NAS Assembly, welches Board, wie viel RAM?

Kamikaze

Warrior of Sunlight
Teammitglied
So langsam wird es Zeit für eine Ordentliche Backup Lösung im Haus.

Die Idee, 5 Platten und Raid-Z2 (oder wenn 5 Platten zu Teuer werden ein Raid-Z + Hot-Spare), einfach mit FreeNAS. Auf eine Lösung mit nur einer Platte Redundanz habe ich keine Lust.

Dafür dachte ich an so etwas wie das HP N54L, leider sind da nur 4 Festplatten vorgesehen und um den SATA Port des überflüssigen optischen Laufwerks zu nutzen muss man anscheined ein anderes BIOS drauffrickeln.

Da ich nichts vergleichbares finde muss etwas selbst gebasteltes her. Und an diesem Punkt könnte ich etwas Beratung brauchen.

Als Gehäuse schwebt mir etwas wie das Lian Li PC-Q25 vor: http://www.lian-li.com/en/dt_portfolio/pc-q25/

Dann bräuchte ich aber noch ein Mini-ITX Mainboard, bevorzugt mit Onboard CPU, GBIT Ethernet und ausreichend SATA Schnittstellen.

Wo ich noch ein Problem sehe ist beim RAM. Ein Raid-Z2 über 5 4TB Platten würde heißen 12TB Platz, ich habe irgendwie im Hinterkopf, dass 4GB RAM pro TB Speicher empfohlen werden. Das wäre nicht akzeptabel. IMHO müssen 4GB RAM für ein NAS mehr als reichen. Ich brauche schließlich keine großartige Performance sondern primär Zuverlässigkeit.
 
Dan Langille schreibt im Blog was von 16 GB RAM, den er in seinen Server verbaut hat. Im FreeNAS Forum steht auch was von minimum 16 GB RAM... Die Frage ist halt, wie die die Last berechnen. Wenn jetzt konstant etwas umgerechnet werden muss und Filme gestreamt werden, kann das ja schon hinkommen.
Aber ob ZFS wirklich __SO__ speicherhungrig ist, wenn du die Daten einmal draufschiebst und dann mit denen nix mehr machst?... Keine Ahnung
 
Ich habe einen N36L und habe 8GB RAM eingebaut (ECC). Damit komme ich mit Samba auf .ca 78-85 MB/s. FreeBSD 9.2 ist auf einer 64GB SSD und dazu 3x 2TB WD Green. Einen Teil der SSD verwende ich noch als Cache für ZFS.

Als Gehäuse kannst du dir vielleicht diese hier noch anschauen:

http://www.computerbase.de/artikel/...tfenix-phenom-fuer-mini-itx-und-matx-im-test/
http://www.computerbase.de/artikel/gehaeuse-und-kuehlung/2012/test-bitfenix-prodigy/

Als CPU würde ich persönlich ja einen "E3-1230-v3" nehmen aber der hat keine Grafikeinheit. Sprich du must einen separate Grafikkarte verwenden.
http://ark.intel.com/de/products/75054/Intel-Xeon-Processor-E3-1230-v3-8M-Cache-3_30-GHz

Hier wäre ein Core i3/i5/i7 möglich, dort ist die Grafik in der CPU vorhanden. Leider ist dann hier bei den meisten Boards bei 4 SATA Anschlüssen schluss. Zu empfehlen vielleicht das "ASUS H87I-Plus (C2)" Dieses hat 6 Anschlüsse.
http://www.computerbase.de/preisvergleich/asus-h87i-plus-c2-90mb0f30-m0eay5-a981461.html
 
Ich habe in meiner Kiste auch nur 8 GB Ram, das ist ein wenig knapp! 16 GB sind gut investiert!
Besorge dir ordentliche Festplatten, da solltest du nicht sparen! Ich hatte bisher in einem 4er-Verbund WD-Green im Einsatz. Die Festplatten haben genauso lange wie die Garantie gehalten... 2 Jahre danach sind sie abgeraucht von insgesamt 6 gekauften haben 3 den Geist bereits aufgegeben. In spätestens einem Jahr werden dort auch die Lichter ausgehen, dann ist die Garantie auch abgelaufen ;) Ich bin jetzt auf WD SE umgestiegen, die haben 5 Jahre Garantie.
 
@foxit
Hmm, ich sehe kein Grund für eine Grafikeinheit. Dafür habe ich keinen Bedarf.

Vielen Dank für die Gehäuse, das sieht echt gut aus. Das Mainboard habe ich mir noch nicht angesehen.

Edit:
Das Mainboard unterstützt leider kein ECC.
 
Wie wäre es mit einem der neuen Avoton-Boards (vgl. Intel hat jetzt auch Octo-Core Atom Processoren)? Als NAS sollte die schlechte FPU-Performance nicht weiter stören.

Ein Kandidat wäre vielleicht das ASRock C2550D4I (4 Kerne, 14W TDP) oder ASRock C2750D4I (8 Kerne, 20W TDP):
  • Mini-ITX mit Onboard-CPU
  • 12 SATA-Anschlüsse
  • 4 DDR3-DIMMs (nicht SO-DIMMs wie bei vielen anderen Mini-ITX-Boards) mit ECC-Support, d.h. bei Bedarf auf 64 GB RAM aufrüstbar
  • 2x Gigabit-LAN
  • Onboard-Grafik
  • FreeBSD-Support
Einziger Nachteil ist zur Zeit die Verfügbarkeit, die Teile gibt es momentan erst in sehr homöopathischen Mengen auf dem Endkundenmarkt.
 
Generell kann man sagen, dass ZFS wie jedes Dateisystem von mehr RAM deutlich profitiert, da es mehr cachen kann. Meiner Erfahrung nach sind 4GB das Minimum (darunter läuft ZFS inzwischen zwar, aber Spaß macht es nicht), wobei 8GB besser sind. Mehr braucht man gerade bei eher moderaten Zugriffen - wie man sie hinter Gigabit-LAN hat - nicht unbedingt, aber es schadet eben auch nicht. Dabei ist zu beachten, dass ZFS auch für Dinge wie die Verwaltung des L2ARC RAM benötigt, man kann mangelnden RAM daher nicht über Cache-Devices ausgleichen. Weil RAM nach wie vor relativ günstig ist und zwei 8GB Module nicht weh tun, würde ich aber heute auch nicht mehr unter 16GB nach Hause gehen wollen. Wichtig ist, dass man wenn irgend möglich ECC-RAM nimmt. ZFS reagiert (wie die meisten Dateisysteme) extrem allergisch auf gekippte Bits. Vor allem aber macht man sich die ganzen schönen Konsistenzfeatures kaputt, wenn man dem RAM nicht trauen kann.

Hinzu kommt, dass man auf jeden Fall eine schnelle SSD als Log-Device in den Pool hängt, wenn man per Netzwerk darauf zugreifen möchte. Schnell bedeutet mindestens 75.000 IOPS. Das bekommt man z.B. mit der 840 Evo Serie von Samsung recht kostengünstig. Gerade im Heimbereich muss man das Log-Device auch nicht zwingend spiegeln, im unwahrscheinlichen Fall einer verreckten SSD sind dann halt die letzten Transaktionen im Nirvana. Nicht schön, aber auch kein Beinbruch. Du wirst ja sicher keine Datenbanken darauf betreiben. Und im Fall asynchron ausgeschriebener Daten haben wir bei UFS auch Jahre lang mit gelebt. Für die meisten Workloads reichen 4GB Log und 8GB Cache locker aus, dazu dann noch die Swap auf die SSD und schon hat man 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
 
Hmm, die Sache mit dem Log-Device hatte ich gar nicht im Auge. Ist das so etwas wie ein übergroßes Journal?

@Azazyel
Das sind ziemlich schicke Boards. Schade, dass die nicht etwas günstiger daher kommen.

Meine Preiskalkulation steigt mit jedem Post, den ich hier bekomme. So langsam denke ich ZFS ist nicht das richtige für mich.
 
Ja, die ZIL (liegt auf dem Log-Device) ist im weiteren Sinne ein Journal. Technisch aber entsprechend der Write-Ahead-Log einer Datenbank. Transaktionen - vor allem die, die synchron ausgeschrieben werden müssen - werden per Log-Eintrag vermerkt und können als erledigt markiert werden. Später werden sie dann im Rahmen des normalen Transaktionsplanes in den Pool geschrieben und aus der ZIL entfernt. Daher ist die sinnvolle Größe des Log-Device hauptsächlich von der Anzahl Transaktionen pro Sekunde abhängig, die oben genannten 4GB reichen für mehrere Zehntausend davon. Für >99% aller Einsatzzwecke mehr als locker genug. Später beim Import oder nach einem Reboot wird ZFS die ZIL ablaufen und alle in dieser markierten aber nicht in den Pool geschriebenen Transaktionen in den Pool schreiben. Wichtig ist zu verstehen, dass die ZIL für die Konsistenz des Pools nicht notwendig ist:
- Ohne Log-Device hat man eine ZIL, sie liegt im Pool selbst.
- Man kann sie abschalten, verliert dann aber bei einem Crash alle Transaktionen, die noch im Flug waren. Für normale Daten entspricht der Effekt in etwa dem "UFS Write Hole", für synchron ausgeschriebene Daten ist es kritischer. Die von POSIX verlangten Konsistenzbedingungen synchron geschriebener Daten sind dann nicht mehr gegeben, was einige Anwendungen sehr übel nehmen können. Ohne ZIL zu arbeiten ist also Leichtsinn.
Das schnelle Log-Device ist für Netzwerkdateisysteme so wichtig, da sie alles synchron schreiben. Sie bringen die im Pool liegende ZIL an ihre Grenze, schaffen einen Flaschenhals. ZFS wird dadurch massiv ausgebremst. Das Log-Device mildert es deutlich ab.

Was unsere Vorschläge betrifft: Wir sind Nerds und Profis, die nichts schlechtes empfehlen wollen. Die Kiste rechts unter meinem Schreibtisch ist ein alter, im eigener Saft schmorender Core2 mit 2GB Billig-RAM und einer Jahre alten 500GB-Platte. Das ZFS darauf läuft schnell und zuverlässig, sogar unregelmäßige Vergewaltigungen mit rsync (rsync und ZFS waren lange natürliche Feinde, seit Verison 19 haben sie aber Frieden geschlossen) steckt es problemlos weg. Man kann also durchaus klein Anfangen. Nur ist es halt so, dass es sich meist finanzieller und umweltschützender Sicht lohnt, gleich in gute Hardware zu investieren und sie dann viele Jahre zu nutzen. :)
 
Ich habe einen HP N36L als NAS im Einsatz. Die vier internen 3.5" Slots sind mit dem AHCI Controller des Chipsatzes verbunden. Das selbe gilt für den eSATA Port. Ich habe den eSATA Port mit einem eSATA auf SATA Kabel wieder in Gehäuse geführt. Es bietet sich dabei an die Klemme auf den PCI-e Slots etwas zu verbiegen um das Kabel ins Gehäuse zu führen. Oberhalb des 120mm Lüfters genug Platz das Kabel zu verstauen. Zusammen mit einem 5.25" -> 3.5" Rahmen kann man also 5 Platten einbauen ohne einen low-profile PCI-e SATA Controller zu brauchen.
 
Vor etwa 'nem dreiviertel Jahr hab' ich mir das Teil hier zusammengeschraubt. Im Nachhinein keine schlechte Wahl. 8GB RAM wären hier allerdings vollkommen ausreichend. Das Gehäuse rockt übrigens; sehr kompakt, hat halt "nur" Platz für vier Platten. Ich würde das Plastik an der Front diesmal aber von 45W-Birnen fern halten... :|. Ein E3-1230 v3 ist definitiv Overkill; nimm lieber einen E3-1265L v3, der langt ganz locker zum NAS-sen. Was immer du auch kaufst, das Nadelöhr werden sehr wahrscheinlich entweder die zu sichernden Platten (sofern sie nicht im Verbund sind) oder die Netzwerkkarten sein.
 
Ein HP N54L mit FreeNAS werkelt bei mir als reine Backlösung. Wird bei Bedarf hochgefahren.
Es sind zur Zeit zwei stinknormale Desktop-Platten (ZFS-Mirror, geli-verschlüsselt) in Betrieb.
Die Schreibleistung auf das System mit rsync ist mager (mehr als 20MByte/sec) sind nicht drin.
Separates ZIL auf SSD lohnt sich für mich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ansonsten wurde auf misc@ letztens auch was in dieser Richtung diskutiert:

http://marc.info/?l=openbsd-misc&m=138491927406768&w=2

ist jetzt zwar OpenBSD spezifisch, aber evtl. sind die Hardwaretipps ja was für dich. Die aktuelle ct beleuchtet auch ein paar Serverboards von Supermicro. Wenn man darüber hinwegsieht, wer Zielgruppe ist, helfen die Tests vielleicht doch weiter ;)
 
Was mir noch aufgefallen ist: bhyve benötigt laut Wiki [1] VT-x und EPT. Die Atoms von Azazyel haben dieses Feature aber nicht. [2] Ist jetzt in deinem Fall vermutlich nicht nötig aber vielleicht doch interessant zu wissen.

Bist du dir sicher? Laut Intel haben die Avotons sehr wohl VT-x und EPT:

http://software.intel.com/en-us/articles/intel-atom-c2000-processor-family-technical-overview#EPT

Welcher Teil der Intel-Homepage sagt jetzt die Wahrheit?!
 
Im Zweifel hat der ARK recht. Was die Architektur kann und welche Features davon einzelne CPUs unterstützen, ist bei Intel nicht selten ein himmelweiter Unterschied. Marktsegmentierung uns so...
 
Um ehrlich zu sein … ich habe mich entschieden, dass mein Budget das dieses Jahr nicht mehr her gibt. :(

Di ASRock Boards und das BitFenix Phenom Gehäuse finde ich großartig. Die behalte ich im Auge, für den Fall, dass sich mein Kontostand entsprechend entwickelt.
 
Hehe, ich stehe/stand derzeit vor genau dem selben Problem. Überschlägig kam ich nun auf ca. 600 Euro in Summe für eine "kleine" Lösung für zu Hause (sprich nur 3 Platten, 8GB RAM etc.) und musste auch eingestehen, dass das im Moment nicht rechtfertigbar ist.
 
ASRock bietet Support für FBSD? Das ist ja cool! Welche anderen Hersteller/Boards in dieser Preisklasse gibt es denn mit explizitem *BSD-Support?
 
Zurück
Oben