OpenBSD: Träge auf der Console

berni51

Open-Net-FreeBSD user
Hallo zusammen,
hab ja schon etlich OpenBSD-Installationen durchgezogen, auch auf dem Pi oder auf 32bit Rechnern. Nie gabs dabei schwerwiegende Probleme.

Jetzt muss OpenBSD auf einen älteren Thinkcentre mit Intel Core 2 duo E8500. OK, nicht die schnellste Hardware, aber sicher nicht unbrauchbar. Der Rechner hat 16GB RAM und im Gehäuse werkeln ausschliesslich SSD: Zum Booten m2sata und fürs System PCIe Nvme. Also insgesamt kein so übler Rechner. NetBSD oder ein Devuan Linux laufen darauf auch ordentlich flott.

Aber nicht so OpenBSD! Xorg und seine Anwendungen sind OK, da gibts nix zu meckern. Aber an der Console ist es ein Drama! Im Editor (joe z.B.) muss ich nach jedem Buchstaben quasi eine Kunstpause einlegen, flüssiges Schreiben ist unmöglich. Löschen mit Backspace genau so. Der mc braucht ewig lange zum Starten und die Bedienung ist dann lahm wie beim joe.
Extrem auffällig ist es beim Console-Tetris! Unspielbar, bzw. kannst Du ewig spielen, weil die Klötze fallen wie Wattebäuschchen bei Gegenwind.
Ja, und so ist es in jeder text oder ncurses-basierten Anwendung. Halte ich z.B. eine Pfeiltaste lange gedrückt, um schnell nach links (oder rechts oder oben oder unten) zu kommen, schleicht der Cursor krötenlahm durch die Anwendung.

Das ganze passiert mit jeder Tastatur, egal ob USB oder PS/2.

Irgend eine Idee, wo ich mal hinschauen sollte?

Berni
 
Nur auf der Console, Xorg , naja, vielleicht doch nicht ganz. Träger als üblich ists auch im xterm, aber nicht ganz so schlimm wie auf der text Console.
 
Ist irgendetwas im top o.ä. zu sehen?

Wenn du möchtest kann ich heute Abend mal auf ähnlich alter Hardware schauen, denke aber nicht das mir da etwas auffällt.

Ich würde so spontan auf ein Hardwareproblem tippen, entweder ein tatsächliches oder eine inkompatibilität mit dem aktuellen OpenBSD
 
Ist das BIOS aktuell? Es wäre nicht das erste Board mit mieser VESA-Implementierung.
 
Danke für eure Hinweise. dmesg meldet nichts in Sachen keyboard und htop ist völlig unauffällig, kein Leistungsfresser zu erkennen.
Und das BIOS, naja, das ist so alt wie der Rechner, also 11 Jahre.

Das seltsame ist ja, dass es nur unter OBSD auftritt, boote ich was anderes, geht alles normal.
Rätselhaft.
 
Danke für eure Hinweise. dmesg meldet nichts in Sachen keyboard und htop ist völlig unauffällig, kein Leistungsfresser zu erkennen.
midnight meinte eher, ob man etwas rauslesen kann. Das muss nicht zwingend keyboard sein (Henkel der Kaffeetasse drückt auf ESC, alles schon gesehen :p ) und für mich würde es gefühlt auch in Richtung irgendwas mit Grafik gehen.

Und das BIOS, naja, das ist so alt wie der Rechner, also 11 Jahre.
Das BIOS sollte man eigentlich immer erstmal updaten, wenn man über solche Seltsamkeiten stolpert. Es schadet ja nicht und Kosten werden auch keine verursacht. Darüberhinaus besteht ja nicht unwahrscheinlich die Möglichkeit, dass das Update schon das Problem löst. ;)

Ansonsten Intuition mit Glaskugel angeschlossen:

BIOS auf Werkseinstellung
Im BIOS mal den VRAM/dedizierten Grafikspeicher (oder wie es gerade dort heißt) auf 256 MB oder höher setzen.
Wenn einstellbar, onboard-gpu explizit setzen (vs. auto) sowie explizit als primär
 
Jetzt hab ich nochmal dmesg und lastlog studiert, htop beobachtet - nirgendwo was auffälliges.
Dann mal in die /etc/wsconsctl.conf geschaut, und da steht genau das drin, was ich wollte:
keyboard.encoding=de.nodead.
Aber halt, darunter noch eine Zeile:
keyboard1.encoding=de.nodead.

Natürlich hab ich nur ein Keyboard angestöpselt, also schmeiss ich den zweiten Eintrag raus. Einmal neu gestartet - und alles ist gut. Jedenfalls normal für das alte Schätzchen, und ich kann sogar wieder Konsolen-Tetris spielen.

Wieso dieser zweite Eintrag da stand - ich weiss es nicht. Das OpenBSD hab ich auch nicht neu aufgesetzt, sondern ein fertiges System auf SSD eingebaut.
Aber egal, die Welt ist wieder in Ordnung.

Berni
 
Noch zwei Nachträge:
1. Nach dem Ändern von "de.nodead" in "de" in /etc/wsconsctl.conf wurde die Geschwindigkeit auf der Console nochmals besser - spürbar besser.
2. Nach kompletten Entfernen des Einrages aus der wsconsctl.conf wurde es nochmal besser und ist jetzt völlig normal.

Darauf gekommen bin ich durch eure penetranten Hinweise auf dmesg, wo ich ja anfangs nichts festgestellt hatte. Aber ich musste nur oft genug lesen um endlich herauszufinden, das der Eintrag fürs Keyboard ja schon in der /etc/kbdtype gesetzt wurde.

Wollte ich euch nur kurz mitteilen.
 
Zurück
Oben