Wie "unnervig" ist denn FreeBSD aktuell?

Tag zusammen,

vorab: Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über die Vorteile jenes und dieses Betriebssystems starten. Sollen andere machen...

Mich würde interessieren, wie die Benutzung eines aktuellen Desktop-Rechners unter BSD langfristig läuft. Ich benutze aktuell Linux, würde aber gerne wieder zu FreeBSD wechseln. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden will ist ein System, das 100% richtig läuft, aber jeden Tag ein neues Wehwehchen hat. Wenn ich mal so rekapituliere, was ich in 20 Jahren Desktop-Erfahrung so alles an Erfahrungen sammeln durfte:

- Nach Update/Upgrade läuft das System bzw. wichtige Komponenten nicht mehr. Fehlersuche nimmt 1-2 Tage in Anspruch. (Bsp. Bootloader defekt)
- Software weigert sich, in der installierten Version zu laufen, Upgrade nicht möglich wegen fehlendem Angebot für OS. (gerne bei Client-Applikationen)
- Bugfixes für OS nicht/zu spät verfügbar. (Bsp. office-Applikation stürzt beim Öffnen einer Datei ab)
- Software vorhanden, Feature XY wird aber vom OS nicht unterstützt (Bsp. Import-Möglichkeit von Dritt-Daten)

Das sind alles so Sachen, die einen einfach zu Tode aufhalten und worauf ich so überhaupt keine Lust habe. Wenn mal was zwei Tage dauert, um es zu installieren, dann sehe ich kein Problem. Aber wenn das täglich auftritt....
 
Ich glaube du müsstest schon ein bisschen konkreter sagen, welche Software du tagtäglich nutzt, damit andere dir sagen können, ob diese problemlos auf FreeBSD läuft.
 
Naja! Ich hab grade mal die aktuelle Release auf einer Virtualbox installiert und prompt auf den Fehler gelaufen: https://forums.freebsd.org/threads/lua-error-can-not-open-boot-lua-loader-lua.68635/

@h2: Firefox, Virtualbox, i3, sublime-text, gimp und noch ein paar kleine andere. Nichts weltbewegendes. Aber wie gesagt: Das ist ja einfach rauszufinden, ob die Software Status Quo unter FreeBSD gut läuft. Die Frage ist ja, wie betreuungsintensiv das in den nächsten x Jahren aussieht.
 
'Gefrickelt' werden muß immer mal was, da kommt man bei keinem OS drum herum.

Nagelneue Hardware wird selten zu 100% gleich voll unterstützt, Komponenten von Laptops tlw. auch gar nicht. Wifi,Sleep, Spezialtasten usw.

Es ist auch immer eine Sache davon, wie man sich persönlich anstellt (manuals nicht lesen) und welche Erfahrung man mit der Installation seiner gewohnten Software hat aka 'wenn x installiert ist, verträgt sich das mit y nicht, aber ich kenn die Lösung schon'.

Naja! Ich hab grade mal die aktuelle Release auf einer Virtualbox installiert und prompt auf den Fehler gelaufen
Die verschiedenen Arten der Bootloader wurden bei 12 angepasst, damit sie alle möglichst die gleichen Funktionen unterstützen. Ist jetzt leider das Paradebeispiel, was du meinst. Bekommt man aber schnell mit und geholfen wird einem hier sowieso. ;)

Ansonsten kann ich sagen, dass es bei den BSDs eher gemütlich zugeht. Man muß ja auch nicht alle 6 Stunden dem portstree hinterherhecheln, bloß weil es eine neue Version gibt. Kritisch sehe ich das nur bei Serverbüchsen am Netz und bei zu stopfenden Sicherheitslöchern. Das bekommt man aber auch mit und auf dem Desktop ist da nichts dramatisch, wenn man nicht grade jeden Link klickt. -> virenscanner.exe :rolleyes:
Zuletzt noch ein Tip für jedes OS: erstmal den Ball flachhalten und unwichtige Updates rauszögern.

Edit:
Was man immer im Hinterkopf haben sollte: FreeBSD ist als ServerOS gedacht. Man kann damit zwar alles machen und sich alles zurechtbiegen, was aber im Grunde dadurch schon Bereitwilligkeit fordert.

Gegebenfalls bist du mit einem als Desktop zurechtgeschnittenen BSD wie GhostBSD oder der TrueOS-Family besser bedient.
 
Meine Erfahrung: normaler Desktop, Firefox, Chromium, i3, Xorg (mit nvidia) alles inzwischen problemlos, auch mit upgrades.

Virtualbox hingegen nur so la la. Inzwischen gehts auf meinem Arbeitsrechner, aber nach meiner begrenzten Erfahrung macht es mehr Probleme als unter Linux.
 
Bzgl. Software-Upgrades. So komische Probleme hat man wenn man entweder die offiziellen Pakete oder poudriere nutzt nicht.

Upgrade Probleme lassen sich einerseits mit Boot Environments "lösen", habe ich aber nicht verwendet und hatte die letzten paar Releases keine Probleme. Der Klassiker bei upgrades ist dass man mal ein nicht mehr kompatibles aus den Ports/Packages installiertes Kernelmodul lädt. Das hat scheinbar einige Leute ziemlich verdutzt, stand aber in der Errata, die man ohnehin bei jedem OS lesen sollte.

Im Übrigen verwende ich FreeBSD auf meinem persönlichen Laptop, weil ich so Problemche wie bei Ubuntu vermeiden will (ständig Probleme mit NVIDIA-Teiber, oder so nervende Sachen wie dass ein Update mal das deaktivieren und reaktivieren von Touchpad beim abstecken oder neu anstecken versemmelt). Verwende den ja doch professionell.

Generell habe ich den Eindruck dass Software generell stabiler wird und sich somit Probleme in Grenzen halten. Selbst mit dem nicht ganz so weit verbreiteten Setup mit durchgängig sndio, statt Pulse Audio gibt's keine Probleme (mehr).

Ich höre auch aus der OpenBSD-Welt, dass das als Desktop/Lapotp-System richtig was taugt.

Die zwei größten Kritikpunkte die mir einfallen:
Je nach Laptop kann es sein, dass du ein paar Hints bezüglich Audio setzen musst, damit der Sound an den richtigen Punkt kommt, vor allem bei an/ab-stecken von Kopfhörern. Das machst du aber pro Laptop maximal einmal.

Electron. Ich bin zwar kein Fan von Electron, aber unter FreeBSD hast du derzeit sowas wie Atom, VSCode, etc. nicht. Damit muss man derzeit leben. Weiß da aber die Hintergründe dazu nicht und auch nicht was da der Aufwand ist das lauffähig zu machen.

Ich denke im Endeffekt musst du's ausprobieren. Was ich aber schätzen gelernt habe ist, dass sich die Regressions unter FreeBSD deutlich in Grenzen halten. Wenn mal war funktioniert dann funktioniert es auch weiterhin und man muss nicht bei jedem Update oder Upgrade Angst haben. Und wenn man super-paranoid ist kann man sich ja mit ZFS-Snapshots und Boot-Environments spielen.

Obiges sind nur persönliche Erfahrungen. Installiere es mal. Gibt auch gute Howtos, die alles mögliche wovon man aber vielies womöglich nie braucht abdecken.

Zu Virtualbox: Ich habe das jetzt schon mehrmals gehört, aber persönlich noch nicht erlebt. Ich verwende es doch ab und an, allerdings nicht regelmäßig. Bisher hat es recht gut funktioniert, auch in Kombination mit Vagrant. Es gibt jetzt aber auch bhyve als potentielle Alternative.
 
Deine geschilderten Probleme wirst du vermutlich in so einem Nischensystem immer haben. Du musst bedenken, dass die BSDs von einer verhältnismäßg kleinen Gruppe von Personen entwickelt werden. Dahingegen wird der Großteil der Drittsoftware (von der du redest) auf anderen Systemen (meist Linux) entwickelt und dann von einigen wenigen auf BSD portiert. Das kann mal gut und schnell gehen (posix) und mal schwer bis nahazu unmöglich werden (Linuxismen ala systemd, etc).

Wenn ein System mal sauber läuft, im Sinne von Hardwareunterstützung, dann wird es im Allgemeinen auch weiterhin laufen (was Hardwareunterstützung angeht). Wenn deine Drittsoftware aber plötzlich auf systemd angepasst wird, dann kann das mit dem Port auf BSD schon ne Weile dauern und auch mal iterativ ablaufen.

Ergo: Auf einem Nischensystem wie einem BSD ein Desktop betreiben zu wollen ist immer mit potenziellen Einbußen und Pflegeaufwänden verbunden.
 
Ich nutze FreeBSD seit 2009 auf meinem primären Laptop für Arbeit und privat (hauptsächlich Standard-Office-Dinge). Drei Dinge haben seitdem das Leben deutlich leichter gemacht:
  • der neue pkg manager (ewig sei Dank dem Heiligen Bapt)
  • das Quarterly Repo
  • ZFS
Mit einem vernünftigen Snapshot-Management bzw. mit Boot-Environments kann man jedes Problem per zfs rollback erstmal wieder rückgängig machen. Wenn also wirklich mal ein fatales Problem auftritt - man updated die Packages und plötzlich funktioniert etwas nicht mehr, weil eine Abhängigkeit im Repo nicht vorhanden war - kann ich zumindest den Zustand von vorher blitzschnell wieder herstellen.

Was Software-Probleme angeht: Ja, gibt es mitunter... aber für meinen Alltag habe ich in den letzten Jahren mit FreeBSD kein ernsthaftes Problem mehr gehabt (mit HardenedBSD sieht das anders aus; und selbst damit betreibe ich einen Produktivserver). Gerade die Standardpakete (Firefox etc.) werden von so vielen genutzt, dass Fehler i.d.R. schnell gefunden und beseitigt werden. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wichtig zu wissen ist natürlich, dass die Ports (und damit die Packages) quasi ein Rolling Release sind. Die optionalen Quarterly Repos haben hier für mich etwas Ruhe reingebracht. Aber ansonsten macht man halt immer gleich alle Änderungen mit, die das Portsystem so durchmacht - und da muss man gelegentlich Hand anlegen (z.B. weil plötzlich "Flavors" existieren, weil PHP extensions weiter in einzelne Packages ausgegliedert werden, weil die Standardversion von PHP von 5.6 auf 7.1 hochgesetzt wird, weil sich die Standard-JPEG-library ändert...).

Dafür kann ich auf jedem unterstützten FreeBSD immer noch ein "pkg install pdftk" machen. Mein Kollege, der letztens seinen Ubuntu-Laptop hochgegradet hat, stand plötzlich ohne pdftk da, was wir in einem für uns sehr hilfreichen Skript verwenden - weil Ubuntu halt nicht mehr die uralt-GCC-Version anbietet, die pdftk benötigt. Bei FreeBSD ist die immer noch in den Ports und wird automatisch reingezogen.

Alles hat also seine Licht- und Schattenseiten. Du wirst ausprobieren müssen, ob es mit der von Dir verwendeten Software unter FreeBSD gut klappt oder nicht.
 
Also, ich nutze seit vielen Jahren FreeBSD auf meinen PC's zu Hause und auf der Arbeit, auf Laptops und Server. Als Desktop System nutze ich xfce - funktioniert alles gut bis sehr gut. Das einzige ist bei 12.0 der smplayer, der gerade zickt. Upgrades verlaufen immer erfolgreich. Ich kann sagen, dass ich zufrieden bin - als Vergleich kenne ich Ubuntu... Ich werde jedenfalls nur von FreeBSD weg wechseln, wenn es sterben sollte oder sich die Projekt-Philosopie dramatisch ändern sollte. ;-)
VG Norbert
 
Ob FreeBSD Desktop tauglich ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Selber nutze ich seit über 6 Jahren FreeBSD und OpenBSD sowie auf dem Desktop als auch mit Minimalsystemen a la Windowmanger, wie JWM oder openbox. Anfangs war es zeitaufwendig, weil doch vieles händisch konfiguriert werden muß nach der Grundinstallation. Meine Ansprüche sind und waren nie sehr hoch, der tägliche Workflow beinhaltete das übliche, surfen, mailen, Musik und Videos, und ich schreibe viel. Als Desktop habe ich alle gängigen (LXDE, XFCE, MATE, KDE und Gnome) ausprobiert und getestet. Alles lief bei mir zufriedenstellend und sehr performant und stabil. Deshalb kann ich nichts nachteiliges berichten. Große, nicht lösbare Probleme gab es äußerst selten. Und wenn, dann bekam ich tatkräftige Unterstützung von unseren Communitymitgliedern. Also nur Mut, einfach tun und selber Erfahrungen machen .....:)
 
Also ich finde, dass FreeBSD absolut stabil und unkritisch läuft - und vorallem, dass die Dinge im Vergleich zu anderen unixoiden Systemen hier am transparentesten sind.
Klar, muss man manchmal etwas Hand anlegen ... aber hier haben wir ein gutes Forum in unserer Muttersprache - und wenn es mal hakt kommt oftmals ganz schnell von einem der vielen oft nur Mitlesenden der entscheidende Tipp.
Ich hab beruflich FreeBSD-Maschinen mit SQLServern und so'n Zeugs laufen - das sind reine Selbstläufer - da muss man eigentlich
gar nichts machen.
Auch zum Datensammeln aus SPS - und Mikroprozessor-Steuerungen ist FreeBSD ne gute und stabile Basis.
Zumindest dann, wenn nicht der 'Generation Arduino' entstammt...

Linux habe ich immer wieder 'mal probiert - finde aber die Diversität der Linuxwelt ganz einfach schrecklich.
Polemisch überspitzt sage ich immer, die brauchen für jedes Problem erstmal ne bestimmte Distribution!

Neben FreeBSD nutze ich noch MacOS, also den Nachfolger von OSX, welches ja auch teilweise auf FreeBSD zurückgeht - auch hier
überleben die User bei Releasewechseln so manche bitterböse Überraschung - und in Summe ist das Apfel-Imperium hier auch nicht wirklich besser als ein kleiner Kreis von Leuten, die FreeBSD am Leben halten.
Im Gegenteil - mit ZFS hat FreeBSD eine Strategie gewählt, die Apple vor Jahren verpasst hat!
 
Ich habe seit vielen Jahren mit macOS (auch Hackintosh) die geringsten (wenn überhaupt) Probleme gehabt. Und Ubuntu ist im Vgl zum Rest (inkl Windows) auch sehr entspannt. Vorsicht bei Hardware älter 5 Jahre!

Ich würde daher zu Ubuntu raten wenn man sich keinen Mac leisten will.

Ist halt einfach meine Erfahrung der letzten Jahre. Am zufriedensten bin ich mit FreeBSD als FreeNAS auf meinem Server. Der läuft aber getrennt vom Internet, muss ich dazu sagen.
 
Polemisch überspitzt sage ich immer, die brauchen für jedes Problem erstmal ne bestimmte Distribution!
Made my day! :p

Vielleicht noch ein paar Tips für den Weg:
Als ich mit unixoidem Krams noch nicht so fit war, habe ich immer das OS, was ich gut kannte erstmal auf einer physikalischen Maschine gelassen und da drauf keine Akrobatiken gefahren, damit ich immer eine verlässliche Maschine am Start habe (sprich: damit ich ohne Gicht und shell shock googlen kann).

Was von mir getestet werden wollte / sollte, wurde auf einen Zweitrechner (Virtualisierung ist gut, nvidia-driver auf 60Hz ohne tearing lernst du z.B. damit aber nicht) installiert und alles so parallel wie möglich betrieben und mich dann langsam aber sicher 'migriert'. ;)

Netzwerkzeug habe ich gerne hinter eine alten Fritzbox per double-NAT getestet. Von dualboot lass ich die Finger, sauber bekommt man das sowieso erst hin, wenn man beide Systeme kennt und davor raubt es einem die Zeit, die man eben nicht unbedingt in dualboot stecken mag.

Meine Essenz: es ist wurscht, ob du deinen Desktop zersemmelst, wenn du noch eine zweite Maschine fertig eingerichtet hast. Erst recht mit ZFS und erst rechter, wenn deine Daten auf einem NAS liegen. ;)
 
Ich glaube, dass der Spruch von @Kamikaze war und ungefähr und sinngemäß lautete: "letztendlich (nach Probeläufen in GNU/Linux), kam ich immer wieder zu FreeBSD zurück gekrochen." Wer auch immer und wie auch immer, mir geht es irgendwie auch so.
Dabei bin ich durchaus pragmatisch und nutze auch GNU/Linux (und busybox/linux sowieso), aber am wohlsten fühle ich mich immer wieder mit FreeBSD und möchte dabei auch bleiben, wenn ich das irgendwie kann.
Es ist schon stressiger als Ubuntu, auf der einen Seite. Denn es macht nicht alles automatisch. Was ich will, muss ich in einem Desktop-System selbst einbauen und es gibt da nicht alle Gimmicks, die Ubuntu & Co so mitbringen. Umgekehrt sind es oft gerade solche automatischen Gimmicks bei Ubuntu &Co, die mich extrem stressen und mehr Arbeit machen, sie irgendwie weg zu bekommen, als FreeBSD mir letztlich macht, ein einfaches System damit zu betreiben, wie ich es mir das vorstelle.
Meist ist das jedenfalls so, manchmal schaffe ich es dann eben nicht, FreeBSD bei bestimmter HW tatsächlich auch hin zu bekommen. Ich bin halt nur unbedarfter Enduser und muss früher die Flügel strecken, als manch anderes Mitglied dieses Forums.
Dass ich trotzdem FreeBSD noch immer als Hauptsystem für meinen Desktop nutze, sollte eigentlich doch ausdrücken, dass es nicht sooo stressig sein kann.

FreeBSD als Guest in VirtualBox hat mich bisher, bei den wenigen Versuchen, die ich damit machte, immer enttäuscht. Also, nicht wirklich das Basis-System, also FreeBSD, aber mit X-Server und Desktop. Es braucht natürlich die virtualbox-ose-additions, die man im Gast installieren muss (und nicht irgendwelche Dinge aus der Gasterweiterungs-CD).
Trotzdem funktionieren viel Sachen nicht so wirklich gut und performant.
Das ist bei FreeBSD als Host-System durchaus anders. Hier kann zwar VirtualBox auch nicht mit anderen Virtualisierungen (auch auf anderen Systemen) wirklich mithalten, aber es ist intuitiv und einfach zu bedienen und bei mir laufen mit "kleinen Totalausfällen", die hin und wieder nach Updates aufgetreten waren, sowohl Windows als auch GNU/Linux Clients gut, gut genug, für den gelegentlichen Gebrauch. Wenn man mal was braucht, das eben nur in diesem Gast-System geht. Das ist kein professioneller Einsatz von Virtualisierung, den ich da betreibe, aber das, was die meisten Desktop-User brauchen.

Also, mein Fazit sieht ähnlich aus, wie das der meisten anderen Beiträge: FreeBSD - gerne immer wieder!
 
Gegebenfalls bist du mit einem als Desktop zurechtgeschnittenen BSD wie GhostBSD oder der TrueOS-Family besser bedient.

Nein, bloß nicht. Vanilla-FreeBSD ist bestens als Desktopsystem geeignet. Virtualbox, gimp, Firefox etc. funktionieren wunderbar.
Auf meiner alten Kiste habe ich seit Version 9.0 immer mit freebsd-update erfolgreich upgegradet, kein Problem.
 
Und Ubuntu ist im Vgl zum Rest (inkl Windows) auch sehr entspannt.
Wirklich?

Ich habe Ubuntu immer mal wieder probiert, weil ich etwas haben wollte und ehrlich gesagt wundert es mich immer wie das solche Verbreitung haben kann. Immer mal wieder bei Upgrades, aber auch bei Updates so Themen, dass X nicht mehr startet, man generell Grafikprobleme hat, Sound, dass dann das Touchpad plötzlich nicht mehr funktioniert oder das WLAN nicht mehr verbindet. So krass habe ich das weder mit BSDs, noch mit anderen Linuxdistributionen erlebt. Und eine Weile dachte ich es liegt an mir, aber wenn ich mal jemanden mit Ubuntu über die Schulter blicke sehe ich ständig ähnliches. Selbst so "Bleeding Edge Expertendistributionen", wie Gentoo und Arch machen weniger Probleme. Aber auch normales Debian, Slackware, SuSE, etc. funktionieren da mit deutlich weniger Frust.

Auch am Server ist es so, dass es zwar alles mögliche dafür gibt, aber wehe man muss mal ein LTS-Upgrade machen. Dann erklärt sich schnell warum das immer mehr in Richtung "wenn was nicht geht VM weghauen und neu machen" geht.

Das soll jetzt kein Angriff sein, sondern ich würde echt gerne wissen, ob das wirklich bei Leuten mit aktuellen Inkarnationen wartungsarm funktioniert, auch weil ich auf Bugrackern und generell im Internet lese, dass ich der einzige mit solchen Problemen bin.

Ich hoffe das ist nicht allzu weit weg vom Thema, aber ich glaube dass die BSD-Community da zu konservativ ist manchmal. Ja die freien BSDs sind kein MacOS X und ja Verbreitung und Anzahl der Entwickler macht schon was aus, aber wenn ich mir die Realität so ansehe ist das je nach Anwendungsfall nicht übermäßig signifikant.

Meine Hypothese dazu ist, dass die größere Anzahl an Entwicklern vor allem dazu führt, dass Linux mehr USB-Geräte versteht, dass es viele Projekte gibt die zum Beispiel NUR auf Ubuntu laufen (ja, davon gibt es immer mehr - Dinge die nicht mal auf RedHat-Systemen funktionieren), dass man innerhalb von Datencenter noch ein paar Promille Performancesteigerungen hat und vor allem dass ein großer Teil der Entwickler auch einfach an Themen arbeiten, die für ihr eigenes Unternehmen interessant sind. Für gewöhnlich hat das nicht übermäßig viel mit Desktopnutzung zu tun. Auch Android (das ja auch BSD-Teile hat) pusht Linux im Desktopbereich nicht sonderlich voran, genauso wenig wie MacOS und iOS BSD groß pushen würden.

Wenn ich jetzt Linux mit BSD (vor allem FreeBSD) am Desktop vergleiche auf Systemen die auch schon fast ein Jahrzehnt damit laufen dann ist es so dass der Hauptvorteil am Linux-System - von der Desktopwarte - ist, dass dort Steam läuft und der Vorteil am FreeBSD-System ist, dass ich keine Angst vor Updates oder Upgrades haben muss und dass ich kein pulseaudio habe, das manchmal echt nervig sein kann.

Für die meisten anderen Themen ist es eher weniger relevant welches System ich jetzt nutze. Ich habe die beiden Systemen um schwach zwischen (selbständiger) Arbeit und privatem zu trennen, aber hatte schon öfters mal gedacht ich wäre am anderen System. Achja, eine Sache noch die auffällt: Viel häufiger als man meint sind so kleine Dinge einfach Bugs, die über Plattformen hinweg existieren.

Im Endeffekt würde ich das alles also eher ausprobieren als andere Leute zu fragen. Es gibt oft einen Hang dazu unter Linux Ubuntu zu empfehlen und bei den BSDlern ist FreeBSD die klassische Empfehlung. In der Realität fährt man damit wohl nicht besser oder schlechter als einen Würfel entscheiden zu lassen was man sich nun installiert.

Außerdem ist das einigermaßen fließend. Zunächst ist ein Feature ein riesiges Projekt an das sich niemand ranwagt und kaum hat's ein System haben andere Systeme den Ehrgeiz da was noch besseres nachzuliefern. Und da merkt man auch wie schnell aus "quasi unlimitierten Ressourcen" ein "es muss halt jemand Know-How, Lust und Zeit dafür haben" wird und wie schnell eine Unmenge an Features und Usern auch zur Last werden kann.

Auch spielen so Themen wie Trennung von Pakten und Basissystem eine große Rolle dafür wie gut sich ein System eignet oder nicht eignet. Einerseits kann das heißen, dass dann Leute auf Features (hauptsächlich Hardwaresupport) warten, die nur in CURRENT sind andererseits erlebe ich unter Linux, dass dort alle sehnsüchtig auf neue Releases warten in welchen eine Software die schon ewig in den Ports liegt und unter FreeBSD einfach so funktioniert endlich verfügbar oder nicht mehr am Stand von vor zwei Jahren ist warten. Vielleicht ist BSD also besser für Leute, die ihre Systeme länger haben oder nicht nur das allerneuste kaufen.
 
Das soll jetzt kein Angriff sein, sondern ich würde echt gerne wissen, ob das wirklich bei Leuten mit aktuellen Inkarnationen wartungsarm funktioniert, auch weil ich auf Bugrackern und generell im Internet lese, dass ich der einzige mit solchen Problemen bin.

Auch wenns OT ist: ich nutze auf dem Desktop sowohl zu Hause als auch @work Ubuntu. Mittlerweile seit mehr als 10 Jahren und das ohne größere Probleme.

Rob
 
Das soll jetzt kein Angriff sein, sondern ich würde echt gerne wissen, ob das wirklich bei Leuten mit aktuellen Inkarnationen wartungsarm funktioniert, auch weil ich auf Bugrackern und generell im Internet lese, dass ich der einzige mit solchen Problemen bin.
Auf einem älteren IMac habe ich ein Ubuntu LTS (vermutlich 14.04 oder 16.04) und mache darauf die gelegentlichen Updates manuell, bisher ohne Probleme. Aber, langsam. Ich habe darauf ein LUBUNTU und dann KDE, MATE und eine Oberfläche mit "purem" OpenBox. Das System wird von mehreren Verwandten im Haus mitbenutzt, jeder mit eigenem Login und somit auch der einfachen Möglichkeit, das DE mal zu wechseln. Nach anfänglicher Begeisterung der im Windows-Umfeld aufgewachsenen Verwandten für KDE, wechselte einer nach dem Anderen zunächst zu LXDE und bei weiterem Zusehen, wie ich denn mit meinem OpenBox so arbeite, haben fast alle sich einen Klon meiner Umgebung gewünscht.
Zwei dieser Verwandten benutzen nun auf ihrer eigenen PC-HW ebenfalls ein LUBUNTU. Gelegentlich gibt es mal Fragen, aber im allgemeinen arbeiten sie ihr Pensum ab und finden sich selbst zurecht. Es sind junge Männer und sie haben auch die Installation alleine durchgeführt. Die Einrichtung einer OpenBox-Umgebung würde sie eher überfordern und sie wollen auch gewissen Automatismen nicht missen, die sie in LUBUNTU vorfinden.
Ein Kollege nutzt UBUNTU seit langem so problemlos, dass er in seinem Bekanntenkreis heftig Werbung dafür machte. Über ein halbes Dutzend Bekannte folgten seiner Empfehlung und sahen aber fortan meinen Kollegen als eine Art Sysadmin an. Die Bereitschaft, selbst Probleme zu lösen und dazu auch einmal die Konsole zu benutzen oder einen einfachen Editor zu starten, geht bei diesen Menschen gegen Null. Sobald etwas nicht so geht, wie sie das gewohnt sind und sich vorstellen, rufen sie nach Hilfe. Also, nicht, dass sie selbst im Netz suchen, sondern eben immer bei meinem Kollegen. Weil der das leid war, hält er sich inzwischen mit Empfehlungen tunlichst zurück oder rät zu einem "schönen und einfachen Windows". Zwei oder drei seiner Bekannten kann er offenbar besser leiden und hilft diesen weiterhin und diese benutzen dann auch noch immer ein UBUNTU. Bei den anderen kann er das nicht sagen.

Das würde ich vielleicht zusammenfassen mit: gemischte Erfahrungen.
Für mich selbst wollte ich ja vor einiger Zeit mal weg von FreeBSD und testete dabei UBUNTU. Dazu erstellte ich mehrere Installationen. Am glücklichsten wurde ich persönlich mit einer Art Boot-Only, wo ich nur das hinzu installierte, was ich mir wünschte. So baute ich da auch meinen geliebten OpenBox auf und das war sehr performant. Und lief auch sehr gut. Es wurden aber trotzdem auch einige Dinge installiert, die ich gar nicht wollte. So wurden Sticks immer gleich automatisch gemountet. Auf der Suche nach Unterstützung für meine Änderungswünsche scheiterte ich dann relativ schnell und zwar sowohl an der Dokumentation, also auch im Forum.
Die Dokumentation ist ausgezeichnet und umfangreich, spart aber eben manche Dinge doch ziemlich aus (etwa: wer oder was mountet denn Sticks?). Das Forum versteht sich hauptsächlich als Support-Forum, wo man sich nicht gerne damit aufhält, Dinge zu erklären, sondern Lösungen für Copy_n_Paste bereitstellen möchte.
Zusammen mit dem Umstand, dass ich nicht so gut auf der Konsole zurecht kam (Umstellung auf tcsh statt bash tat es, aber nur rudimentär) und mir das System mit der Zeit immer irgendwie unheimlicher wurde, beendete ich den Versuch schließlich.
Die anderen Installationen betrachtete ich eher oberflächlich und wenn ich nahm, wie sie kamen und ihre Automatismen bereitwillig schluckte, dann ergaben sich da für mich in der kurzen zeit auch keinerlei Probleme.
Eher im Gegenteil, es war schon beeindruckend, wie viel Mühe sich die Leute dort geben, ein "Ready-to-Use" System auf die Beine zu stellen. Das zeigt sich insbesondere an der Einbettung der verschiedenen DE mit ihren Unterschiedlichen DM.

Nun muss ich aber sagen, dass mir Vergleiche fehlen. Als ich von SuSE weg ging, fand ich gleich FreeBSD und stöberte nur kurz im GNU/Linux-Land. Hier und da mal ein Test mit Debian, mal ein Gentoo, aber zum Arbeiten eigentlich nur UBUNTU oder einen Flavour und als Live-System Knoppix, das außer Konkurrenz läuft. Wenn man ja ein laufendes FreeBSD hat, braucht man nicht noch nach was Anderem zu schauen.
 
Hallo zusammen,

also ich habe mich nun entschlossen, einmal das neueste FreeBSD in einer VirtualBox VM laufen zu lassen. Mal sehen, was daraus wird.

Nur noch kurz einmal zu meinem Hintergrund: ich bin auf meinem Rechner viel auf der Tastatur und Kommandozeile unterwegs. Benutze deshalb als Desktop auch i3, was für mich nicht nur am angenehmsten zu bedienen ist, sondern auch ein super-schlankes System bildet. Irgendwelche Hintergrundprozesse habe ich nicht.allerdings habe ich ein komplettes Ubuntu installiert. Im Bedarfsfall habe ich dann also ein Klickibunti-OS zu meiner Verfügung, was mitunter ganz praktisch sein kann. Ein Kunde von mir selbst gerade ein Cisco-VPN ein, was mir auf der Kommandozeile Probleme bereitet hat. Für die wenigen Zugriffe benutze ich jetzt den „großen“ Desktop und kann mit dem Netzwerkmanager sofort eine Verbindung aufbauen.

Was mich einmal interessieren würde ist, ob es eigentlich aktuelle Benchmarks von FreeBSD gibt. ich finde im Netz viel, das ist allerdings hauptsächlich auf Rechenleistung und Netzwerk bezogen. Interessiert ja auf einem Desktop-Rechner relativ wenig. Mich würden eher Sachen interessieren wie 3-D-Grafik, USB-Geschwindigkeit und/oder Performance-Werte von Standard-Applikationen wie Firefox und co
 
Mich würden eher Sachen interessieren wie 3-D-Grafik, USB-Geschwindigkeit und/oder Performance-Werte von Standard-Applikationen wie Firefox und co
Das dürfte sehr sehr problematisch sein, weil es derart unterschiedliche HW gibt und dann gelten Aussagen nur ganz beschränkt. Hat jemand zB sehr viele Kerne in der CPU, aber eine bestimmte SW schafft nur wenige, dann hinken schon alle Vergleiche.
Generell kann man vielleicht sagen, dass fast alles immer in Richtung Linux optimiert entwickelt wird und die FreeBSD Maintainer sich abmühen, es überhaupt ans Laufen zu bekommen.

Wahrscheinlich sagte ich das schon. Rein pragmatisch betrachtet gibt es keinen Grund für FreeBSD mit Desktop.
Andererseits. Gerade die Tage hatte ich wieder mit einem LUBUNTU zu tun, live vom Installationsmedium. Plötzlich froren mir diverse Dinge ein und als ich nach sah, blockierte ein vollkommen unsinniger Prozess Namens "apport" das System. So was würde ich in einer Installation unbedingt weg haben wollen. Das würde mich sicher wieder Nerven kosten, zumal ja inzwischen das mir vollkommen unbekannte systemd sehr weit ins System integriert ist. Da war ich mal wieder mit FreeBSD sehr froh.
Andererseits. Mit einem Arch-Linux würde das womöglich auch anders aussehen. UBUNTU ist hier vielleicht ein "Sonderfall".

Denk daran, die virtualbox-ose-additions zu installieren ( VirtualBox additions for FreeBSD guests). Die kann man leicht übersehen, weil sie nicht guest und nicht vbox im Namen haben.
Im Handbuch gibt es ein eigenes Kapitel dazu: https://www.freebsd.org/doc/en_US.ISO8859-1/books/handbook/virtualization-guest-virtualbox.html
 
Rein pragmatisch betrachtet gibt es keinen Grund für FreeBSD mit Desktop.
Sehe ich gaaanz anders. :-) Aber die Gründe hast Du ja teilweise schon selbst genannt.

Man muss klar sagen, der Einrichtungsaufwand (Sprich Installation und Konfiguration) ist bei FreeBSD schwieriger/zeitaufwändiger als bei einer der üblichen Linux-Distributionen. Allerdings wenn es dann läuft, dann tut es auch zuverlässig und über Jahre seinen Dienst.

Was die Hardwareunterstützung angeht, gut. Da ist Linux besser. Allerdings handhabe ich das schon ziemlich lange so, dass ich bei Hardwareanschaffungen explizit darauf achte, dass die unter allen halbwegs verbreiteten Systemen gut laufen. So gab es auch beim seinerzeitigen Umstieg auf FreeBSD als Desktop-System keinerlei Probleme.

Ansonsten: Klar. FreeBSD hat gegenüber Linux auch so seine Nachteile. Aber wenn ich sehe, wieviel Mittel und Aufwand ins Linux-Ökosystem im Vergleich zum FreeBSD-Ökosystem fließen, finde ich es erstaunlich wie gut FreeBSD trotzdem mithalten kann.
Das zeigt aber auch, was für ein exzellenter Job bei FreeBSD gemacht wird oder (je nach Betrachtungsweise; bzw. lässt sich ja auch beides kombinieren) wie verschwenderisch mit Ressourcen im Linux-Umfeld umgegangen wird.
 
Ansonsten: Klar. FreeBSD hat gegenüber Linux auch so seine Nachteile. Aber wenn ich sehe, wieviel Mittel und Aufwand ins Linux-Ökosystem im Vergleich zum FreeBSD-Ökosystem fließen, finde ich es erstaunlich wie gut FreeBSD trotzdem mithalten kann.
Das zeigt aber auch, was für ein exzellenter Job bei FreeBSD gemacht wird oder (je nach Betrachtungsweise; bzw. lässt sich ja auch beides kombinieren) wie verschwenderisch mit Ressourcen im Linux-Umfeld umgegangen wird.
Das ist für mich der deutlich sichtbare Nachteil einer Anarchie, denn so chaotisch empfand ich mitunter die Entwicklung in Linux und seinem Umfeld. Ein einziger Entwickler ist der Ober-Guru für Linux und mit einer Handvoll Helfer, gibt er die Richtung vor. Zahlreiche, voneinander mehr oder weniger unabhängige Distributionen nutzen dann dieses Linux, setzen das sehr gute GNU darauf, sammeln Anwendungen dazu UND verändern Linux, passen es an, patchen und ergänzen es, damit es ihren Ansprüchen gerecht wird. Genügt das immer noch nicht, werden "Erweiterungs-Mechanismen" ersonnen. So kann man gar nicht mehr den Überblick behalten, wieviele "Linux-Abarten" mit welchen Eigenschaften es überhaupt gibt. Nehmen wir nur mal systemd. Obwohl heute weitgehend etabliert, gibt es wohl noch immer Distributionen, die es nicht benutzen. Einige Distributionen nehmen keinen proprietären Code auf (keine Blobs), andere wimmeln nur so davon und so weiter.
Betrachte ich nur pures Linux und GNU, dann ist das gar nicht sooo wild.
Das ist dann quasi FreeBSD ohne Ports und Pakete.
FreeBSD mit Ports und Paketen genügt aber, um einen Desktop zu bauen.
Zusammen mit den angesprochenen "Nachteilen" (geringere Verbreitung, weniger Man-Power, kein Augenmerk auf den Endanwender), führt das dazu, dass es quasi keine FreeBSD-Distributionen gibt und die wenigen, die sich da tummeln, verändern afaik nichts an FreeBSD selbst und schon gar nicht an dessen Kernel.

Performance-Werte von Standard-Applikationen
Das fällt mir dann in dem Zusammenhang auch gerade ein.
Die "FreeBSD Distributionen" setzen mitunter nämlich unterschiedliche Werte in der sysctl.conf, um ein bestimmtes Verhalten für den Desktop zu bewirken. Meist geht es um "höhere Reaktivität" des Systems. Das ist aber etwas, das der Anwender selbst für sich entscheiden kann. Damit wird schon klar, dass unabhängig von der HW auch derartige Einstellungen normiert werden müssten, um sinnvolle Performance-Vergleiche zu fahren. Man kann hier bei FreeBSD erhebliche Unterschiede erzeugen und wird auch ein Desktop System anders einstellen, als einen Server und einen geilen Mehrkern-Prozessor anders, als einen schwachen Atom behandeln.
 
Also dann kannst Du so gut wie jeden Performance-Test in die Tonne treten, wenn Dein Argument unterm Strich ist „Naja der Server ist halt gut und der schlecht konfiguriert, das kann man aber ändern“

Eigentlich könnte man das doch tun? Man nehme dieselbe Kiste mit FreeBSD, Ubuntu, Debian, Windows 7 und Windows 10. (wieviel gibts da momentan?), installiere Firefox und öffne drei Webseiten. Google, Heise und Facebook meinetwegen. Und messe dann.
 
Also dann kannst Du so gut wie jeden Performance-Test in die Tonne treten, wenn Dein Argument unterm Strich ist „
Ja. Dementsprechend muss man Benchmarks auch immer mit gesunder Skepsis betrachten.
Und gerade auch so solche plattformübergreifenden Benchmarks sind recht schwierig.
Vermutlich gibt es deshalb auch nicht allzuviele offizielle Benchmarks dazu.

Eigentlich könnte man das doch tun? Man nehme dieselbe Kiste mit FreeBSD, Ubuntu, Debian, Windows 7 und Windows 10. (wieviel gibts da momentan?), installiere Firefox und öffne drei Webseiten. Google, Heise und Facebook meinetwegen. Und messe dann.
Dir muss halt klar sein was Du misst bzw. messen willst. Klar kannst du einfach alles mit Default-Werten installieren und dann messen. Und dann misst Du halt, wie sich die Systeme per default verhalten. Aber eben auch nicht mehr.
Was Du aber vielleicht eher messen willst ist, wie die Systeme performen wenn man sie durch gewisse Feineinstellungen (Tuning) ausreizt.

Abgesehen davon wirst Du jetzt bei typischen Desktop-Sachen nicht allzu große Unterschiede merken. Und letztlich fällt es ja auch nicht ins Gewicht, wenn auf einem System ne Webseite irgendwie ne Viertelsekunde früher da ist als auf dem Anderen.
Wo Performance eher interessant wird ist bei Sachen, die die Hardware auch fordern. Das kann z.B. auch ein Computerspiel sein, wo man jetzt nicht zu wenig Frames-pro-Sekunde haben will, weil das stört.
 
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