@darktrym Ja, Lua ist ganz weit weg von Python, in vielerlei Hinsicht, aber wenn du so Dinge wie UTF-8 erwähnst ist ja Python(2) auch nicht sehr berühmt für angenehmes Arbeiten.

[Nur damit das nicht nach Flame klingt: Setze selbst großteils auf Python bei meinen persönlichen Projekten, wo ich es mir aussuchen kann]
Du wirst als jemand der Python haben will aber ganz einfach nicht glücklich werden mit der Sprache. Die Sprache ist extrem minimal gehalten und einen Punkt der die von dir gezeigten Probleme vielleicht etwas in Perspektive stellt ist, dass die Sprache zu einem recht großen Teil Embedded genutzt wird, also du meist außenrum C oder C++ bzw. eine Software hast. Ein paar Beispiele sind neben diversen Engines und Frameworks für Spiele zum Beispiel die Datenbank Redis, der nginx Webserver, Snort scripting, VLC, Wireshare, PowerDNS scripting so wie diverse Window Manager. Auch in der Webentwicklung tut sich mit OpenResty seit einer Weile viel.
Aber ernsthaft, geht Sprachen ganz generell nicht so an, dass ihr eine Sprache habt die euch gefällt und dann erwartet, dass die neue Sprache genau so ist. Ich entwickle selbst kein Lua, aber wie gesagt kenne ich mittlerweile ziemlich viele Leute, die mit Lua angefangen haben und entweder bei der Spieleprogrammierung geblieben sind oder sich von dort aus in eine Richtung entwickelt haben, die sie dann interessiert hat. Dadurch das Lua eben in allen möglichen Bereichen embedded wird ergibt sich eine ungeheure Menge an Möglichkeiten in die man sich entwickeln kann. Lua ist eben ziemlich klein, was ein großer Unterschied zu typischen Skriptsprachen (Ruby, Perl, Python, JavaScript ist). Die Diskussion hatten wir ja gerade. Dinge werden aufwendiger, umso kleiner die Sprache ist, dafür hat man schneller einen Überblick.
Kurzum: Jedem das seine. Ob du's glaubst oder nicht, aber es gibt Leute, die nicht mit Python können, eben wegen den Unicodesachen, wegen 3/2 = 1 (das macht Leute echt oft fertig, vor allem wenn sie noch nie was von Floating Point gehört haben, aber man kann es besser angehen, als Python das macht oder einfach wissen wie man damit umgeht), weil man Variablen nicht explizit als lokal definieren kann, weil sie das Handling von Modulen komisch finden, etc. Andere beschweren sich, dass Python so grottenlangsam ist.
Wie geschrieben, verwende ich auch meist Python, wenn ich es mir aussuchen kann, aber ich find's doof wenn Leute sagen, Sprache X ist blöd, weil sie nicht Python ist und Python wird häufig herangezogen, weil es derzeit eine recht große Community hat. Leider führt das aber zu dem Effekt, dass viele nicht mal Probleme einsehen, die in Python 3 gefixed wurden. Damit spreche ich nicht explizit dich an, aber es ist ganz generell ein Problem, wenn eine große Community ein Problem immer auf die selben Weg angeht und sich so alle Vergleiche auf die Vor- und Nachteile einer Sprache beziehen. Ist auch immer wieder komisch, wenn ich über Blogs stolper, da jemand seit 10 Jahren Java programmiert, sich dann drei Tage eine Skriptsprache ansieht und dann wundert und darüber aufregt, dass die Sprache nicht ein besseres Java ist.
Ich meine nur, dass Lua, das versucht möglichst klein zu sein vorwirft, dass es von Grund auf nur wenig OO-Gimmicks bietet (und damit keine Array-Klasse mit Append-Methode), wie Python, dann geht man das glaube ich etwas falsch an. Auch dreht sich alles in Lua um (Meta)Tabellen, weshalb die meisten egal, was das nun in C oder Python wäre Tabellen mit .insert und .remove bearbeiten, aber ich glaube das geht dann zu weit.
Wie gesagt, ich bin kein Lua-Programmierer sondern habe nur zugestimmt, dass es ganz gut sein kann damit zu beginnen, weil man ein Feeling bekommt und trotzdem, sehr sehr weit kommt. Die Sprache ist einfach (im Sinne von klein), gibt Bibliotheken für alles (FFI, Netzwerk, Async, alles an Datenbanken, etc.), eine was ich so mitbekomme recht große und hilfsbereite Community und egal, ob man seinen Windowmanager skripten oder seinen IRC-Client erweitern will hat man was davon die Sprache mal angeschaut zu haben.
Ich bin mir auch nicht sicher was du mit Versionierung meinst. Redest du von Modulen/Bibliotheken oder von der Sprache? Bei der Sprache finde ich es recht spannend, dass durchaus mehrere Featurereleases 5.1-5.3 noch breite Anwendung finden und es keinen Rush auf jedes neue Feature gibt (scheinbar werden bitwise Operators und UTF-8 garnicht so dringend gebraucht bzw. wird gerne auf eigene Implemtierungen zurückgegriffen). Lua kommt nicht mit sowas, wie pip, aber es gibt eigenständige Projekte, allem voran LuaRocks, das die meisten Leute, die rein Lua verwenden (und eben nicht in einer Engine, Datenbank oder ähnlichem, was doch ein recht kleiner Teil zu sein scheint). Das sind aber alles so Dinge, die ich aber auch nur weiß, weil ich ab und zu News-Links klicke oder weil ich das eine oder andere Programm, das stark oder ausschließlich auf Lua setzen verwende, Prosody (verbreiteter XMPP Server), CorsixTH (Theme Hospital Engine Klon) zum Beispiel, aber ich entwickle bei keinem der Projekte mit und habe auch keine Patches geschrieben. Wie gesagt, ich bin kein Lua-Programmierer und habe mich nur mal ein wenig damit gespielt und jemanden bei einem Löve-Projekt ausgeholfen, was ganz gut ging, ohne mich damit zu beschäftigen. Auch habe ich Code gelesen. Meine Aussage, dass Lua sehr leicht ist basiert eben darauf, dass der Code leicht zu lesen war und dass ich ohne ein Tutorial zu lesen mithelfen konnte und Dinge verständlich waren.
EDIT: Ja, ich finde auch, dass Tabellen für alles komisch sind. Bei den neueren Features ist es aber wirklich so, dass das in den meisten Fällen was für den C-Code außen rum oder Calls zu C-Code zu sein scheint, kann ich aber mangels Erfahrung nicht gut beurteilen, nur ist Lua doch etwas zu populär (was nicht heißt, dass die Sprache "gut" ist), als das es so ein massives Problem sein könnte und ich vermute mal es liegt daran wo und wie die Sprache hauptsächlich eingesetzt wird.