im Forum ihren Job auch erst gelernt haben als es ernst wurde, sie eine größere Zahl an Servern administrieren sollten. Sicherlich hilft da das Studium ein wenig, aber das Wesentliche ist das doch nicht. Und wenn es ernst wird lernt man auch ganz schnell die Konsole zu schätzen. :)
 
naja, ich weiß nicht so recht. Zunächst ist vielleicht durchaus schon bekannt, dass ich mich für OpenSource aus quasi religiösen Motiven heraus entschieden habe. Da gab es also nicht vordergründig irgendwelche Erwartungen, etwas technisch besseres zu bekommen, sondern mir behagte die Vorstellung, kein Produkt zu nutzen, das einer bestimmten Firma gehört und schon gar nicht einer Aktiengesellschaft (ich habe mich persönlich gegen jeglichen Handel mit Aktien entschieden) und das außerdem auch noch hauptsächlich dadurch Geld verdienen kann, dass es die Freie Weitergabe von Wissen durch den Anspruch auf Patente verhindert. Das ist ja bei einem SW-Unternehmen etwas ganz anderes, als bei einem Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Für ein SW-Unternehmen ist das Beharren auf Patenten ja beinahe die einzige Möglichkeit überhaupt, Geld zu verdienen. Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, ob mit allem Geld verdient werden darf, oder ob es Bereiche gibt, die davon ausgenommen werden sollten. Meiner Ansicht nach gehören etwa der Handel mit sauberer Luft oder mit dem Rohstoff Trink-Wasser nicht in die Hände privater Profiteure und im Bereich des Wissens und seiner Vermittlung haben wir ja auch eine weitgehende gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernommen, haben eine Schulpflicht eingeführt und vermitteln Wissen allgemein und ohne Hürden und nicht nur an bestimmte Personen unter bestimmten Voraussetzungen. Wissen um SW gehört für mich zu diesem Wissen, das Frei zugänglich sein sollte und deshalb kam für mich kein proprietäres Betriebs-System in Frage. Meine christlich abendländische Erziehung wurde von dem Spruch geprägt, dass man sich gegenseitig die Hand reiche und einander helfe und dass gerade der Starke dem Schwachen besonders zur Seite stehen solle. Das passt gar nicht zur Mentalität, so viel Gewinn wie möglich aus einem gewissen Wissensvorsprung zu generieren.
Das taugt nun nicht zur Diskussion! Es ist lediglich ein kurzer Ansatz zur Erklärung meiner eigenen Entscheidung für OpenSource.

Wenn ich das aber sehe, dann ist natürlich die Frage, weshalb das "Wissen um SW" nicht auch allgemein in unseren Schulen vermittelt wird.
Nicht nur dies, auch medizinisches Grundwissen, Kommunikation, Psychologie, Teamfähigkeit, wissenschaftliche Methodik, Landwirtschaft und einige weitere wichtige Punkte gehören meiner Ansicht nach zur Allgemeinbildung und deshalb in den Unterricht hinein. Dieser Unterricht ist aber geprägt von vollkommen Lebensfremden Inhalten. Der alte Spruch, non scholae, sed vitae discimus („Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“) wurde uns im Latein-Unterricht noch eingepaukt und ist bekanntlich nur eine Verdrehung des Zitates von Seneca, non vitae, sed scholae discimus („Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“), der damals schon die Schulen seiner Zeit kritisierte. Diese Form der Kritik ist also beileibe nicht neu. Was aber jeweils zu dem Stoff gehört, der in Schulen unterrichtet wird, darf und muss auch kritisiert werden, damit man dynamische Anpassungen vornehmen kann. Eine derartige Kultur fehlt uns komplett, was mit der Beobachtung von rubricanis einhergeht, dass uns die Kinder doch am liebsten egal sind.
Ein dynamisches System von Lerninhalten kann ich mir aber nur so vorstellen, dass insgesamt nicht mehr Einheitsfächer wie Mathe oder Bio gepaukt werden, sondern dass kleinere Einheiten zusammengefasst und im Block unterrichtet werden. Etwa (nur als Beispiel) "quadratische Gleichungen" oder "der Löwenzahn" und dass verschiedene Abschlüsse mit dem Erwerb von Prüfungen in einer Menge von solchen Lerneinheiten einhergehen.
Auch dieses will ich nicht diskutieren, sondern nur erklären, dass ich durchaus nicht unser heutiges Schulsystem als beste aller Möglichkeiten ansehe. Das gilt schon ganz besonders für die mangelhafte psychologische Betreuung der Schülerinnen und Schüler, aber eben auch für die Form des Lernens, die Art des Unterrichtes und dann auch für den Inhalt.

Sodann gebe ich gerne zu bedenken, dass etwa im Mittelalter auch bei uns Menschen sehr viel früher als Erwachsen galten und Verantwortung übernahmen. Dass wir auf einer Insel der Glücksseeligen wohnen, wo Kinder bis über ihren 30ten Geburtstag hinaus sicher im Elternhaus bleiben können, ist für mich ein Ausnahmezustand. Aber, weil wir das heute so haben, bedeutet es nicht, dass diese Kinder nicht doch auch sehr viel früher bereits Leistung zeigen können und dies vielleicht auch durchaus wollen. Wenn Kinder früher weg von der Schule können und Verantwortung tragen sollen, muss eben die Schule auch angepasst werden. Schule ist dann nicht der Ort, den man am "Anfang mal durchläuft", sondern Schule wird zu einer lebenslangen Institution, die immer wieder zur Verfügung steht, um Lerninhalte nach zu holen. Und das, was im ersten Anlauf als Ballast empfunden wird (wie etwa Latein für jemanden, der in der IT-Branche aktiv werden möchte), das kann dann auch getrost übersprungen werden, ohne gleich die Eignung für eine weiter gehende Ausbildung zu verlieren.
Das bedeutet also, dass ich das auch sehe wie rubricanis, dass junge Menschen mitunter mehr wollen und auch früher Verantwortung übernehmen möchten, dann aber im derzeitigen Schulsystem vorzeitig abgestumpft werden und keine echte Alternative bleibt. Obwohl ich Schulen und Lehrer nicht grundsätzlich schlecht reden möchte, tun wir uns mit dem derzeitigen System in meinen Augen keinen Gefallen.
Was wir jetzt haben ist veraltet und nicht darauf aus, dem Menschen zu dienen und einen mündigen Staatsbürger zu erziehen.

Nun, man mag es mir verzeihen, aber für mich sind nur OpenSource-Systeme geeignet, in der Schule vermittelt zu werden, weil nur diese auch die Qualitäten erlernen lassen, die ich mir von zukünftigen Wählern erhoffe.
Aber, das sehe ich eben auch: nur, weil ich mir da so meine Gedanken mache, wird sich nichts ändern. Niemand will eine Änderung, das Hauptaugenmerk ist allgemein auf immerwährendes Wachstum ausgerichtet und dazu braucht man Leute, die sehr schnell und unkompliziert in Produktions- und Konsumprozesse eingereiht werden können. Ein souveräner Staatsbürger kann da geradezu schädlich sein. Jemand, der aber erlernt hat, wie ein Smart-Phone schnell zu bedienen ist, um damit irgendwelchen Unsinn im Netz kaufen zu können, der passt gut, vor allem, wenn er dabei seine Daten freiwillig unbekümmert ausliefert.

Für mich wäre es also dringend wünschenswert, einiges zu ändern und OpenSource zu lehren.

Wie Schüler dazu gebracht werden können, dies freiwillig zu tun, das sehe ich nicht.
CrimsonKing wehrt sich ja vehement gegen Missionierung und genau das wäre eine solche Einmischung ja durchaus. Ich bin sehr dafür, ich möchte missionieren und für mich ist die Wahl meines OS aus rein ethischen Gründen geschehen. Doch vermitteln kann man so etwas nicht. Nicht jeder, kaum einer, wird ähnliche Gedanken haben. Es gibt niemanden, der die Fragen nach Betriebssystem und dem Umgang mit SW so beantwortet, wie ich das tue. Niemand sieht dieses Anliegen. Deshalb kann man auf diese Weise auch niemanden dafür werben.

Für mich erscheint daher der Zugang über Spielerei durchaus angebracht. Wenigstens ist es ein Versuch, ein Versuch, der aus meinem Blickwinkel heraus natürlich wünschenswert ist. Vielleicht nicht der Beste aller denkbaren Versuche, keine Umstellung des Schul-Systems, keine Rettung für Europa und das Abendland, aber durchaus besser, als kein Versuch.
 
Entweder man interessiert sich für Computer oder eben nicht. Wie der Kontakt zustande kommt, ist ziemlich egal. Ich war als Kind von den Spielen immer fasziniert und konnte vor dem Studium kein Stück programmieren. Allerdings konnte ich schon mal ein Windows neu installieren und Spiele zum Laufen bekommen. Selbst wenn runtergeladene Cracks nötig waren... Aber all das führte dazu, dass ich ein Gefühl dafür entwickelt habe, wie man Software bedient und was man tun kann, wenn sie nicht funktioniert.

Schließlich habe ich dann eine Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht und dann meine Adminkenntnisse ausgebaut, erst da, vielleicht ein bisschen früher, habe ich mir Linux und Co angeguckt. Einfach aus Interesse, nicht weil mir jemand gesagt hätte, dass es das gibt. Hätte mir jemand in der Schule was von Linux oder gar FreeBSD erzählen wollen, hätte ich mich wohl kaum dafür interessiert. In der Schule und in der Ausbildung habe ich auch nie wirklich Programmieren gelernt, das kam erst mit dem Studium, weil ich es einfach musste. Aber das konnte meine Leidenschaft auch nicht entmachen und so programmiere ich nun eigentlich nie mehr was.

Nun, was ich damit sagen möchte: Wer will, der beschafft sich Informationen und kommt von selber auf die Idee mal ein anderes Betriebssystem zu installieren. Da braucht es keinen Erwachsenen, der irgendwas predigt. Früher gab es nur Personalcomputer, heute sind's auch die Handys, die an andere Betriebssysteme heranführen.

Im Endeffekt kann sowas nicht schmackhaft machen, es ist schließlich ein Hobby für die Schüler. Darüber hinaus muss man nichts schmackhaft machen. Wer will, der informiert sich ohnehin auf eigene Faust, und wer nicht will, der eben nicht.

Schön wäre es vielleicht, wenn man als Linux- oder BSD-Admin mehr Geld verdienen würde... Allerdings sind diese Skills bei gefühlt 95% aller Stellen entweder zweitrangig oder gar nicht gefordert.
 
Zurück
Oben