Welches Linux

Freischaltung ist keine erforderlich; für den Download muss man sich registrieren, wobei hier eine Wegwerfadresse zweifelsohne gute Dienste leistet. ;)
Man bekommt allerdings keine Updates, d.h. auch keine Sicherheitsupdates, ohne Supportvertrag.
Alternativ kannst Du Dir auch OpenIndiana (die Überreste von OpenSolaris) ziehen - die haben (man höre und staune) im August tatsächlich noch mal eine neue Version rausgebracht. Um mal ein bisschen mit Zones etc. rumzuspielen reicht das, und man muss sich für den Download nicht registrieren ;)
 
Du pauschalisierst doch auch nicht weniger als ich. ;)
Hehe, hast mich erwischt :D Ich geb' ja zu, dass an der Oberfläche tatsächlich einiges ähnlich ist. Sobald es aber in Richtung Administration (z. B. Paketfilter, Dateisysteme, ...) geht, kriegt man natürlich die Unterschiede schon zu spüren. Gleiches gilt für Software-Entwicklung - insbesondere unter C machen sich die Unterschiede zwischen den verschiedenen libc-Implementierungen deutlich bemerkbar (nicht unbedingt zum Ruhme der glibc...).
 
Dass die glibc bloatiger Unfug mit allerlei Ärgernissen ist, ist nun wenig Neues. ;)
 
Alternativ kannst Du Dir auch OpenIndiana (die Überreste von OpenSolaris) ziehen - die haben (man höre und staune) im August tatsächlich noch mal eine neue Version rausgebracht. Um mal ein bisschen mit Zones etc. rumzuspielen reicht das, und man muss sich für den Download nicht registrieren ;)

Danke für den Hinweis - ich hatte ich OpenIndiana schon als Zombie abgehakt und gar nicht mehr daran gedacht. Zum Reinschnuppern in die Solaris-Welt reicht das allemal aus.
 
Meine ersten Erfahrungen mit Linux, vom LiveCDs mal abgesehen

Da ich zur Zeit Linux als BS auf einem Laptop gegenüber BSD bevorzugen würde (PC-BSD hat mich nicht überzeugt),
habe ich mir mal diese Distribution näher angesehen:

Manjaro Linux 0.8.7 (64Bit, XFCE-Variante)

Das ist eine auf Arch beruhende Distribution für Linux-Einsteiger. Der erste Eindruck ist durchaus positiv.
Firefox, Thunderbird, VLC sind vorinstalliert. Thunar ist der Dateimanager. Im eigenen Repo von Manjaro Linux
(separat von Arch) kann man mittels pacman nach Alternativen suchen. Das ist mir jetzt aber nicht so wichtig.
Das System hat nun zwei Paket-Aktualisierungen problemlos überstanden. Mal sehen wann es knallt.

Gparted wird zum Einrichten der Platte bei der "grafischen Installation" genutzt. Es gibt auch eine auf CLI-Basis,
die ich nicht verwendet habe. Man kann damit leben.

Ich habe ein / , ein /home und ein SWAP als GPT-Partition angelegt. Boot erfolgt mit Bios, kein UEFI.

Die Sicherung von / und /home erfolgte mit fsarchiver auf eine externe USB-Platte. Nutze dabei die SystemRescue CD.

Meine Frage lautet nun:
Wie kann ich auch noch die ganze "Bootumgebung" sichern, falls mir die Platte aussteigt?
Bei FreeBSD kenne ich die Mittel (gpart, glabel, dump/restore, bsdlabel, usw).
Was ich auspobiert habe, ist die Installation auf eine andere Platte analog zum Original.
Dann habe ich mit fsarchiver / und /home aus dem Archiv einfach drübergebügelt.
Hat funktioniert und das gesicherte System kam wieder hoch!!!
Geht es auch einfacher ohne erneute Installation?
 
Meine Frage lautet nun:
Wie kann ich auch noch die ganze "Bootumgebung" sichern, falls mir die Platte aussteigt?
Code:
dd
;)
Bei FreeBSD kenne ich die Mittel (gpart, glabel, dump/restore, bsdlabel, usw).
Da bist Du im wesentlichen vom eingesetzten Dateisystem (und Unterbau) abhängig. So wie bei FreeBSD eine Installation auf UFS anders gesichert werden muss als eine Installation auf ZFS, muss man bei Linux ebenfalls auf Partitionierung und Dateisystem achten: MBR oder GUID mit oder ohne LVM, Btrfs vs. "klassische" Dateisysteme, ...

Bei einer klassischen MBR-Partitionierung ohne LVM bietet sich beispielsweise an, das Partitionslayout mit sfdisk zu sichern. Für die Datensicherung gibt's zig Tools, angefangen vom guten alten tar bis hin zu ausgeklügelten inkrementellen Programmen wie Duplicity o. ä. Für ein Bare Metal Recovery einfach eine Live-CD reinstecken (egal welche), Partitionslayout mit sfdisk wieder herstellen, Dateisysteme erzeugen, mounten, Datensicherung zurückspielen, Grub in den MBR schreiben, fertig.
 
Ich bin zur Zeit bei Debian Stable und bin sehr zufrieden - im Vergleich zu CentOS mehr Pakete und keine RPM hell ...
 
Mal eine Nichtempfehlung weil's für die Uni ist, akt. Ubuntu. Ideologiedurchzogene Paketauswahl, unübersichtliches UI und langsamer Mist der mehr Wert auf graph. Spielereien legt.
 
Mal eine Nichtempfehlung weil's für die Uni ist, akt. Ubuntu. Ideologiedurchzogene Paketauswahl, unübersichtliches UI und langsamer Mist der mehr Wert auf graph. Spielereien legt.

Was ist denn eine ideologiedurchzogene Paketauswahl?
Gutmenschlicher und antifaschistischer K(r)ampf bei den Paketen?
 
Keine Ahnung wie das bei Ubuntu ist. Aber es gibt Distries die z.B. keine Pakete standardmässig zulassen die unter Nicht-Freien-Lizenzen stehen.
 
@Rakor:
Das geht bei Debian. Wenn ich mich nicht irre, ist das glaube ich standardmaessig so eingestellt.
Ansonsten nimmt man aus der source.list den Eintrag 'non-free' einfach raus.
Das ist per Repo so einstellbar.
 
zwar schon etwas her, aber vielleicht darf ich doch noch mal.

FreeBSD läuft bei mir wunderbar auf einem inzwischen etwas älteren Asus 1000HE Netbook. Es geht aber kein Hybernate und Sleep sollte ich lieber lassen. Ist also so eine Frage, ob man damit leben kann. Ich kann.
Meine Linux-Erfahrungen sind inzwischen sehr begrenzt und ich habe nur drei Distributionen in den letzten Jahren benutzt. Nein, eigentlich ist das falsch, denn eine davon ist Knoppix, das ich auf einem USB-Stick immer in der Hosentasche habe und das mir schon verdammt oft geholfen hat und wo ich ein geschlossenes System betreibe, bei dem keine Updates laufen oder irgendwas hinzu installiert wird.
Du fragtest ja auch, welche Distribution denn voraussichtlich noch lange existiert. Das kann niemand wirklich vorhersagen, aber, mit Blick zurück können meine beiden anderen Kandidaten sicher zu den langlebigen gezählt werden. Das ist einmal Debian und dann Ubuntu.
Viele sagen, Ubuntu ist Debian und in gewissem Sinne gilt das auch für Knoppix. Wie bei Knoppix habe ich auch bei Ubuntu noch nie weit unter die Haube geschaut, doch schon bei wenigen Aktionen, die eben doch anstanden, tat ich mir unglaublich schwer. Ubuntu, so wie es ausgeliefert wird, ist definitiv Endanwender fokussiert und will alles von der Oberfläche erledigt haben. Ich will es nicht mit dem schrecklichen Android gleichsetzen, aber irgendwo stimmt die Zielsetzung wohl schon überein.
Es gibt zu Ubuntu aber eine ganz tolle Beschreibung, eine Art Handbuch und es gibt ein ausführliches, leicht verständliches Wiki und es gibt ein recht gutes Forum, weil es eben auch viele Anhänger gibt. Es gibt außerdem auch regelmäßige Updates, eine planbare Entwicklung mit Ansage und Automatismen zur Verwaltung.
Wenn ich einen PC mit Linux bräuchte, auf dem ich nur einmal alles einrichten möchte und dann eine Weile sorglos glücklich sein möchte, dann nähme ich ein Ubuntu als boot-only und würde mir dann ein System damit installieren, wie ich das möchte und ohne Unity oder wie das alles heißt, das ich nicht so toll finde. Gerade für einen Laptop, denn durch die weite Verbreitung von Ubuntu gibt es dafür auch viele Sonderlösungen, die unter Umständen hilfreich sein können.

Vor einigen Wochen brauchte ich ein GNU/Linux und installierte eines in Virtual-BOX. Was ich tun musste, begann mit einer Beschreibung in der Debian benutzt wurde und ich hatte keinen Grund, das zu ändern. Es war mir allerdings auch egal. Was ich brauchte erforderte kein X, deshalb installierte ich also keinen Desktop.
Natürlich funktionierte die Beschreibung irgendwann nicht mehr und ich musste dann einiges herausfinden und anpassen und deshalb mit dem Debian ein wenig mehr arbeiten und Zeit verbringen. Das hat mich wirklich beeindruckt. Was ich da sah, war alles vollkommen gut und sauber gemacht und so durchdacht, dass es auch ohne große Beschreibungen für mich gut nachvollziehbar und überhaupt heraus-findbar war. Ich bin nicht der Unix-Guru und habe keine große Ahnung und bin froh, dass ich mit FreeBSD arbeiten kann. Aber ich brauchte keinen Übersetzer, um mit dem Debian gut und erfolgreich umgehen zu können. Bei Ubuntu, das angeblich gleich ist, gelang mir das bei weitem nicht so gut, aber, das habe ich auch nie von unten aufgebaut (also aus dem boot-only), sondern immer fertig installiert und dann versucht, für mich zu ändern.

Das führt mich dann auch zu meiner Frage, weshalb es denn eigentlich so viele unterschiedliche Distributionen gibt. Irgendwo ist das doch Irrsinn, oder?
Manchmal hat eine Distribution eine Sonderlösung für bestimmte Hardware bereit, die andere nicht haben und dann kann ich das noch ein wenig verstehen, dass man dann lieber diese nimmt. Obwohl da ja auch Linux alleine, also Kernel und Module reichen würden. Obwohl Linux oft für ein komplettes System inklusive Desktop und Anwendungen steht, ist in der Linux Welt der Kernel und das Userland keine Einheit, wie bei FreeBSD. Es kann da gemixt werden.GNU steht dabei eigentlich immer fest, interessiert auch niemanden. Von Linux werden unterschiedliche Versionen angeboten und dann oft von den Distributionen noch eigene Unterversionen entwickelt. Da schaut zwar auch niemand drauf, aber da gibt es Unterschiede und wie gesagt, die könnten unabhängig von der Distribution benutzt werden.
Was macht also letztlich den Unterschied?
Die Anwendungen sind ja auch alle gleich und ob ich GIMP in der einen oder anderen Distribution nutze oder auch unter FreeBSD oder sonst was, macht nicht den Unterschied.
Also bleiben die Distributionseignen Tools und Verwaltungsmechanismen sowie vielleicht die Auswahl an verfügbaren Ports oder Paketen.
Was die Pakete angeht, steht Ubuntu sehr gut da. Debian hat traditionell nicht immer die aktuellen Versionen verfügbar, aber eine ähnlich große Anzahl, wie bei Ubuntu und beide sind vergleichbar mit FreeBSD, vielleicht etwas im Vorteil.
Alle wichtigen Programme sind sicher bei allen Distributionen immer enthalten. Deshalb behaupte ich mal, dass hier Gleichstand herrscht und keine eine besondere Ausnahme darstellt.
Die Verwaltungstools, nunja, da kenne ich mich nicht so aus, aber was will man denn da großartig haben, das bei einer Distribution deutlich anders/besser sein kann, als bei einer anderen? Vielleicht hat eine ein besonders gelungenes Menü, womit die Auflösung eines Monitors eingestellt werden kann. Davon abgesehen, dass solche Dinge natürlich auch ausgetauscht und dann in anderen Distributionen genauso genutzt werden kann: wie oft braucht man das? Wie oft verwalte ich denn mein System? Wenn ich alle Einstellungen einmal vorgenommen habe, dann rennt doch alles eine Weile mit diesen Einstellungen und gut ist. Ob ich das nun grafisch aufgepeppt serviert bekomme, oder die entsprechenden Konfigurationsdateien aufsuche und manuell etwas ändere, das ist doch nicht der wirklich große Unterschied.
Wenn man weiß, was man will, dann braucht man nur noch eine Beschreibung, wie man das machen kann und dann richtet man es ein und fertig.

Also, für mich gibt es da keine wirklich großen Unterschiede und ich kann die Diskussionen darum, die ja im Linux-Lager oft ganz vehement ausgefochten werden, überhaupt nicht verstehen.
 
Das führt mich dann auch zu meiner Frage, weshalb es denn eigentlich so viele unterschiedliche Distributionen gibt. Irgendwo ist das doch Irrsinn, oder? [...]
Die Anwendungen sind ja auch alle gleich und ob ich GIMP in der einen oder anderen Distribution nutze oder auch unter FreeBSD oder sonst was, macht nicht den Unterschied.
Also bleiben die Distributionseignen Tools und Verwaltungsmechanismen sowie vielleicht die Auswahl an verfügbaren Ports oder Paketen. [...]
Also, für mich gibt es da keine wirklich großen Unterschiede und ich kann die Diskussionen darum, die ja im Linux-Lager oft ganz vehement ausgefochten werden, überhaupt nicht verstehen.
Die interessanten Unterschiede liegen tatsächlich nicht in der Paketauswahl (und schon gar nicht, wenn man innerhalb einer Distributionsfamilie bleibt...), und auch die Verwaltungswerkzeuge (zumindest auf Ebene der Paketmanager) schenken sich nicht viel. Signifikant wird's IMHO, wenn man sich die Release-Strategie der verschiedenen Distributionen anschaut.

Am einen Ende steht Debian mit extrem langen Release-Zyklen, langen Testphasen und einem qualitäts- (und nicht datums-) getriebenen Release-Zeitpunkt. Ergebnis: gute Konsistenz, so gut wie kein Ärger mit kaputten Abhängigkeiten, guter Migrationspfad. Der Preis: oft veraltete Software, keine Planbarkeit für Upgrade-Szenarien. Ähnlich konservativ ist noch RHEL und seine frei verfügbaren Abkömmlinge (CentOS, Scientific Linux), auch wenn hier Minor Releases regelmäßiger gepflegt werden als bei Debian - dafür sind die Paket-Repositories weit weniger vollständig als das von Debian.

Das andere Extrem bilden Distributionen mit Rolling Releases, also z. B. Gentoo, Sabayon oder Arch Linux. Hier ist die Software (fast) immer blutige Kante, allerdings zu dem Preis, dass nicht immer alles zusammenpasst (Stichwort Dependency Hell, kennen wir schließlich von den Ports...). Dazwischen bewegen sich dann Ubuntu, Mint, Fedora und OpenSUSE, die eher datumsgetrieben releasen und dann veröffentlichen, was halt zu dem Zeitpunkt fertig ist - allerdings ohne einen brauchbaren Migrationspfad anzubieten; ein Upgrade kommt hier meist einer Neuinstallation gleich.

Die meisten Anwender sind mit der "Mitte" ganz gut bedient, zumal diese Distributionen auch noch Wert auf grafische Werkzeuge für die Verwaltung legen (insb. openSUSE). Im Enterprise-Bereich will man aber vielleicht nicht alle 6 Monate das Frickeln anfangen, sondern lieber RHEL oder Debian mit langen Release-Zyklen und guten Migrationspfaden einsetzen. Natürlich gibt es viel zu viele Distributionen; letztlich würde eine reichen, die in drei Flavours daherkommt (erzkonservativ, normal, Bastelbude); eine gewisse Toleranz in Bezug auf lizenzreligiöse Überzeugungen vorausgesetzt ;)
 
Manjaro Linux (XFCE-Variante, 64Bit) auf Lenovo SL510

Es gibt nichts zu meckern. Hardware wird unterstützt (Akkustatus, Webcam). Keine Probleme mit Intel-Grafik.

Alle Aktualisierungen der Pakete wurden bisher gemeistert. Folglich gibt es für mich zur Zeit keinen Grund was
anderes zu probieren. Führen weitere Aktualisierungen in die Hölle? Mal abwarten.

Was ich nicht machen werde:
Eine Diskussion über die Vorteile der Distribution X gegenüber der Distribution Y führen, denn ich kenne bisher
nur die oben genannte. Diese jedoch ziehe ich PC-BSD auf einem Laptop vor. Stand heute.
 
[…]
Das führt mich dann auch zu meiner Frage, weshalb es denn eigentlich so viele unterschiedliche Distributionen gibt. Irgendwo ist das doch Irrsinn, oder?
Manchmal hat eine Distribution eine Sonderlösung für bestimmte Hardware bereit, die andere nicht haben und dann kann ich das noch ein wenig verstehen, dass man dann lieber diese nimmt. Obwohl da ja auch Linux alleine, also Kernel und Module reichen würden. Obwohl Linux oft für ein komplettes System inklusive Desktop und Anwendungen steht, ist in der Linux Welt der Kernel und das Userland keine Einheit, wie bei FreeBSD. Es kann da gemixt werden.GNU steht dabei eigentlich immer fest, interessiert auch niemanden. Von Linux werden unterschiedliche Versionen angeboten und dann oft von den Distributionen noch eigene Unterversionen entwickelt. Da schaut zwar auch niemand drauf, aber da gibt es Unterschiede und wie gesagt, die könnten unabhängig von der Distribution benutzt werden.
Was macht also letztlich den Unterschied?
Die Anwendungen sind ja auch alle gleich und ob ich GIMP in der einen oder anderen Distribution nutze oder auch unter FreeBSD oder sonst was, macht nicht den Unterschied.
Also bleiben die Distributionseignen Tools und Verwaltungsmechanismen sowie vielleicht die Auswahl an verfügbaren Ports oder Paketen.
Was die Pakete angeht, steht Ubuntu sehr gut da. Debian hat traditionell nicht immer die aktuellen Versionen verfügbar, aber eine ähnlich große Anzahl, wie bei Ubuntu und beide sind vergleichbar mit FreeBSD, vielleicht etwas im Vorteil.
Alle wichtigen Programme sind sicher bei allen Distributionen immer enthalten. Deshalb behaupte ich mal, dass hier Gleichstand herrscht und keine eine besondere Ausnahme darstellt.
Die Verwaltungstools, nunja, da kenne ich mich nicht so aus, aber was will man denn da großartig haben, das bei einer Distribution deutlich anders/besser sein kann, als bei einer anderen? Vielleicht hat eine ein besonders gelungenes Menü, womit die Auflösung eines Monitors eingestellt werden kann. Davon abgesehen, dass solche Dinge natürlich auch ausgetauscht und dann in anderen Distributionen genauso genutzt werden kann: wie oft braucht man das? Wie oft verwalte ich denn mein System? Wenn ich alle Einstellungen einmal vorgenommen habe, dann rennt doch alles eine Weile mit diesen Einstellungen und gut ist. Ob ich das nun grafisch aufgepeppt serviert bekomme, oder die entsprechenden Konfigurationsdateien aufsuche und manuell etwas ändere, das ist doch nicht der wirklich große Unterschied.
Wenn man weiß, was man will, dann braucht man nur noch eine Beschreibung, wie man das machen kann und dann richtet man es ein und fertig.

Also, für mich gibt es da keine wirklich großen Unterschiede und ich kann die Diskussionen darum, die ja im Linux-Lager oft ganz vehement ausgefochten werden, überhaupt nicht verstehen.

Ich bin erst kürzlich von Linux auf FreeBSD umgestiegen und sehe das anders. Momentan wird unter Linux gerade der Krieg der Init-Systeme ausgefochten, Upstart vs Systemd vs SysVInit. Systemd hat in letzter Zeit sehr viele Distributionen gewonnen, was einer der Gründe für mich war, endlich Umzusteigen. Upstart und Systemd sind monolithische, intransparente Monster, aber man kommt nicht mehr wirklich drumrum. So geht es aber bei vielen zentralen Systemkomponenten weiter. Natürlich, den Endanwendern ist es vollkommen egal. Aber das führt trotzdem zu Inkompatibilitäten und größeren Unterschieden zwischen den Distributionen, als man denkt.

Kürzlich hatte ich z.B. ein nettes Problem mit der Portabilität zwischen Ubuntu und Gentoo, die gleiche Biliothek, aber total verschiedene Namenskonventionen. Sollen wir jetzt für jede Linux-Distribution ein eiges if in den CMake-Skripten anlegen? Für Endanwender mag sowas irrelevant erscheinen, aber wenn die Entwickler so an ihrer Arbeit behindert werden, dann wird es durchaus noch Probleme mit der Softwareauswahl geben. Gerade was kommerzielle Produkte angeht, denke ich dass Linux da in nächster Zeit wieder viel Porzellan zerschlagen wird. Man bekommt vielleicht noch welche für Ubuntu, aber ich finde es einen Krampf, sobald man das System anfasst. Selbstgebastelte Nischenlösungen neigen meiner Erfahrung dazu, nach ein paar Updates Schwierigkeiten zu machen und kaputt zu gehen.
Und da die Leute denken, alle Linux-Distris sind doch irgend wie gleich, wollen sie die Software auf anderen Distributionen mit anderen Bibliotheksversionen etc laufen lassen, und beschweren sich dann beim Hersteller, dass das nicht geht. Wenn der keine Lust darauf hat, dann kann ich das durchaus verstehen. Und ich denke, das wird auch OpenSource-Projekte betreffen. Die Lösung wird dann sein, dass die Maintainer der Pakete distributionsspezifische Patches einspielen. Kann man bei Debian sehen, wohin das führt, OpenSSL ist nur das bekannteste, es gibt viele Pakete, die von Debian kaputtgepatched werden und die Anwender sich dann bei Upstream beschweren. Das führt zu Frust, und hilft nicht gerade der Einigkeit.

Insgesamt kann ich also diese Sichtweise, dass die Linuxdistributionen eine homogene Masse bilden also überhaupt nicht nachvollziehen.
 
Da wurde ich in den letzten Beiträgen zitiert und ich will deshalb kurz nachlegen.

Was goblin erklärt, verstehe ich. Also, ich verstehe es nicht wirklich, sehe aber durchaus, dass andere auch abweichende Erfahrungen haben und ganz besonders dann, wenn sie sich besser auskennen. Es ist ja allgemein so, dass man umso mehr Details sieht, wenn man sich tiefer in eine Materie einarbeitet. Mir, als unbedarftem Endnutzer, sagen solche Begriffe "Upstart vs Systemd vs SysVInit" gar nichts, deshalb kann ich derartige Unterschiede natürlich auch nicht würdigen.

Was anderes, das mir da so durch den Kopf ging, nach der Reaktion von Daemotron:
In meiner Sehweise mancher Linux-Distributionen können wir im Grunde genommen auch nicht von "einem FreeBSD" reden.
Wir haben ja die Wahl zwischen mehreren, derzeit etwa 8er, 9er und demnächst 10er Versionen und dann innerhalb dieser Versionen auch noch die unterschiedlichen Zweige. Das sind quasi alles unterschiedliche Distributionen mit eigenen Repositries.
Also, für mich ist der Unterschied von einem FreeBSD zu einem anderen manchmal offensichtlicher, als derjenige zwischen zwei angeblich vollkommen unterschiedlichen Linux-Distributionen. Zumindest wäre es gerechtfertigt (so man das überhaupt möchte), von unterschiedlichen Distributionen und nicht nur Versionen bei FreeBSD zu sprechen. Das macht man nicht, weil alles einer Entwicklungslinie folgt und aus dem gleichen Stall kommt. Das Schlüsselwort scheint mir die Einigkeit zu sein.
In der Linux Welt sehe ich viel weniger Einigkeit.
Angefangen von den generellen Entwicklungen, wie etwa Linux selbst, bis zu den letzten Paketen, ist alles stark verteilt und es gibt verhältnismäßig viele Entwickler. Dass da vergleichsweise viele Meinungen ins Spiel kommen ist mir klar. Dass diese nicht unter einen Hut zu bringen sind, ist Systembedingt und dass dann immer wieder neue Gedanken tatsächlich realisiert werden, führt letztlich auch zu den vielen unterschiedlichen Versionen, die dann in immer neue Distributionen einfließen, bis sich vielleicht ein Mainstream durchgesetzt hat. Im Grunde erlebten wir das mit der Abspaltung von OpenBSD und zuletzt DragonFly-BSD doch ganz ähnlich.

Das war schon so, als ich noch GNU/Linux nutzte. Ich möchte das nicht bewerten oder gar als schlecht darstellen. Ich versuche mir etwas aus dem Zusammenhang meiner Beobachtungen heraus zu erklären, ohne wirkliche Details zu kennen.

Wenn ich nun auf den Anwender blicke, sieht das natürlich sehr viel anders aus, als wenn jemand sich dazu äußert, der die Details kennt.
Aus der Vergangenheit lernte ich immer wieder, dass trivialste Unterschiede Anlass für ein Distributions-hopping waren. Da hatte eine Distro vielleicht XFCE als Default und wurde daher gemieden und eine andere bot KDE und wurde deshalb genommen. Einmal stellte jemand ein Ubuntu-Derivat für Musiker zusammen. Also, der programmierte nicht etwas neu, der stellte nur Programme aus den Repositries zusammen, die er wünschenswert für Musiker hielt. Ein Anwender erklärte mir mal, dass er sich ja das mit dem Linux gestern auch mal angesehen hat und nichts daran findet. Versteht ihr? Ich sehe mir FreeBSD seit Jahren an und verstehe es noch immer nicht. Wie kann jemand einen Tag lang eine einzige Linux-Distribution ansehen und erkennen, was da abgeht?
Die Schilderungen meines Standpunktes oder besser gesagt, meine Frage danach, wieso wir da überhaupt so viele Distributionen haben, die bewegte sich eher auf diesem Niveau.
Von daher ist es für mich der vielleicht bedeutendste Unterschied zwischen Linux und FreeBSD, dass FreeBSD als Einheit daher kommt und man dann ein System mit allem anderen selbst aufbaut, während ein Linux-System schon an der Basis aus den unterschiedlichsten Komponenten gemischt werden kann, dann aber viele Distributionen bis ins Detail vorgeben, wie das System mit welchen Paketen schließlich aussehen soll.
Projekte, wie Linux from Scratch, finden nicht den Weg in die Hände von Endanwendern und kaum jemand lernt die notwendigen Techniken, um sich ein System selbst aufzubauen. Hätten wir nur diesen Weg, bräuchten wir wohl nicht derart viele Distributionen mit GNU/Linux, hätten aber wohl auch viel weniger Anwender.

Es ist vermutlich sehr kompliziert, sich ein GNU/Linux oder GNU/Hurd oder GNU/kFreeBSD selbst zusammen zu schustern. Vermutlich ist es noch komplizierter, sich Linux überhaupt selbst zusammen zu stellen, also nicht nur einen fertigen Kernel nehmen, konfigurieren und neu bauen, sondern selbst Module hinein zu nehmen, um etwa neue Wlan-Chips mit einem Blob zu unterstützen. Das sind Aufgaben, die mich überfordern und vermutlich die allermeisten Anwender von GNU/Linux ebenso.
FreeBSD zu nehmen, (mit Hilfe dieses Forums) zu installieren und dann nach und nach einen eigenen Desktop auf dieser Grundlage zu bauen, das überfordert mich nicht. Natürlich habe ich keine sehr hohen Ansprüche, aber es geht.
Deshalb ist GNU/Linux geradezu auf Distributionen angewiesen, die dem Anwender schon vorgefertigte Lösungen anbieten. Diese Lösungen können natürlich mehr oder weniger weit gehen, da sehe ich ja durchaus auch deutliche Unterschiede.
Aber, um es vielleicht an einem erfunden Beispiel zu verdeutlichen, ob ich nun ein GNU/Linux10.4 für Musiker, eines für Schriftsteller, eines für Mediziner, eines mit XFCE und eines mit KDE, eines mit Upstart und noch eines mit Systemd , eines für Server und eines für Laptops und vielleicht noch eines für PAD-PCs brauche und dieses jeweils eine eigene Distribution nenne, das finde ich fraglich. Und dann natürlich mit 10.6 alles für alle wieder weiter führe und dann keine zentrale Entwicklung für die verschiedenen flavors habe, sondern alles irgendwie Schnellschüsse sind, die aus purer Lust mit Feuereifer losgetreten werden, aber ebenso schnell wieder fallen gelassen werden können.

Wahrscheinlich gibt es da irgendwo einen goldenen Weg, meist nahe der Mitte. Mein Eindruck ist derzeit, wie schon seit Jahren, dass eine unsinnige Distributionswut sich noch immer bei GNU/Linux austobt und viel überschüssige Energie unsinnig bindet. Das kommt mir (ich werde nicht müde, das zu sagen: mir unbedarftem Endanwender ohne weitere Kenntnisse) manchmal ein wenig vor, wie eine Kindergarten-Klasse beim Zoo-Besuch.
 
Andererseits ist es doch für den Endanwender gut, sich eine passende Linux-Distribution aussuchen zu können und diese bis
ans Ende aller Tage zu nutzen wenn es keine zwingenden Gründe gibt zu wechseln. Der Endanwender hat doch gar keine Zeit
für endlose Experimente.

Wenn die Hardware die ihn umgibt sauber unterstützt und seine Anwendungssoftware aktuell gehalten wird sind doch seine
Probleme vom Tisch.

Wenn seine Wahl aus diesen Gründen auf Linux-YXZ statt auf BSD fallen sollte wird die Welt nicht untergehen.
 
Manjaro Linux (XFCE-Variante, 64Bit) auf Lenovo SL510

Nun ist es doch passiert. Ein anstehendes Update mit den üblichen Bordmitteln hat versagt. Sie kochen auch nur mit Wasser.

Was tun? Im Forum gab es den entscheidenden Hinweis. Das System ist aber immer noch relativ pflegeleicht.

Was aber macht Otto-Normalverbraucher in diesem Fall?
 
Ja, das geht natürlich! Und bei Debian bin ich mir auch sicher, dass das funktioniert. Aber bei Linux Mint z. B. (http://community.linuxmint.com/tutorial/view/2) schreiben sie direkt bei den Nachteilen rein:

Code:
Slow: APT will download the new version of all the packages installed on your system. Assuming you installed nothing at all, that's about 3GB of data.... using a fresh upgrade you could have downloaded all that data by simply getting the 700MB ISO.
    Unreliable: Depending on your modifications, your sources, your added software and your configuration you could end up with a system that acts and feels really different than a brand new version of the newer Linux Mint release. You're far from the beaten track and the added features might not work as well on your system as they were designed to.
    Risky: The temptation when you upgrade with APT is not to perform backups... since your partitions aren't overwritten, nothing "forces" you to make backups... think about the risk though.
    Complicated: Packages conflict with each others, they can bring complex dependencies and put you in situations that are difficult to solve.

Und deswegen wird teilweise empfohlen lieber eine komplette Neuinstallation vorzunehmen. Und das ganze funktioniert unter FreeBSD irgendwie schöner...
 
Zurück
Oben