Silent NAS Hardware

Falls es nicht schon gesagt wurde: Sowohl bei HDDs als auch bei SSDs ist eine Lüftung der Datenträger selbst durchaus sinnvoll. Sehr eng beieinander liegende Platten können schon recht viel Hitze aufstauen. Bei mir war es mit einer Platte, die sich zwischen zwei anderen Platten befand, durchaus schon so an die 60°C, was schon sehr grenzwertig für die Platte war (max Temp laut Datenblatt 65°C).
 
Und gute Lüfter sind buchstäblich unhörbar. Als Beispiel ist ein Noctua NF-A14x25 G2 LS-PWM zugegeben nicht ganz günstig, aber fördert bei nur 11,4 dB und damit unter der Hörschwelle immerhin noch für Systeme ohne große Wärmeentwicklung ausreichende 81,6 m³/h.
 
@Yamagi Danke für den Hinweis. Ich hab mir so einen mal bestellt und werde den mal an einem anderen Gehäuse testen, das mir zu laut ist.

Generell, danke für eure Hinweise !

Bezüglich Festplatten aneinander. Das ist mir schon klar. Nur war ich mir nicht sicher wie das bei NVMEs ist. Was man so liest ist das aber auch nicht ohne, vor allem nicht auf einem Controller mit mehreren.
 
Bei NVMe kommt es extrem auf die jeweilige Karte an, denn in die Wärmeentwicklung spielen etliche Faktoren rein. Der Controller, die Art und Menge des Flash, das interne Bussystem, ob mit oder ohne DDR-Cache, ob PCIe 3.0 bis 5.0... Da hilft wirklich nur die einzelnen Karten zu betrachten. Aber generell ist ein Luftstrom sehr zu empfehlen, denn sonst riskiert man einen Hitzestau. Schon alleine, da die Einbaurichtung der Karten oft nicht optimal und die Oberfläche auch mit Kühler vergleichsweise klein ist.

Ohne die SSD nun wirklich empfehlen zu wollen, dafür habe ich noch nicht genug Erfahrungen, sind für NVMe-Datengräber die Patriot Viper VP4300 Lite einen Blick wert: https://geizhals.de/patriot-viper-vp4300-lite-4tb-vp4300l4tbm28h-a2978144.html Sie sind billig, brauchen wenig Strom und sind daher kühl, haben anders als viele andere SSDs ohne DRAM keine Tendenz zu extremen Performance-Einbrüchen und die Firmware des China-Controllers steht nicht im Ruf Selbstmord zu begehen.

Nachtrag: Ich fand den Test von Tweaktown recht überzeugend - https://www.tweaktown.com/reviews/1...4300-lite-4tb-ssd-our-new-favorite/index.html
 
Was ich jetzt auf die Schnelle gefunden habe ist ein Hardkernel Odroid H4 ultra:
Oder fuer 100 Euro weniger einen H4 plus:




Der scheint
  • Passiv gekuehlt
  • 4x SATA Faehig


zu sein. Und hat einen IntelProzessor. (Sorry).

Dazu dann so ein Geaheuse: (Intertech SC-4004) https://www.alternate.de/html/product/1543541

und zackfertig!

Ich frage jetzt mal ganz blöd - wenn ich mit so etwas ein TrueNAS Core betreiben möchte, dann brauche ich bei 4 NAS Platten ja noch irgendwas für das OS. Packe ich das auf einen USB Stick oder hat einer andere gute Vorschläge?
 
Eventuell könnte man vom Netzwerk booten, ansonsten würde ich vermutlich einen USB MicroSDCard Adapter verwenden für das OS, bzw. 2 wenn Verfügbarkeit wichtig ist. Wenn Performance nicht kritisch ist, kann man die Platten natürlich auch einfach Partitionieren und eben OS Partitionen einrichten.
 
Packe ich das auf einen USB Stick oder hat einer andere gute Vorschläge?
Mit NVMes kannst du den Platz in namespaces (Prinzip Partition, aber besser) aufsplitten, das unterstützen aber leider nur wenige Consumer-NVMes (die specs fordern mind. 1x namespace). Kann ein Vorteil beim provisioning sein, ich mag es aber auch lieber explizit auf Geräte getrennt.
Besserer Vorschlag: 2 USB-Sticks unterschiedlicher Hersteller im mirror.
Noch besser: 2 USB-NVMes unterschiedlicher Hersteller im mirror.
Eventuell Mix aus allem, theoretischer Gedanke: einen schnellen USB3-Multicardreader benutzen und den mit 2 guten und schnellen (auch unterschiedlichen) Karten bestücken.

Edit:
Alternativ:
 
Ich frage jetzt mal ganz blöd - wenn ich mit so etwas ein TrueNAS Core betreiben möchte, dann brauche ich bei 4 NAS Platten ja noch irgendwas für das OS. Packe ich das auf einen USB Stick oder hat einer andere gute Vorschläge?
Oder man nimmt einen Teil einer oder mehrerer Platte halt fürs Betriebsystem
 
Packe ich das auf einen USB Stick oder hat einer andere gute Vorschläge?
ich muss es vorweg sagen, dass ich kein Profi bin und nur unbedarfter Enduser, der direkten Zugriff auf seinen "NAS" hat, der aber FreeBSD in einer alten Version benutzt, 32-Bit und ich glaube Version 7 oder so. Nicht, weil ich das so toll finde, sondern, weil ich das damals halt so gemacht hatte.
Und das starte ich natürlich von USB.
Hört sich vielleicht komisch an, aber damals ging es noch nicht wirklich, zumindest nicht einfach, FreeBSD von ZFS zu booten und ZFS wollte ich damals für meine Daten und habe das nie bereut.
Aber von Anfang an war klar, dass das System wo anders lagern sollte und ich habe damals für USB-Sticks entschieden, obwohl diese eindeutige Mängel aufweisen.

Deshalb habe ich nicht einen, sondern zwei USB-Sticks. Einer ist der Klon des Anderen und kann bei Bedarf leicht getauscht werden (was natürlich jeweils manuell vorbereitet sein muss, also regelmäßig die Klons aktualisiert sein wollen). Ein aktuelles Image des Klons liegt natürlich auch auf meinem Rechner und wird regelmäßig ins Backup gesichert.
Aber das ist tüneff und interessiert hier nicht so wirklich.

Eher interessant ist vielleicht, das ich dieses System immer noch mit den allerersten USB-Sticks nutzen kann.
Gefühlte 15 Jahre und USB2 mit 4GB oder so, funktioniert das immer noch furchtbar gut.
Was ich natürlich gemacht habe, ist dies, dass ich die Schreibzugriffe auf den Stick minimiert habe. Zunächst mal durch Abschalten aller möglichen logs, sobald das System mal stand und sodann aber, durch verlinken der weiterhin benötigten logs und reports auf das ZFS-Volume, das dann irgendwann vom System erreichbar ist und auch durch Ausnutzen des RAMs als tmpfs.

In Summa wird quasi nicht auf meine USB-Sticks zugegriffen, außer beim Neustart des Systems und das passiert ja ziemlich selten.

USB-Sticks oder vergleichbare Medien haben sich also bei mir durchaus bewährt, um darauf ein Betriebssystem für einen NAS zu etablieren. Man muss davor keine Angst haben.
 
USB-Sticks oder vergleichbare Medien haben sich also bei mir durchaus bewährt
Bei den Schrott-Sticks die teilweise verkauft werden hätte ich da immer ein ungutes Gefühl.
Insbesondere, wenn die nicht ro sondern rw benutzt werden. Und klar, man kann Schreibzugriffe minimieren. Aber selbst wenige Schreibzugriffe haben bei mir schon zu Problemen mit Sticks geführt.

Gefühlte 15 Jahre
Damals waren die Dinger auch noch robuster. :-)
Mein Hauptstick (den ich also relativ regelmäßig einsetze) gehört auch schon zu einer älteren Generation und hat ein paar Jüngere überlebt.
 
Packe ich das auf einen USB Stick oder hat einer andere gute Vorschläge?
ich betreib TrueNAS Core seit Jahren auf ner kleinen SSD mittels USB-SATA Adapter an eine blaue USB Buchse vom Board angeschlossen, funktioniert einwandfrei, da die Platte quasi nur beim booten gebraucht wird;
alles andere ab da spielt sich auf dem "system dataset" welches man nach der Installation auswählt ab, so bleiben die SATA Anschlüsse frei;

wenn man die Konfig regelmäßig sichert und aktuell vorhält, kann man sich auch einen Mirror bzw "wertvolle" Platten im System (manche YTer machen das ja auf nen 1 TB nvme mirror) für die Installation sparen - falls diese Bootplatte jemals mal sterben sollte, einfach ne andere SSD auf den Adapter klemmen, Core installieren und letzte Config einspielen, fertig;

wollte das jetzt demnächst mal mit TrueNAS Scale ausprobieren, ob es da noch genauso ist, oder ob dieses System die Installationsplatte mehr beansprucht - was bei einer SSD aber eigentlich auch kein Problem sein sollte;

Es gab von SanDisk auch mal so nen SSD USB Stick, so einer müsste genausgut gehen - wobei man vermutlich schon etliche alte SSDs rumliegen hat welche man so wiederverwenden kann, die Install braucht grad mal 8GB;

Es gab auch mal ne Anleitung von pmh (Patrick M. Hausen) im TrueNAS Forum, mit welcher man die Platte vorher partitionieren konnte, und den restlichen Platz als eigenes Volume im TrueNAS Core nutzen konnte - da kann man dann auch gut zwei Datenplatten im mirror an SATA Ports verwenden, denen fehlen halt dann ein paar GB; hatte das mal bei mir getestet und ne zeitlang am laufen, hat bei mir auch Updates überstanden;
 
btw. wegen TreeNAS Core und dessen Einstellung durch iXSystems:
Offenbar gibt es Bemühungen das unabhängig von iXSystems als zVault weiterzuführen:
https://www.zvault.io/
Man muss natürlich erst mal gucken, was draus wird. Aber anscheinend gibts doch irgendwo noch Interesse an einem FreeBSD-based TrueNAS. :-)

Anyway, ich selbst benutze ein vanilla FreeBSD fürs NAS und hab diesen Tanz um diese speziellen NAS-Systeme noch nie verstanden. ;)
 
Bei den Schrott-Sticks die teilweise verkauft werden hätte ich da immer ein ungutes Gefühl.
Insbesondere, wenn die nicht ro sondern rw benutzt werden. Und klar, man kann Schreibzugriffe minimieren. Aber selbst wenige Schreibzugriffe haben bei mir schon zu Problemen mit Sticks geführt.


Damals waren die Dinger auch noch robuster. :-)
Mein Hauptstick (den ich also relativ regelmäßig einsetze) gehört auch schon zu einer älteren Generation und hat ein paar Jüngere überlebt.

Daher nehme ich nur noch (Micro)SDCards. Die haben ihre Speccs lt. Klasse und halten das idr. auch. Damit hab ich auch gute Erfahrungen gemacht. USB Sticks die in der Liga spielen sind meiner Erfahrung nach deutlich teurer.

Anyway, ich selbst benutze ein vanilla FreeBSD fürs NAS und hab diesen Tanz um diese speziellen NAS-Systeme noch nie verstanden. ;)

Ja, das sehe ich auch so. Klar, wenns der wirklich unbedarfte Enduser ist, der maximal etwas Win Erfahrung hat - klar. Aber bei jedem, der etwas IT affin ist, versteh ichs nicht :D
 
Daher nehme ich nur noch (Micro)SDCards.
Ja. Die sind besser. Obwohl es mir da auch schon eine zerlegt hat. Auf anderen Seite hab ich aber auch Micro-SDCards in Raspberry PIs und da achte ich nicht mal drauf, das die auch schonend (im Sinne von: wenig Schreibzugriffen) behandelt werden und die funktionieren trotzdem schon seit vielen Jahren anstandslos.
Insofern kann ich Dir da nur beipflichten.

Klar, wenns der wirklich unbedarfte Enduser ist, der maximal etwas Win Erfahrung hat
Ja. Genau. Wobei der eh eher zu Synology, QNAP und Co greift. Aber ja: Wenn der minimal ambitionierter ist, dann sind in der Regel Lösungen wie Unraid, TrueNAS, OpenmediaVault etc. am Start.

Aber bei jedem, der etwas IT affin ist, versteh ichs nicht
Tut gut das zu hören. Ich dacht' schon, ich wäre der Einzige, der das so sieht. :-)
 
Anyway, ich selbst benutze ein vanilla FreeBSD fürs NAS und hab diesen Tanz um diese speziellen NAS-Systeme noch nie verstanden.
Daher nehme ich nur noch (Micro)SDCards.
beides sehe ich ebenso, wobei es mir auch schon die kleinen SD-Cards zerlegt hat und ich bei einigen nach kurzer Zeit bereits massive Probleme hinsichtlich angesammeltem Datenschrott bei einigen Versuchen mit ZFS und längeren Schreibzyklen vorgefunden habe. Ob das an den benutzten USB-Adaptern lag, kann natürlich auch sein. Immerhin habe ich einen anderen Typ des gleichen Herstellers der SD-Cards als robust und zuverlässig empfunden (in gleichen Adaptern, aber eben auch nicht in den selben Adaptern. Jede Card hat einen eigenen).

Als ich mich damals für FreeBSD direkt als NAS-System entschied, war ich davon ohnehin grenzenlos begeistert und blickte nur kurz auf Alternativen, wie etwa FreeNAS. Es gab noch ein Nebenprojekt und ein Ziel, das komplette System auf eine FloppyDisk legen zu können. Man versteht den unterschiedlichen Anspruch gegenüber einem FreeBSD.
Die Verwaltung der Konfiguration über ein Web-Interface war damals noch gar nicht so wirklich als Argument angekommen. Für viele eventuell die wichtigste Konfiguration der SAMBA-Freigaben konnte ja noch direkt innerhalb der Oberfläche des SAMBA schön grafisch umgesetzt werden.

Etwa zu der Zeit hatte ich einen fertig gekauften Thecus NAS im Einsatz und darauf lief ein busybox-Linux, ich glaube sogar von einer CF-Karte. Ohne mich nun selbst überzeichnen zu wollen, aber es drängte sich durchaus das Gefühl in mir auf: das könnte ich doch besser machen! Also, sogar ich, als unbedarfter Endnutzer bekam solche Gefühle.
Womöglich lag darin ein Ansporn der damaligen Entwickler der FreeBSD-basierten Systeme. Der Wunsch, es besser zu machen auf der einen Seite, aber damit womöglich auch in einen Markt vor zu dringen und Geld damit zu machen.
Letztlich hat dann wohl dieser Gedanke die Geschichte der Entwicklung am ehesten beeinflusst. Vielleicht gar nicht so vorteilhaft.
 
Womöglich lag darin ein Ansporn der damaligen Entwickler der FreeBSD-basierten Systeme. Der Wunsch, es besser zu machen auf der einen Seite, aber damit womöglich auch in einen Markt vor zu dringen und Geld damit zu machen.
Sind ja beides auch völlig valide Gründe. Und lange Zeit ist das ja auch gut gegangen. TrueNAS Core wurde ja sicherlich nicht deprecated, weils ansich ein schlechtes System ist. Sondern vermutlich in erster Linie, weil die Linux-Grundlage ein bisschen mehr Hardware erschließt und man problemlos Container (Docker!) integrieren kann. Und natürlich, weil durch OpenZFS eine vernünftige ZFS-Implementierung für Linux existiert. Den TrueNAS setzt ja traditionell sehr stark auf ZFS.
 
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