Pflege/Reparatur eines elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisches

Wasp

Insektenspray-Gegner
Hallo,
da ich im Moment kein wirklich treffendes[1] Forum zu meiner Frage finden konnte, versuch ich es mal hier ganz platt, in der Hoffnung wenigstens auf Anwenderseite erst einmal auf die passende Anwenderschicht zu treffen.

Ich habe einen alten (10-15 Jahre) elektrisch höhenverstellbaren Schreibttisch bzw. genauer gesagt dessen gestellt ergattern können, da er eben nicht mehr funktioniert -- Defekt/Hintergrund/alles unbekannt. Beim "leeren" Testaufbau ist mir glaube ich das Netzteil abgeraucht, aber das erst einmal beiseite gelasssen; die eigentliche Frage:
  • Wie leicht oder schwer sollte sich so ein einzelnes Bein "verstellen" lassen können? Mit Muskelkraft geht das schon recht schwer und nur mit gutem Körpergewichtseinsatz. Ist das normal? Muß das so?
  • Wie sieht das so generell mit Pflege aus? Was ist bzw. in diesem Fall vmtl treffender: was wäre zu machen gewesen?

(Ich lasse mal meine Interpretation aus quasi rhetorischen Gründen weg und hoffe erst einmal auf euer etwaiges geballtes Wissen/Erfahrung mit Standing Desks.)

Besten Dank im Voraus
Wasp

[1] Konnte bisher nur folgende Foren finden: Elektronik-Foren (schon eigentlich eher Mechanik), Auto-Mechanik-Foren (Schreibtisch kann keinen Wheely) und Haushaltsgeräte-Forum (naja, irgendwie auch nicht). Also alles irgendwie nicht zu richtig passend. Vllt. hat ja jemand auch in dieser Richtung eine Empfehlung.
 
Moin,

ich habe den Beitrag mal hierher verschoben, da mit Hardware eher Hardware gemeint ist, auf der BSD betrieben wird.

Zum Thema kann ich nicht viel beitragen, obwohl ich hier einen solchen Tisch (allerdings funktioniert er) habe. Deine Frage in Bezug auf das Verstellen eines Beines: Wenn es leichtgängig wäre, hättest du ein Problem, sobald du Monitore etc. auf den Tisch stellst. Hier bleibt der Tisch jedenfalls auch dann oben, wenn er ordentlich vollgestellt und stromlos ist.

HTH
 
Wenn das Netzteil abgeraucht ist, würde ich erstmal dort suchen, sprich nach Kurzschluss und co. Wenn etwas fest wäre, kommt eher die Sicherung (oder eine im Netzteil) wegen Überlast.
 
  • Wie leicht oder schwer sollte sich so ein einzelnes Bein "verstellen" lassen können? Mit Muskelkraft geht das schon recht schwer und nur mit gutem Körpergewichtseinsatz. Ist das normal? Muß das so?
Meist sind Spindel-/Schnecken-Antriebe verbaut - die sind rückwärtssperrend, d.h. du kannst nicht durch drücken auf die Tischplatte den Motor bewegen/drehen.
Dadurch wird auch bauartbedingt verhindert, dass die Last vom Tisch den wieder von selber runterdrückt, wenn hochgefahren.
Du könntest zum testen den Motor abbauen/-flanschen, und die Spindeln leer drehen - die sollten sich relativ leichtgängig drehen lassen (auch mit Tischplatte drauf), ansonsten liegt ggf ein Schaden in der Lagerung vor.

  • Wie sieht das so generell mit Pflege aus? Was ist bzw. in diesem Fall vmtl treffender: was wäre zu machen gewesen?
Eigentlich sind die Motoren/Getriebe pflegefrei (sind eh meist verkapselt und ohne große Wartungsmöglichkeit) - wenns wo klemmt und man keine Ersatzteile mehr bekommt, kann man sie eigentlich nur entsorgen - außer, man arretiert den Motor-/Spindeltrieb auf z.B. ner normalen Schreibtischhöhe (oder halt ganz hochgefahren) und nutzt den Tisch als normalen nichtverstellbaren Schreibtisch weiter;
 
So ein Ding habe ich noch nie zerlegt und hätte ich schon mal eines gehabt, wäre die Erfahrung nicht unbedingt übertragbar.
Wenn ich nun eines hätte, würde ich mir zu aller erst mal über die Konstruktion und ihre Funktion Klarheit verschaffen wollen. Dazu können entsprechende Beschreibungen und Zeichnungen gute Dienste leisten und für viele Produkte findet man solche Sachen im Netz.
@turrican sagt es ja schon und der gesunde Menschenverstand würde einen so etwas ja auch so bauen lassen, dass eine eingestellte Höhe sich nicht von selbst und auch nicht durch ändern der Tragelast verändert. Eine Lösung über ein selbst-hemmendes Getriebe scheint mir der "natürliche Weg", aber es sind auch andere Konstruktionen denkbar, die mechanisch, also unabhängig von der Versorgungsspannung, eine stabile Position ermöglichen. Gegen diese Mechanik kann dann auch womöglich nicht durch einfaches drücken oder ziehen ein Tischfuß bewegt werden, ja, es wäre sogar denkbar, dass nur beide Füße miteinander bewegt werden können.
So etwas kann man nicht erraten. Entweder hat man Unterlagen, oder man muss sich durch Dekonstruktion heran arbeiten. Meine Erfahrung mit vielen anderen Geräten ist leider, dass sich heutzutage nur sehr begrenzt Dinge zerlegen und nachher wieder zusammensetzen lassen, von der Versorgung mit möglichen Ersatzteilen ganz zu schweigen. Da gibt es kaum Hersteller für entsprechende Motoren mit Mechanik im Möbelbereich. Das könnte auf den ersten Blick ein Vorteil sein, wenn die meisten dieser Möbelhersteller auf die gleichen Motorenhersteller zurückgreifen, da diese aber oft in China produzieren und keine Direktbelieferung zum Endkunden realisiert haben, ist Ersatz oft nur sehr schwierig und sehr teuer zu bekommen.
 
Mit Muskelkraft geht das schon recht schwer und nur mit gutem Körpergewichtseinsatz. Ist das normal? Muß das so?
Wie schon erwähnt wurde, ist das höchstwahrscheinlich ein Schneckengetriebe. Einerseits ist die Rücksperre gewollt wie nützlich (man muss keine weitere Energie aufwenden, um Höhe/Gewicht zu halten) und andererseits kann man sich durch kleine Motoren die Übersetzung zu nutze machen.
Ich hoffe mal, dass du da jetzt nichts weiter kaputt gemacht hast. Auch Zahnräder mögen kein Karies. :)

Wie sieht das so generell mit Pflege aus? Was ist bzw. in diesem Fall vmtl treffender: was wäre zu machen gewesen?
Mechanik braucht Schmiere/Öl, das fängt schon beim Schließzylinder der Haustür an. Ansonsten gibts Späne und die machen alles noch schlimmer.

Man bräuchte einen groben Überblick. Wie ist die Steuerung gedacht? Nur hoch/runter oder auch Neigung? Letzteres erfordert, dass mindestens zwei Motoren individuell angesteuert werden müssen.
Wo ist der Nullpunkt für die Motoren (oben oder unten?) und wie stellt das Ding es fest? Optische Erkennung kann man wohl ausschließen, es käme noch Widerstand (ohne Arretierung) in Frage oder einprogrammiert meinetwegen Wert 0-100.
Wenn du jetzt durch Krafteinwirkung was verschoben hast, stimmt der Positionswert nicht mehr und die Motoren laufen asynchron.

Dann noch mit kaputtem Netzteil ist das ein zeitraubender Quarantänejob, nicht uninteressant, aber ggf. steht Wichtigeres an. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. :D
 
limoss
das ist nur mal eine HP eines solchen Herstellers von "Motoren" aus der Möbelbranche. Das sind keine "Motoren", die eigentlichen Motoren sind Bestandteil der kompletten Antriebssysteme und einzelne Teile gibt es da kaum als Ersatzteil.
Antriebssysteme speziell dieses Herstellers fand ich zB in einigen Krankenhausbetten, wo die Aufgabenstellung ja ganz ähnlich der ist, wie bei einem höhenverstellbaren Tisch. Also, zumindest in dem Punkt, dass ohne Strom nicht irgendeine Einstellung anfangen darf, in irgendeine Richtung zu wandern. Ohne Strom muss das alles stabil bleiben.
Hier wird zumindest im Billig-Segment mit Spindeln gearbeitet. Es gibt auch teurere Systeme mit hydraulischen Plunschern. Wobei es auch teure Spindeln gibt mit Kugelgewinde und aufwändig gefertigten Mitnehmern. Bei den hier gezeigten Antrieben wird aber meist ein einfaches Trapezgewinde für die Spindel benutzt und der Mitnehmer ist oft aus einem dauerelastischen und selbst-schmierenden Kunststoff gefertigt, etwa Teflon. Das aufgetragene Schmiermittel ist pastös und haftet gut am Kunststoff, so dass oft mit einer lebenslangen Dauerschmierung ab Auslieferung gerechnet werden kann. Theoretisch zumindest. Gerät die Konstruktion ungeschützt in entsprechende Witterungsverhältnisse, kann sehr leicht Korrosion ansetzen und damit einen Schaden verursachen.
Bei einem Tisch kommt aber der Gag hinzu, dass da wohl wenigstens an zwei Stellen gleichzeitig und gleichmäßig verstellt werden muss. Die oben gezeigten Antriebe besitzen (vielleicht nicht alle, aber grundsätzlich schon) eingebaute Aktuator-Sensoren, über die auch die Position abgefragt werden könnte. Das wird aber wohl nie gemacht und allenfalls ein Endschalter(Maximalwert) zur Sicherheit benutzt. Damit ist diese Aufgabe nicht so einfach zu lösen, wie man vielleicht auf den ersten Blick annehmen möchte. Denn auf die Länge (die Tischbreite) bedeutet eine geringe Abweichung von einer Seite zur anderen bereits eine ziemlich große Verkanntung und damit einhergehend mögliche Scherkräfte, die einen Antrieb blockieren können. Deshalb kann ich mir da auch einen einzigen Antrieb vorstellen, der über eine mechanische Zwangssteuerung beide Seiten bedient.
Das sind eben diese kleinen Details, die man nicht ahnen oder irgendwie voraussetzen kann. Das muss man lesen oder sich erarbeiten und dann hat das ganz unterschiedliche Konsequenzen.

Einfach mal auf Verdacht eine Menge WD40 und ein paar Schläge mit einem mittel großen Hammer bringen sehr oft einen unerwarteten Erfolg, aber eben nicht immer!
 
WD40 ist weder als Schmiermittel gut geeignet, noch gedacht. Außerdem verharzt es. WD steht für water displacement (Wasserverdrängung) und die 40 für den 40sten Versuch, bis man mit der Zusammensetzungsformel zufrieden war.

Nimm lieber Ballistol, gerade auch für Schusswaffen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass verharzte Abzüge oder Schlagbolzen grauselig sind.
 
Nimm lieber Ballistol,
ja, wenn schon, denn schon.
Aber es ist mitunter nicht für alle Kunststoffe verträglich. Da muss man auch vorsichtig sein. Und tatsächlich ist WD40 auch nicht ganz so schlecht, wie sein Ruf. Es macht hier nicht immer nur der Preis.
Mechanisch empfindliche Teile und vor allem solche Sachen, wie Abzüge, sollten so wenig Öl drauf haben, dass man es gar nicht merkt. Ballistol hat sehr gute Eigenschaften und kann "verdunsten", hinterlässt also nur ganz wenig Rückstände. Das ist gut, aber alles, was da halbwegs flüssig auf irgendwelchen Teilen lagert, zieht (feinen) Staub wie magnetisch an und diese Masse härtet mit der Zeit aus. Deshalb geht es bei der Waffenpflege auch eher darum, diese sich laufend bildenden Verschmutzungen los zu werden und weniger darum, in einem guten Öl zu baden und viel zu schmieren.
Ich möchte dabei niemandem sein Ballistol ausreden. Ich nutze es selbst sehr ausgiebig und habe immer einen Liter auf Vorrat. Aber ein echtes Reinigungsprogramm sieht bei mir doch anders aus, als nun nur Ballistol drüber zu sprühen. So ein Reinigungsprogramm mache ich mit der Waffe meiner Wahl vor der Saison und dann nutze ich die und zwar ständig. Das schließt die täglichen Übungen mit ein. Es geht nicht nur um das berühmte Muskelgedächtnis, sondern eben auch um die beweglichen Teile, die nicht dauerhaft still stehen sollten, auch nicht oder gerade auch nicht gut eingeölt.
Wieder gereinigt und diesmal auch gut eingeölt und danach weg gepackt wird dann nach der Saison.

Sind wir gerade OT? Mannomann, geht das schnell...
 
WD40 ist weder als Schmiermittel gut geeignet, noch gedacht. Außerdem verharzt es. WD steht für water displacement (Wasserverdrängung) und die 40 für den 40sten Versuch, bis man mit der Zusammensetzungsformel zufrieden war.

Nimm lieber Ballistol, gerade auch für Schusswaffen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass verharzte Abzüge oder Schlagbolzen grauselig sind.
Nimmst du Gunex oder Unversalöl (und was ist der Unterschied)?

Wobei für eine Schreibtisch Mechanik würde ich Fett empfehlen. Dünn auftragen. Und kein China Fett. das stinkt wie ... Und Finger weg von Sprühöl (aber das ist meine persönliche Meinung)

Ballistol bei Hieb und Stchwaffen - Ja. Das desinfiziert gleich und fördert den Heilungsprozess

So Schluß jetzt, bevor noch ein Admin mit dem Banner "ZURÜCK ZUM THEMA" kommt.
 
Nimmst du Gunex oder Unversalöl (und was ist der Unterschied)?
Weiß ich nicht, da muss man sich im Detail mit der Zusammensetzung befassen.
Also thematisch sind wir ja noch, weil ich darauf hinauswollte, dass bewegliche Teile saubergehalten und geschmiert werden sollten. Ausharzendes und/oder Kriechzeug zum Lösen von Festgebackenem ist dann kontraproduktiv, wenn es nach dem Einsatz nicht entfernt wird und der Tisch dann schlimmstenfalls wieder klemmt.

Und tatsächlich ist WD40 auch nicht ganz so schlecht, wie sein Ruf.
Freilich nicht. Ich weiß ja, dass du Jäger bist. Von selbigen höre ich leider oft ausschließlich WD40 drauf, paarmal mitm Lappen drüber. So von wegen 'immer schon so gemacht und passt schon'. Viel hilft viel quasi.
WD40 in den USA hat auch eine ganz andere Zusammensetzung, ob die waffentauglicher ist, kann ich nicht beurteilen. Wahrscheinlich kommt daher samt Bekanntheitsgrad der Irrglaube, dass man damit alles schmieren kann und sollte. Reinigung und Pflege ist ja nochmal was anderes als ein quietschendes Türscharnier, wo theoretisch auch ein Stück Butter reicht. Von daher machst du das schon richtig so. :)
 
Im Forum "Geplauder, Fun und Chillzone" ? Echt jetzt? :-)
nun denn und ja wirklich gar nicht so weit OT, denn, das sage ich nochmal: man muss wissen, was man reinigen oder schmieren möchte. Je nach Material kann es da deutlich unterschiedliche Produkte geben.

Und weil wir nicht wissen, wie das nun im Falle des TE tatsächlich aussieht und wir uns deshalb ein wenig die Waffenreinigung zum Beispiel genommen haben, um unterschiedliche Konzepte praxisnah zu veranschaulichen, möchte ich auch genau da fortfahren.

RIVOLTA
Das ist eines der Produkte, die ich sehr gerne nutze, um alles Metall zu reinigen, wo zuvor (zu viel) Öl oder Fett dran gewesen ist. Auf sehr glatten Oberflächen, vor allem Edelstahl, genügen die Reinigungsrückstände auch zur (eingeschränkten) Konservierung und Schmierung.

Sprüh-Alkohol
Ist mir sehr wichtig, aber die anderen Produkte aus dem Angebot möchte ich nicht leichtfertig übergehen.
Insgesamt habe ich wohl die meisten Sprays überhaupt von dieser Firma im Gebrauch und das schon seit Jahren und eben nicht nur zur Waffenpflege. Also, wenn schon Sprays, dann meist von denen.
Viele Aufgaben und Anforderungen sind ja vergleichbar. Vielleicht nicht unbedingt ein Etikettenlöser oder Screen-Reiniger zur Waffenpflege und bei höhenverstellbaren Tischen, aber gerade der Screen-Reiniger, wenn ich den schon hier nenne, ist auch ein hervorragender Ceran-Feld-Reiniger. Gleiche Aufgaben, gleiche Werkstoffe, so what?
Alkohol (hoch dosiert, also nicht das, was in den Adern übrig bleibt) löst ja Fett und alle Schmiermittel sind ja meist organisches Fett oder Öl. Sind sie mal synthetisch, dann verhalten sie sich doch so ähnlich, dass sie auch in Alkohol gelöst werden können und damit stellt Alkohol ein gutes Fett-(Öl)-Reinigungsmittel dar.
Noch besser und aggressiver könnte Aceton eingesetzt werden, aber ich glaube, dass das nicht so gesund ist und kaum noch angeboten wird. Also, immer noch zur Reinigung von Metallen von Ölen und Fetten. Als Bestandteil anderer Reinigungsmittel kommt es schon noch in einigen Produkten vor.

Hat man aber ganz zähes Zeugs, so eine richtige Pampe oder sogar eingetrocknete Krusten, dann genügt es nicht, diese einmal mit Alkohol (oder womit auch immer) zu besprühen. Hier ist mechanisches Entfernen angesagt und von Q-Tips bis zur Bürste kann man sich da je nach Grad und Größe des betroffenen Teils abarbeiten. In solchen Fällen kann auch das "Einweichen" der Teile schon mal hilfreich sein.

An Waffen verwende ich nicht spezielle Reiniger aus dem KFZ-Bereich (zB Bremsenreiniger). Vermutlich würden die sogar auch sehr gut wirken und nicht zu schlecht sein, aber diese Mittel sind nicht für den Einsatz in geschlossenen Räumen gedacht und deshalb vermeide ich sie bei den eher filigranen Aufgaben.

Das waren nun einige und ganz wenige Reinigungsmittel.

Über Schmiermittel möchte ich mich hier nicht weiter äußern, aber je nach Material muss man auch da unterscheiden (was sicher oben angeklungen ist).
So ist es durchaus nicht so, dass Schmiermittel Made_in_China per se stinken wie die Hölle. Aber manche Schmiermittel stinken wirklich übel, etwa die "Lithium-Seifen-Gleitmittel". Die Lithium-Seife darin ist nur ein Verdickungsmittel und das hier verlinkte Produkt kenne ich gar nicht, habe aber andere, vergleichbare Fette im Gebrauch und die sind gemäß ihrer Spezifikation ausgezeichnet und stinken eben, auch Made in Germany.

Was bedeutet das für den "Ernstfall":
unter Umständen kann es wichtig sein, nicht durch Gestank aufzufallen und dann darf kein Schmiermittel verwendet werden, das besonders unangenehm riecht.
Bei Reinigungsmitteln relativiert sich das, weil die nur zur Reinigung eingesetzt werden und der Geruch nicht bleibt.
Schmiermittel sollen länger vor Ort bleiben und riechen deshalb auch länger.

Aber abseits von diesen Gedanken steht immer im Vordergrund die Analyse, welches Material da verwendet wird und was wie worauf gleiten soll.
Das sehen wir bisher ja noch nicht in diesem Thread.

Das Gleiten von Messern ist wieder ein Sonderfall und würde den Rahmen eines solchen Beitrages ebenfalls sprengen (wie zuvor das Beispiel mit Schusswaffen ja schon zeigte).



 
Und weil wir nicht wissen, wie das nun im Falle des TE tatsächlich aussieht und wir uns deshalb ein wenig die Waffenreinigung zum Beispiel genommen haben, um unterschiedliche Konzepte praxisnah zu veranschaulichen, möchte ich auch genau da fortfahren.
Ja. Ist ja auch eine gute Erklärung.

Das Gleiten von Messern ist wieder ein Sonderfall
Wie wärs mit diesem Wachs was die Skifahrer immer nehmen? ;-)
 
Wenn das Netzteil abgeraucht ist, würde ich erstmal dort suchen, sprich nach Kurzschluss und co. Wenn etwas fest wäre, kommt eher die Sicherung (oder eine im Netzteil) wegen Überlast.
Naja, das war genau der Punkt. Ohne Last liefen die Motoren vom Prinzip. Das einzig komische war, daß diese in die eine Drehrichtung kontinuierlich liefen und in die andere "stotterten". Jedoch kann ich nicht beurteilen, ob das vllt. gewollt, da Bauart bedingt, so sein muß.
Erst als ich sie an den Tisch montiert habe, ist das Netzteil abgeraucht. Daher gehe ich von einer mechanischen Überlastung aus und somit hier meine Frage zunächst in die Richtung Mechanik, bevor ich ein teures Netzteil bestelle, welches dann ggf. gleiches Schicksal ereilen würde. (Vgl. auch Anekdote Couch-Mechanik im Anhang [1] Stichwort Lesbarkeit.)

Meist sind Spindel-/Schnecken-Antriebe verbaut - die sind rückwärtssperrend, d.h. du kannst nicht durch drücken auf die Tischplatte den Motor bewegen/drehen.
Dadurch wird auch bauartbedingt verhindert, dass die Last vom Tisch den wieder von selber runterdrückt, wenn hochgefahren.
Du könntest zum testen den Motor abbauen/-flanschen, und die Spindeln leer drehen - die sollten sich relativ leichtgängig drehen lassen (auch mit Tischplatte drauf), ansonsten liegt ggf ein Schaden in der Lagerung vor.
Die Frage hier ist, was ist "leicht"? Wenn ich mit einem Imbus am Getriebe(?) ansetze geht es mit einer Hand zu verstellen -- also nicht direkt "schwer", allerdings leicht würde ich es wiederum auch nicht nennen. Zu bemerken sind hier die folgenden Eigenschaften:
  • Hoch stellen ist schwerer als herunter stellen.
  • Je höher, desto mehr Kraft wird benötigt.

Eigentlich sind die Motoren/Getriebe pflegefrei (sind eh meist verkapselt und ohne große Wartungsmöglichkeit)
Du hast Recht, das ist schon alles sehr "verkapselt", aber ich denke mir: ewig hält das ja auch nicht; also (A) die Verkapselung -- irgendwie/-wo kommt ja doch mal was rein -- und (B) die Schmiermittel, werden bestimmt ja auch über die Jahre bzw. inzw Jahrzehnt(e) irgendwas verlieren. (Vgl Anekdote zur Verdeutlichung [1])
Auf gleiches zielt meine Frage hier ab: ist es evtl. hilfreich das Bein, trotz etwaiger Kapselung, zu öffnen und irgendwo zu säubern und Nachzufetten bzw. Fett komplett auszutauschen?
Im Unterschied zu besagter Couch ist das Tischbein sehr gut verschraubt und "verklickt". Habe auch schon einmal von oben hinein geschaut und da ist irgendwie eine Verspannung von Metallseilen. Da ist es halt fraglich, ob und wie ich das überhaupt wieder zusammen bekomme -- also nichts, was ich mal so eben "mache" ohne konkrete Anhaltspunkte.

Wie schon erwähnt wurde, ist das höchstwahrscheinlich ein Schneckengetriebe. Einerseits ist die Rücksperre gewollt wie nützlich (man muss keine weitere Energie aufwenden, um Höhe/Gewicht zu halten) und andererseits kann man sich durch kleine Motoren die Übersetzung zu nutze machen.
Ich hoffe mal, dass du da jetzt nichts weiter kaputt gemacht hast. Auch Zahnräder mögen kein Karies.
Werde das Bein oberhalb gleich noch einmal öffnen -- Projekt stand jetzt mangels Rat, zwar an der Tür, aber doch eine Weile in der Ecke -- aber wie bereits erwähnt m. E. kein Schneckengetriebe.
Interessanterweise, kann ich eben durch Körpergewicht, (ein) Tischbein gefühlt genauso leicht herunterstellen, wie durch die oben beschrieben Mechanik mittels Imbus. Ich habe auch nicht den Eindruck, daß das falsch ist -- verstehen tue ich es trotzdem nicht.

Man bräuchte einen groben Überblick. Wie ist die Steuerung gedacht? Nur hoch/runter oder auch Neigung? Letzteres erfordert, dass mindestens zwei Motoren individuell angesteuert werden müssen.
Wo ist der Nullpunkt für die Motoren (oben oder unten?) und wie stellt das Ding es fest? Optische Erkennung kann man wohl ausschließen, es käme noch Widerstand (ohne Arretierung) in Frage oder einprogrammiert meinetwegen Wert 0-100.
Wenn du jetzt durch Krafteinwirkung was verschoben hast, stimmt der Positionswert nicht mehr und die Motoren laufen asynchron.
Es handelt sich, zumindest laut Beschriftung der Motoren um einen Actiforce VL2. Sind zwei Teleskoptischbeine, welche über eine Sechskantstange (Imbusschlüssel V6) verbunden werden. Auf die Stange kommen dann zwei elektrisch verbundene Motoren (Master/Slave) mit/für jeweils 90 W, 24 Vdc, Max 7 A.

(...) das ein zeitraubender Quarantänejob, nicht uninteressant (...)
Genau so sehe ich das auch. :D

Danke schon einmal für die rege Beteiligung, kam ja gerade kaum hinterher, auf alles einzugehen. :)

Mach das Bein noch einmal von oben auf und schaue hinein, aber denke das war Irgendwie mit Drahtseilen und Zahnrädern...

______
[1] Anekdote hierzu: elektrisch Verstellbarer Sessel (Fußteil) wollte nicht mehr -- beim Knopfdruck ein Ruckler, dann "tot". Reparatur: einmal Gestänge mit WD40 geputzt und danach wieder ordentlich gefettet und das läuft wieder erste Sahne. Will sagen, daß die Firmen ja überhaupt nicht über sagen wir 5 Jahre hinaus denken und eine etwaiges Nachfetten/Pflege überhaupt nicht gewollt ist, so es doch die Lebenszeit immens erhöht.
 
Hier wird zumindest im Billig-Segment mit Spindeln gearbeitet. Es gibt auch teurere Systeme mit hydraulischen Plunschern.
Im folgenden mal zwei Bilder des Innenlebens eines Teleskopbeines von oben.
teleskopbein-01+cd.jpg

Bild 1: Oberes Ende des Teleskopbeines im komplett herunter gefahren Zustand. Man sieht das Drahtseil auf der größeren Rolle aufgewickelt. Weiter innen im Hintergrund sieht man die Drahtseilaufnehmer, welches das Seil aufnimmt, wenn das Teleskopbein herausgefahren wird. Das metallische kleine Zahnrad ist der Aufnehmer für die Sechskantstange und überträgt auf das große Kunststoffzahnrad.

teleskopbein-02+cd.jpg

Bild 2: Ebenso Teleskopbein von oben mit Fokus im unteren Ende des Beines. Bin mir nicht ganz sicher, was man sieht. In jedem Fall wird das Drahtseil vom großen Drahseilaufnehmer durch das kleine Metallquadrat mit dem Loch in der Mitte geführt.


Na, jetzt bin ich ja auf eure Kommentare gespannt. :)

Noch einmal besten Dank für die, auch bereits erfolgte, Beteiligung,
Wasp
 
Das schaut nach nem Flaschenzugmechanismus aus, nix Spindel/Schneckentrieb.
Der Motor treibt dann wie bei nem Kran die Seilzugrolle an.
Könnte natürlich auch ein Lagerschaden oder ein Zahnradschaden sein.
Wenn da was "auf den letzten cm schwer geht" dann würde ich eher auf die Beine selber tippen (dass da sich im oberen Bereich was langsam "zusammenklemmt" und somit schwergängiger wird) als auf die Mechanik - denn die würde ja theoretisch bei jeder Umdrehung schwergängig sein.
Nur Vermutung.
 
In der Anleitung gesehen, daß die Füsse nicht montiert kommen -- hatte erst Angst, daß ich dann irgendetwas (falsches) löse, wenn ich diese demontiere. Nun der Vollständigkeit halber nun auch noch mal von unten hinein geschaut.

teleskopbein-03+cd.jpg

Bild 3: Sicht in Teleskopbein von unten. Man sieht die Umlenkrollen; je zwei je (beweglichem) Segment. (Drei Segmente, zwei beweglich, also vier Rollen.) Die fünfte leicht mittige Rolle ist lediglich zur Umlenkung des mittleren Zuges auf die vordergründig und mittig zu sehende Arretierung des einen Endes des Seilzuges.

20210207_194625+cdqs.jpg

Bild 4: Gleiches Teleskopbein von unten leicht ausgefahren (quasi von gegenüber wegen Gravitiationssensor der Kamera). Man sieht deutlichen einseitge Abriebsspur der Kunststoff(?)-Achse der Umlenkrolle am Teleskopsegment. Der Staub an der Segmentwand ist Metallstaub mit weißem Kunsttoffstaub, welchen ich auch, in wirklich kleinen Mengen, am "Boden"/Fuß des Beines fand.


Die Fragen die sich mir jetzt zur etwaigen Fehlerbehebung stellen:
  • Fungieren die Umlenkrollen gleichzeitig als Bremse bzw. Antrieb für die Segmente? (Ergo entfetten oder irgendetwas anderes damit machen?)
  • Soll die Achse an der Segmentwand bremsende Wirkung haben, oder sollte man das Fetten?
  • Wichtigste Frage: irgendetwas machen, was ich nicht auf dem Schirm habe?!?

Auch wenn sich nun wortwörtlich mehr Blickwinkel ergeben habe: generell bin ich mir noch nicht im klaren darüber, wie das Teil funktionieren soll -- Stichtwort: stromlos Höhe halten.
Hat irgendjemand (mit mehr Hintergrund) nun vllt. einen besseren Einblick in das vermeintliche Funktionsprinzip des Teils?

Besten Dank so oder so schon einmal für euer Interesse,
Wasp
 
Die Schnecke könnte auch direkt (gekapselt) am Motor sitzen, welcher die Achse für die Verstellung dreht. Dann wär es an dieser Stelle halt selbsthemmend - nur der Motor darf die Achse antreiben, nicht umgekehrt.

Auf dem 2. Bild sieht man oben an dem weißen Achsstück Schleifspuren am Alu - ich schätze mal, das "äußere" Aluteil ist jenes, welches nach "oben" fährt?
Das würde ggf erklären, warum es schwergängiger wird, je weiter der Tisch oben ist.
 
also, mir erschließt sich das nicht.
Obwohl die Bilder viel zeigen, kann ich mir die Funktion nicht zusammen reimen.
Für mich sieht es nicht danach aus, als würden die beiden Seilrollen separat laufen, was bei einem Flaschenzug-Prinzip ja der Fall sein müsste. Wenn die Rollen nur dem Aufrollen und Abrollen des Seils dienen, verstehe ich nicht wirklich, warum sie unterschiedlich groß sind.
Auch die Seilführung an sich gibt mir Rätsel auf.
Es könnte vielleicht sein, dass durch das unterschiedliche Spannverhalten (über die Umlenkrollen) Mechanismen betätigt werden, die unterschiedliche Aktionen bewirken.
Jedenfalls scheint es mir auch so, dass hier kein "hängender" Mechanismus verwendet wird, Die Teleskop-Elemente werden eher "vom Seil geschoben" (also über die entsprechende Umlenkung) und eher nicht entgegen der Schwerkraft gezogen und mit der Schwerkraft fallen gelassen. Die Folge müsste sein, dass grundsätzlich die Mechanik auch in anderen Lagen funktionieren müsste.

Die seitliche Führung ist meiner Ansicht nach merkwürdig, weil da Rollen über ein Seil getrieben werden und gleichzeitig an der Wand laufen. Hier muss die Geschwindigkeit ja genau passen, wenn das ohne Friktion abgehen soll. Nicht unmöglich, aber viel zu kompliziert. Das würde ich lieber anders lösen.
In der Anderen Richtung halten offenbar Kunststoff-Bolzen einen Mindestabstand und können dabei auch an der Wand schleifen. Das sehe ich nicht richtig, es kommt mir vor, als sei da schon mal fett aufgebracht worden. Vielleicht hatte da mal was gequietscht.

Man sieht, wie eine Aufgabe, die man für einfach hält, doch ziemlich kompliziert ausfallen kann.
 

Die korrekte Bezeichnung wäre Hubsäule. Leider habe ich keinerlei Sprengzeichnungen gefunden.
Ggf. kommst du aber damit weiter.

Das Stück der Rolle, wo fälschlicherweise der Abrieb stattfindet (letztes Bild) dient lediglich als Puffer, damit unterstützend die Spur links gehalten wird und nicht Metall auf Metall reibt, quasi die innere Teleskopschiene so mittig wie möglich gangbar ist.

Man könnte den Kunststoff der Rolle außen etwas abtragen/abfeilen. Schmieren würd ich entlang der Außenschienen und wo die Rollen ins Metall gesteckt sind.
 
Das Stück der Rolle, wo fälschlicherweise der Abrieb stattfindet (letztes Bild) dient lediglich als Puffer, damit unterstützend die Spur links gehalten wird und nicht Metall auf Metall reibt, quasi die innere Teleskopschiene so mittig wie möglich gangbar ist.
Ja, das war auch schon meine Vermutung. Ich vermute der Abrieb findet statt, weil sich zwischen dem Kunststoffende und der Metallwand (zuviel) Metallstaub gefangen hat. Interessante Frage hier ist natürlich: wo kommt der verdammte Metallstaub her! Kunststoffstaub hätte ich ja verstanden.... aber Metallstaub. :apaul:

Man könnte den Kunststoff der Rolle außen etwas abtragen/abfeilen.
Abschleifen würde ich sie daher denke ich nicht; oder was war hier Dein Gedankengang? (Wegen Abrieb zu dick?)

In jedem Fall klingt das so, als müßte ich das/die Teleskopbeine auseinanderbauen. Habe da das Lebhafte Bild einer mir entgegen springenden Feder im Kopf, von der man dann nicht weiß, wo man sie später anbringen soll.

Idee: könnte vllt. mit Luft aus der Dose das Bein hart ausblasen und irgendwie die innere Metallwand fetten. Vaseline? Primär sollten ja die 4 Nupsel reichen, jedenfalls erspare ich mir dann den schweißgebadeten Nachtschlaf mit springenden Federn aus dunklen Ecken. :zitter:

Hier noch der Vollständigkeit halber ein Foto vom Innenleben des Haupt-Motors:

motor-offen+cdr.jpg

Bild 5: Aufgeschraubtes Gehäuse des Hauptmotors (Master). Die unten mittig zu sehenden beiden blauen Kabelenden hatte ich schon einmal zusammen gelötet und gehören eigentlich an den Schließzylinders.

Vielleicht kann ja jemand an Hand der Bezeichnung oder der Bauform beurteilen, ob dort die vermißte Schnecke Verbaut ist. Rein nach Ausschlußverfahren, müßte dies aber ja der Fall sein. Drehen läßt sich das Getriebe mittels Imbusschlüssel jedenefalls nicht so einfach -- habe mich jetzt aber (natürlich) auch nicht ran gehangen, wollte es ja hoffentlich auch wieder in Betrieb nehmen können. ;)
 
wo kommt der verdammte Metallstaub her
Reibung trägt immer ab. Das ist der Grund für Steter Tropfen höhlt den Stein und warum Rasierklingen stumpf werden, obwohl sie nur Haare durchtrennen.
Die Späne könnten auch schon von der Luft des Produktionswerks stammen und sich nur da im Laufe der Zeit gesammelt haben. Bei minimalem Anteil Eisen sind sie auch magnetisch. Das Seil reibt sich beim Umlenken außerdem auch ab. Kurve innen/außen.

Abschleifen würde ich sie daher denke ich nicht; oder was war hier Dein Gedankengang? (Wegen Abrieb zu dick?)
An der Stelle ist es zu eng. Ich dachte nur, dass man Kunststoff einfacher abtragen kann als Metall. Ganz abgesehen vom Ausbeulen, wenn nichtmal der Platz zum Schwung holen vorhanden ist. :)

Was du da schmierst, ist egal, solange es dann immer noch zu eng ist. ;)

Anbei Bild vom Motor wie das innen aussehen müsste.

Edit: Nicht Imbus! -> Innensechskant Bauer und Schaurte ;)
 

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