Systemzugang blockiert

Seemann

Greenhorn
Hallo freeBSD-Freunde!

Zunächst sollte ich erwähnen, daß ich ein absoluter freeBSD-Neuling bin.
Nach einigen Startschwierigkeiten (hauptsächlich WLAN betreffend aber auch bei der Installation vom KDE) habe ich mein Grundsystem - jetzt erst mal ohne grafische Benutzeroberfläche - nun endlich schön zum Laufen bekommen. Auch die Lokalisierung hat soweit gut geklappt. Doch dann bin ich auf folgendes gestoßen (https://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/using-localization.html):
...
25.3.4.1.1.2. Einrichten als Administrator
Stellen Sie sicher, dass in der Login-Klasse der Benutzer in /etc/login.conf die richtige Sprache eingestellt ist. Die folgenden Einstellungen müssen in /etc/login.conf vorgenommen werden:

Sprache|Account-Typ-Beschreibung:\
:charset=MIME_Zeichensatz:\
:lang=Locale:\
:tc=default:
Die für Latin-1 erforderlichen Einträge sehen wie folgt aus:

german|German Users Accounts:\
:charset=ISO-8859-1:\
:lang=de_DE.ISO8859-1:\
:tc=default:

Bei mir hatte ich jedoch nur charset und lang eingetragen (auf ISO 8859-15, was aber mutmaßlich ohne Belang hierbei sein dürfte). Da bei mir auf der Konsole die [Entf]-Taste nur eine Tilde mit einem Piepser ausgab, dachte ich, es könnte evtl. mit diesem fehlenden Eintrag zusammenhängen (im ee funktioniert die Taste allerdings korrekt); also den Eintrag :tc=default: hinzugefügt und mit der cap_mkdb-Anweisung die neue Einstellung übernommen, ohne große Bedenken zu hegen, da diese Anleitung ja von der offiziellen freeBSD-Webpräsentation stammt.
Nach dem darauffolgenden Neustart plötzlich die Überraschung: das System akzeptiert mein Kennwort nicht mehr; ich kann mich nun nicht mehr einloggen, weder als Benutzer, noch als root.
Alsdann habe ich versucht, das Problem zu lösen, indem ich das System im Single-Modus startete; aber hierbei wurde u. a. die Fespllatte schreibgeschützt eingehängt.

Wäre echt super, wenn mir jemand von Euch den ein oder anderen brauchbaren Tip nun geben könnte, damit ich nicht schon wieder bei 0 anfangen muß.

Noch ein Nachtrag:
Obwohl ich zwar meine, den \ hinter :lang=de_DE.ISO8859-1: gesetzt zu haben, kann ich dies nun nicht 100%ig beschwören; evtl. könnte dies zu dem Problem beitragen. Eine Sicherungskopie von login.conf habe ich zuvor noch erstellt.

Nun noch eine Frage zum Schluß:
Nach der Installation wird man gefragt, ob man vor dem ersten Start des neuen Systems noch in die Konsole möchte; das habe ich mal getan und meine deutsche Tastatur funktionierte inkl. der [Entf]-Taste. Kann mir jemand sagen, warum diese bei dem installierten System nicht mehr korrekt funktioniert?

Ich danke allen, die um eine Lösung meines Problems bemüht sind und freue mich auf Eure Hilfestellung.


Gruß
Seemann
 
Hallo !

Mal ein Schuß ins Blaue. Mir feht bei Deiner Beschreibung vipw um die Login Klasse dem betreffenden Benutz zuzuordnen (in Deinem Fall german zwischen die :: ).

Gib beim Login Dein Passwort ein, um zu sehen, ob Dein System evtl. eine englische Tastaturbelegung verwendet. Keymap wird in /etc/rc.conf gesetzt.

Edit : Für die Tastaturbelegung kbdmap verwenden.
 
Die Tastaturbelegung ist deutsch. Mein Paßwort wird auch korrekt angezeigt.

Wenn ich ein weilchen am Login-Prompt warte, dann bekomme ich folgende Meldung:
init: login_getclass: ´tc=´ reference loop ´default´

Nachtrag:
Nach weiterem Warten kommt dann noch diese Meldung:
pam_acct_mgmt(): error in service module
 
OK Danke, das war schon ziemlich hilfreich. Nun konnte ich wenigstens mal die login.conf durch meine Sicherung ersetzen. Nun habe ich nur noch das Problem, daß in dem Rettungsmodus kein Verweis zu den Befehlen gegeben ist, und ich weiß leider auch nicht, wo ich nun cap_mkdb finde. Unter /bin und /sbin habe ich es schon versucht...
 
Hab grad kein FreeBSD zur Hand ... probier einfach beides bzw. verwende die TAB Taste zum automatischen vervollständgien. Wenn er es nicht findet, meckert er schon.
 
Vielen Dank, Yamagi. Aber das /usr-Verzeichnis scheint leer zu sein.
Und mit der TAB-Taste geht auch nichts.

:confused:
 
Nicht Deine Frage ist dumm, sondern wie es aussieht, bin ich der Dumme! Soweit ich es beurteilen kann, ist /usr tatsächlich nicht gemountet, weiß aber jetzt nicht genau, wie ich das unter freeBSD korrekt mache...

OK, hab´s rausgefunden :-)


Supi, ich Danke Euch viel mals!!! System gerettet und ich kann jetzt wieder damit arbeiten.

Kann mir nur auch noch einer meine Frage zu Beginn beantworten, wegen der [Entf]-Taste?
Und, wie kann ich in diesem Forum mein Problem als gelöst markieren?
 
Versuch das Beispiel wie oben statt / eben /usr

Bzw. wenn /etc/fstab vorhanden ist mount -a sonst mount device mountpoint.
 
OK NaWi, habe Deinen Beitrag erst eben gesehen und als meinen Beirag ergänzt. Sorry!

Mein System läuft jetzt wieder und diese seltsame :tc=default:-Anweisung habe ich nun wieder entfernt.

Mich würde nur noch die Sache mit der [Entf]-Taste interessieren und ich weiß jetzt auch nicht, wie ich den Beitrag hier in als gelöst markieren kann.
 
Lebende Systeme sind immer schön.
Beiträge kannst Du hier nicht als gelöst kennzeichnen - ich glaube gelesen zu haben, dass das nicht vorgesehen ist oder so.
Bei der Entf Taste habe ich keine Ahnung - bei mir funktioniert sie in Vim ;-) bin auch noch am rumspielen ...
Aber, Du kannst ja unterschiedliche Keymaps probieren - ich verwende übrigens UTF-8 statt Latin-1.
 
Vom rumspielen mit den Keymaps habe ich vorerst mal die Nase voll. Aber UTF-8 habe ich auch schon probiert, mit dem Ergebnis, daß da wesentlich mehr Tasten nicht das liefern, was ich erwartete (ich glaube es waren sämtliche dt. Sonderzeichen). Wenn ich die Zeit dazu habe, werde ich mal das freeBSD-Handbuch ausführlich durchackern und studieren. Jetzt ist für mich erst mal wichtig, daß mein System läuft; brauche es nämlich dringend als kl. Hausserver. Habe durch den mißglückten Versuch mit X11 jetzt schon einige Neuinstallationen hinter mir (OK, ein alter UNIX-Hase hätte gewiß nicht freeBSD neu aufgesetzt!). Habe mir schon überlegt, die grafische Benutzeroberfläche vorerst ganz wegzulassen, aber da ich MS-Windows unter einer Virtualbox laufenlassen muß (wegen meinem Drucker!), weiß ich nicht, ob das dann ohne X11 funktioniert.
 
Habe einfach in /etc/conf folgendes hinzugefügt:
keymap="german.iso"
font8x16="iso-8x16.fnt"
font8x14="iso-8x14.fnt"
font8x8="iso-8x8.fnt"


Und hiermit funktioniert meine Tastatur eigentlich recht gut.
Zur Installation verwendete ich zwar german.cp850.kbd, aber diesen Eintrag habe ich dann umgeändert.
Würde nur noch gerne die Schrift verkleinern auf 160x50. Bin aber noch am Ausfindig machen, wie das geht.
 
Da gibt es aber noch eine 2 mit Accent Keys - hab das gerade nicht im Kopf.

Zu den Schriftgrößen gesellt sich noch das Thema Auflösung der Console, X usw. stöber mal hier im Wiki

http://wiki.bsdforen.de/kategorie:howto

Was in einem Terminal unter X geht muss in der Console nicht unbedingt funktionieren Stichwort Rechtschreibprüfung in Vim.
 
OK NaWi, vielen Dank für Deine tollen Tips! Nun, mit X bin ich noch etwas vorsichtig - als ich es damit versucht habe, waren meine Konsolen weg; soll heißen, die Konsolen waren zwar noch da, aber ich bekam auf allen nur noch das X-Testbild zu sehen. Habe aber jetzt herausgefunden, daß ich auch die virtuellen Konsolen in Grafikmodi betreiben kann.
 
Bitte bitte, keine Ursache.
Wenn Du schon ein X Testbild hast, ist das schon super. Der Vollständigkeit halber, für X brauchst Du hal, dbus und xorg und, folgende Zeilen in der /etc/rc.conf

Code:
hald_enable="YES"
dbus_enable="YES"

startx sollte dann das Testbild liefern. Beenden des Testbildes mit Ctrl+Alt+Backspace

https://www.freebsd.org/doc/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x-config.html

Dann kannst Du den Window Manager / das Desktop Environment Deiner Wahl installieren.
 
Ja, genau soweit war ich bereits: zuerst versuchte ich´s in /usr/ports/x11/xorg mit make install clean. Da gab es aber irgendwann einen Fehler und die Installation wurde abgebrochen. OK, neuer versuch mit pkg install xorg durchgeführt - diesmal hat´s auch geklappt. Auch die rc.conf mit den beiden Zeilen ergänzt und die Konfigurationsdatei für Xorg erstellt, dann getestet. Hat alles prima funktioniert. Super! OK beenden wollen mit [Strg]+[Alt]+[Rücklösch], aber nicht´s hat sich getan. Hm, für Debian hatte ich mal gelesen, daß diese Funktion in Wheezy standardmäßig deaktiviert wurde und man diese Tastenkombination erst manuell eintragen muß. Also, habe ich mir gedacht, das scheint dann wohl auch für freeBSD zu gelten. Nun zurück zur Konsole...aber alles was sich getan hat, war daß der Mauscursor verschwand; die Konsole wurde zwar aktiviert (natürlich habe ich allesamt durchgeschaltet), aber auf meinem Schirm war ständig nur das Testbild von Xorg zu sehen. Danach funktionierte auch mein WLAN nicht mehr. Also Xorg wieder runtergeschmissen, aber WLAN funktionierte noch immer nicht und habe es auch nicht mehr zum Laufen bekommen. Das war nach der 1. Installation von freeBSD.
System neu aufgesetzt - natürlich alle Partitionen auch neu formatiert - und alles wieder schön eingerichtet, aber...WLAN funktionierte zwar wieder, aber beim Systemstart verband sich das Netz jedes mal mit der falschen Station (einer freigeschalteten); erst wenn ich dann manuell die Verbindung aufbaute, klinkte es sich in mein Netzwerk wieder ein. Wollte es dann mal mit einer statischen IP-Adresse versuchen, aber die Anleitungen, die ich hierzu im inet fand haben auf meinem System nicht gefruchtet. Zum Schluß also nochmals alles frisch installiert und diesesmal gleich mit einer statischen IP. Nun läuft alles wieder einwandfrei. Aber ich habe keine Lust, nochmal von ganz vorne zu beginnen, deshalb scheue ich mich nun davor, X11 nochmals zu installieren, zumal meine Station nun endlich mal einsatzbereit werden muß. Würde gerne noch heute das MS-Windows - habe noch eine alte Version (2000) ausgraben können - auf einer VM zum Laufen bringen; hoffe, das funktioniert auch so, wie ich es mir wünsche.
 
Xorg aus den Ports, Du musst die für Deine Hardware nötigen Treiber auswählen. Wenn man an den Optionen rumschraubt, kann es passieren, dass es nicht funzt. Ich brauche beispielsweise eine xorg.conf sonst geht gar nichts.

Alternativ kannst Du mit Strg+Alt+F1 auf die Konsole wechseln, auf der Du startx ausgeführt hast. Und, mit Strg+c X beenden. Vorsicht, manche Tastaturen haben / benötigen auch die Fn Taste - mein ThinkPad zickt manchmal rum.

Dokumentier Deine Einstellungen bzw. kopier Dir die geänderten Dateien - dann ist der Aufwand geringer, wenn Du Dein System zerpflügst ... geht ja mir auch nicht anders ...
 
Mit den ports habe ich bislang noch nicht gearbeitet. Leider ist heute widererwarten noch etwas dazwischengekommen und ich konnte noch nichts in dieser hinsicht weiter unternehmen.
Nun, wie bereits oben erwähnt, war das Testbild von X einwandfrei; aber als ich auf die Konsole wechseln wollte, war es halt noch immer voll zu sehen. Einzig das Kreuz (Mauszeiger) verschwand. Habe alles durchgeschaltet, von [Strg]+[Alt]+[F1] bis ([Strg])+[Alt]+[F8], aber immer nur das Testbild von X11 war noch zu sehen. Als ich dann wieder [Alt]+[F9] drückte (bin mir jetzt nicht mehr so ganz sicher, ob X auf Nr. 8 od. 9 lief, man verzeihe mir bitte, falls ich mich jetzt vertan habe), wurde der Mauszeiger wieder eingeblendet. Zurück auf der Konsole, an der ich eingeloggt war - od. auch auf einer anderen Konsole, nachdem ich mich blind dann einloggte - nahm das system Kommandos an, konnte also mit reboot einen Neustart durchfüren. Zurück im System war auch alles wieder normal (bis auf WLAN); aber nach einem weiteren Aufruf der Testkonfiguration von X11 wiederholte sich das ganze Spiel nochmals.
 
Korrektur:
Als ich sagte, daß ich mit ports bislang noch nicht gearbeitet habe, meinte ich natürlich, bis ich es mit der Installation von X benutzte...und die hat mit Fehlermeldungen abgebrochen; eine Wiederaufnahme war nicht mehr möglich. Naja, ich sehe schon, es wird halt doch noch etwas Wasser den Bach entlang fließen, bevor ich mich als UNIX-Experte bezeichnen darf ;)
 
Ich würde mir bei Gelegenheit die Zeit für einen neuen Versuch nehmen ... wenn möglich ohne WLan.
Setz es auf, konfigurier die grundlegenden Dinge wie Tastatur und so (überleg Dir ob UTF-8 oder nicht) und, entscheide Dich ob pkg oder Ports. Wenn Ports, schau welche Treiber Du für Xorg benötigst und, bau hal, dbus, xorg mit

Code:
make install clean

Wenn etwas schief geht, bekommst Du eine - mehr oder weniger - verständliche Fehlermeldung. Dann hilft meistens

Code:
make rmconfig

um die Standardwerte des Ports wieder zu erhalten und, um es erneut zu versuchen.

Alternativ könntest Du Dir auch OpenBSD ansehen, dass bringt X und einen minimalen Window Manager mit.

Edit : probier mit der Tastatur herum - ich hatte auch so meine Erlebnisse mit der Fn Taste.
 
Zurück
Oben