Welches Betriebssystem ist für einen Anfänger geeignet?

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Dann hab ich den Wikipedia-Artikel wohl falsch verstanden.

Theoretisch würde es aber reichen wenn ich entweder eine Desktop-Umgebung oder ein Fenstersystem habe, oder?
 
Anzeige-Server wie Xorg ermöglichen die graphische Darstellung und Desktop-Umgebungen wie Xfce sind für den Desktop zuständig. Fenstermanager wie Fluxbox sind sozusagen abgespeckte Desktop-Umgebungen, die nur Fenster machen.
 
Andersrum. Desktopumgebungen sind quasi "Fenstermanager-Distributionen", die einen Fenstermanager und Panels und ggf. Dateimanager und dergleichen mitbringen.
 
Vielleicht bin ich mit meinen guten Ratschlägen ein wenig zu spät.
Im Gegensatz zu einigen anderen hier finde ich das Handbuch zu Ubuntu wirklich ausgezeichnet und Anfänger-gerecht und würde deshalb am ehesten zu dieser GNU/Linux-Distribution raten. Selbst habe ich die nicht benutzt, nur mal getestet, aber tatsächlich haben die Ratschläge, Hinweise und Erklärungen im Handbuch mir in den letzten Jahren immer wieder auch bei Fragen zu Anwendungen unter FreeBSD weiter geholfen.
Das FreeBSD Handbuch hilft ausgezeichnet und ist gut, aber eher nicht für Anfänger gedacht, weil es selten so weit ausholt und Zusammenhänge erklärt, die diesen Anfängern (mir) Zusammenhänge offen legen. Da finde ich das Ubuntu-Wiki und Handbuch besser.
Das Handbuch zu Ubuntu gibt es nicht zu jeder zehntel-Version passend, aber die Veränderungen am System bleiben innerhalb einer gewissen Zeit auch eher gering, vor allem bei den sogenannten LTS-Versionen, zu denen ich ohnehin rate.
http://wiki.ubuntuusers.de/Startseite ist der Einstieg zum Wiki http://wiki.ubuntuusers.de/Minimalinstallation ist ein möglicher Einstieg, der etwa zu FreeBSD vergleichbare Ausgangsbedingungen schafft, um von dort sein System weiter aufbauen zu können.
Nach meiner bescheidenen Erfahrung ist man auch im Ubuntu-Forum sehr aufgeschlossen gegenüber Neulingen.
Noch weniger Erfahrungen als mit Ubuntu, das durchaus schon einige Eigenheiten und Zicken hat, die nicht jedem gefallen können und die aber nicht immer einfach zu neutralisieren sind, hatte mir ein ganz kurzer Ausblick in die Welt von Debian verschafft und was ich sah, konnte sehr gut gefallen.

Es muss also nicht BSD sein. Ob es ein BSD ist, kann anhand des reinen Handlings und Vorhandenseins von bestimmten Tools mitunter nicht einfach festgestellt werden, so sehr ähneln sich die Systeme von außen, auch, wenn ihre Codebasis stark unterschiedlich ist. Nicht wenige Tools sind bei allen unixoiden Systemen dem GNU Projekt entnommen und finden sich nicht nur unter Linux, sondern auch bei FreeBSD und Mac-OS-X.
Unter den BSDs begeistere ich mich besonders für FreeBSD, weil es so gut funktioniert und übersichtlich ist. OpenBSD enttäuschte mich eher, DragonFly-BSD sehe ich immer wieder gerne an. Kein Proprietäres System käme für mich jemals in Frage, da habe ich einen religiös motivierten Standpunkt, dass man einfach das Richtige tun sollte und es fühlt sich verdammt falsch an, ein Betriebssystem einzusetzen und möglicherweise für intime Informationen zu nutzen, das amerikanischen Aktieggesellschaften gehört und wovon man nur eine Nutzer-Lizenz gekauft hat, die einem quasi gar keine Rechte gibt.

Warum ist es bei mir FreeBSD geworden und geblieben?
Vermutlich, weil ich unverbesserlich stur bin und weil ich damit leben kann, nicht ganz so perfekt und nicht ganz so bunt und schrill daher zu kommen, wie andere mit ihren Systemen, im Gegenzug dazu aber das Gefühl habe, nicht nur ein Endprodukt konsumieren zu müssen, sondern zumindest meine Wahl zu haben, was ich zusammen stellen möchte. Das hatte mit sehr großen anfänglichen Problemen schließlich mit FreeBSD funktioniert.
 
es fühlt sich verdammt falsch an, ein Betriebssystem einzusetzen und möglicherweise für intime Informationen zu nutzen, das amerikanischen Aktieggesellschaften gehört und wovon man nur eine Nutzer-Lizenz gekauft hat, die einem quasi gar keine Rechte gibt.

Canonical ist übrigens eine britische Aktiengesellschaft. Großbritannien ist das Land mit dem Geheimdienst, der eng mit "den Amerikanern" zusammenarbeitet.

Bitte, gern.
 
Canonical ist übrigens eine britische Aktiengesellschaft. Großbritannien ist das Land mit dem Geheimdienst, der eng mit "den Amerikanern" zusammenarbeitet.

Bitte, gern.

Die Geheimdienste lasse ich da mal außen vor, denn die arbeiten mit- oder gegeneinander, wie es ihnen eben gefällt. Sie sind für mich auch nicht die Bösen in dem Spiel, sind es doch bei uns, in Europa und den USA zumindest auf demokratischen Prinzipien beruhende Dienste, die uns allen dienen und die letztlich durch uns kontrolliert werden.

Canonical ist eine Aktiengesellschaft? Meines Wissens gehört die Firma dem bemerkenswerten Mark Shuttlewood und ist keine AG. Wie auch immer, es ist eine britische Firma, aber ihr gehört nicht die Software, die von denen zusammen gestellt wird. Das ist ein bedeutender Unterschied. Die handeln nicht mit Lizenzen für irgendwelche SW und verheimlichen, wie die funktioniert, sondern sie nutzen OpenSource Produkte und wenn sie da etwas verändern, dann machen die das auch nicht still und geheim, sondern es fließt ihr Wissen und die Technologie zurück nach OpenSource. Weil Canonical als privates Unternehmen da so konsequent und mächtig am Strick zieht, wird es oft kritisiert. Der Einfluss auf die Entwicklung von OpenSource wird oft als zu groß angesehen, die eigene Entwicklung scheint manchen eher im Fokus zu stehen, als die Entwicklung der Gesamtheit von OpenSource Produkten.
Darüber kann sicher gestritten werden.

Es ist für mich übrigens einer der Gründe, bei FreeBSD zu landen und zu bleiben, dass hier eine Gemeinschaft über den Fortgang entscheidet. Linux wird im Grunde genommen noch immer von Linus Thorvalds alleine gehalten. Faktisch ist der Unterschied tatsächlich nicht so bedeutend, weil offenbar Thorvalds und seine Helfer ja durchaus von der sogenannten Community beeinflusst werden. Aber dem Konstrukt nach gefällt mir FreeBSD in der Beziehung besser.

FreeBSD ist ja, mit einem engen Blick betrachtet, auch ein Amerikanisches Betriebssystem und ich kenne grad keines, das Desktop-geeignet ist und nicht ein Amerikanisches Betriebssystem ist. Durch OpenSource Projekte werden ja genau solche nationalen Beschränkungen und Interessen aufgehoben und es arbeiten Menschen aus der ganzen Welt zusammen.

Meine Formulierung ist vielleicht unsinnig gewesen. In mir drin gibt es das Bild des amerikanischen Aktienunternehmens als einem, das noch wesentlich deutlicher als Aktiengesellschaften hierzulande hauptsächlich am Umsatz und dem Kurs der Aktie interessiert ist. In den letzten Jahren lerne ich immer deutlicher, dass mein altes Bild nicht mehr taugt und auch unsere Unternehmen nicht mehr an ihren Produkten interessiert sind, sondern nur noch am Kursgewinn. Diese Denkrichtung scheint mir aber von Amerika auszugehen und dort weitaus deutlicher etabliert zu sein. Deshalb habe ich noch immer besondere Vorurteile gegenüber Produkten Amerikanischer Aktiengesellschaften.
Die Hauptrichtung meiner Aussage bezog sich aber darauf, dass solchen Gesellschaften eben die SW gehört und sie lediglich Lizenzen zum Nutzen dieser SW verkaufen.

Jeder einzelne Punkt ist für mich eine große Hürde, solch ein proprietäres System zu nutzen. Das gilt, weil ich OpenSource gegenüber mehr als nur aufgeschlossen bin, sondern geradezu einen missionarischen Eifer für diese Systeme verspüre. Alle Punkte zusammen machen es für mich beinahe ekelhaft, proprietäre SW Amerikanischer Aktiengesellschaften zu nutzen und dafür Lizenzgebühren zu entrichten, dass man keine eigenen Rechte an dieser SW hat und nicht wissen darf, wie sie denn funktioniert.

Hoffe, dass ich die Unklarheit von oben erklären konnte. Diskutieren sollten wir das nicht an dieser Stelle.
 
Die Geheimdienste lasse ich da mal außen vor, denn die arbeiten mit- oder gegeneinander, wie es ihnen eben gefällt. Sie sind für mich auch nicht die Bösen in dem Spiel, sind es doch bei uns, in Europa und den USA zumindest auf demokratischen Prinzipien beruhende Dienste, die uns allen dienen und die letztlich durch uns kontrolliert werden.

Würden wir sie kontrollieren, wäre PRISM nie ein Problem gewesen.

Canonical ist eine Aktiengesellschaft? Meines Wissens gehört die Firma dem bemerkenswerten Mark Shuttlewood und ist keine AG.

Canonical Ltd. ist "eine Limited" (oder wie man das heutzutage ausdrückt); jedenfalls eine Gesellschaft (am ehesten wahrscheinlich mit einer KG vergleichbar, privat ist da aber überhaupt nüscht).

es ist eine britische Firma, aber ihr gehört nicht die Software, die von denen zusammen gestellt wird.

Nun ja, es wurde ja schon als riesiger Erfolg gewertet, als sie angefangen haben, ihre internen Werkzeuge nach Jahren auch mal öffentlich zu machen. Dass da kein Einfluss auf die Software erfolgt, stimmt so natürlich auch nicht.

Es ist für mich übrigens einer der Gründe, bei FreeBSD zu landen und zu bleiben, dass hier eine Gemeinschaft über den Fortgang entscheidet.

Ein kleines "Kernteam", ja. (Das ist bei den meisten BSDs so, bei Windows übrigens auch. Nur OpenBSD macht das anders.)

FreeBSD ist ja, mit einem engen Blick betrachtet, auch ein Amerikanisches Betriebssystem und ich kenne grad keines, das Desktop-geeignet ist und nicht ein Amerikanisches Betriebssystem ist.

OpenBSD ist kanadisch und läuft auf einem Desktop - darf (weil kanadisch) sogar Verschlüsselung mitliefern. :)

(Amerikanisch ist aber nicht gleich amerikanisch. Ist Linux dann nicht eigentlich auch amerikanisch? Linus Torvalds wohnt ja unter anderem in Oregon, wenn ich richtig informiert bin.)

Durch OpenSource Projekte werden ja genau solche nationalen Beschränkungen und Interessen aufgehoben und es arbeiten Menschen aus der ganzen Welt zusammen.

Open-Source-Projekte unterliegen nationalen Exportbestimmungen (je nachdem, wer "Leiter" des Projekts ist). Dass die NSA an Linux mitarbeitet, macht mir übrigens tatsächlich Sorge.

Jeder einzelne Punkt ist für mich eine große Hürde, solch ein proprietäres System zu nutzen. Das gilt, weil ich OpenSource gegenüber mehr als nur aufgeschlossen bin, sondern geradezu einen missionarischen Eifer für diese Systeme verspüre.

Wie jeder Missionar neigst auch du dabei dazu, potenzielle Kritikpunkte nicht als solche wahrzunehmen. "Ja, Ubuntu ist voller Bugs und wird gesteuert von einem arroganten Arschlochunternehmen, das kommerziell orientiert arbeitet, aber es ist frei!!111". :D

Alle Punkte zusammen machen es für mich beinahe ekelhaft, proprietäre SW Amerikanischer Aktiengesellschaften zu nutzen und dafür Lizenzgebühren zu entrichten, dass man keine eigenen Rechte an dieser SW hat und nicht wissen darf, wie sie denn funktioniert.

Wie Windows funktioniert, ist bestens dokumentiert (Stichwort TechNet und Sysinternals). Du bekommst nur den Code nicht zu Gesicht. Aber ich als Anwender (ich mache ja auch noch was anderes als zu programmieren) brauche das auch normalerweise gar nicht zu können. Ich kann den Linuxcode auch einsehen, trotzdem sind da teilweise immer wieder Jahre alte Bugs ("Hintertüren") drin. Was brächte es dir also, in Windows "reingucken" zu können?

Oder glaubst du, die NSA hat ihre Routinen "NSA_Spy()" genannt?
 
Könnten wir etwas näher an der Fragestellung bleiben? Grundsatzdiskussionen sehe ich eher im Geplauder. Fühlt euch frei dort die Thematik zu vertiefen. ;)
 
Die Vorschläge und Empfehlungen sind gefallen....
Bevor es weiter verdümpelt lade ich, wie gesagt zur getrennten Diskussion auf. Fertig hier.
 
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