Weiterer Weg für mich

edlomprul

Well-Known Member
Hi ihr!

Ich wähle bewusst dieses Forum als zusätzliche Beratungsquelle aus, weil ich glaube, dass hier viele vernünftige intelligente Menschen sind und das Thema auch noch passt.

Ich bin seit 11 Semstern in einem Ingenieursstudiengang immatrikuliert und habe darin so viel geleistet wie in ein Student nach ~5 Semestern Regelstudienzeit. Das ist kein schlechter Witz sondern entspricht der Wahrheit.
Ich bin in den letzten 4 Jahren allerdings nicht faul auf der Haut gelegen, sondern habe in einer Firma eine Technikerstelle besetzt (habe auch abgeschlossene Berufsausbildung und natürlich durch mein Studium trotzdem umfangreiche Ingenieurskenntnisse, imho sogar mehr als die die MEISTEN inzwischen erfolgreichen Absolventen). Der Grund für mein "scheitern" (noch ist es ja nicht sicher) waren private Probleme, extreme Prokrastination und vermutlich ein Suchtproblem. Ich habe das alles hinter mir, nur jetzt habe ich einen unfassbar großen Haufen an Prüfungen vor mir, welche ich auch noch alle auf den ersten Versuch bestehen müsste. Meine Konsequenz wäre, das hinzuschmeißen. Ich würde vermutlich auch meinen Arbeitsplatz weiter behalten können.

Da mich professionelle Informatik schon immer mehr interessiert hat als mein eigentliches Studium und die Tätigkeit in meinem Beruf (auch die ist nicht unspannend, aber Computer interessieren mich mehr), habe ich mir überlegt, nochmal ein grundständiges Bachelorstudium der Informatik an einer Fernuni zu starten.

Was haltet ihr von dem Plan und von Fernstudiengängen allgemein und Informatik im speziellen.

Keine Ahnung ob es richtig ist, hier sowas reinzuposten, im schlimmsten Fall werde ich halt abgewatscht, schlimmer als das zermürbende Studium bisher kanns auch nicht werden.
 
Ich wills mal vorsichtig formulieren, wenn du vorher nicht den Arsch hochbekommen hast, wieso soll eine noch freiere Form des Lernens dir jetzt helfen? Waren deine Note denn oberhalb des Durchschnitts oder hast du es immer mit Ach und Krach irgendwie geschafft? Was glaubst du besser zu machen bzw. siehst du Stärken ggü. deinen Mitstudenten die die nicht haben?
Wenn es eine andere Fak. ist, kann man sich auch Scheine anrechnen lassen(an der gleichen Uni), was das Studium verkürzt oder wenigstens einfacher macht. Ein kompletter Neubeginn in der vagen Hoffnung nun alles besser zu machen, halt ich für Selbstbetrug bzw. Prokrastination.
 
Sachen die für mich bzw. für mein Vorhaben sprechen:
- jede Prüfung die ich mitgeschrieben habe, habe ich mit überdurchschnittlicher Note bestanden
- in jedem Praktikum (davon gab es viele, da FH) wusste ich mehr als Kommilitonen und wurde auch von diversen Profs dafür gelobt; ich wusste vor allem auch mehr als Leute die die enstprechende Prüfung bereits bestanden haben
- was ich so mitbekommen habe von einem Ferstudiengang: Es wird "alles für einen organisiert", das heißt ich bräuchte mich nicht mehr um ordentliche Scripte kümmern, was mir schon sehr auf den Keks gegangen ist, da ichs nicht so mit der Ordnung habe.
- ich VERMUTE (!) dass ich einige Leistungen anerkennen kann, der Studiengang war an der Fakultät Elektrotechnik, somit bin ich in Mathematik ziemlich fit und habe die entsprechenden Prüfungen auch schon alle bestanden (immerhin die....)


Ansonsten hast du natürlich Recht. Ich will mich definitiv nicht selbst betrügen, das habe ich bereits lange genug getan, was mich fast depressiv gemacht hat.
 
Warum denn ein Fernstudium? Also ich selber könnte das nicht... Ich war sehr froh, dass ich mich an der Uni immer mit Leuten treffen konnte, um gemeinsam zu lernen! Ansonsten wäre nämlich deutlich weniger passiert und ich hätte zudem nur wenig verstanden. Mathe war da ein großes Problem, das hätte ich alleine niemals geschafft. Ansonsten habe ich Informatik in Oldenburg studiert und alles war einfach online verfügbar. Mitschreiben in Vorlesungen war eigentlich nur bei Mathe angebracht. Ich nehme mal an, dass die meisten anderen Unis das sehr ähnlich handhaben.

Schon mal daran gedacht einfach was praktisches zu machen? Vielleicht ne Ausbildung oder direkt in einen Job? Und wie alt bist du nun und woher bekommst du dein Geld?
 
Ich bin seit 2013 als Fernstudent im Bereich Mechatronik eingeschrieben - effektiv habe ich bisher zwei Klausuren aus dem ersten Semester geschrieben (eine bestanden, bei der anderen auf zu viel gut Glück gesetzt und durchgerauscht) und eine Hausarbeit abgegeben. Man hat bei einem Fernstudium sehr viel Freiheiten, du kannst Termine selber legen, wie es dir passt - das finde ich Vor- und Nachteil zugleich. Man hat nicht den nötigen Arschtritt, um sich zum Lernen aufzuraffen, wenn es im Beruf oder Privat etwas stressiger ist. Urlaub will man ja auch machen und Freunde und private Projekte sind ja auch wichtig.. Wenn du genau so ein Prokrastinationskünstler bist, wie ich, dann wäre ich wenigstens sehr skeptisch was ein Fernstudium angeht...
Versteh' mich nicht falsch, wenn man selber keinen Druck hat, unbedingt in der Regelstudienzeit fertig zu werden und das ganze aus reinem Interesse macht, kann es was werden, aber wenn man darauf angewiesen ist, würde ich eher nach einem dualem Studium gucken.
Die Scripte sind zum Teil in Ordnung, es gibt gute, es gibt aber auch welche, die einen zur Verzweiflung bringen. Gerade wenn bei E-Technik oder Physik mit unterschiedlichen und nicht dokumentierten Indices hantiert wird, Lösungswege als klar ersichtlich weggelassen werden, möchte man am liebsten das Heft in die Ecke feuern. Um eigene Literatur kommt man nicht herum. Das gemeinsame Lernen kann man organisieren, wenn man das Glück hat und in seiner Nähe jemanden findet, der in Etwa gleich weit ist oder sich gerade auf die selbe Prüfung vorbereitet.
 
Ich bin 27, wie gesagt bereits eine technische Berufsausbildung und außerdem eine Stelle mit Technikergehalt (ziemlich gut imho).
Für ein Präsenzstudium müsste ich das NATÜRLICH aufgeben. Deshalb ein Fernstudium.

Abgesehen davon, dass ich ein recht sozialer Mensch bin, während meines Studiums war ich eher ein Einzelgänger. Fast sämtliche "Lernleistungen" habe ich komplett alleine gestemmt. Nur zur verdeutlichung: Viele Kommilitonen wussten nichtmal WARUM wir bestimmte Fächer hatten, die haben einfach nur das Script durchgearbeitet und dann irgendwas in der Prüfung hingeschrieben. Da war ich schon deutlich weiter und wusste genau für was ich diese Fertigkeiten brauchen könnte.
Ich würde mich selbst auch als recht intelligent einschätzen, das haben mir auch Freunde bestätigt. Gut, aber eine Selbsteinschätzung dieser Eigenschaft bzw. die von Freunden muss natürlich nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen....
 
Mal abgesehen vom Privaten und Menschlichen, wozu ich mir keine Meinung anmaßen möchte ...

"Ich will Informatik" machen ist ungefähr wie "Ich will Medizin" oder "ich will auf Ingenieur" machen. Das ist ein großes Gebiet, da ist vom Feinen bis zum Groben, von "repetitiv, bürokratisch, ordentlich" bis hin zu "fröhliches Irrenhaus für brillante Überzeugungstäter" so allerlei drin. Und auch Bachelor wäre noch näher zu überdenken. Wenn du zum Staat willst oder zu Siemens, dann sind Formalien wichtig (und Inhalt eher nicht so); wenn du dagegen in einem internationalen Kontext Software entwickeln willst, dann sind Formalien (meist) weitgehend egal, aber wehe du hast keinen hellwachen Schädel und so einiges an soliden Grundlagen drin.

Aus meiner persönlichen Warte betrachtet, bringt ein Studium vor allem zweierlei (im Glücksfall): eine Schulung im disziplinierten, strukturierten Denken und Herangehen. Und, das ist der Glücksfall, ein, zwei geile Profs, die etwas in dir bewegen, ein Feuer entzünden, dir einen Weg zum "Gurutum" zeigen.

Beides konntest du ebenso gut im bisherigen Studium haben.

Mein Rat ist: Du willst in Richtung Hardware? Studium. Das wird da fast immer gewollt. Du willst in Richtung Software? Dann eher kein Studium sondern *diszipliniertes" Selbst Üben und Lernen. OS, min. 3 Sprachen, davon 1 richtig gut und solide, etc. Zusätzlich *gutes* Vorlesungsmaterial zu Schwerpunktthemen von wirklich guten Profs (häufog sogar auf youtube zu finden).

Warum: Im Bereich Hardware und auch bei Jobs, die stark administrativ und in großen Organisationen/Firmen sind (z.B. große Colo) ist ein akad. Grad. allemal zwischen sehr gern gesehen und erforderlich. Je weiter es weg geht von großen Orgs/Firmen und Hardware, desto mehr geht's um "Well, let me see what you can and what you know". Wenn ich dein Persönlichkeitsbild richtig einschätze, dürfte es wohl eher Richtung Letzteres gehen.

Mir selbst z.B. würde dein Studium gereicht haben, weil du mittlerweile so ziemlich alles, was es es einer Uni zu holen gibt, haben solltest. Hauptsache Mathe oder was technisches; Um (Un)Geisteswissenschaftler habe ich immer einen Bogen gemacht. Aber ich würde a) dich im Gespräch abklopfen, ob du "Meta-Grundlagen" kapiert, ein klar strukturiertes Denken entwickelt hast und ob du Programmiergrundlagen picobello drauf hast.

Da das Thema wichtig ist für dein Leben und du nach 11 Semestern nicht mehr alle Zeit der Welt hast, biete ich dir ein Telefongespräch an (bitte PN) falls du meinen solltest, dass ich ein für dich brauchbarer Gesprächspartner/Ratgeber sein könnte.

Gleich wie: Denk sorgsam nach und viel Glück auf deinem Weg!
 
Da mich professionelle Informatik schon immer mehr interessiert hat als mein eigentliches Studium und die Tätigkeit in meinem Beruf (auch die ist nicht unspannend, aber Computer interessieren mich mehr), habe ich mir überlegt, nochmal ein grundständiges Bachelorstudium der Informatik an einer Fernuni zu starten.

Was haltet ihr von dem Plan und von Fernstudiengängen allgemein und Informatik im speziellen.

Meine unbedeutende Meinung dazu ...

Wenn es Dich interessiert, dann mach es. Wie es mit Jobs danach aussieht, steht auf einem anderen Blatt.
Ein Fernstudium (auch für Berufstätige) kannst Du beispielsweise hier http://www.fernuni-hagen.de machen.
Die Unterlagen (ist auch bezahlbar) bekommst Du nach Hause und in Studienzentren bekommst Du Hilfe bei Problemen.

Dir muss allerdings klar sein, dass Du Dich selbst in den allerwertesten treten musst, um Leistung zu bringen (da kommt keiner nach dem Motto ... möchtest Du nicht einmal dies und das abgeben).

Da das ein BSD Forum ist, muss Dir klar sein, dass ein Studium heutzutage auf Windof (hab ich mich jetzt vertippt ?) und Java ausgelegt ist ... um anderes musst Du Dich außerhalb des Studiums kümmern.

Über den Rest erlaube ich mir kein Urteil.
 
Wie groß ist denn der Unterschied zwischen FH und Uni bzgl. Anspruch? Klafft da immer noch eine Lücke? Ich fande die Aufgaben in FHs als unterdurchschnittlicher Student ziemlich einfach. Und manch Abschlussarbeit war vom Niveau grenzwertig.
 
Ein Fernstudium könnte schon etwas für dich sein. Allerdings würde ich es bei deiner Vorgeschichte auf keinen Fall als Einzelkämpfer probieren. Denn im Kern sind wir Menschen ziemlich starre Gestalten und wenn du Dinge einmal extrem aufgeschoben hat, ist das Risiko es wieder zu tun, groß. Beantworte dir zum Beispiel ehrlich die Frage was du machen würdest, wenn du durch 2 von 3 Klausuren durchgefallen bist und nun nur noch wenige Wochen Zeit bis zum nächsten Termin hast. Klotzt du wirklich ran als gäbe es keinen Morgen, oder steckst du doch eher aus Frust den Kopf in den Sand? Daher wäre mein Vorschlag: Suche dir Mitstreiter, zwei oder drei Personen im erreichbaren Umfeld. Trefft euch am besten zwei oder drei Mal die Woche virtuell (Skype oder so) und mindestens einmal im Monat real. Dann kann man sich gegenseitig in den Arsch treten, sich Mut und Motivation zusprechen. Sich zur Not sogar durch die eine oder andere Prüfung gegenseitig durchziehen, denn niemand kann alles. Das hilft wirklich ungemein.
 
Wie groß ist denn der Unterschied zwischen FH und Uni bzgl. Anspruch? Klafft da immer noch eine Lücke? Ich fande die Aufgaben in FHs als unterdurchschnittlicher Student ziemlich einfach. Und manch Abschlussarbeit war vom Niveau grenzwertig.

Also zum Anspruch kann ich - in Österreich - nichts sagen. Ich weiß nur, dass die FH's hier wie eine Schule organisiert sind ... also die Flexibilität der Uni fehlt.
 
Wenn die "Eigenmotivation" ein Problem ist (und das kann ich gut verstehen) dann möchte ich auch das BA-Studium ins Rennen werfen. Da ist wirklich komplett strickt geregelt wann was zu schreiben ist. Aufschieben gibts nicht und fällst du das 2. mal durch ist das Studium gelaufen. Also wenn _die_ Fremdmotivation nicht ausreicht dann wird es eh schwer. Einziges Problem: Du musst eine Firma finden der du begreiflich machen kannst, dass du es diensmal packst.
 
Ich denke entscheident ist immer (a) ein wirkliches Interesse an der Sache und (b) ob die inneren und äußeren Bedingungen halbwegs passen. Zu den inneren kann ich nichts sagen, die mußt du beurteilen. Ich habe 5 Jahre nebenberuflich an eine Präsenz Uni studiert und das war heftig. Ich denke für jemanden der beruftätig ist oder sein muss, ist eine Fernuni besser. Allerdings würde ich da dringent zu einem 1/2 Tags Job o.Ä. raten denn die Birne kann man auch überfordern und dann läuft nicht mehr allzu viel. Und wenn es zu lange dauert wirkt das auch demotivierend...
 
Meine Konsequenz wäre, das hinzuschmeißen.

Falls du das tatsächlich machst, würde ich mich an deiner Stelle rechtzeitig selbst um Exmatrikulation bemühen. Andernfalls dürftest du dein Studium "endgültig nicht bestanden" haben, d.h. du kannst diesen Studiengang und ähnliche Studiengänge an keiner deutschen Hochschule mehr studieren.

Ich würde vermutlich auch meinen Arbeitsplatz weiter behalten können.

Das würde ich vor Abbruch klären (Werkstudent? Voll-/Teilzeit?). Solange monatlich weiterhin die Kohle fließt, sieht die Welt halb so schlimm aus.

Da mich professionelle Informatik schon immer mehr interessiert hat als mein eigentliches Studium und die Tätigkeit in meinem Beruf (auch die ist nicht unspannend, aber Computer interessieren mich mehr), habe ich mir überlegt, nochmal ein grundständiges Bachelorstudium der Informatik

Vorsicht, Informatik und Computer haben - vor allem an der Uni - eher am Rande miteinander zu tun. Informatik ist Mathematik; Computer kommen im Studium nur vor, wenn der Prof nicht richtig aufgepasst hat. ;)

an einer Fernuni zu starten.

Zur Vermeidung von Begriffsverwirrungen: Fernuni (in Abgrenzung zur FH) oder Fernhochschule (Uni und FH)?

Was haltet ihr von dem Plan und von Fernstudiengängen allgemein und Informatik im speziellen.

Wenn das Studium absehbar nicht mehr schaffbar ist, klingt der Plan besser als nichts. Erstmal würde ich aber mit deinem Arbeitgeber alles klären, bevor du eine neue Baustelle aufreisst. Fernstudiengänge sind erfreulicherweise nicht mehr so exotisch wie früher und - sofern berufsbegleitend absolviert - bei den Arbeitgebern im Allgemeinen sehr gut akzeptiert.

Reine Informatik muss man mögen, vor allem an der Uni wäre es mir zu persönlich zu trocken.

Wie groß ist denn der Unterschied zwischen FH und Uni bzgl. Anspruch? Klafft da immer noch eine Lücke?

Ich habe mal die Matheskripte der Fernuni Hagen mit denen der Euro-FH verglichen, beim Anspruch lagen Welten dazwischen.

Allerdings würde ich da dringent zu einem 1/2 Tags Job o.Ä. raten denn die Birne kann man auch überfordern und dann läuft nicht mehr allzu viel.

Das kann auch nur mit Nachdruck unterstreichen. Ich studiere aus Spaß an der Freud nebenher an der Fernuni Hagen. Mit Vollzeitjob und Interessen abseits Arbeit und Studium ziehen die Semester schnell ins Land.

Ansonsten bist du mit deinem Anliegen in einem Forum wie http://www.fernstudium-infos.de/ wohl besser aufgehoben als hier.
 
- ich will nicht zum Staat
- mir ist Prestige nicht wichtig
- mir ist kein hohes Einkommen wichtig, ich komme auch mit wenig aus und das was ich momentan monatlich verdiene, ist über deutschem Durchschnitt
- ich könnte genausogut den Rest meines Lebens das weitermachen und morgens heise.de und bsdforen lesen und mir denken "Mensch warum bist du nicht auch so ein hipper Sysadmin geworden, das interessiert dich viel mehr"
- Hard- und Software interessiert mich beides, durch mein bisheriges Studium würde ich die Konzepte im Hardwarebereich besonders schnell verstehen, aber am meisten interessieren mich "Vorträge von bsdcons auf youtube"
- Ich habe schon überlegt mich selbstständig zu machen ("Consulting" was auch immer das heißt, da gibts genügend gescheiterte Beispiele auch hier in der Umgebung und fachlich würde ich die meisten davon locker in die Tasche stecken)
- ich HABE MOMENTAN KEINE PROGRAMMIERSKILLS, ich verstehe nur die Konzepte und habe NULL Übung darin, mich an irgendnem (FOSS)-Projekt auch nur zu beteiligen geschweige in einem Projekt in einer Firma gearbeitet
- "repetiv oder Irrenhaus" -> ganz klar Irrenhaus
- wie es mit "Jobs" aussieht ist nicht soooo wichtig, im schlimmsten Fall verbrenn halt mal wieder Geld und Zeit (wobei mich vor allem letzteres extrem nervt, ich habe viele private Sachen so sehr vernachlässigt, dass Beziehungen in die Brüche gegangen sind)
- "Windof oder BSD" -> ist mir völlig klar, aber ich kann abstrahieren und Konzepte verstehen und auf Probleme passend anwenden; Mir ist auch egal ob auf der Vorlesung "Java" steht, weil ich die Konzepte diverser Programmiersprachen verstehe und die passende für Aufgabenstellungen wählen könnte. Während meines Studiums stand z.B. C/++ und Assembler im Vordergrund. Und die herangehensweiße war darauf ausgelegt, möglichst kompakt und "sicher" (absturzfrei, nicht netzwerksicher) zu programmieren... embedded halt
- ich habe bereits eine Abschlussarbeit abgeleistet, diese jedoch nie auf Papier gebracht. Das Projekt dürfte an Anspruch erheblich über dem liegen was ein Großteil der restlichen Gauchos in meinem Studiengang abgeliefert haben (wurde mir sowohl von Kommilitonen als auch Professor bestätigt); mich würde allerdings wundern, wenn das an der Uni anders wäre, ich glaube, dass die Kulturen nicht mehr so unterschiedlich sind, wie sie einmal waren. Die Mathevorlesungen (und die sind in Elektrotechnik sehr happig und auch wichtig) sind z.B. die gleichen wie an der danebenstehenden Uni (O-Ton Matheprof)
- mich virtuell mit anderen Studienanfängern auszutauschen finde ich super, bin ich offen dafür und würde ich auf jeden Fall machen und mich darum bemühen.
- "Kopf in den Sand stecken": Trifft des Pudels Kern, ich war/bin Perfektionist, weshalb ich erstmal einige Prüfungen geschoben habe. Irgendwann warens zu viele. Ich bin inzwischen viel pragmatischer geworden und habe erkannt, dass ich sogar "mehr schaffe", wenn ich einfach nicht darüber nachdenke, sondern einfach "mache"
- Ich will auf jeden Fall ne Universität auswählen, weil ich mir den Quatsch mit "du warst ja nur an der FH" nicht mehr anhören kann, ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das nichts nimmt, zumindest nicht auf der FH und der Uni hier.
- "rechtzeitige Exmatrikulation": müsste ich mich SOFORT drum kümmern, danke! Wobei Informatik eigentlich immer in der Info/Mathe Fakultät angesiedelt ist, mein bisheriger Studiengang fast immer Etechnik oder Maschbau
- "Informatik und Computer": Ich weiß das, ich bin alt und erfahren genug, es ist aber halt einfach so, dass die "Computerspezialisten" welche meine Idole wären (falls ich sowas habe) NATÜRLICH alle Informatik (oder manchmal Mathe/Physik, wobei sich das wiederum ja auch nicht viel nimmt) studiert haben


Und ganz allgemein finde ich, dass ich hier bis jetzt ganz gut aufgehoben bin...
 
Na dann, mach Dein Studium ... vielleicht ist bei meinem obigen Link etwas für Dich dabei ... was fehlt, kannst Du Dir ja zusätzlich beibringen.
 
Wenn du Spaß an der Systemadministration hast, vergiss das Studium. Dort lernst du in der Richtung eigentlich gar nichts. Ich hab ne Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration und nun den Bachelor Informatik und ersteres ist wesentlich sinnvoller, wenn man "arbeiten" möchte. Das Studium ist schon mehr auf die Forschung ausgerichtet. 90% der Konzepte, die man dort lernt, sind in der täglichen Praxis wertlos (was die Systemadministration angeht), weil die Technik mittlerweile dermaßen einfach in den Griff zu bekommen ist. Eine Suche bei Google oder das Lesen in einem Forum bringen da mehr :D

Programmieren kann ich auch immer noch nicht wirklich... Klar, bisschen Java und so lernt man schon aber wenn man das gut können will ist verdammt viel Eigeninitiative notwendig.
 
Dass mit dem Programmieren und der Eigeninitiative überrascht mich nicht. Wie gesagt, wir hatten auch diverse "Info" (also in unserem Fall eher "Programmieren") Vorlesungen und die entsprechenden Praktika. Ja, die meisten haben die Prüfung bestanden und das Praktikum hinter sich gebracht. Meine Programme abgeschrieben haben trotzdem zwei Leute. Was heißt, dass diese zwei Leute echt mal NIX gekonnt haben.
Aber das spricht wiederum für mich, dass ich zumindest theoretisch leistungsfähig (genug) bin und auch Programme schreiben kann.

Systemadministration macht mir schon Spaß, aber ich wollte damit nicht sagen, dass ich nur das machen will.
 

Aus Deinen Antworten entnehme ich, dass Du Deine Entscheidung für ein Bachelorstudium vor dem Stellen der Frage schon getroffen hast. Wenn Du einen Studiengang gefunden hast, der vom Inhalt her für Dich passt ... das Berufliche / Finanzielle passt und, es sich mit Deinem Privatleben kombinieren lässt, dann mach das Studium und versuch nicht Dich für Deine Entscheidungen zu rechtfertigen (es ist doch egal, was andere denken).
 
Ich habe das alles hinter mir, nur jetzt habe ich einen unfassbar großen Haufen an Prüfungen vor mir, welche ich auch noch alle auf den ersten Versuch bestehen müsste. Meine Konsequenz wäre, das hinzuschmeißen. Ich würde vermutlich auch meinen Arbeitsplatz weiter behalten können.
Ich habe mal 13 Klausuren in 14 Tagen bestanden.

Natürlich kommen da keine tollen Noten raus, aber das geht. Also erst mal ran klotzen und dann weiter sehen.
 
Ja eben, wie ich es Kamikazes letzten Satz durchaus entnehme, immer einen Knödel nach dem anderen stetig wegessen.

Nach den ganzen Aufwendungen über die Jahre hinweg und dem zugrundeliegenden Potenzial und angeeignetem Wissen wäre es schade, würde das eine richtige Urkunde nicht belegen. Alles in allem ist das auch eine gute Schule und es muss nicht alles so kerzengerade verlaufen, Hauptsache die Etappe wurde dann absolviert. Und ich kenne auch Kommilitonen, die mussten die Diplomarbeit zweimal schreiben, und trotzdem ging's gut aus. Und mit 27, mit 40 mit 50 mit 60.... steht einem noch das ganze Leben bevor. Schade ist es dann wirklich, wenn irgendwann wehmütig retrospektive Gedanken wie "...hätte ich doch nur..." hochkommen.

Go for it!
 
Edlomprul, ist es für Dich wirklich ein Killer, wenn Du demnächst endgültig durchfällst? Ein eventuelles Informatikstudium berührt das doch nicht, oder? Also, kauf Dir fünf Pfund Kaffee und dann gib Dir die Kante, aber voll! Alles oder nichts, Kamikaze hat recht! Wenn Du Dich jetzt exmatrikulierst, dann rührst Du dieses Fach doch nie wieder an.
Zu den Zukunftsplänen: Ein Fetzen Papier, auf dem "Bachelor" steht, ist nicht wirklich viel wert. Du kannst so ein Fernstudium anfangen, aber absolute Priorität sollte für Dich Dein Job haben. In einer Firma kannst Du Dich weiterentwickeln, und entsprechende Berufserfahrung zählt bei den meisten Entscheidungsträgern viel mehr als ein akademischer Titel. Du bist mehr der Praxismensch, also versuche doch, Dir nebenher in der Firma (oder in der Freizeit) Computerwissen anzueignen und eventuell auch die eine oder andere diesbezügliche Zusatzaufgabe in der Firma zu meistern, sofern angeboten. Für die Freunde des Papiers kannst Du Dir immer noch diverse Zertifizierungen verschaffen, die sind auch nicht schlechter als ein Bachelor.
 
Oder sprich auch mal mit einem Arbeitgeber, ob der nicht vielleicht was in Richtung IT für dich hat! Wenn ich jemanden für meinen IT Kram suchen würde, würde ich jemanden mit Fernstudium eher nicht auswählen. Da muss der Rest dann schon sehr gut sein! Denn es fehlt ja die komplette Praxis und neben der Arbeit her lernt man auch weniger als im Präsenzstudium. Was spricht eigentlich dagegen? Ich habe mit 29 meinen Job geschmissen, weil ich da auch nicht so 100%ig zufrieden war, und hab dann Vollzeit studiert. War ne schöne Zeit und in dem Alter hatte ich auch deutlich mehr Disziplin als mit 20 :D Gut, ich bin auch in meinem Fach geblieben...
 
Du brauchst keine Infos von irgendwelchen Forenusern, die Du nicht kennst, sondern den Arsch in der Hose, die gestellte Aufgabe optimal mit möglichst wenig Aufwand zu lösen.

"Informatik" ist wie gesagt ein weites Feld und ich kann Dir sagen, daß zumindest an der RWTH Aachen Informatik in erster Linie Mathematik ist und nicht "irgendwas mit Computern und/oder Software".

Aus dem, was ich von Dir lese, bekomme ich den Eindruck, daß Du einen haufen Probleme hattest und jetzt die kleine Chance hast diese eine Sache positiv für Dich abzuschließen. Das bedeutet ein Risiko, denn die Chance scheint gering zu sein, jede Prüfung auf Anhieb zu bestehen. (Warum eigentlich, wenn Du so gut bist und so viel Lob bekommen hast?)
Nun möchtest Du das letztendliche Versagen nicht erleben und rettest Dich in eine neue Hoffnung. Das finde ich durchaus verständlich, birgt aber aus meiner Erfahung heraus das Risiko wieder in dieselbe Falle zu laufen, in die Du schon einmal gerannt bist.

Vielleicht suchst Du Dir lieber mal Hilfe bei einer psychologische Beratungsstelle für Studierende an deiner Uni. Die sind meist ganz gut darin, Dir beim Kramen und Ziel definieren zu helfen.

Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir viel Glück dabei und Gottes Segen!
 
Also vielleicht mal etwas aus eigener Erfahrung als Anregung:

Meine Situation war vor einiger Zeit gar nicht so unterschiedlich von deiner, ich war in einem naturwissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben und hatte nebenbei gearbeitet. Ich hatte auch mal ab und an eine Klausur geschrieben, aber eben auch nicht wirklich ernsthaft studiert. Nach ein paar Semestern fiel mir dann auf, dass ich eigentlich nur gearbeitet habe und das vom Studium nicht mehr die Rede sein konnte (dümpelte so vor sich hin). Ich habe dann die Konsequenz daraus gezogen, das Studium abgebrochen und eine Ausbildung gemacht, danach bin ich als Fachinformatiker normal arbeiten gegangen. Allerdings hab ich alles an Geld zurückgelegt was ging und als ich genug hatte, hab ich gekündigt und meinen alten Studiengang wieder aufgenommen (hab fast alles noch mal gemacht und mir nur wenig anrechnen lassen) und stehe jetzt kurz vorm Abschluss.

Ich brauchte also nebenbei nicht nennenswert arbeiten (hab trotzdem einen SHK-Job gemacht damit wenigstens ein wenig Geld in die Kasse kommt), aber das hat sich definitiv als gute Idee erwiesen. Kaum konzentriert man sich ganz auf das Studium, klappt es auf einmal ;-)

Also vielleicht nimmt du das als Anregung mit. Zum Thema Fernstudium: Ich bin in Hagen in Mathematik eingeschrieben, was ich schon während meiner Arbeit war. Die Idee war, mich mathematisch fit für mein jetziges Präsenzstudium zu machen, was wunderbar geklappt hat. Allerdings scheinst du Probleme mit Aufschieberitis zu haben, in dem Fall ist ein Fernstudium definitiv das Falsche, denn zumindest bei mir mussten Aufgaben bis zu bestimmten Deadlines erledigt werden. Falls du das schon in den Griff bekommen hast, sei dir im klaren darüber, dass ein Fernstudium viel Selbstdisziplin und einen langen Atem benötigt.

Für was auch immer du dich entscheidest: viel Glück für die Zukunft, auch über Umwege kommt man ans Ziel :-)
 
Zurück
Oben