nomadBSD lahmt - gehört das so?

emmyth_gylkrana

Active Member
Hallo Allerseits :)

Da bin ich wieder!

< Langatmige Passage zu meinen *BSD-Erfahrungen der letzten 12 Monate wird nachgeliefert ;) >


.....jedenfalls!


Läuft derzeit einigermaßen freudvoll ein fest installiertes nomadBSD auf meinem Spielrechner (Thinkpad X61) und ich bin überwiegend froh mit dem System. Ich überblicke die Grundzüge und komme im Alltag gut klar...
Allerdings gibt es da diesen "Pickel den ich gern kratzen will aber nicht kann": Der Nomade braucht gehörige Mengen RAM und bedient sich allgemein ein wenig schleppend! Selbst Terminalanwendungen (Sakura) haben doch einige Latenz, den Auswahlbalken in mc zu bewegen ist schon träge.

Kriegt man da noch etwas Fett weggeschmolzen, Dienste abgeschaltet, "Schwuppizität" gefunden?? Da geht doch sicher noch was? :) Ich stelle mir vor dass - der USB-bootfähigkeit geschuldet - manches anders gemacht wurde das man bei einer Festinstallation auf SSD durchaus wieder "zurückändern" könnte, oder irre ich da?

< Hier wird später noch ein Screenie mit neofetch sein >
Was mögt Ihr sonst noch wissen? :)

Bis auf ein wenig nachinstallierte CLI-Software und ein "freebsd-update fetch install" das mich auf RELEASE-p4 anhob ist die Konfig noch wie man sie ab Werk vom USB Stick bekommt... (Lahm war es vorher auch schon! :D)

"Was tun!?" sprach Zeus. Ich erwarte auf dem schwachbrüstigen X61 keine Wunderdinge, aber mit meinen Ressourcen wird für meinen Geschmack irgendwie doch arg geahst. Wo kann ich ansetzen? :)


Beste Grüße von
emmyth
 
screenie1.png


mit
Code:
top
und
Rich (BBCode):
htop
...und Du? :D

screenie2.png

(ich weiß um die Diskrepanz zwischen den beiden Programmen - darum geht es nicht. Auch unter
Code:
awesomewm
liege ich im Vergleich gute 100 bis 200 MB über dem was ich unter Linux erwarten würde)

Edit: Eben nochmal nachvollzogen! Ein Thinkpad T61 mit doppelt soviel RAM braucht unter Debian 11 mit awesomewm weniger als 300MB und unter xfce4 knapp 400MB RAM. Somit liegt nomadBSD gute 200MB drüber.
Das sind alles nur Zahlen...! Ich bin da nicht nach dem Motto "How low can you go" unterwegs :D aber wenn eine Terminalsoftware in der Bedienung im einzigen offenen Fenster derart rumschnarcht dann ist doch was faul....non?


Grüße von
emmyth
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kamikaze!

Weil RAM eine endliche Ressource ist :D

Nein. Ich will nur rausfinden warum einige Software hinter der mir sonst bekannten Performance hinterher hinkt. Wenn, wie erwähnt, etwas so fundamentales wie mc sich so schleppend bedient wie ich es gerade sehe dann ist mein erster Ansatzpunkt: Ist das System lahm oder das Terminal in dem die Software läuft!?! Hierbei fiel mir dann auf dass mehr RAM verbraucht wird.
Diesen Thread habe ich nicht auf der Jagd nach dem schmalsten RAMzähler eröffnet, ich will wirklich nur wissen ob eine Fehlkonfiguration, sei es durch mich oder die sonst offenbar sehr fähigen nomad-Entwickler, dazu führt dass ich das System als deutlich lahmend erlebe.

Nochmal: Alles im System läuft! Auch die "errata" für die aktuelle Version habe ich berücksichtigt und entsprechend korrigiert. Das einzig enttäuschende ist die Geschwindigkeit - oder deren Fehlen - bei Terminalsoftware.

Grüße von
emmyth
 
Ich hab selbst noch nen paar X61, mag die dinger echt gerne, obwohl von 2007 oft wesentlich schneller als kleine Rechner der frühen 2010er mit schnarchlangsamen Atom und Co ... laufen auch mit 4GB Ram übrigens sehr gut, solltest du interesse haben und im DACH gebiet Wohnen könnte ich dir evtl. passenden zuschicken - müsste ich aber nach meinen Urlaub mal genau schauen.

Allerdings, taufrisch sind die einfach auch nicht mehr, ich bin kein großer FreeBSD / Nomad experte, aber ggf. ist man da einfach nicht so in die Richtung optimiert. Bedenke auch das die nur USB 2.0 können solltest du von USB Booten.
 
Nabend CommanderZed :)

Danke dir für das Angebot! Womöglich wird man da in der Tat einig, aber mach erstmal in Ruhe Urlaub...so richtig eilig ist das nicht.
Ich bin auch durchaus demütig was schwache Prozessoren angeht, betreibe immernoch mit größtem Spaß einen eeePC und auch den RasPi 3b mit Pinguinantrieb ;) Mein X61 ist ein Tablet, dem ich eigentlich noch das Middleton-BIOS gönnen wollte, leider lehnt das Gerät die Zusammenarbeit mit der FlashCD ab und so wurde daraus erstmal nix. Gebootet wird somit nur mit SATA I Geschwindigkeit von einer SSD.

Beste Grüße von
emmyth
 
Ich würde erstmal zwei Sachen machen:
  • Ein gstat mitlaufe lassen um zu sehen, ob du am Festplatten-Limit hängst.
  • Mit sysctl dev.cpu.0.freq schauen, was der CPU-Takt so treibt.

Das wären die beiden Hauptkandidaten für schlechte Performance. Ergibt sich da was, kann man in die Richtung weiterstochern. Der RAM wird kaum dein Problem sein, denn der sieht mehr oder weniger normal aus. 275 Megabyte real belegt (auf dem top-Screenshot) und das System swappt nicht, das passt erstmal.
 
Hallo Yamagi! :)

Danke für die kleine Nachhilfe, habe beides mal rappeln lassen:

Bash:
gstat
(wie macht man eigentlich die kleinen Kästchen für inline-Code? :D)
hat sich quasi nicht bewegt, alle Werte nahe 0.

Der CPU Takt im Leerlauf war 800, bei Last 1600. Nix was ich nicht erwartet hätte, aber so recht informiert bin ich da ehrlich gesagt nicht...

Ich halte nach allerhand Experimenten mit *BSD zwar definitiv nomadBSD für das mit Abstand am sinnvollsten benutzbare Desktop-BSD, aber kleinere Pferdefüße wie z.B. die nicht mit übernommene GELI-Verschlüsselung die bei der Festinstallation untern Tisch fällt, lassen mich weiterhin zögern mich endgültig zu verlieben. Ich sehe definitiv echten Bedarf mich langfristig zum BSDler werden zu lassen, aber ich habe wirklich noch kein anderes System in die Finger bekommen das sich derart vehement gegen - auch motivierte - Neulinge stemmt... :(

Mein letzter Versuch (dem mittlerweile gut 20 mit verschiedenen BSDs voran gingen) ein "schwuppiges" System mit Desktop zu installieren wird nun (Nachmittag) nochmals FreeBSD sein, den Nomaden lasse ich weiter seinen Stick bewohnen und hole ihn wohl immer mal wieder zum spielen hervor.

Also wünscht mir eine glückliche Hand...ich kann sie brauchen ;)


Beste Grüße von
emmyth
 
Die ersten Atoms aus der Zeit waren echt schleppend (nett ausgedrückt). Nomad vom USB 2.0-Stick ist schon schnarchig, das braucht Geduld. Wenn dann der Stick an sich noch weit drunter mit dem Durchsatz liegt und man mittendrin auch r/w-Zugriff (log, Indexierung...etc.) hat, ist Schicht im Schacht.

Mangelnde Schwuppdizität kann auch an unbeschleunigter Grafik liegen (errorlog schreibt kontinuierlich und blockt dadurch den Stick), zumal die Displays von eeePCs auch gerne mal unter den 60Hz lagen, wenn ich mich korrekt erinnere. Das erfordert manuelles Gefummel/Prüfung, aber ist jetzt auch recht weit hergeholt.

Tipp: Hol' dir was Aktuelleres an HW, ggf. noch eine SSD und genieße den Ritt. :D
 
Hallo Sledge! :D

Es geht hier nicht um einen eeePC, der Patient ist ein Thinkpad X61t mit SSD* das durchaus potent genug sein sollte, solange man nicht GhostBSD installieren will das dreister Dings direkt 4GB RAM voraussetzt und sich andernfalls schon nichtmal live starten lässt :grumble:

*Edit: auf dieser SSD ist nomadBSD per Werks-installer fest installiert worden....

Ich schrieb oben schon daß ich keine Wunderdinge erwarte :)

Wie kriege ich das mit der beschleunigten/unbeschleunigten Grafik raus? Man lernt ja gerne was dazu!

Grüße von
emmyth
 
Korrekt, hab X61 / eeePC mit dem angebotenen verwechselt. :)


Ich rate mal, dass das Dingen Intel-Grafik hat. Bei den Generationen/Treiber kenne ich mich aber nicht so gut aus.
Grob: Wenn es nach dem Laden des Moduls flackert und auf hohe Auflösung umgeschaltet wird, siehts gut aus. (Im doppelten Sinne) ;)
 
ich habe nomad noch nie fest installiert benutzt, aber es kommt ja mit einem OpenBox daher und Teile aus LXDE, wie den pcmanfm und so. Dis DSB-Tools von @marcel sind weitestgehend im Einsatz und kurzum: das ist schon schmal!
Vielleicht schaust du mal auf das Dateisystem und die Lage der Partitionen? Gerade mit SSD (und UFS) kann es nicht schaden, Journals zu begrenzen (oder abzuschalten) und auch ein gröberes Allignement zu wählen.
 
Hi pit!

Auf Dich warte ich die ganze Zeit schon :D
kann es nicht schaden, Journals zu begrenzen (oder abzuschalten) und auch ein gröberes Allignement zu wählen.
Hilf einem Blinden sehen! Wie tu ich das?
Noch (!) ist das System auf der Maschine.... :)

....allerdings....halte ich es langsam aber sicher für die von den Zweiflern oft angeführte intrinsische Langsamkeit von *BSD?
(Bitte keine Steine werfen, nur antworten: Kann es sein dass ich mir Geschwindigkeit wünsche die Systemimmanent garnicht darstellbar ist? Lies: nomadBSD IST einfach so lahm WEIL es eben nicht schneller kann?)

Grüße von
emmyth
 
also etwa dies:
Code:
tunefs: soft updates: (-n)  disabled
tunefs: soft update journaling: (-j)  disabled
tunefs: gjournal: (-J)  disabled
tunefs: trim: (-t)  enabled
und die Option noatime zum mounten, also in der fstab und da auch mal einen Blick auf die tempfs werfen, die ich da drin hatte.
 
noatime - will man
soft update journaling - habe ich sehr schlechte Erfahrungen mit gemacht
soft updates - will man
gjournal - weiß nicht
trim - will man
 
Hallo Alle :)

Danke euch für die Lehrstunde! Ich hab es mal versucht nachzuvollziehen, auch was begriffen das mir künftig sicher nochmal helfen kann,
aber wie sagt man so schön: "...und da verliessen sie ihn!" Ich denke hier stecke ich das Thema jetzt echt auf, denn.... so langweilig ist mir einfach nicht :S
Ich füge mich in das leichte Stocken und verwende den Kleinen einfach weiter wie er ist, spiele weiter, lerne weiter.... und irgendwann zwickt es mich wieder und ich installiere den übernächsten RELEASE oder so.

Ich bin euch noch ein kleines Fazit schuldig: Es gab leider wirklich KEIN anderes *BSD das mich auf dem Desktop überzeugen konnte.

- GhostBSD kommt noch weniger "ausm Gelenk" , lies: war nochmals träger als nomadBSD. Relativ leicht zu konfigurieren zwar, aber schon die Hürde mit den 4GB RAM bringt auf der Hälfte meiner Rechner halt die Rote Fahne.

- openBSD zu installieren war spaßig weil sehr nostalgisch. Das Ergebnis nicht besonders fix und mit GELI wurde es auch nix weil selbst mit Anleitung unendlich kompliziert. Ich erwarte einfach dass sowas im Installer mit einem Häckchen geht! Wer seinen Rechner nur einmal alle vier Jahre rumdreht und eine existierende Konfig hat der mag damit froh werden, ich hingegen will schneller fertig werden und das leistet die von mir geteste Version nicht. AUCH weil ich nicht weiß was ich tue, da muss nicht diskutiert werden - aber das ist genau der Punkt! Die vorliegenden Versionen von *BSD tun wirklich alles damit eine elitäre, nur Wenigen zugängliche Plattform erhalten wird....und das ist nix für mich. Ich lebte kanpp zwei Wochen in openBSD, dann wollte ich nicht mehr. :S

- NetBSD----ich bin sicher BEIDE Benutzer dieser Verteilung werden bitter weinen daß sie auf mich verzichten müssen. ;)

- FuryBSD war - nach kurzem hakeln weil KDE nicht so wollte - der beste Kandidat, aber den habt ihr ja totpolitisiert :P Das wär's gewesen! FreeBSD in "einfach"! Tja...

- Dragonfly... wie lange gibt's das noch?

Falls jemand hier im Forum einen Draht zu den Entwicklern von FreeBSD hat: Schönen Gruß von mir: X und Desktopumgebung/Windowmanager sollten "Opt-OUT" sein! Nicht "Torture-yourself-IN". Wenn die Standardinstallation nicht mehr am Prompt endet sondern am SLiM/LightDM und alle die das NICHT wollen einen Knopf genau DAFÜR bekommen, dann wird die Sache interessant und dann geht es auch voran. Es muss nicht "Calamares" sein :P Aber wenn ich nach einjährigem Lesen und tüfteln erst HEUTE herausfinde daß die .xsession ausfühbar zu sein hat dann ist was fundamental nicht richtig. Der desktop-installer mag allerhand richten, aber am Ende des Tages musste ich auch dort noch händisch ran und dann hat man imho das Ziel bei der Entwicklung irgendwie nicht recht im Blick!


Ich habe auf meiner Reise VIEL gelernt und bin Euch allen wirklich dankbar dass Ihr mir geholfen habt mich zurecht zu finden, ich las viel im Forum mit und bin auch in zehn Jahre alten Threads fündig geworden. Meine BSD-Reise ist auch keineswegs vorbei, das möchte ich betonen! Ich werde weiter hier lesen....vielleicht weiter fragen, wenn mir noch jemand antwortet ;) weiter fummeln...mehr Installationen kaputt machen :D und vielleicht noch meinen Frieden finden... Aber zum Hauptsystem für mich langt es derzeit irgendwie noch nicht. Die Softwareauswahl ist genial!! Alle Daumen hoch :)

Wir lesen uns wieder! Bis dahin grüßt

emmyth
 
das ist nun Gelaber und ich liebe das, aber die Admins womöglich weniger.
Vor etlichen Jahren, vielleicht so einem ganzen Dutzend oder noch mehr, da schrieb ich hier etwas in der Art, dass dieses FreeBSD doch nichts für mich wäre, weil ich schließlich nicht erst Informatik studieren will, nur um mit einem System eine Mail schreiben zu können.
Die ziemlich ernüchternde Antwort las sich in etwa so: dann lass es halt.

Viel habe ich seit der Zeit nicht gelernt, bin wirklich unbedarft geblieben und verstehe von vielen Themen, die hier diskutiert werden, nicht mal die Hälfte. Was aber hängen blieb und vielleicht auch der wichtigste Grund dafür geworden ist, warum ich FreeBSD immer noch nutze, das ist, dass es eine Gemeinschaftsentwicklung ist. Ein Team entwickelt FreeBSD nach weithin demokratischen Gesichtspunkten und FreeBSD ist dabei das, was in der "Linux-Welt" GNU/Linux entspricht. Nicht mehr.
Bei GNU weiß ich nicht, wie die Entwicklung inzwischen läuft. Die waren mal ganz rege und ebenfalls ein relativ demokratischer Verein, aber unter der absoluten "Dikatatur" der GPL.
Linux selbst ist die Sache relativ weniger Leute und denen voran steht immer noch Linus Thorvalds, um bei den Worten zu bleiben, wie ein einsamer Diktator. Das ist sicher übertrieben und lässt sich in der Praxis kaum halten, aber es soll auch meine Gefühle beschreiben und nicht Tatsachen.
Also, das ist für mich der Haupt-Unterschied, dass FreeBSD in einer recht vernünftigen Art und Weise weiter entwickelt wird und dabei nicht mal schnell einem Hype unterliegt, um sich bei den Nutzern anzubiedern. Nimm es, oder lass es. Man kann es vielleicht sogar als ein akademisches Projekt verstehen und das ist es auch irgendwie tatsächlich. Der Wunsch von Endanwendern wird nicht vollkommen ignoriert, aber er kann eben nur dort wirken, wo es um FreeBSD geht und das ist eben ein Kernel und ein Unix und nichts mehr.

Nehmen wir mal eine typische Linux-Distribution, wie Ubuntu.
Ubuntu hat Manpower. Ubuntu ist nur eine von vielen Distributionen, aber die haben, wenn ich recht erinnere, doch etwa 500 Mitarbeiter. Wie viele davon Programmiere sind, weiß ich nicht. Die nehmen nun Linux und nehmen GNU und bauen dann daraus ein GNU/Linux UND dann bauen sie das auch noch weiter aus und fügen X hinzu und DesktopEnvironments(DEs) und eigene Entwicklungen und am Ende WOLLEN sie ein Endanwender-Ready-System präsentieren. Das ist vielen Distributoren im Linux Lager ein ganz ähnliches Ziel und deshalb glaubt man womöglich heute daran, alle Distributionen müssten Endanwender-REady erscheinen und dabei natürlich den Desktop-User als Endanwender im Fokus haben.
Es gibt nur ganz wenige and vielleicht recht spezielle vergleichbare Distributionen mit einem ähnlichen Anspruch auf Basis von FreeBSD.
Aber FreeBSD selbst hat keinerlei derartige Ansprüche.

Und auch das liebe ich.
Denn, zB bin ich kein Freund von vollkommener Verschlüsselung einer Partition oder ganzen Platte. Das ist meine eigene Entscheidung und ich bin sehr froh, dass ich bei FreeBSD entscheiden darf. Oder, ich habe einen NAS auf Basis von FreeBSD und darauf laufen einige Dienste, dich auch einem Desktop-PC nicht haben wollte und dafür brauche ich dort aber kein X und so weiter. Oder mein Desktop, den habe ich nämlich gar nicht, weil ich nicht so recht weiß, wozu ich einen brauche. Die Icons auf dem Hintergrund sehe ich doch sowieso nie, weil die aktiven Fenster die verdecken und den Papierkorb habe ich noch nie verstanden: ich weiß doch (hoffentlich), wenn ich eine Datei löschen will! Warum wird sie dann nicht gelöscht, sondern lebt in einem speziellen Ort weiter? Wie gesagt, nicht mein Ding. Oder, die Bevormundung vieler DEs, gleich eine ganze Struktur von Unterordnern in meinem Heimatverzeichnis anzulegen, so dass ich sofort weiß, wohin ich meine Bilder oder Filme oder Dokumente denn zu speichern habe: will ich nicht.
Das bedeutet nun nicht, dass ich nicht mit solchen Entscheidungen grundsätzlich auch umgehen kann, aber ich liebe es eben, den FreeBSD-Weg zu nehmen und lieber gleich so zu machen, wie ich das möchte und nicht erst von irgendwelchen Vorgaben gegängelt zu werden.

Wollte ich das mit Linux und GNU machen, wäre ich sehr schnell verloren. Weil ich mich eben zu wenig auskenne.
Mit FreeBSD hat es seine Zeit gedauert und ich brauchte einigen Anstoß aus diesem Forum, aber immerhin funktioniert es doch schon seit Jahren mit mir und FreeBSD. Und seit ich ZFS nutze, möchte ich schon gar nicht mehr weg. Das ist so richtig geil.

Deshalb ist meine Empfehlung, sich getrost mal darauf einzulassen.
Einfach kein X und kein DE installieren, sondern nur mal FreeBSD.
Dann dort konfigurieren, bis es passt, wobei das Handbuch und das Forum gute Dienste leisten können.
Erst danach mit X anfangen und sauber debuggen und fehlende Teile hinzunehmen und falsche Teile wegnehmen und so weiter.
Erst dann einen WindowManager (WM) starten und sehen, konfigurieren und seinen eigenen Desktop aufbauen. Dann braucht man gar nicht mehr und ist vielleicht gar nicht mehr scharf auf die großen DEs. Einfach mal durcharbeiten und probieren.
Das kostet einen Zeit, vielleicht zwei Wochen, wenn man dran bleiben kann oder sechs Monate, wenn man nur zwischendurch mal kann. Aber meiner Ansicht nach lohnt es sich.
Und das geht mit FreeBSD tatsächlich relativ einfach.
 
Hi Pit :)

Wie schön!! Ich werde nicht verdroschen sondern konstruktiv weiter beackert :) Danke dafür!
das ist nun Gelaber und ich liebe das, aber die Admins womöglich weniger.
Dann lass uns doch demokratisch entscheiden dass wir beide mal kurz labern wollen :D Möge man den Thread nötigenfalls halt verschieben.

Wie gesagt: ich werde weiter dabei bleiben und weiter spielen, auch dein Vorschlag mal nur "bis ins Schwarze" zu gehen und "solange zu fummeln bis es geht" ist ja was das ich im vergangenen Jahr immer wieder motiviert gemacht habe! Ich hatte von FreeBSD sicher acht oder neun Anläufe "from scratch" und habe just das getan: Fummeln bis es geht. Allerdings fand ich das gar nicht so spannend, denn ich bin wie gesagt einer der lieber tapezierte Wände, Couch und fließend Wasser hat bevor ich mich um Putz im Keller kümmere :D Wir erinnern uns! ;)

Mein Gedanke ist: Nicht jeder ist derart frusttollerant und langzeitmotiviert! Warum lädt man den neuen Benutzer nicht in ein umso fertigeres System ein....und DANN kann er sich angucken wie es funktioniert! Ich will ja an allen Knöpfen drehen...Warum haut man mir die Tür dauernd vor der Nase zu? :S
Die Server-Aufsetzer und Headless-Piloten dürften eh wissen wie es geht und sich selbst darum kümmern daß die nur kriegen was sie bestellen, der geneigte Neuling hingegen hat sich zwar sicher aus eigenem Antrieb "reingeschubbst", aber mit Melasse im Becken und nem Motorblock um die Knöchel ist schwer schwimmen...

Debian! Das ist mein Maßstab, denn das setze ich in Sachen Softwareauswahl und breiter Aufstellung mit FreeBSD gleich: 70% aller Distributionen im Pinguinland basieren mehr oder weniger darauf und es ist für Jedermann was im Hut: Du kriegst nach der Installation ne schwarze Box - oder aber ein KlickyBuntu mit Glöckchen und Pfeifchen und rosa Plüschrand....aber das konntest DU dir mit drei Klicks aussuchen!
Stattdessen mimt man Arch! Das wohl dämlichste aller Linuxe: maximal unkomfortabel zu installieren, kein bisschen schneller als Andere oder auch nur in irgendwas besser... zudem ohne AUR unbenutzbar, mit AUR ein Minenfeld - was sogar die Macher ausdrücklich so kommunizieren! (finde gerade wieder nicht WO, aber irgendwo steht es.) Where words fail me!

Die (Technik-)Welt schreitet voran, Dinge werden erfunden und stetig entwickelt. Nicht alles zum Guten...genau genommen das Wenigste ;) Aber Jene die erfolgreich voran schreiten haben eins begriffen: Mach es erstmal leicht - wem langweilig ist der macht es sich schon von alleine schwer :D

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Der Nomade wohnt weiter in seinem kleinen Testzelt und ich gucke mal auf welches Archiv-Thinkpad ich nochmal "Vanilla-FreeBSD" bügele ;)
Es wird womöglich wieder etwas dauern bis ich vorbeikomme und rumheule :D Womöglich sind deine Reise und meine irgendwie nicht soo verschieden...! :)

Beste Grüße von
emmyth
 
Debian! Das ist mein Maßstab, denn das setze ich in Sachen Softwareauswahl und breiter Aufstellung mit FreeBSD gleich:
das mag sein, aber vergiss nicht: in der Linux Welt leben unverhältnismäßig mehr Menschen und helfen. Die haben deutlich mehr Man-Power und Möglichkeiten und vielleicht nicht das beste Beispiel dafür, aber siehe ZFS: ohne diese Arbeit könnte auch FreeBSD wohl nicht mehr bestehen.
FreeBSD findet ja kaum noch die notwendigen Maintainer für etablierte Ports, was ja nun keine direkte Entwicklung am System selbst ist.
@marcel hatte ganz alleine sein Nomad-BSD auf die Beine gebracht und ich denke, dass es inzwischen vielleicht ein Zwei-Mann Projekt geworden ist, aber in solchen Größenordnungen reden wir. Bei Ghost-BSD sah das nicht viel anders aus, aktuell habe ich keine Ahnung. True-OS oder PC-BSD, bei denen komme ich mit den Namen immer durcheinander, hatte deutlich mehr Mitstreiter und die haben dann auch gestritten und wir reden da besser nicht mehr drüber.
Obwohl auch immer noch einige Unternehmen FreeBSD zu unterstützen scheinen, ist die Situation doch vollkommen anders, als in der Linux-Welt, wo mit Ubuntu und Redhat (und Nachfolger) gleich zwei vergleichsweise potente Unternehmen ständig Entwicklungen forcierten. Vielleicht auch noch SuSE hinzu, gibt es wenigstens drei mehr oder wenige kommerzielle Ansätze, die hier auch Desktop-Lösungen befeuern.
Im FreeBSD-Bereich liegt der Schwerpunkt kommerzieller Anwendung eher auf Server oder speziellen Lösungen ohne Desktop.
Und ich finde es ganz gut, dass sich das FreeBSD Entwickler-Team nicht auch noch mit solchen Episoden abgibt, sondern konzentriert am Thema FreeBSD arbeitet. Da ist die geringe Man-Power am Besten eingesetzt.

Das steht also nicht zu erwarten, dass es jemals ein FreeBSD-basiertes und weit verbreitetes, standardisiertes Desktop-System geben wird. Aber wer weiß? Vielleicht knacke ich mal einen Euro-Jackpot und gründe eine entsprechende Firma...
 
@pit234a:
Vielleicht knacke ich mal einen Euro-Jackpot und gründe eine entsprechende Firma...
da stellst mich bitte dann ein, ich mach den "Evangelist" :D

@emmyth_gylkrana
ich hatte mal FreeBSD auf nem X61S (allerdings mit 4GB) am laufen, das lief eigentlich recht flüssig, mit ausreichend Schwuppdizität wenn ich mich recht erinnere.
Kann mir nicht vorstellen, dass nomad hier groß lahmer ist, der RAM ist laut deinem Bild oben ja auch noch eigentlich ausreichend vorhanden (275 M active, 1224M free)
Was bei meinem allerdings dann definitiv im argen lag war, dass über die Jahre der Wärmeübergang CPU/Kühlkörper in die Binsen ging, das verwendete Wärmeleitpastenmaterial härtete aus und zerbröselte da scheinbar einfach, und die CPU hatte sich da scheinbar immer wieder runtergetaktet um nicht zu heiß zu werden, da fühlte sich das Teil dann auch etwas "lahm" an - bzw fehlte die gerühmte Schwuppdizität etwas.
Zerlegen, Kühler runter, CPU und Kühler reinigen und nen kleinen Klecks neue Paste drauf half dem ab.
 
Obwohl auch immer noch einige Unternehmen FreeBSD zu unterstützen scheinen, ist die Situation doch vollkommen anders, als in der Linux-Welt, wo mit Ubuntu und Redhat (und Nachfolger) gleich zwei vergleichsweise potente Unternehmen ständig Entwicklungen forcierten.

Man merkt leider bei BSD inzwischen arg, dass die Weiterentwicklung des Unix-Desktops praktisch ausschließlich auf Linux stattfindet. :(

Debian! Das ist mein Maßstab, denn das setze ich in Sachen Softwareauswahl und breiter Aufstellung mit FreeBSD gleich: 70% aller Distributionen im Pinguinland basieren mehr oder weniger darauf und es ist für Jedermann was im Hut: Du kriegst nach der Installation ne schwarze Box - oder aber ein KlickyBuntu mit Glöckchen und Pfeifchen und rosa Plüschrand....aber das konntest DU dir mit drei Klicks aussuchen!
Stattdessen mimt man Arch!

The right tool for the right job. :)

Nicht nur für mich als Softwareentwickler mit stetem Bedarf an aktuellen Programmversionen auf dem Desktop ist Debian eine schlechte Wahl:
  • Debian stable ist aufgrund der enthaltenen Steinzeit-Versionen unbrauchbar
  • Debian testing ist schon mal tagelang defekt und in den Monaten vor Releases praktisch völlig ungepflegt
  • Debian unstable macht seinem Namen alle Ehre und ist ständig futsch (wird aber auch immer recht schnell gefixt)
  • Debian patcht recht gerne Pakete kaputt, so dass man Debian-spezifische Fehler hat, die Upstream nicht nachvollzogen werden können
Deswegen nimmt man dann lieber Arch.

maximal unkomfortabel zu installieren
Der Arch-Installer ist auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten. Für alle anderen gibt es inzwischen archinstall.

kein bisschen schneller als Andere oder auch nur in irgendwas besser...

Für die Anforderungen
  • Nutzbares Rolling Release
  • Aktuelle Programmversionen
  • Möglichst wenig distributionsspezischen Anpassungen
dürfte Arch Linux einer der besten Distributionen für erfahrene Kräfte sein. Besser als Debian ist es für diesen Anwendungszweck allemal. :p

zudem ohne AUR unbenutzbar, mit AUR ein Minenfeld - was sogar die Macher ausdrücklich so kommunizieren!

Debian hat mehr Pakete im Standard-Repository, benötigt aber für viele Anforderungen ebenfalls Software aus 3rd-Party-Repos. Überraschenderweise übernimmt Debian für 3rd-Party-Repos genausowenig Verantwortung wie Arch für AUR. ;)

Die (Technik-)Welt schreitet voran, Dinge werden erfunden und stetig entwickelt.

Dabei sollte man einige zeitlose Wahrheiten beherzigen, wie unterschiedliche Leute haben unterschiedliche Anforderungen. :)
 
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