pc-sysinstall importiert

Yamagi

Possessed With Psi Powers
Teammitglied
FreeBSDs inzwischen doch sehr alter Installer sysinstall(8) ist bereits seit Jahren ein Ärgernis und immer wieder Teil langer Diskussionen und Quelle diverser Fehler. Oftmals wird das Programm sogar als "DAU-Firewall" bezeichnet, da es die Installation von FreeBSD eklig, unverständlich und abschreckend wirken lässt. Es gab immer wieder Projekte einen Nachfolger zu entwickeln, aber kaum eines dieser hat es jemals über die Alpha-Phase hinaus geschafft. Daher hat man sich nun entschlossen PC-BSDs "pc-sysinstall" zu importieren. Es ist im Moment nicht klar, ob dieses Installationsprogramm sysinstall(8) jemals vollständig ersetzen wird, jedoch ist es ganz klar ein Schritt in die richtige Richtung.

Jetzt importiert wurde lediglich das Backend. Dies führt die eigentliche Installation durch, ist jedoch weitgehend wertlos, da man ein Interface zum Steuern als Frontend benötigt, sofern man keine unbeaufsichtigten Installationen durchführen möchte. Derzeit ist daher ein textbasiertes Frontend in Entwicklung, rein Theoretisch kann auch PC-BSDs grafisches Frontend genutzt werden. Der technische Ablauf ist so, dass das Frontend eine Beschreibung der gewünschten Installation erstellt, diese an das Backend übergibt, welches das System anschließend wie gewünscht installiert.

pc-sysinstall unterstützt anders als sysinstall(8) auch fortgeschrittene Funktionen wie Installation auf ZFS, GEOM-Klassen, Labels und vieles mehr.

Code:
  ALPINE 2.00   MESSAGE TEXT [H]                    Msg 3,664 of 3,668  2%     +

  Date: Fri, 25 Jun 2010 00:21:47                                             
  From: Warner Losh <imp@FreeBSD.org>                                         
  To: src-committers@freebsd.org, svn-src-all@freebsd.org,                    
      svn-src-head@freebsd.org                                                
  Subject: svn commit: r209513 - in head: etc/mtree usr.sbin                  
      usr.sbin/pc-sysinstall usr.sbin/pc-sysinstall/backend                   
      usr.sbin/pc-sysinstall/backend-partmanager                              
      usr.sbin/pc-sysinstall/backend-query usr.sbin/pc-s...                   

  Author: imp
  Date: Thu Jun 24 22:21:47 2010
  New Revision: 209513
  URL: http://svn.freebsd.org/changeset/base/209513
  
  Log:
    Bring in Kris Moore's pc-sysinstall shell script from PC-BSD.  This
    shell script is the back end logic necessary for an installer.  It
    contains both query routines to allow a front-end installer to present
    reasonable choices to the user and also action routines which allow
    the front end installer to put a FreeBSD distribution onto a disk.  It
    supports installing onto the usual suspects, as well as advanced
    features like Mirroring, ZFS, Encryprion and GPT labels.
    
    While this is only the back-end of the installer, it can do unattended
    scripted installations.  In PC-BSD's world view, all installations are
    scripted and all the front-end does is write the script.  As such, it
    is useful in its own right.
    
    This has been extensively tested over the past several releases of
    PC-BSD.  However, differences between that environment and FreeBSD
    suggest there will be a period of shake-out while those differences
    are discovered and corrected.
    
    A text-based front-end is in the works.  For the GUI-based front-end,
    you can use the PC-BSD distribution.
    
    Kris' BSDcan paper on pc-sysinstall is linked off his talk on the
    BSDcan site:
        http://www.bsdcan.org/2010/schedule/events/173.en.html
    
    The man page is written by Josh Paetzel, and I wrote the Makefiles for
    the FreeBSD integration.  Kris wrote the rest.
    
    This represents version r7010 in the PC-BSD repo.
    http://svn.pcbsd.org/pcbsd/current/pc-sysinstall
    
    Submitted by:       kris@
    Sponsored by:       iX Systems
 
Ich weiss, das koennte schnell in einem Flame-war ueber den Installer enden, aber meiner Meinung nach sind die voellig unnoetig. Ich installiere mittlerweile seit Jahren die meisten Systeme nur noch ueber die Fixit Shell. In der Regel hat man doch eine genau Vorstellung von dem was man will. Stattet man die Fixit Shell noch mit ein paar mehr Tools aus und einem Script, aehnlich wie bei OpenBSD, um Einsteigern unter die Arme zu greifen, dann hat man doch alles was man braucht. Dann muss man sich auch nicht mehr mit eigenartigen Warnungen, oder komplizierten Installations-Verzweigung rumaegern.

Diejenigen, die einen grafischen Installer wollen sind sowieso bei PCBSD besser aufgehoben. Aber das Problem scheint, wie bei allen grossen Projekten zu sein, das man viele Meinungen unter einen Hut bringen muss. Das Argument, das sysinstall schon seit mehr 15 Jahren im System steckt lasse ich nicht gelten. ;)
 
Lässt du denn gelten, dass sysinstall inzwischen kaum noch wartbar ist und deswegen seit Langem nicht mehr weiterentwickelt wird, mal von winzigen Patches abgesehen?
 
Sysinstall ist unabhängig von der Oberfläche Murks. Keine Labels ist ein wirkliches Nogo und die Partitionierung ist sehr fehleranfällig. Da bietet sich wirklich eine Visualisierung an. Ob im Text- oder Grafikmodus ist mir dabei Schnuppe.
 
Der Backend ist doch verfügbar und genau auf FreeBSD ausgerichtet. Klar... rein damit in FreeBSD. sysinstall (vorerst) und Fixit-Shell werden ja nicht verschwinden.
 
FreeBSD braucht einfach einen Installer, der die Features des Systems auch unterstützt: neue Partitionierungsschemata, ZFS, GEOM.

Das kann dann ruhig weiterhin wie sysinstall aussehen. Das Gefriemel mit der Fixit Shell bei der ZFS installation war auf jeden Fall nervig.
 
Ich halte es für gefährlich, den sysinstall zu ersetzen. Ich konnte damit ein FreeBSD innerhalb von ca 10 Minuten installieren. Ich habe noch nie gesehen, dass so etwas ein anderes System kann.

Nicht dass ich komplett dagegen bin, man muss mit der Zeit gehen. Aber ich wünsche mir, dass das neue Teil genauso plausibel und einfach zu bedienen ist.
 
Tja, so verschieden sind die Ansichten:
Zitat von Yamagi:
da es die Installation von FreeBSD eklig, unverständlich und abschreckend wirken lässt.
und
Zitat von nakal:
Aber ich wünsche mir, dass das neue Teil genauso plausibel und einfach zu bedienen ist.
Sicherlich unterschlägt sysinstall einige Möglichkeiten von freeBSD, aber das sind wohl Dinge für User, die dafür auch kein sysinstall mehr brauchen.
Im Grund geb ich da s-tlk recht
Diejenigen, die einen grafischen Installer wollen sind sowieso bei PCBSD besser aufgehoben
 
@nakal: Schau dir doch mal spaßeshalber die Installation von PC-BSD an, das kann man auch in 10 min installieren, wenn man ein reines FreeBSD installiert und kein PC-BSD.
 
Ich halte es für gefährlich, den sysinstall zu ersetzen. Ich konnte damit ein FreeBSD innerhalb von ca 10 Minuten installieren. Ich habe noch nie gesehen, dass so etwas ein anderes System kann.

Nicht dass ich komplett dagegen bin, man muss mit der Zeit gehen. Aber ich wünsche mir, dass das neue Teil genauso plausibel und einfach zu bedienen ist.

Ich mach das mit OpenBSD in 5min und ich glaube schneller geht es nicht, FreeBSD ist ehrlich gesagt innerhalb der BSDs jenes mit "langsamsten" Installation. Aber es geht wohl eher um die Gratwanderung Komfort-Geschwindigkeit-KISS. Da widerspricht der rein grafische Ansatz vieler Systeme, aber auch der Aufruf der BSD-Spartaner.
 
Nicht dass ich komplett dagegen bin, man muss mit der Zeit gehen. Aber ich wünsche mir, dass das neue Teil genauso plausibel und einfach zu bedienen ist.
Das Ding ist voller Usability-Fehler, Plausibel und Einfach sind die letzten Worte die mir da einfallen.

Z.B. geht man manchmal direkt im Menu zurück, manchmal aber auch unten, dann hat man einen doppelten Fokus (WTF!).

Paritionieren ist eigentlich eine simple Sache, aber unter FreeBSD nehme ich den Taschenrechner oder sh $(()) zu Hilfe. Die Dinger heißen COMPUTER, weil sie Sachen berechnen können, dann überlassen sie das Rechnen dem Benutzer, das stinkt doch bis zur Zugspitze.

Ich installiere direkt von der Shell, diesen Installer packe ich nicht an - die Wahrscheinlichkeit, dass ich damit etwas falsch mache ist einfach zu hoch.
 
wenn wir ehrlich sind, benutzt eigentlich niemand den sysinstall und jeder ist froh, wenn er ihm entkommen kann.
Ich selbst spiele sehr gern ein Basis-System damit auf und nehme erste Konfigurationen vor (User und Gruppen und vielleicht IP-Adressen) und bin froh, wenn ich das schaffe. Wenn ich mehr möchte, geht es meist schief weil ich mich in der Bedienung verlaufe.
Dabei ist die Dokumentation in den letzten Jahren deutlich verbessert worden, so dass einem da zumindest etwas Hilfe zu Teil wird.

Für einen künftigen installer bei FreeBSD sehe ich aber durchaus Probleme.

Fast alle "modernen" Systeme bieten eine Live-Version, die getestet werden kann und dann mittels Mausklick einen einfachen Installer aus dem laufenden System heraus ermöglicht. Der Sinn ist, das getestete System so installieren zu können. Dabei hatten aber die Leute, welche dieses System zusammenstellten, ihre Vorauswahl an Programmen und Einstellungen bereits getroffen und installieren eben genau dies.
In einem FreeBSD macht das nicht viel Sinn.
Für mich ist es inzwischen einer der größten Vorteile, dass bei FreeBSD nicht bereits andere eine Entscheidung getroffen haben, die ich entweder akzeptiere oder mit viel Aufwand korrigieren muss. Ich sage das deshalb, weil FreeBSD bei mir fast immer als Desktop-System eingesetzt wird mit Multimedia und Office Anwendungen, also dergestallt, dass im Grunde die Architektur unter diesen Anwendungen eher unwichtig bleibt und in den Hintergrund tritt.
Die Installation des "puren" FreeBSD, die ja wie beschrieben so schnell erledigt ist, die ist im Grunde nicht aufwendig. Interessant wird ja, wie die weitergehenden Einstellungen, Optimierungen, Anpassungen und schließlich der Ausbau des Systems mit Third-Party-SW durch einen Installer erledigt werden könnte, ohne dabei bereits eine Vielzahl an Vorentscheidungen vorweg zu nehmen und eben dem Anwender alle Optionen zu bieten.
Das ist wesentlich komplizierter, als einfach den Installer von PC-BSD zu nehmen, der ja auch mit der Vorauswahl und Konfiguration von PC-BSD daher kommt und nicht viele Entscheidungen anbietet.

Ich hoffe, mann kann mich verstehen, ich habe das Gefühl, mich nicht klar ausgedrückt zu haben.

Also, ich sehe für einen Installer bei FreeBSD ganz andere Herausforderungen, wenn der tatsächlich einen Anwender durch die Vielzahl an möglichen Optionen führen soll, als einfach nur grafisch zu partitionieren und dann Dateien automatisch in Verzeichnisse zu kopieren.
Die Vielzahl an möglichen Optionen wird bei anderen Systemen nicht dem Anwender zur Entscheidung vorgelegt, sondern es wird eine Vorauswahl getroffen und festgelegt. Das macht es den Installern dieser Systeme relativ einfach.
Für FreeBSD sehe ich da erheblichen Aufwand und ich frage mich natürlich, wenn man all das weglässt, ob dann ein Installer jemals sinnvoll sein wird, wenn der Anwender dann die Hauptarbeit doch immer noch ohne ihn erledigen muss und andererseits, wenn man zuvor bereits viele Dinge festschreibt, ob man dann noch die Freiheit von FreeBSD drinnen hat oder doch schon Desktop-BSD oder PC-BSD bekommt, vielleicht bis hin zu einem Desktop-Environment.

Deshalb denke ich nicht, dass die Implementierung des PC-BSD installers eine gute Lösung für FreeBSD ist. So, wie ich das verstanden habe, werden auch hauptsächlich nicht mehr tragbare Schwachstellen des sysinstall damit abgefangen und es steht nicht ins Haus, einen wirklichen tollen, neuen, umfassenden, (grafischen) Installer für FreeBSD zu entwickeln.
 
Ich hatte weder jemals Darstellungsfehler (im Gegensatz zu Debian, z.B.), noch hatte ich jemals Schwierigkeiten mit der Partitionierung. Wieso soll man da Taschenrechner benötigen (verwechsle das nicht mit OpenBSD)? Da kann man doch einfach so "c", dann "10G", Mountpoint "/mnt" und fertig ist die Partition. Wo ist das Problem? Das einzige was man sich wünschen kann, ist dass fdisk automatisch GPT nehmen würde. Alles andere ist eigentlich Schwachsinn. Und alleine deswegen sollte man das livefs nehmen. Aber das auch nur, wenn man Ahnung hat.
 
Probleme hatte ich mit sysinstall eigentlich auch nie. Auch nicht, als ich damals als Windows-User die erste Installation vorgenommen habe. Nicht mal ins Handbuch habe ich geguckt. Einfach ein bisschen herumprobiert und dann installieren lassen -- alles ging gut. :)
Allerdings ist das jetzt 10 Jahre her und man sollte ruhig einen Installer anbieten, bei dem das Risiko minimiert wurde, sich den ganzen Rechner (sprich vorhandene OS Installationen) zu zerschießen.
 
Abgesehen davon was pit234a geschrieben hat, sollte ein Installer nicht suggerieren, dass FreeBSD einfach ist, bevor es nicht wirklich für DAUs bedienbar ist.

Was als nächstes passiert ist (weil die Installation einfach wird), stürzen sich 1000 neue Benutzer, wegen eines blöden Bildzeitung-Artikels auf FreeBSD und werden nach der "einfachen Installation" direkt auf die Fresse fliegen und feststellen, dass das nichts für sie ist ... und zwar für die nächsten 10000 Jahre.

FreeBSD ist einfach, wenn man das Prinzip kennt und sich damit angefreundet hat. Solange mir 1 Mio Nutzer im Nacken sitzt, denen ich allen Xorg installieren muss, weil sie das eh nicht verstehen, was Pakete sind, ist es hoffnungslos zu versuchen den Installer zu ändern, um zu zeigen wie einfach alles ist.

Ich bin gespannt, ob die FreeBSD-Entwickler es hinkriegen, die Spanne zwischen DAU und einem erfahrenen Nutzer zu beachten. Mich würde es freuen, wenn ich eine All-In-One-Installations-CD hätte. Das bezieht sich nicht auf vorgebaute Pakete, sondern auf ein vollständiges Live-System auf Kommandozeilenbasis. Ich kann nämlich mit sysinstall schon nichts anfangen, wenn ich auf gmirror, gstripe, geli, gjournal etc. installieren muss. Ich muss da sowieso ein Live-System haben.
 
Klare Design-Fehler kann man ja wohl nicht damit begründen, dass sie unbedarfte Benutzer abhalten.
 
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